Hallo,
es gibt Neuigkeiten vom Projekt Gelcoatreparatur. Wie immer, wenn man etwas zum ersten mal macht, muss man erst seine Erfahrungen sammeln um einen Gefühl für Material und Anwendung zu bekommen.
Die anderen Folien haben funktioniert, soweit die Folien blasenfrei aufbringbar waren. Wo die Folie direkt aufgelegen hat, ist die Oberfläche glatt und hart geworden. Wo das aufgrund der Rundungen nicht funktioniert hat, ist die Oberfläche klebrig geblieben.
Auch ein paar Tage mehr Zeit haben daran nichts geändert.
Letztlich habe ich die benachbarten Flächen auch angeschliffen und für den Einsatz des Topcoat vorbereitet. Zum Ende haben ich die Oberflächen mit dem teils nicht ganz ausgehärteten Gelcoat auch überschliffen.
Dann das Topcoat angerührt. Das war erheblich dickflüssiger, als das Gelcoat zu vor.
Damit ich das schnell und gleichmäßig auf ungefähr 0,4m² auftragen kann, habe ich mich für Rollen entschieden. Dafür habe ich grüne Schaumstoffrollen von Yachtcare bestellt, weil die etwas lösungsmittelbeständiger sein sollen, als die üblichen Baumarktrollen. Lösungmittelbestänigkeit war gegeben, zumindest bis das Topcoat hart war. Das Versprechen, dass damit blasenfreie Oberflächen möglich sein sollen, wurde nicht erfüllt. Im Gegenteil. Schnell und gleichmäßig - das hat gut funktioniert.
Ich habe mehrmals aus verschiedenen Richtungen gerollt. Als das Topcoat langsam angezogen hat, konnte ich die Blasen wegbekommen.
Allerdings habe ich nun eine ziemlich rauhe Orangenhaut.
Die schwierige Stelle im Knick unter der Scheuerleiste sieht jetzt besser aus als gedacht. Da war das blasenfreie Abkleben unmöglich. Da hat mich letztlich die dicke Deckdicht aus Topcoat gerettet.
Meine Erkenntnisse:
1. Ich hätte das Topcoat mit Aceton verdünnen sollen, um eine glattere Oberfläche zu bekommen. (dann wäre aber die Schichtdicke auch geringer)
2. Mit Lasurpinsel wäre es bestimmt glatter geworden, aber dann hätte ich nicht diese große Fläche in 10 Minuten bearbeiten können.
3. Das nicht ganz ausgehärtete Gelcoat mit Topcoat zu überziehen geht problemlos.
4. Leichte Vertiefungen lassen sich problemlos mit dem dicken Topcoat ausfüllen. Im Zweifel eine 2. Schicht drüber tupfen, wenn noch eine Delle zu sehen ist.
Morgen werde ich Schleifen. Bis zu welcher Körnung kann ich noch trocken schleifen? Ich muss ja erstmal die ganzen Berggipfel der Orangenhaut runter holen.
Für das Polieren nach dem Schleifen habe ich H902 Heavy Cut von Kochchemie bestellt. Feinere Politur habe ich noch da.
Zu guter Letzt kommt noch der Kielschutzstreifen drauf. Ich habe mich entschieden, den Kürzesten zu kaufen, weil ich den Streifen unmittelbar vor der ersten Kielrolle enden lasse. Das sollte seinen Zweck erfüllen, weil in dem dann geschützten Bereich auch alle größeren Schäden waren.