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Alt 31.03.2008, 16:13
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KlausB KlausB ist offline
Wieder zerlegbar unterweg
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Boot Infos

Hallo Gregor,

war selber als Kind/Jugendlicher bei den Pfadis (DPSG, später BdP), und bei uns sollte auch eine Flosstour gemacht werden, mit einem zuvor selbst gebauten Floss.

Beim Elternabend (den es Gottseidank vorher gab...) war es MEIN Vater, der nachfragte, wie es denn um die Sicherheit stünde, Fahrbarkeit desGewässers, Schwimmwesten, Begleitpersonen usw. Wurde damals zunächst abgewiegelt ("Passiert schon nichts...") - und die Leiter waren über 18, also voll haftbar...

Mein Dad war dann ein echter "Spielverderber" (aus meiner damaligen Sicht, ich war vielleicht 12) und hat gesagt, dass er mich nicht mitfahren lässt, weil ihm die Planung nicht gut genug erscheint. Großer Tumult... am Ende fiel die ganze Flossfahrt aus... Weil die Leiter nicht bereit waren, das ganze "sicher" zu gestalten ("Da geht dann die Spontanität flöten", "ist ja dann kein Abenteuer mehr...") die Eltern aber dann doch den Argumenten meines Vaters folgten. Also Leiterteam quasi unbelehrbar...

Vor zwei Jahren wiederholte sich das Ganze bei unserem Sohn (damals auch 12 Jahre alt...): Fahrt mit der Schule in die Bretagne, im März. Vorher wurde die schriftliche Zustimmung zu einer Fahrt mit Seekayaks auf dem Meer erbeten. Wir fragen natürlich nach: Ja, das ganze finde nur bei gutem Wetter statt, mit Neoprenanzug und Schwimmweste, mit Seekayaks, nach vorheriger Einweisung und mit Begleitung von erfahrenen Kayakausbildern. Wir haben selber mehrere Kayaks, er kennt sich ein bißchen aus...

Nach der Heimkehr erzählt unser Sohn: Wetter mies, ca. 8 - 10 Grad C°, Wellengang 0,30 bis ca. 0,50 m (er kennt die Verhältnisse vom Schlauchbootfahren), Einweisung fünf Minuten, kein Neo, zwei Begleiter für über 40 Kinder, keine Seekayaks, sondern (im März!) offene Sit-On-Top-Kayaks.

Und jetzt: Die Lust am Paddeln hat er gänzlich verloren nach diesem Horrorerlebnis.

Abgesehen von dem, was passieren kann - und hier ist DEIN Sohn und seine Gruppe nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt - verlieren Kinder nach solchen Ereignissen auch noch die Lust am Wassersport. Und ganz offensichtlich sind es ja keine Einzelfälle, sondern gerade im Wassersport unerfahrene Menschen sehen die Gefahren offensichtlich überhaupt nicht.

In solchen Fällen fragt man sich, ob nicht auch für Paddler (oder Ruder u.ä.) ein Bootsführerschein Pflicht sein sollte.

VG

Klaus
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Viele Grüße aus Passau

Klaus

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