Thema: Hallo Rotti,
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  #29  
Alt 02.06.2006, 17:42
tanzmaus64
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Ehrliche Antwort!

Zitat:
Zitat von hobbycaptain
Gabi,
da Du ja auch offensichtlich DGKS (so heisst das bei uns in A) bist, so wie meine Frau auch (und Rottis glaub ich auch ), vielleicht kannst Du mir eine Antwort auf eine bisher unbeantwortet gebliebene Frage geben (meine Frau kann/will sie nicht beantworten).

Warum sind die jungen, meist ausnehmend hübschen kranken Schwestern auch immer super lieb und freundlich, die etwas älteren (nicht alten) aber manchmal doch eher ein bisserl hantig.
Warum ist das so ?
Ich hab das schon vor 2 Jahren bei meinem KH Aufenthalt beobachtet, und jetzt, nach meiner OP fällt mir das wieder extrem auf.
Auch mein Bettnachbar, der total lieb und schon 65 ist, hat genau die gleiche Erfahrung gemacht.
ich denke nicht, dass ich den älteren anders bzw. unfreundlicher entgegenkomme. Im Gegenteil, den jungen, feschen würd ich lieber ausserhalb
des Spitals begegnen.
1. Ich bin noch eine echte Krankenschwester und keine Gesundheits- und Krankenpflegerin. Da kann man wieder lange diskutieren, aber ich empfinde dies als Degradierung. Da hätte man sich eine besseren Namen einfallen lassen können für diese wirklich qualifizierte Ausbildung und einen kreativen (weil immer was fehlt, muss frau erfinderisch werden) und verantwortungsvollen Beruf.

2. Ich habe auch inzwischen 25 Berufsjahre auf dem "Buckel", davon habe ich allerdings die meiste Zeit als Lehrerin gearbeitet.( Viel Neues gelernt, immer am Ball geblieben, junge Leute um mich gehabt und trotzdem Kontakte zur Station und Arbeit mit den Azubis am Patienten) 25 Jahre Stationsleben hätte ich nicht durchgehalten.
Auf den Stationen habe ich auch das von Dir beschriebene Verhalten oft beobachtet und ich habe ich Theorie, dass die Kolleginnen einfach die Nase voll haben.
Also schlicht und ergreifend ausgebrannt sind (Burnout- Syndrom). In dem Alter hat man auf dem Arbeitsmarkt nur noch wenig Chancen oder man ist so festgefahren, dass man den Frust lieber noch erträgt als etwas Neues zu versuchen.
Und der Schichtdienst macht zu dem, je länger man ihn macht, ordentlich zu schaffen mit Schlafstörungen etc.
Die Dienste sind häufig nett geplant, aber so nicht durchführbar, d.h. immer wieder einspringen, gestrichene freie Wochenenden etc.
Die jungen Kollegen wechseln meist relativ schnell die Bereiche, weil sie die Disziplin wechseln oder Karriere anstreben. Azubis wechseln ohnehin nach kurzer Zeit die Station, ebenso die Assistenzärzte und die ganze Last, die so eine Station hat, trägt das Stammpersonal.
Immer wieder Personal einarbeiten und wenn sie eine Entlastung sein könnten, sind sie schon wieder weg.

3. Wer sieht es schon gerne, wenn man so allmählich in die Jahre kommt und meint, die Falten machen unattraktiv?
Körperlich und psychisch verlangt der Beruf so einiges ab und man fühlt sich dann schnell noch 10 Jahre älter als man ist.
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