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Gummizwerg 28.05.2010 10:27

Zitat:

Zitat von Berny (Beitrag 231096)
Nein, das ist sicher was anderes.

Ich gebe hier eher Tom recht, dass es auch auf die Situation ankommt.
Auf einem ruhigen Gewässer ist es vielleicht nicht ein Problem, weil keine akute Lebensgefahr besteht, auf der Donau würde sowas eventuell anders aussehen.

Das Problem liegt ja auch oft daran, dass erst was passieren muß, bevor dies greift.
Nur wenn das Boot kentert und die Insassen ertrinken, könnte das schon ein Thema werden, hier gibt es einige Berichte im Internet, wo es um ähnliche Dinge ging.
Nur "nicht helfen" weil jemand was nicht bezahlen will oder anderes, ist eben keine Option.

Wie gesagt, nur eine Überlegung zum Nachdenken, ich bin kein Rechtsanwalt oder Richter und kenne auch keine derartige Entscheidung.

Du bist wohl noch nie am Seitenstreifen einer Autobahn gestanden. Kommt im Dienst von Zeit zu Zeit vor, und glaube mir, trotz Discobeleuchtung am Dach des Wagens herrscht da öfters Lebensgefahr.

Solche Urteils, Rechts und Gesetzesdiskussionen sind immer schwer. Leider ist viel Interpretationssache!

Aber im Grunde wurde die "U-H-L" deswegen im Gesetz verankert, um umstehende Personen zumindest ein Mindestmaß an Verantwortung im Falle eines Unfalles aufzulegen, nachdem LEIDER in unserer Gesellschaft die Sache mit Moral und Hilfsbereitschaft nicht so hoch im Kurs steht!

Das darf ich behaupten, weil ichs oft genug sehe. Gäbe es das Gesetz nicht, würden manchmal Passanten sich nicht einmal bemüssigt fühlen 144 zu wählen!

Aber, um es nochmal klar zu formulieren, der Paragraph greift nur, wenn es für dich absehbar ist, dass demjenigen dem nicht geholfen wird AKUT Gefahr für Leib und Leben droht.

Lässt du jemanden bei glatter See und bestem Wetter draussen stehen und 8 Stunden später passiert etwas, ist dies nicht mehr absehbar!

Hilfst du jemanden nicht, der sich am Wasser unmittelbar in Gefahr befindet, gebe ich dir Recht.

Für Hilfe Geld zu verlangen finde ich im allg. nicht richtig. Zu Moral und Hilfsbereitschaft vieler Menschen heute noch etwas zu schreiben würde mich aber mehr als grantig machen!

Berny 28.05.2010 16:30

Zitat:

Zitat von Gummizwerg (Beitrag 231100)
Du bist wohl noch nie am Seitenstreifen einer Autobahn gestanden.

Der war gut :lachen78:

desmo 30.07.2010 12:47

Wie gut, dass ich bisher in diesem Fred die Klappe gehalten habe. Sonst hätte ich wohl etwas geschrieben, was ich inzwischen bereut hätte. Klar hätte ich geholfen, aber bissige Kommentare hätte ich schon parat:ka5:

Ja ich oute mich:

Ich bin diesen Sommer ohne Sprit glücklicherweise "nur im Velebitkanal", bei besten Wetter und Ententeich liegen geblieben.:cognemur::cognemur: Warum? Eigene Blödheit, übermäßiges Technik-Vertrauen und Unwissenheit!

Nachdem wir einige schöne Touren gefahren sind und sich der manuelle Suzi Tankanzeiger mal bequemt hatte sich in Bewegung zu setzen und uns auf der Rückfahrt von der letzten Ausfahrt nur noch 1/4 voll anzeigte, war mir klar, morgen früh wird zu allererst getankt.:schlaumei Mein Garmin zeigte mir da noch 65l Inhalt (von 300l) an.:gruebel: Als ich am nächsten morgen nach Crikvenica aufgebrochen bin, war der Zeiger schon am Ende von Reserve und der Garmin erzähle mir immer noch 49l.

