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mihu 23.04.2021 10:57

Sogar Flugzeuge aus Verbundwerkstoffen werden repariert, wenn das einigermaßen sauber gemacht wird dann hat das die gleiche Festigkeit wie vorher. Wenn es wirklich sauber gemacht wird hat es nicht nur die gleiche Festigkeit, sondern wird auch nur unwesentlich schwerer als vor der Reparatur.
Die Frage ist also nicht ob repariert oder nicht, sondern WIE repariert wird.

Eljot 23.04.2021 11:03

Zitat:

Zitat von mihu (Beitrag 509905)
Sogar Flugzeuge aus Verbundwerkstoffen werden repariert, wenn das einigermaßen sauber gemacht wird dann hat das die gleiche Festigkeit wie vorher. Wenn es wirklich sauber gemacht wird hat es nicht nur die gleiche Festigkeit, sondern wird auch nur unwesentlich schwerer als vor der Reparatur.
Die Frage ist also nicht ob repariert oder nicht, sondern WIE repariert wird.

genau so ist es! zumal der zar-rumpf bestimmt nicht mit hochwertigen glasfaser-gelegen laminiert ist sondern mit einfachen glasfasermatten ohne definierte lastrichtungen. je nach schaden werde ich wohl einen aufbau mit glasfasergelegen realisieren.

hobbycaptain 23.04.2021 11:18

gelöscht

Kairos 23.04.2021 12:19

Zitat:

Zitat von mihu (Beitrag 509905)
Sogar Flugzeuge aus Verbundwerkstoffen werden repariert, wenn das einigermaßen sauber gemacht wird dann hat das die gleiche Festigkeit wie vorher. Wenn es wirklich sauber gemacht wird hat es nicht nur die gleiche Festigkeit, sondern wird auch nur unwesentlich schwerer als vor der Reparatur.
Die Frage ist also nicht ob repariert oder nicht, sondern WIE repariert wird.

Ich denke, wir reden da von zwei verschiedenen Dingen: natürlich ist es kein großes Ding ein Loch zu flicken und das wird nachher gleich fest und dicht wie vorher sein. Ich rede von Schäden an der Struktur, an Teilen in die Kräfte eingeleitet werden - heutzutage wird das von den besseren Firmen exakt berechnet und es gibt ein klares Konzept, wie die Kräfte wohin geleitet werden, wie biegesteif Komponenten sein müssen, um angrenzende Teile nicht über Gebühr zu belasten - da kann gutgemeintes "Viel hilft viel" ordentlich in die Hose gehen und genau das Gegenteil bewirken. Schon die Verwendung von anderem Material kann die ursprünglichen Berechnungen über den Haufen werfen und die Wahrscheinlichkeit, auf gut Glück eine Verbesserung ohne gravierende Nachteile zu erreichen, geht in der Realität gegen Null.
Mir wäre auch absolut neu, dass Flugzeuge nach einem Chrash an Strukturteilen geflickt werden dürfen und dann noch eine Abnahme erhalten - soweit ich weiß, dürfen nur Teile ausgetauscht und durch zertifizierte Originalteile ersetzt werden (wie gesagt: ich rede jetzt nicht von einem Loch in der Außenhaut!)

Eljot 23.04.2021 12:42

was beim hubschrauber geflickt werden kann und wie entscheidet das structural repair manual, bzw. in sonderflällen der hersteller oder ein entwicklungsbetrieb.
hängt auch wieder ab ob primär- oder sekundärstruktur.

was die strukturelle einschätzung anbelangt, bzw. dann auch die handwerkliche umsetzung lehne ich mich beruhigt zurück.

die rumpf-reparatur wird betreut von folgendem fachpersonal:
- EASA Musterprüfingenieur für Primär- und Sekundärstruktur von Flächenflugzeugen und Hubschraubern
- EASA Musterprüfingenieur für Composite Material (Rotorblattentwicklung)
- Quality Manager EASA Herstellungsbetrieb Composite Parts
- Laminier-Urgesteine für Bo105, Tiger, EC135, etc. und diverse privat-Kanubauten
- etc. etc.!! :chapeau:

es könnte also was werden... :banane:

