Hi
diesmal direkt hier
WIND einige wichtige Grundgedanken
- Wind ist die Bezeichnung für den Ausgleich von Luftmassen zwischen HOCH und TIEFdruckgebieten. Dies kann horizontal oder vertikal erfolgen.
- WICHTIG jeder Wind entsteht so (auch Bora etc).
- Die bereits benannte Corioliskraft lenkt den Wind ab und zwar spiegelbildlich auf der Nord bzw Südhalbkugel.
- d.h für die NORDhalbkugel :
der Wind fließt IM UHRZEIGERSINN AUS DEM HOCH und ENTGEGEN DEM UHRZEIGERSINN in das Tief hinein.
- auf der Südhalbkugel natürlich genau entgegengesetzt
- Auf einer (See-)Wetterkarte sind NORMALERWEISE die Isobaren (= Linien gleichen Luftdruckes) im Abstand von 5 hPa (= Hektopaskal) gezeichnet, manchmal (bei starken Windsystem mit 10 hPa oder bei seeehr schwachen Winden mit 1 hPa)
Die wirklich interessierende Frage ist nun wie ist die WINDRICHTUNG und die WINDSTÄRKE, lassen wir mal alle Komplikationen beseite und befassen wir uns mit "Daumenregeln"
- Grundsätzlich verläuft die Windrichtung entlang den Isobaren mit einer leichten Tendenz zum Tiefdrucksystem, so etwa 30 Grad sind ein guter Wert für den Anfang
- Das Tief liegt übrigens immer leicht Backbord voraus, wenn man mit dem Rücken zum Wind steht (Nordhalbkugel)
- Logischer Weise ist das HOCH dann Steuerbord achtern
- Beispiel siehe BILD 1
Nun ist natürlich die Frage
WIE STARK ist der Wind, auch hier lassen wir mal alle Komplikationen weg und betrachten auch keine Fallwinde, sondern einfach ein Windsystem irgendwo auf freier See.
- Grob gesprochen ist die Windstärke abhängig von der "Dichte" der Isobaren, d.h. je enger die Isobaren nebeneinander liegen umso stärker ist der Wind.
- Dabei ist es natürlich abhängig von der geogr. Breite, da sich der Abstand der Isobaren (gerechnet in Grad) mit zunehmender Breite abnimmt (gerechnet in Km)
- Also braucht man "Lineale" pro Breitengrad, so etwas gibt es, sogn. Windlineale aber sie sind natürlich nur in kleinen Bereichen verwendbar
- Zur Abschätzung der Windstärke benutzt man sog. NOMOGRAMME (Bild 2), diese Nomogramme sind über alle 90 Grad Breite (nördlich) gültig und sind auch für geradlinige und gekrümmte Isobaren erstellt worden
- Die Benutzung ist recht einfach und kann jederzeit -selbst an Bord- nach Eingang eines Wetterberichtes mit Stationsangaben durchgeführt werden.
- Wer es genauer wissen will, lesen nach in den WETTERKUNDLICHEN LEHRMITTEL des Deutschen Wetterdienstes Nr. 13 "Anleitung zum Zeichnen von Bordwetterkarten nach Seewetterberichten" zu bestellen beim DWD, die beiden Zeichnungen stammen übrigens daraus.
oder man besuche ein Wetterseminar bei mir
Fazit
- Man kann allein aus den Stationmeldungen (Navtext) sehr wohl die aktuelle Situation abschätzen, auch die RTTY oder Fax Aussendungen (kostenlos) des DWD erlauben dies, ja sie bieten sogar mehr Informationen.
- Alle Winde von Tornados bis zu Fallwinden wie Bura folgen dem gleichen Gesetz "Ausgleich der Druckunterschiede"
- Natürlich gibt es Einflüsse der Bodenformation z.B. Reibungskräfte oder adiabatische Kräfte, aber letzlich erkennt man Wind an den Druckunterschieden
DISCLAIMER
- Dies sind NUR die Grundlagen, z.B. Einflüsse der Reibung über Land oder über Berge sind natürlich nicht berücksichtigt, ebenso die Frage der Krümmung der Isobaren
- Auf offener See hilft aber allein schon diese einfache Betrachtung weiter
- Wer es genauer wissen will siehe obern.