Hallo zusammen,
fangen wir einmal bei absolut 0 an!
GFK ist eigentlich ein denkbar ungeeignetes Material, um Boot zu bauen! Man macht es aber trotzdem, aus einem Grund: Wegen dem Preis!
Die Glasfasergrenzschicht zur Matrix (das Harz) zieht immer sehr gerne Wasser und so bildet sich auch eine Osmose (unter widrigen Bedingungen), den ganzen Mist hätte man bei Verwendung von Carbonfaser nicht (ist aber zehn mal teurer!).
Die Möglichkeiten die man gegen die Zerstörung des Rumpfes hat, sind relativ gering:
1) Man braucht eine Wasserdampfsperre, also ein Material/Lack, der verhindert, daß das Wasser an die Glasfaser kommt.
2) Man muss verhindern, daß die Wasserdampfsperre beschädigt wird!
Das erreicht man indem man als "Aussenlackierung" z.B. ein Epoyidharzsystem verwendet, das möglichst "dicht" ist (ganz gegen das Durchdringen von Wasser kann man fast nicht erreichen, es sei denn man trägt Metall auf, das auch sehr dünn sein kann).
Dann muss man nur noch verhindern, daß dieser Lack/Metall beschädigt wird.
Der ganz große Mist ist, daß man Beschädigungen am Rumpf fast nicht verhindern kann (jedenfalls nicht, wenn man das Boot von Hand ins Wasser verfrachtet). Daher ist besonders wichtig, Beschädigungen frühzeitig auszubessern (was bei GFK ja wirklich kein Problem drastellt). Es gibt verschiedenste EP-Systeme, die z.T. auch eine sehr gute Abriebsfestigkeit bieten. Ich schwöre da auf metallgefülltes EP (Epoxid) das kaum wasserdampfdurchlässig ist und eine sehr gute Abriebsfestigkeit hat (die aber nicht 0 ist). Man muss eben immer wieder etwas reparieren.
Das Schleifen von dem Zeugs ist dann allerdings recht aufwendig... man kommt sich vor, als hätte man fast schon Stahl vor sich, so hart wird das!
Eine weitere Möglichkeit wäre VA-Schienen da anzubringen, wo der größte Abrieb entsteht!
Auf jedenfall muss eine Stelle, an der die Glasfaser schon Kontakt zum Wasser haben kann auf jeden Fall repariert werden! Geschieht das nicht, kann der Rumpf schweren Schaden nehmen!
Gruß Markus
|