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Alt 29.03.2004, 20:32
nordy
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Hallo Dieter,

Du schreibst:
Tatsache aber ist, das dem made in germany schon seit Längerem ein schlechter Ruf nachhängt, der aus vielerlei Anlaß entstanden ist.

Ich glaube wir Deutschen schätzen uns viel zu pessimistisch ein.
Im Ausland, vor allem in Europa und Fernost, hat das "made in germany" nach wie vor einen sehr guten Klang. Selbst die technikverwöhnten Japaner sehen in der Qualität und Sportlichkeit deutscher Autos immer noch ihr Vorbild.

Dass die Umfrage bei Consumer reports für die europäischen Marken so negativ ausging, überrascht mich garnicht.

Die meisten Amerikaner sind wirklich keine Technikfreaks, um es mal vorsichtig auszudrücken, für die zählt in erster Linie der problemlose Umgang mit Autos.
Ein mit Technik vollgestopftes Auto aus Deutschland fällt nun mal leichter aus, das kann man schon statistisch nachweisen.
Diese Autos bedürfen einer viel grösseren und qualifizierteren Betreuung und Wartung durch die Händler dort, und da liegt genau das Problem.

Der Händler in den USA hat neben VW auch noch Toyota und vielleicht Ford im Programm.

Seine Markenbindung und somit sein Interesse an einem zufriedenen VW-Stammkunden ist viel geringer als bei den Vertragshändlern hier.
Oftmals fehlt auch das Interesse an Schulungen und Weiterbildung.

Nicht zu unterschätzen ist auch gerade in Zeiten des Golfkrieges der viel grössere Patriotismus der Amerikaner.

Es ist richtig, dass bei neuen Modellen zunehmend die Balance aus Technik und Zuverlässigkeit gestört ist.
Auch der Volkswagenkonzern muss hier intensiv an einer Verbesserung arbeiten.
Die Herausforderungen sind gewaltig: Kostendruck, weiter steigende Modellvielfalt mit immer kürzeren Entwicklungs- und Felderprobungszeiten, technisch immer anspruchsvollere Autos.
Der globalisierte Markt mit seinen Wettbewerbszwängen verlangt das so.

Es hat gar keinen keinen Zweck, die zunehmende Komplizierung der Autos zu beklagen, welcher Autofahrer wäre schon bereit, auch nur auf ein liebgewonnenes technisches Feature zu verzichten.
Viele von denen sind sowieso aus Sicherheitsgründen ein Muss.
Es wird also kein Zurück von der vielen Elektronik wie ABS, ESP, Navigationssystemen usw. geben.

Der Autofahrer wird wohl trotz aller Qualitätsfortschritte bis zu einem gewissen Grade auch mit der Schattenseite dieser Technik leben müssen.
Das ist schliesslich der Preis für die Komplexität.

Gruss Nordy
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