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Alt 08.04.2016, 02:29
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Palsteg Palsteg ist offline
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Boot Infos

Bei einem Transatlantik Törn sollte man sich vor dem Ablegen über
einen Plan B für diverse Schäden an Bord im klaren sein
und wie diese gegebenenfalls behelfsmäßig zu beheben sind.
Neuralgische Punkte sollten geprüft und auf Vordermann sein.

Ein Ruderausfall sollte nicht zum größten Problem gehören. Eine
brauchbare Notpinne gehört zur Mindestausstattung bei einem
solchen Törn. Umfangreiches gutes Werkzeug ebenfalls.

Wenn die Yacht tatsächlich wegen einens Ruderausfalles aufgegeben
wurde, dann hätte diese Crew besser gar nicht erst ablegen sollen.
Transatlantik ist kein Kaffeesegelei.

Einem Freund von mir ist in der Biskaya bei Riesendünung auf einem
18 Meter Betonsegler beim heruntersurfen der Wellen das Ruderblatt
weggebrochen. Grund war vermutlich zu viel Segelfläche bei
entsprechendem Starkwind, zu hartes gegenruder geben und zu morsches Material.
Danach lief man größte Gefahr beim nächsten heruntersurfen quer zu
schlagen. Soll brenzlig gewesen sein.
Eine brauchbare Notpinne befand sich nicht an Bord, nur ein Spielzeugding
ohne ausreichende Ruderwirkung. Die Yacht musste letztendlich
unter größter Mühe von einem anderen Segler nach Frankreich
bei La Rochelle eingeschleppt werden.

Selbstverständlich urteilt es sich am PC ganz leicht.
Selbst in einer solchen Situation an Bord, sieht es dann anders aus.
Ich vermute die Crew hat sich gegenseitig komplett entmutigt.

Wenn der Kreuzfahrer nicht aufgetaucht wäre, dann hätten sie selbst
früher oder später eine Lösung gefunden und die Situation in den
Griff bekommen.

Solange die Luft nicht aus dem Rumpf eines Seglers entweicht,
ist auf Segelbooten meistens fast alles noch irgendwie möglich.
__________________
Moin

Heino

Geändert von Palsteg (08.04.2016 um 02:48 Uhr)
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