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Alt 21.05.2012, 15:56
George-Gordon George-Gordon ist offline
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Boot Infos

Ich habe mal davon gelesen, dass es eine Baureihe von Mercs gab, die im Leerlauf bis Halbgas nur 2 Zylinder "aktiviert" hatten. Die restlichen wurden nicht mit frischem Gemisch, sondern nur mit Luft versorgt und durch ein komplexes System aus Ölkanälen mit geschmiert. Ab Halbgas hat dann der untere Vergaser Gemisch bereitgestellt und die Kiste lief auf allen 4 Töpfen.
Soll vor allem beim Langsamfahren deutlich Sprit gespart haben und verölen verhindert hat (überschüssiges Öl der oberen Zylinder is runter zu den unteren), was ja in den USA, wo viele Leute mit Speed raus fahren und dann stundenlang im Leerlauf durch die Gegend zuckeln, während die Angeln im Wasser sind, ein wichtiges Kaufargument ist.
Vielleicht meinte der Mechaniker das.
Die Baureihe hieß "Force", glaube ich.

Das Gerassel beim Schalten klingt erstmal normal. Wenn ich die Motoren im Yachthafen so höre, ist das auch immer ein wildes Gerassel bis der Gang drinne ist. Vor allem beim Rückwärtsgang. Allerdings ist das deutlich kürzer.
Verkürzen lässt sich das Gerassel, indem man den Gang regelrech rein "rammt", aber das machen die meisten nur einmal, weil man dann in den Bereich kommt wo man Gas gibt und das Boot plötzlich beschleunigt.^^
Da bei dir aber der Rückwärtsgang manchmal nicht rein geht, sollten die Schaltzüge trotzdem mal überprüft und eingestellt werden.

Bei dem einen ausgefallenen Zylinder solltest du als erstes testen, ob der überhaupt funkt. Im englischen iBoats-Forum ist immer mal wieder von defekten Zündspulen zu lesen. Die CDI-Einheiten bei Mercury sind eher seltener ein Problem, da die im Gegensatz zu den japanischen CDI-Einheiten (mit elektronischer, drehzahlabhängiger Zündzeitpunktverstellung) sehr einfach gehalten sind.
Wenn es funkt (kräftiger Blitz, nicht son kleines fünkchen), dann geht die Suche weiter in Richtung Kompression, Vergaser (eher unwahrscheinlich, da vermutlich 1 Vergaser für 2 Zylinder) und Flatterventile. Bei den Flatterventilen kann zum Beispiel die Vorspannung nicht mehr stimmen und damit ein Großteil des Gemischs wieder zurück geblasen werden.
Kompression kannst mit einem Kompressiontester für 19,99 bei Ebay testen. Ich hab mir letztes Jahr so einen gekauft und an nem Kompressor mit geeichter Anzeige getestet: Zeigte exakt an. Die Chinesen lernen also^^
Ich weiß jetzt nicht, wie groß der Kompressionsunterschied zwischen den einzelnen Zylindern sein darf, aber ich glaube, 1bar ist schon hart an der Grenze. Wenn dir sowas angezeigt wird, kannst du Glück haben und es ist "nur" die Zylinderkopfdichtung, oder aber der Motor muss komplett auseinander, und der Zylinder auf Übermaß aufgebohrt werden und neue Kolben rein.

Ist alles machbar und in den USA bekommt man für Mercury auch relativ günstig verbesserte Ersatzteile von Sierra bzw. Mallory, aber ohne das entsprechende Spezialwerkzeug wirst du um einen mehr oder weniger teuren Werkstattbesuch wohl kaum herum kommen.
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Gruss
Thorsten

Ethanol ist kein Treibstoff!
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