Hallo, wo ich schon mal dabei war habe ich weitergesucht, in den 90ern waren sogenannte Dauertests von Außenbordern des öfteren im Stander oder in der Boote, Entweder als 200 Stunden-Test od. als 550 Stunden-Test.
Jetzt habe ich leider nur das letzte Heft gefunden, 25er Jamaha/25er Tohatsu, vorher waren noch dabei ein Johnson und ein Suzuki, die sind aber BEIDE schon nach 200 Stunden ausgeschieden, wegen Schäden, die umfangreiche und kostspielige Reparaturen nötig machen würden, der Johnson z.B. wegen Kolbenfresser (eingesparter Ansaugschutz vorm Vergaser, Motor hatte Wasser duch den Vergaser gezogen und dadurch Fresser bekommen, habe ich noch in Erinnerung, weil ich mir noch dachte, Mist, bei Deinem ist auch kein Ansaugschutz)
Egal, 2 waren jedenfalls schon nach 200 Stunden weg vom Fenster, der Yam und der Tohatsu haben die 550 Std. durchgehalten, allerdings wurden nach 200 Stunden auch Reparaturen/Teiletausch vorgenommen.
Nach Zerlegung wären damals für den Tohatsu Kosten in Höhe von knapp 700 DM fällig geworden unter anderem für neue Kolben/Ringe/Kolbenbolzen, Zylinder aufbohren, Kurbelwellenlager, Dichtsatz, andere Teile, Arbeitslohn.
Wobei bei dem Motor schon bei der ersten Zerlegung nach 200 Stunden diverse Teile getauscht werden mußten, u.A. Kolbenbolzen wg. Korrosion, Vergaser korrodiert, ect.
Die Liste der Schäden zwischendurch ist auch nicht besonders kurz, jedenfalls zu lang um hier alles zu schreiben.
Der Yamaha hatte nach 200 Stunden ein Schaden am Getriebe, der behoben wurde, danach sinds nur wenige Schäden, Getriebe klackert wieder, Starterseil rollt nicht mehr auf, Rückwärtsgang rastet nicht mehr ein, diverse Kleinigkeiten, nach 500 Stunden läßt sich der V-Gang kaum noch einlegen, wird aber nicht mehr behoben, weil ohnehin bald Testende.
Nach Zerlegung: Neue Kolbenringe wären nötig, deutlich sichtbare Abdrücke der Kolben im Zylinder durch Standkorrosion(!!), Kolbenbolzen am Ende, Kraftkopf sonst okay, aber Getriebe wieder defekt, eindeutig zu weiches Material (steht hier so), also neue Schaltmuffen Getriebe, Zahnrad Rückwärtsgang (Vorwärtsgang schon nach 200 Std. erneuert), Propellerwelle wegen deutlicher Einlaufspuren des Dichtrings, Dichtsatz, Kleinteile. Kostenpunkt 1062 DM, alleine 980 für Material!
Alle Motoren haben den Test in einem (200Std.) bzw. in zwei Jahren (550Std.) zurückgelegt.
2 waren nach 200 Stunden weg, die anderen beiden 550 Std., dann solche Kosten und das mit Preisen von 1993, die sähen heute anders aus! Sicher wurden die ersten 2 auch repariert, aber die Kosten standen in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Kaufpreis.
So, soviel zur Halbarkeit der Motoren Mitte der 90er, meint ihr, das das heute großartig anders ist?
Betriebsstunden im alltäglichen Betrieb sind scheinbar andere, als die in einem Testbecken beim Hersteller!
Mal schauen, wenn ich lange genug suche, finde ich auch noch das andere Heft, mal sehen, warum der Suzuki ausgeschieden ist, beim Johnson war´s Kurbelwelle/Kolben, das weiß ich sicher, zwar durch Wasserschaden, aber egal, kaputt ist kaputt.
Gruß Peter
Nachtrag: der Test wurde auf der Ostsee gefahren, an normalen kleinen Booten, (Regattabegleitboote/Begleitboot Segelschule).