Einzelnen Beitrag anzeigen
  #21  
Alt 22.03.2009, 14:49
Benutzerbild von Ingo
Ingo Ingo ist offline
Extremist
Treuesterne:
 
Registriert seit: 19.02.2006
Beiträge: 874
abgegebene "Danke": 2

Boot Infos

Zitat:
Zitat von dievoggis Beitrag anzeigen
Servus Zusammen ,

ich schilder mal einen Fall (bei mir schon einige Male so passiert).
Griechenland, ca. 3er Wind, Windsurfer und Schlauchboote auf dem Meer.
Die Surfer am Wind brettern übers Meer, die Schlauchbotfahrer kreuzen immer wieder den Weg der Surfer (dies alles innerhalb der 3 Meilen Zone).

Ich gehe (und ging) immer davon aus, dass Surfer Segelfahrzeuge sind und wir (was wir eh immer tun) nach den KVR ausweichen müssen.

Jetzt hab ich gelesen, dass Surfer und Kiter keine Segelfahrzeuge, sondern Sportgeräte sind und dementsprechend gegenüber allen anderen Fahrzeugen auszuweichen haben.

Ich möcht ja keinen überfahren, Gott bewahre, aber teilweise fahren die wie die sprichwörtliche Sau. Als Diskussionsgrundlage wäre es interessant die rechtliche Situation genau zu kennen

Gruß Peter
Hi,

wie die rechtliche Situation ist, erfährst Du in der Gerichtsverhandlung nach dem Unfall! Sind dann nämlich immer Einzelfallentscheidungen.

Zwei schlimme Unfälle habe ich in meiner Bootskarriere erlebt.

Als Zeuge habe ich gesehen, wie ein Mobofahrer an unserem privaten Steg in Italien mit eingelegtem Rückwärtsgang und praktisch Leerlauf ablegt.
In dem Moment kommt ein kleiner ital. Junge, der eigentlich nix auf dem Steg zu suchen hat, angelaufen und springt hinter dem anfahrenden Boot ins Wasser. Die Schraube richtet den Jungen fürchterlich zu. Die große Beinarterie ist aufgerissen, uns Erste Hilfe Leistenden gelingt es mit größter Mühe die Arterie mit einer Angelschnur abzubinden.
Der arme Mobo Fahrer, der m.E. nichts für den Unfall konnte, wird an Ort und Stelle festgenommen und erst nach erheblicher Sicherheitsleistung freigelassen. Wie ich später gehört habe, ist der Mann nach fast eineinhalb Jahren mit hoher Geldstrafe und Schadenersatzleistungen (durch seine Versicherung) davongekommen.

In dem anderen, lange zurückliegenden, Fall war ich als Steuermann auf der 50 ft. Motoryacht meines Onkels an einer schweren Kollision mit einer anderen Motoryacht beteiligt. Die Rechtslage war eigentlich klar, mein Kontrahent war ausweichpflichtig und im Manöver des letzten Augenblickes hat er zur falschen Seite abgedreht und ist mir vor den Bug gelaufen.
Da es hier auch um Personenschäden und sehr viel Geld ging, haben sich die gerichtlichen Auseinandersetzungen mehr als zwei Jahre hingezogen bis mein Onkel als Skipper und ich schließlich vollkommen unbescholten aus der Sache 'raus waren.

Fazit: Man schont Nerven und Geldbeutel, wenn man auch mal nachgeben kann.
__________________
Gruß vom Garda- oder Baldeneysee,

Ingo



45°33'58,42" N
10°33'01,47" O



Mit Zitat antworten