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Zitat von attorney
Hi,
ich habe noch ein zerlegbares Schlauchboot und favorisierte bis vor geraumer Zeit auch noch die zerlegbaren grösseren (kannste evt. im Schiffscontainer in ferne Reviere (Tropen) vorausschicken, bis mich meine Urlaubserfahrungen eines anderen belehrten.
Gut, man kann die zerlegbaren im Kofferraum verstauen , braucht keinen kostspieligen Trailer, keine Anhängerkupplung (Kosten je nach Fahrzeug (550,- bis 2000,- €) und keinen Stellplatz, der je nach Wohnverhältnissen auch noch extra bezahlt werden muss.
Aber der oft beschriebene Vorteil "klein und hopp und rein" oder "ich kann das Teil mit den Sliprädern einfach übern Strand ziehen und ins Wasser lassen, ohne eine Slipanlage zu benötigen", erweist sich zumindest an den gängigen Urlaubsorten als Irrtum.
Ich war diesen Sommer auf einem Campingplatz direkt am Meer in Südfrankreich. Abgesehen davon, dass das Campinggelände viel zu gross und vor allem zu hügelig war, um das Boot auf Heckrädern überhaupt zum Strand ziehen zu können, ist es in vielen Ländern - so auch Frankreich -strikt verboten, motorisierte Schlauchboote an Stränden zu Wasser zu lassen.(Da ist auch immer Aufsicht) Man muss schlichtweg die Slipanlage des Hafens nutzen .
Also jedes Mal mit dem Auto 3 Km zur Slipanlage und da man den anderen schnell beim Rangieren im Weg stand, Boot aus dem Kofferraum, Frau abstellen zum aufpassen , im Umkreis von 600m einen Parkplatz suchen,zurück zur Slipanlage, Boot aufpumpen und bepacken und dann Slippen und alles bei brütender Hitze  , da waren jedesmal eine leidvolle Stunde vertan und das ganze in umgekehrter Reihenfolge dann wieder am späten Nachmittag nach der Rückkehr . "Genau so habe ich mir den Urlaub mit einem zerlegbarem Boot vorgestellt"
Und das war nur ein kleines Boot. Also für mich nie wieder ein zerlegbares Boot und wenn man sowieso an einem Trailer nicht vorbei kommt, dann gleich ein gescheites Rib
Gruss
Rainer
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Hallo Rainer,
genau diese Erfahrungen habe ich in Frankreich an der Côte d' Azur an einem Campingplatz auch machen müssen und dabei festgestellt, dass man in Frankreich - besonders in Süden - offensichtlich nicht bereit ist, für die "kleinen" etwas anzubieten. Nicht einmal an der Seite des Strandes war ein Slippen möglich. Das tägliche aufblasen und wieder Zerlegen des Bootes wollte ich allerdings nicht mitmachen und fragte den Vorstand des am Campingplatz angrenzenden Segelclubs, ob ich dort mein Boot abstellen dürfe. Die Leute vom Segelclub waren äußerst zuvorkommend und ich durfte das Boot dort abstellen - gratis.

Im Hafen sah ich das gleiche Boot wie meines, das einem Pariser Urlauber gehörte und fragte, was er für den Hafenplatz bezahle. Soweit ich mich erinnere waren das pro Tag 12 Euro - und das für ein 3,4 m Zodiac!
Nun, das ist eben die "Côte", wo wir kleinen normalerweise nichts zu suchen haben. Zudem war der Campingplatz nicht eben der beste.
In einer "normalen" Camping- und Bootsgegend wie Italien oder Kroatien bietet das zerlegbare Boot dagegen viele Vorteile. Es wird zum Urlaubsbeginn aufgeblasen und am vorletzten Tag abgebaut und verstaut. Das ist Schlauchbootsurlaub wie ich ihn mir vorstelle.
Die Moral aus der Geschicht':
Fahre mit kleinem Boot
an die Côte d'Azure nicht!
Viele Grüße
Herbst