Ich kam gerade noch von Omisalj unter der Brücke durch und kurz nach Jadranovo war dann Schluss mit brumm brumm! 4sm vor der Tanke war der Tank leer :cognemur: Die Tanknadel lag festgenagelt an der Uhrenbegrenzung, der Garmin gauckelt mir noch 41l vor. Und so etwas passiert mir als alten Hasen auf dem Wasser, kein Reservekanister an Bord, nur ein Notpaddel und das Handy lag Zuhause. - Weit und breit noch keiner Unterwegs um 08:00 Uhr Morgens.
Dann kam ein kleineres Schlauchi mit 20 PS um die Ecke, wir paddelten schon Richtung Ufer und wir winkten in Notzeichenmanier, sie winkten zurück:lachen78:, wir winkten weiter und dann kamen sie doch noch zurück:cool:. Vater, Sohn und Tochter an Bord aus SLO, kurz geplaudert, sie versuchten uns abzuschleppen, aber auch das will gelernt sein, also Vater und Tochter zu uns an Bord, Sohn, dann alleine mit wehenden Fahnen zur Tanke, Res-Kanister mit 10l gekauft und wieder zurück gekommen und wir an Bord derweil nette Gespräche geführt. Die Rechnung wollten sie auf den Lipa genau bezahlt haben, das üppige Trinkgeld wurde mit bösen Worten abgelehnt, nach Prügelandrohung ;-) haben sie wenigstens einen weit aufgerundeten Betrag angenommen.

Warum ist mir das passiert, wo mir doch so etwas niemals passieren kann?

Wie oben geschrieben, Blödheit etc. ...
... und ein 300l Tank, der (klar nach echter Überlegung), lang, flach, rechteckig nur 280l Nutzinhalt hat, weil die letzten 20l auf keine Ahnung 2mm höhe verteilt sind und der Saugrüssel da nicht dran kommt (Warum laufen die Schei***-Dinger eigentlich unten nicht spitz zu?):cognemur:
... und darüber hinaus ein Garmin Sensor, der zwar hin und wieder Mist anzeigte und zwischendurch auch mal gar nichts anzeigte, aber naja den Spritinhalt wird er schon anständig anzeigen - wie denn wenn er teils gar kein Signal bekam:cognemur:
... und weil die 2 x 15l Tanks sauber und ordentlich gefüllt auf große Touren wartend in der Garage standen.:cognemur:

Ich nutze diesen Fred mal und sage:
Danke an alle hilfsbereiten Wassersportler die auf dem Nass unterwegs sind!

Entschuldbar ist das alles nicht, einige werden jetzt grinsen und sich denken, tja der blöde Desmo. Recht habt Ihr - ich bin der Depp! Damit muss ich jetzt leben und freue mich jetzt um so mehr, wenn ich jemand anderem auch zukünftig helfen darf.

Bäriger 30.07.2010 12:51

Hey Peter,

ich habe den 20er Kanister schon mal ins Boot gepackt, gefüllt versteht sich.

Schön, dass auch erfahrenen Seebären mal so etwas passiert :lachen78:


Viele Grüße

Wolfgang

Benni 30.07.2010 13:43

Zitat:

Zitat von desmo (Beitrag 236037)
Wie gut, dass ich bisher in diesem Fred die Klappe gehalten habe. Sonst hätte ich wohl etwas geschrieben, was ich inzwischen bereut hätte. Klar hätte ich geholfen, aber bissige Kommentare hätte ich schon parat:ka5:

Ja ich oute mich:

Ich bin diesen Sommer ohne Sprit glücklicherweise "nur im Velebitkanal", bei besten Wetter und Ententeich liegen geblieben.:cognemur::cognemur: Warum? Eigene Blödheit, übermäßiges Technik-Vertrauen und Unwissenheit!


Hallo Peter
Danke für Dein "outing" das wird sicher einigen dasselbe Mißgeschick ersparen. :ka5: Keiner sollte so hochnäsig sein und meinen "sowas kann mir nie passieren" !!!!
Ich hab bei einem Ankerwurf meinen Schlüssel abgebrochen !! blöder geht´s auch nicht :lachen78: Bei Bora stand das Halsband vom Schlüssel scheinbar waagrecht weg und der elegant geworfene Klappanker hat sich darin gefangen und schon ist es passiert. Habs erst bemerkt als ich den Schlüssel abziehen wollte und keiner war da :lachen78:
Wenn das einem anderen passiert denk ich mir "wie blöd ist denn der ??" :ka5::futschlac

Ingo 30.07.2010 13:57

Peter,

tröste Dich, Du bist nicht alleine.

Ist mir, zwar schon 15 Jahre her, auch schon passiert.

