Hallo Gernot,
mich hatte es JUL 1975 mitten auf dem Chiemsee auch erwischt mit meiner früh. 1. Frau (lg.gestorben), wo ich vor einer schweren Gewitterfront gleich 3x hintereinander mit meiner 4,70 m KlepperJolle spetakulär gekentert war, als die Gewitterwalze über uns wegging. Wir waren ja sportliche Segler!
Wir hatten einen herrlichen Segeltag unter leicht bedecktem Himmel mit einem 4-5er Wind aus W. Das Wetter kam ohne Vorankündigung binnen 10 Minuten aus NW und wir hatten gerade noch Zeit die Rettungswesten anzulegen, und das Vorsegel zu bergen, dann war die erste schwere Bö da .. und wir gingen Baden. Wieder aufgerichtet und wir flogen kaum das wir wieder reingeklettert waren an die 100 m weit bis wir wieder im Bach lagen. Nach dem 3. Versuch und erneuertem Kentern haben wir uns auf das 1 km entfernte Ufer abtreiben lassen, und ich sicherte noch im Wasser das Großsegel. Die Rettungswacht hatte an diesem Tag sehr schwer zu tun, es lag fast alles flach! Ertrunken ist gottseidank niemand.
Für 1976 kaufte ich bei VOLVO Kiel einen kleinen Flautenschieber und in 1977 kam eine 5.5 m Schwerwetter Jolle aus der Werft in Hamburg (Conger) an die Stelle der Klepper Jolle, und ich habe bis 2001 des öfteren weitere Schwerwetter am See abwettern können oder war rechtzeitig vom See.
Der Chiemsee ist berüchtigt für diese schnell aufbauenden Gewitterfronten, die bereits vielen zum Verhängnis wurden. Die Chiemseeyachtschule (DHH) hat selber bereits etlich Boote so verloren, ein schwerer Nationaler Kreuzer verschwand so in den 70er Jahren vor der Fraueneninsel und wurde bis heute nicht geortet, der See ist dort bis zu 80 m tief.