Da war gerade in meiner E-Mail, die Werbung habe ich zensiert

aber sonst finde ich es gut
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Mann des Tages
von Michael Vaupel
*** Nun habe ich es endlich geschafft, den seit Monaten auf meinem Schreibtisch liegenden "Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD" durchzuarbeiten.
Und was ich da im Abschnitt "Erneuerbare Energien" gelesen habe, finde ich klasse. Ein kleiner, leicht zu überlesender Satz ist mir aufgefallen: "Die Mineralölsteuerbefreiung für Biokraftstoffe wird ersetzt durch eine Beimischungspflicht." Außerdem: "Wir werden daher die Kraftstoffstrategie mit dem Ziel weiterentwickeln, den Anteil von Biokraftstoffen am gesamten Kraftstoffverbrauch bis zum Jahr 2010 auf 5,75 % zu steigern."
2010 sollen also 5,75 % des GESAMTEN Kraftstoffverbrauchs aus Biokraftstoffen stammen. Das ist eine ganze Menge! Und durch die "Beimischungspflicht" wäre das keine hohle Phrase, sondern eine ganz konkrete Maßnahme, mit der Deutschland seine Abhängigkeit vom Erdöl verringern könnte und stattdessen die einheimischen Landwirte eine sehr gute Perspektive hätten (Anbau von "nachwachsenden Kraftstoffen")
die CO2-Emissionen verringern könnte, was für uns alle vorteilhaft ist.
Das Wörtchen "Beimischungspflicht" ist entscheidend, da dadurch dieser Plan nicht nur ein frommer Wunsch ist. Und wie es aussieht, geht die Bundesregierung da konsequent vor. Der Vorteil der "Beimischungspflicht" ist es, dass dann Biokraftstoffe durchaus
besteuert werden können (und das ist ja auch gerade beschlossen werden) – aufgrund der Beimischungspflicht müssen sie dennoch eingesetzt werden.
Und woraus können diese Biokraftstoffe nun hergestellt werden? Mittlerweile weise ich ja seit Jahren auf das Beispiel Brasilien hin, wo aus Rohrzucker Ethanol hergestellt wird – welches dort standardmäßig getankt wird. (Was den schönen Nebeneffekt hat, dass der Zuckerpreis explodiert und sich bereits verdoppelt hat, wovon die Leser meiner kostenpflichtigen Börsendienste mit Hebel profitieren). Da sich aus Zuckerrüben der gleiche Zucker wie aus Rohrzucker herstellen lässt (die Kristalle unterscheiden sich nicht), könnte hierzulande Biokraftstoff aus Zuckerrüben hergestellt werden. Es gibt Alternativen wie Raps, Mais, auch Weizen ... letztlich ist es eine Frage der Effizienz (wie hoch ist der Input, für welchen Output).
Zum Glück gibt es in Deutschland vorausschauende Landwirte, die die sich bietenden Chancen erkennen.
Mann des Tages ist deshalb für mich heute Franz Pentenrieder.
Er weist seit Jahren auf die Möglichkeiten hin, die Biokraftststoffe bieten. Er rechnet vor: "12,5 Kilo Getreide haben den gleichen Heizwert wie 5 Liter Heizöl, kosten jedoch nur ein Drittel." Franz Pentenrieder betreibt einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb südwestlich von München, auf seiner Homepage
Um Links zu sehen, bitte registrieren hat er interessante Informationen zusammengetragen.
Ich wünsche ihm viel Erfolg (auch wenn die "Getreideheizung" vielleicht nicht gerade der Königsweg unter den Biokraftstoffen ist) – und hoffe, dass es in Deutschland zahlreiche Männer (und natürlich auch Frauen) mit dem Pioniergeist von Franz Pentenrieder gibt!
*** So langsam hat es dieses Thema auch zur EU-Agrarkommissarin geschafft (dabei hätte diese das doch als erster aufgreifen und forcieren sollen). Im Februar möchte die EU-Kommission einen Aktionsplan zur Förderung von Bio-Kraftstoff vorlegen. Hoffen wir auf einen vernünftigen Plan!
Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende,
Michael Vaupel