Sicherheit
Servus Reimer,
danke für Deinen Beitrag.
Ich teile, zumindest in diesem Punkt, Deine Meinung überhaupt nicht, jedenfalls dann nicht, wenn man die zerlegbaren als die reinen Spaß- und Urlaubsboote abstempelt.
Oder anders gewendet:
Ich habe noch kein Bombard auf WW III im Fluß gesehen (ok, zugegeben, ist schwierig wegen der Kielung), dafür aber schon einen Haufen Ranger und Variant von Grabner.
Riefenboden, zusammenlegbar, relativ leicht, gute Qualität - und für' s Wildwasser bestens geeignet.
Das Meer für sich ist auch ein "wildes Wasser".
Ich gebe Dir vollkommen Recht im Hinblick auf die Frage, wie lange ich Wellen in Gleitfahrt mit den zusammenlegbaren Booten bewältigen kann - das geht mit einem Rib (begrenzt auf bestimmte Wellenhöhen) sicher länger.
Gar keine Frage.
Aber die Sicherheitsreserven, die Stabilität und die Tauglichkeit für schweres Wetter, habe ich schon ausprobiert, mit Metzelers Juca, fünf PS Yamaha hinten dran - da kommen ein paar Wellen über, Gleitfahrt is' nicht, aber,
ich bin noch da.
Mit dem C2 später bin ich Rennen gegen Windsurfer bei sechs und sieben Beaufort gefahren - da war kein Rib mehr zu sehen - weit und breit nicht.
Also was mich halt' immer ein bißchen erstaunt, ist, mit welcher Leichtigkeit die Besitzer kleiner Schlauchis als Leichtsinnsbuben abgestempelt werden, wenn sie es wagen, bei stärkerem Wind und schlechteren Verhältnissen rauszugehen.
Mag ja sein, dass man durchgeschüttelt und gerüttelt wird.
Aber letzten Endes, finde ich, kommt es auf ein paar Faktoren mehr an, als nur die Bootslänge und die Frage - Rib ja nein, zusammenlegbar ja nein.
Da wäre z. B. die Kenntnis der Wind- und Strömungsverhältnisse.
Die Erfahrung des Skippers.
Seine Technik, den Kahn in den Wellen zu bewegen.
Die Schmerzgrenze von ihm selbst und die seiner Mitstreiter.
Und last but not least:
Seine (hoffentlich komplette) Sicherheitsausrüstung.
Und, das wirst Du ja sicher bestätigen können:
Wenn' s richtig knallt und die Wellen bei Amplituden um 1,80 m durch die Gegend rollen, ist es echt völlig einerlei, welches Boot:
Dann ist Verdrängerfahrt angesagt und ein wünschenswert zuverlässiger Motor.
Ganz gleich ob klein oder groß, vorausgesetzt er packt die Strömung und die Windverhältnisse, die den Kahn verblasen.
Und nur so am Rande:
Diejenigen, die glauben, sie könnten dauerhaft über die Wellen heizen, mit Rib oder einem zusammenlegbaren Boot, werden über kurz oder lang mit den damit zusammenhängenden Schäden leben müssen:
Hüllenbrüche im Rumpf und Spiegel bei den einen (sehr illustrativ der Plastikmüll auf der Werft von Nautica in Südfrankreich) und gebrochene Kielabschnitte bei den anderen.
Ich meine ja bloß.
Ist mal wieder alles sehr subjektiv.
Gruß vom Flo.
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