So, ich hab jetzt nochmal gebastelt. Die aufgebohrten Düsen hatten ca. 1,55 und 1,65mm Durchmesser. Die 1,65mm Düse war deutlich zu fett. Bereits bei 1/3-Gas fing der Motor an zu stottern und zu 4-Takten. Wenn ich weiter aufgedreht habe, entstand hinter dem Boot eine extreme Abgaswolke und der Motor hatte nicht genug Power, um das Boot ins Gleiten zu bringen.
1,55mm war bereits deutlich besser, aber immer noch nicht optimal. Auf Gleitfahrt beschleunigen war damit zwar so gerade eben möglich, aber auch nicht gut und der Motor hat kräftig geraucht.
Ich hab dann die 0,056inch-Düse genommen, die ich vorher im Motor hatte und einen 1,5mm-Bohrer in eine Bohrmaschine eingespannt. Dann hab ich die Düse von Hand aufgebohrt, indem ich die Düse um den Bohrer gedreht habe. Damit hatte ich eine passgenaue 1,5mm-Bohrung und... Die passt! Saubere Beschleunigung, braunes bis hellbraunes Zündkerzenbild, "normale" Abgasentwicklung bei Vollgas.
Eventuell brauche ich noch 0,025mm mehr, um das letzte Bisschen Leistung aus dem Motor zu holen. Aber nach 10 Minuten Vollgas konnte ich kein abnormales Verhalten des Motors feststellen. Zu heiß wurde er auch nicht. In den Kühlwasserstrahl konnte man noch recht gut rein fassen (Thermostat öffnet bei ca. 60°C).
Ich hatte leider keine Schiebleere dabei, daher konnte ich nicht messen welchen Durchmesser der Vergaser nun hat.
Ich finds übrigens ziemlich erstaunlich, was für einen unterschied 0,05mm bei der Vergaserhauptdüse machen können. So mit bloßem Auge war praktisch kein Unterschied zwischen der auf 1,55 (1,5mm-Bohrer klappert in der Bohrung) und der auf 1,5mm (Bohrer klappert nicht) aufgebohrten Düse zu erkennen.
Die Düse fürn Dellorto-Vergaser mit metrischem Gewinde konnte ich übrigens mit "sanfter" Gewaltanwendung in den Düsenhalter schrauben, der das Schwimmergehäuse festhält und unten abdichtet. Die dabei entstandenen Metallspähne konnte ich mitm Fingernagel aus dem Gewinde pulen.
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Gruss
Thorsten
Ethanol ist kein Treibstoff!
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