Nachts, um 12 war der Sprit alle. Morgens um 8 kam erst der Erste in Sicht, der mich dann auch auf den Haken genommen hat.

Zwischendurch immer mal nach den Raketen geschielt, war mir aber zu peinlich deswegen Rot zu schießen.

Erfahrung macht eben klug, manchmal auch demütig.

FerdiR 30.07.2010 14:50

Jetzt gebe ich meinen Senf auch mal dazu ab. Einer meiner Grundsätze seit ich ein Boote bewege, ich habe und werde "IMMER" auf dem Wasser (egal ob See oder Meer) Hilfe leisten, ob ich nun den Sprit bezahlt bekomme oder nicht das lasse ich erst einmal dahin gestellt. Das aber jemanden durch die erhöhte Zahlung an Spritkosten dafür eine Lektion bekommen soll wenn er (wie geschrieben) aus Nachlässigkeit, Dummheit oder wie auch immer mit dem Boot liegen geblieben ist, soll gefälligst machen wer will... ich jedenfalls nicht.

Und wenn wir mal ehrlich sind wie oft kommt denn solch eine Situation vor...? Sollte es tatsächlich mal innerhalb eines Urlaubes 2-3 mal vorkommen, das dürfte aber eher die Seltenheit sein. In der Regel kommt so etwas dann mal alle Jubel Jahre vor und ich Glaube das keiner von uns an den Kosten von 5 Liter Sprit (wenn man sie denn wirklich verschenkt) am Hungertuch nagen muß.

Ich habe in den zurückliegenden über 30. Jahren auch schon einige male Leute gerettet, einige sogar aus Seenot. Andere waren dabei die ich mit ihren Luftmatratzen an Land geholt habe weil sie sich überschätz haben und bei starker Bora sich auf die Matratze gelegt haben. Sollte ich da sagen... wie kann man denn so blöde sein und sich vorsätzlich in Gefahr begeben. Solche Dinge passieren halt schon einmal... und? die betroffenen werden daraus ihre Lehre gezogen haben.

Ich lebe nach dem Grundsatz... einmal am Tag eine gute Tat (ist zwar nicht immer der Fall) dann freut sich das Herz... und andere auch.

Ingo 30.07.2010 17:12

Ich geb' mal 'ne interessante Situation wieder, hat sich vor zwei Jahren ereignet.

Ich bin mit einem weiteren Schlauchi auf der Nordsee unterwegs; bis zum nächst erreichbaren Hafen sind's etwa 22 Meilen, die Umstände sind etwas widrig, Wind mit 5 - 6 Bft. von vorn, Wellen bis ca. 2,5 m.

Es wird allmählich dunkel, mein Durchflußmesser zeigt ziemlich konstant einen Verbrauch von 1 l / KM an und dem anderen Boot geht der Sprit aus.

Wissend um die Problematik der Tankanzeige auf dem NJ, meine ich aber trotzdem, genug im Tank zu haben, den Hafen soeben zu erreichen.


Gebe also 30 L von meinen 50 L Reserve in Jerrycans ins andere Boot.

Bei der Weiterfahrt geht in meinem Boot die Diskussion los, was ist, wenn der Sprit auf dem anderen Boot wieder nicht reichen sollte.

Was machen wir dann, gehen wir ein ziemliches Risiko ein und geben unsere letzte Reserve ab?

Eure Meinung?

thball 30.07.2010 18:57

Zitat:

Zitat von Ingo (Beitrag 236080)
Eure Meinung?

Hallo Ingo,

es kann ja nur eine Meinung sein nachdem ich beide Boote und die Umstände nicht genau kenne.

So stellt sich für mich die Gretchenfrage: Ist es sinnvoller ein Boot mit mehr Spirt zu fahren um notfalls das andere Abschleppen zu können? Wäre das überhaupt ohne weiteres gegangen? Falls ja würde ich den restlichen Sprit in jedem Fall behalten.

Wie dem auch sei könnte man sich überlegen über Funk (falls vorhanden) einen Travel Report ans MRCC zu senden mit dem Hinweis auf die aktuelle Situation. Wenn dann wirklich der Sprit ausgehen sollte, dann könnte das MRCC zumindest die Hilfeleistung vorab planen und koordinieren.

rookie 30.07.2010 23:55

Nein ich würde in der Situation meine letzten 20 Liter nicht hergeben. Es muß gewährleistet sein das ein Boot den Hafen erreicht , sonst ist keinem geholfen.
Wenn es eng wird alle reserven in ein Boot und das andere abschleppen !