Kairos 23.04.2021 12:48

Zitat:

Zitat von Eljot (Beitrag 509904)
is witzig, bei einem neuen gfk boot hinterfragt keiner welcher laminierprozess dahintersteckt, bzw. welche qualitätskontrolle oder in welcher klitsche da rumlaminiert wird. es wird ausgegangen dass das alles perfekt ist.

wird so eine schale dann vom "fachmann" ohne zeitdruck repariert, ist es automatisch schrott was nichts mehr aushält!? :stupid:

in meinem fall wird da bestimmt nix dem zufall überlassen. und es kommt bestimmt die ein oder andere lage mehr zur verstärkung mit in die schale.
gewicht ist hier ja nicht der wichtigiste treiber. :ka5:

Wer ein Boot von einer Klitsche kauft, hat natürlich das von dir geschilderte Problem - aber so jemand ist entweder ahnungslos oder ist sich halt des Risikos bewusst und passt sein Verhalten entsprechend an ... es gibt ja auch Firmen, von denen man weiß, dass sie im Engineering entsprechend aufgestellt sind, jahrelange Erfahrung haben und große Stückzahlen mit guter und gleichbleibender Qualität produzieren, damit sich der Aufwand auch rechnet.

Es ist auch ein großer Unterschied zwischen einem Maurer und einem Architekten: der eine kann gut nach vorgegebenen Plänen eine Wand hochziehen, der andere weiß, wo sie stehen muss, wie dick sie sein muss, welches Material verwendet werden muss, wie das mit Kältebrücken, Dampfsperren, Isolierung, etc auszusehen hat.
Wenn mein Haus nach einem Erdbeben Risse hat, frage ich mit Sicherheit einen Statiker und den Architekten nach Rat und lass mir nicht vom besten Maurer in der Umgebung die Risse zuspachteln.

Eljot 23.04.2021 12:53

Zitat:

Zitat von Kairos (Beitrag 509916)
Es ist auch ein großer Unterschied zwischen einem Maurer und einem Architekten: der eine kann gut nach vorgegebenen Plänen eine Wand hochziehen, der andere weiß, wo sie stehen muss, wie dick sie sein muss, welches Material verwendet werden muss, wie das mit Kältebrücken, Dampfsperren, Isolierung, etc auszusehen hat.
Wenn mein Haus nach einem Erdbeben Risse hat, frage ich mit Sicherheit einen Statiker und den Architekten nach Rat und lass mir nicht vom besten Maurer in der Umgebung die Risse zuspachteln.

gebe ich dir vollkommen recht!

daher wird mein halb eingestürtzes haus vom baustatiker untersucht, bzw. eingeschätzt und der maurer spachtelt nach anweisung vom statiker! :chapeau:

Oj4you 23.04.2021 12:59

Zitat:

Zitat von Eljot (Beitrag 509915)

die rumpf-reparatur wird betreut von folgendem fachpersonal:
- EASA Musterprüfingenieur für Primär- und Sekundärstruktur von Flächenflugzeugen und Hubschraubern
- EASA Musterprüfingenieur für Composite Material (Rotorblattentwicklung)
- Quality Manager EASA Herstellungsbetrieb Composite Parts
- Laminier-Urgesteine für Bo105, Tiger, EC135, etc. und diverse privat-Kanubauten
- etc. etc.!! :chapeau:

es könnte also was werden... :banane:

Das sind Leute die entscheiden ob ein Flugzeug oder Hubschrauber am Boden bleibt oder fliegt oder ob sich Rotorblätter sich mit 10.000 rpm drehen dürfen!
Und hier diskutieren welche mit Schwerwettertraining über ein „weichgeklopptes“ Laminat?
Sorry!!!!