Gruß

Volker

Ingo 01.08.2010 23:10

Zitat:

Zitat von rookie (Beitrag 236124)
Nein ich würde in der Situation meine letzten 20 Liter nicht hergeben. Es muß gewährleistet sein das ein Boot den Hafen erreicht , sonst ist keinem geholfen.
Wenn es eng wird alle reserven in ein Boot und das andere abschleppen !

Gruß

Volker


Hi,

seh' ich natürlich auch so.

Aber ich hätte auch nicht abgeschleppt.

Denn da steigt der Spritverbrauch wieder enorm an, die Manövrierfähigkeit wird sehr eingeschränkt und man hätte sich möglicherweise ganz fix die Schleppleine mit'm Prop eingefangen (hab' ich schon mal einen Bericht zu der Schleppproblematik gelesen). Es war immerhin dunkel und ein ziemlicher Wellengang, der nur Verdrängerfahrt erlaubte.

Meine Entscheidung wäre gewesen, das andere Boot vor Anker zu legen, Ankerlicht anzulassen, eine Nachricht zu hinterlassen, vieleicht das MRCC zu informieren, die Crew zu übernehmen und das Boot am nächsten Tag bei Tageslicht und besseren? Bedingungen abzuholen.

Mit meinem (zusätzlichen) Anker und weiterer 40 m Reserveleine wäre das Schlauchi auf fast 100 m Leine und ca. 12 Kg Ankergewicht bei höchstens 30 M Wassertiefe gekommen.

Tatsächlich haben beide Boote mit den letzten Litern wohlbehalten den Hafen erreicht.

Ein ziemlicher Fehler ist uns aber trotzdem unterlaufen, wir hätten unbedingt vor der Hafeneinfahrt meinen letzten Kanister Sprit auf beide Boote verteilen müssen.

Man stelle sich vor, in der Einfahrt, entlang so einer aus Felsbrocken bestehender Mole, ist der Sprit bei Wind und Welle alle.....

Vodies 02.08.2010 17:39

Dann beichte ich mal meine Spritsuende:

An einem Samstagnachmittag, noch gar nicht so lange her, kam mir die Idee noch eine Spritztour mit den Kindern auf den Rhein zu machen. Tank war ja nach Anzeige noch halb voll. Also kurz der Frau gesagt, dass wir in 2 Stunden wieder da sind, den Trailer angehaengt ab durch die Mitte. Bis zu Slipstelle in Honau sind es ja nur 10 Minuten. Das Boot geslippt und wieder Rheinaufwaerts nach Kehl geduest (Vollgas natuerlich). Dann Kehrtwende und wieder zurueck. Als wir an der Slipstelle angelangt sind, waren noch ein paar Wellen eines Frachters. die haben wir auch noch ausgenutzt und dann wollten wir zurueck. Auf einmal sottert der Motor und nach ein paar Sekunden war es still. Schei..e hab ich gedacht: Hast Due die Belueftung im Tank nicht aufgemacht, aber als ich den Tank hochhob merkte ich gleich, dass da kein Tropfen mehr drin war. Nun schnell die Paddel aus der Backskiste raus. Auseinander gezogen und dann zusammen mit meinem Aeltesten das Boot ans Ufer gepaddelt. Zum Glueck ist bein uns die Stroemung auf grund der vielen Staustufen sehr gering und am Wochenende auch wenig Frachterverkehr. Am Ufer angekommen mussten meine Jungs die Bootwache uebernehmen und ich trabte mit Kanister zum Auto, mit dem Auto zur naechsten Tanke und dann das ganze wieder zurueck. Inzwischen kam nauerlich noch der Anruf der erbosten Frau, wo wir so lange bleiben, sie wollte noch etwas unternehmen. Das ganze ging noch mal glimpflich aus, aber ich werde nicht mehr ohne Reservekanister und ohne Tankcheck eine Tour starten. Verschwtzt vom ganzen Fussmarsch waren wir dann 2 Stunden laenger aus als gedacht.

Also ich wuerde jeden helfen, dem das Benzin ausgeht. Entweder mit Benzin oder mit Schleppdienst.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:29 Uhr.

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