Eljot 23.04.2021 13:06

Zitat:

Zitat von Oj4you (Beitrag 509918)
...ob sich Rotorblätter sich mit 10.000 rpm drehen dürfen!

uiuiui, bei 10.000 RPM liegen die fetzen! :lachen78::lachen78:

Kairos 23.04.2021 13:07

Zitat:

Zitat von Eljot (Beitrag 509915)
was beim hubschrauber geflickt werden kann und wie entscheidet das structural repair manual, bzw. in sonderflällen der hersteller oder ein entwicklungsbetrieb.
hängt auch wieder ab ob primär- oder sekundärstruktur.

was die strukturelle einschätzung anbelangt, bzw. dann auch die handwerkliche umsetzung lehne ich mich beruhigt zurück.

die rumpf-reparatur wird betreut von folgendem fachpersonal:
- EASA Musterprüfingenieur für Primär- und Sekundärstruktur von Flächenflugzeugen und Hubschraubern
- EASA Musterprüfingenieur für Composite Material (Rotorblattentwicklung)
- Quality Manager EASA Herstellungsbetrieb Composite Parts
- Laminier-Urgesteine für Bo105, Tiger, EC135, etc. und diverse privat-Kanubauten
- etc. etc.!! :chapeau:

es könnte also was werden... :banane:

Na dann ist ja alles gut und ich gehe davon aus, dass es auch für das ZAR ein structural repair manual gibt und du von ZAR alle CAD Files und Berechnungsunterlagen bekommst, damit dein Freund auch eine Basis für seine Entscheidungen hat und das nicht Daumen mal Pi machen muss - ich stelle mir auch spannend vor, wie und womit er versteckte Schäden feststellen möchte.

Ich war jahrelang in der Motorenentwicklung bei der Marke mit dem Stern - aber ohne Unterlagen hätte ich mich nie etwas über andere als die von mir betreute Baureihen zu sagen getraut ...

Ich weiß, dass das alles sehr negativ rüberkommt und will dich auch gar nicht in deinem Elan bremsen, weil du zu 99% wahrscheinlich eh nicht an die Grenzen des geflickten ZAR kommen wirst - ich bin halt anders gestrickt und versuche unnötige Risken zu vermeiden, wenn es irgendwie möglich ist, weil auch so noch genug Unkalkulierbares übrigbleibt.

Mir kommt halt vor, dass bei dir gerade die Emotionen über die Vernunft siegen und du dich in etwas reintreiben lässt, dass du mit großer Sicherheit am Ende des Tages billiger und schneller mit weniger Frustration hättest haben können.

Eljot 23.04.2021 13:17

mal andersrum... kann ich dann überhaupt ein gebrauchtes, nicht havariertes boot ohne den rumpf zu röntgen, etc. kaufen? woher weiss ich dass das boot nicht bereits eine vorschädigung im laminat hat?
von aussen hübsch lackiert und aufpoliert sagt garnix aus was im innern passiert ist.

und um die baustelle einigermassen einschätzen zu können werd ich das zar eh vorab noch genauer unter die lupe nehmen. definitiv genauer wie ich es wohl bei einem aufpolierten gebrauchten ohne schaden machen würde!

Kairos 23.04.2021 13:20

Zitat:

Zitat von Oj4you (Beitrag 509918)
Das sind Leute die entscheiden ob ein Flugzeug oder Hubschrauber am Boden bleibt oder fliegt oder ob sich Rotorblätter sich mit 10.000 rpm drehen dürfen!
Und hier diskutieren welche mit Schwerwettertraining über ein „weichgeklopptes“ Laminat?
Sorry!!!!

Ich weiß wenigstens wovon ich rede und würde nie auf die Idee kommen, dass sich ein Rotor mit 10.000 rpm dreht ... 10-12 UMdrehungen pro Sekunde sind da wohl realistischer;-)

Ein Boot in der Brandung mit ca einer Tonne Eigengewicht schlägt über einen gewissen Zeitraum (es macht einen großen Unterschied, ob es eine Minute oder 30 Minuten sind) auf einen Stein am Ufer - selbst wenn du durch den Auftrieb die Hälfte abziehst (es kommt allerdings noch eine Beschleunigung durch die Welle dazu), kann man sich leicht vorstellen, was passiert, wenn diese Masse auf ein paar Quadratzentimeter Stein trifft ... stell dir einfach einen kräftigen Kerl mit einem Vorschlaghammer vor und du bist noch nicht einmal bei einem Drittel (so viel zu weichgeklopft!)

oskj 23.04.2021 13:21

Ich finde es okay das darauf hingewiesen wird das es vlt. nicht mehr ganz so stabil sein könnte wie ab Werft. Möchte aber auch sagen das viele Boote ein x-Faches aushalten was sie müssten. Wenn ich denke wieviele Boote am morschen Spiegel 200kg hängen haben, bei wie vielen Booten die ganzen Stringer morsch sind dann würde mir das mehr Sorgen machen. Wenn ich die Rumpfstärke von gewissen Booten anschaue dann würde mir Angst und Bange werden. Wenn ich sehe wie Bugstrahlruder an diesen empfindlichen Stellen einlaminiert werden , und das Material zum Kiel zum Teil nur noch 2-3 cm Dick ist habe ich bedenken.Trotzdem habe ich noch nie selber gesehen das eines auseinander gebrochen ist. Es gibt Boote welche Jahrelang falsch auf dem Trailer liegen und dann wie eine Banane aussehen und die halten trotzdem. Deshalb hätte ich, sauber Arbeit vorausgesetzt, keine Bedenken.
Gruss Oliver

Kairos 23.04.2021 13:34

Zitat:

Zitat von Eljot (Beitrag 509921)
mal andersrum... kann ich dann überhaupt ein gebrauchtes, nicht havariertes boot ohne den rumpf zu röntgen, etc. kaufen? woher weiss ich dass das boot nicht bereits eine vorschädigung im laminat hat?
von aussen hübsch lackiert und aufpoliert sagt garnix aus was im innern passiert ist.

Da gebe ich dir absolut Recht - ein Kauf ist immer eine Vertrauensfrage.

Ein Sachverständiger kann dir da natürlich bedingt weiterhelfen, weil es relativ einfach ist, Schichtdicken zu messen und so Reparaturen aufzuspüren und zu hinterfragen - aber natürlich stehen in den meisten Fällen in unserer Bootsklasse die Kosten selten in einer vernünftigen Relation zum Kaufpreis (wenn du eine Segelyacht um 300.000,- Euro kaufst, wirst du das nie ohne Gutachten tun - es reichen Kratzspuren am Kiel, die auf eine Grundberührung schließen lassen, damit das ganze Boot aus dem Wasser geholt werden muss und die Kielverschraubung untersucht wird, weil alleine durch diese Hebelwirkung ein Kielverlust oder ein Strukturschaden passieren kann ... und natürlich auch schon oft passiert ist. Aus diesem Grund werden bei jeder Charteryacht bei der Rückgabe Taucher ins Wasser geschickt, um den Kiel auf Kratzer zu prüfen).

Beim Autokauf ist es viel einfacher, weil du selbst mit einem geübten Augen unterschiedliche Spaltmaße siehst, mit einem Magneten gespachtelte Stellen findest, überlackierte Schrauben und Gummis findest, etc. - beim Boot reicht ein bisschen Aufpolieren und der "Will haben" Faktor und wir reden uns die Welt schön ;-)

Oj4you 23.04.2021 13:39

Zitat:

Zitat von Eljot (Beitrag 509919)
uiuiui, bei 10.000 RPM liegen die fetzen! :lachen78::lachen78:

Jetzt nach googlen ist mir das auch klar :ka5:

Ich wollte auch nur damit ausdrücken das das wohl Leute in die Hand nehmen die schon ganz andere Entscheidungen getroffen haben.


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