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Rib Alles über Schlauchboote mit festem Boden. |
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#1
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Vorstellung Pischel Bolero 450 PT
Nachdem ich im Forum nach den techn. Daten meines Bootes geforscht und viel Unterstützung erhalten habe hier nun eine kurze Vorstellung:
Im November 2009 habe ich das Boot nebst Trailer, Außenborder und diversem Zubehör in diesem Zustand gekauft: (Die Bilder des damaligen Angebotes waren vielversprechender) Zu Hause angekommen wurde alles aus dem Boot ausgeräumt, gesichtet und erst mal bei Seite gestellt. Die Idee mit dem Hochdruckreiniger Rumpf und Schlauch zu säubern verpuffte mehr oder minder ergebnislos. Also doch div. Putzmittelchen gekauft und einen kompletten Tag im, um und unter dem Boot verbracht bis das Grünzeug und der andere Dreck runter war. Da ich das Boot auf dem Trailer lassen musste wurde das Boot mehrmals auf dem Trailer nach hinten geschoben bis auch die Kontaktstellen des Rumpfes sauber waren. Der Trailer wurde dabei automatisch mit sauber. An dem Waschtag hatte ich noch Glück, es war der letzte warme Tag (17°) in 2009. Danach sah das Boot so aus: Ende November hat meine Frau das Boot beim WSA Mannheim umgemeldet. Ich hatte erst die Befürchtung, dass es Probleme geben könnte, immerhin hatte ich außer dem IBS vom Vorbesitzer und einer Kopie vom Vorvorbesitzer sowie dem Kaufvertrag keine weiteren Unterlagen. Am Boot selbst ist auch kein Typenschild. Leider war mein Wunschkennzeichen schon vergeben, aber MA-CH 3 war noch frei. Der Trailer hatte keinen TÜV , war aber angemeldet . Also mit dem Boot drauf zur TÜV-Stelle. Der Prüfer, er hatte gerade seine Tochter und Enkel zu Besuch, kam auf mich zu, ging einmal mit seinem Enkel um den Trailer ohne die Hände aus der Tasche zu nehmen und meinte die Zugkugelkupplung und ein Reflektor müssen erneuert werden. Also ohne die Prüfgebühr zahlen zu müssen (die Hände waren ja in der Tasche) wieder runter vom Hof und am nächsten Tag mit neuer Kupplung einen neuen Versuch gestartet. Die Plakette habe ich jetzt ohne Beanstandungen erhalten. Mittags hat meine Frau den Trailer umgemeldet und auch die 100 km/h-Zulassung bekommen. Dann ging es ans anpassen und umbauen. Das Ersatzrad kam so weit als möglich Richtung Windenstand. Somit konnte ich die Kielrolle am Bug absenken. Bei der Gelegenheit sind alle Keilrollen neu geschmiert worden, ebenso die Kurbelstützen und die beiden Bockrollen. Die Achsen der Bockrollen habe ich 20 mm nach untern versetzt. Durch dieses Sammelsurium an Maßnahmen konnte ich das Boot um 20 mm absenken. Hintergrund dieser und weiterer Maßnahmen (siehe unten) ist, dass die Garage, in die das Boot soll nur eine lichte Höhe von knapp unter 2 m hat. Mit allen festen Anbauteilen hatte das Boot beim Kauf aber eine Höhe von knapp über 2 m. 2 Auffahrrampen wurden als Laufsteg auf den Trailer montiert. Man muss ja nicht unnötig nasse Füße bekommen. Die Radlager muß ich noch nachsehen. Lt. dem Besitzer 3. Hand wurden diese 2008 erneuert. Zum Motor: Es fehlte das rechte Sieb am Außenborder und die Schraube sah reparaturbedürftig aus. Also wurde das Sieb bestellt und der Prop zu GröverUm Links zu sehen, bitte registrierengeschickt. Mehr traute ich mir am AB ohne Handbuch vorerst nicht zu. Also musste ein Reparaturhandbuch her. Nach intensiver Suche im Internet fand ich einen Link auf eine PDF-Datei mit dem Original-Werkstatthandbuch und den Explosionszeichnungen von Yamaha. Jetzt konnte es weiter gehen. Das Unterwasserteil wurde demontiert und zum Vorschein kamen Muscheln bis zu einer Größe von fast einem Zentimeter. (Wie viel cm wachsen Süßwassermuscheln pro Jahr?) Nach der Reinigung noch den Impeller geprüft, alles mit Bootsfett gefettet und wieder zusammengebaut. Noch das Getriebeöl gewechselt und damit war der Motor untenrum fertig. Die Opferanode am Braket muss noch erneuert werden, da diese völlig zerfressen ist. Jetzt ging es obenrum weiter. Die mittlere Zündkerze zeigt ein etwas dunkleres Bild als die anderen beiden. Ob dies an falsch synchronisierten Vergasern oder an einer unterschiedlichen Fördermenge der Ölpumpe liegt prüfe ich erst, wenn es wärmer ist. Mir ist derzeit noch schleierhaft wo ich die Vergaseruhren anschließen kann um den Unterdruck zu messen. Ich bin für jeden Tipp dankbar. Zum Schluss noch den Benzinfilter gereinigt, alle beweglichen Teile geölt, die Nippel abgeschmiert und Kontakte sowie die Verlegung der Kabel überprüft. Die Motorhaube mit Schallschutzmattenausgekleidet, wieder draufgesetzt und –fertig ist der Motor. Der Gashebel der Schaltbox geht ab Halbgas etwas schwerer zu bewegen. Grund hierfür ist ein leichter Knick im Zug im Übergang zum Motorengehäuse. Ob das stört wird sich im Betrieb zeigen und ggf. wird der Zug dann gewechselt. Wie ich den Trimmschalter, dieser wird momentan mit dem kleinen Finger anstatt mit dem Daumen bedient, auf die andere Seite bekomme weiß ich derzeit nicht. Elektrik: Die LED‘s des Schaltpanel, die Steckdose und ein Teil der Instrumentenbeleuchtung waren ohne Funktion. Abgerutschte Steckverbindungen waren hierfür verantwortlich. Ein Freund, von Beruf Elektriker, hat mir dies wieder in Ordnung gebracht, da ich mit Elektrik nichts am Hut habe. Der Batteriekasten musste erneuert werden, da dieser auf das angefaulte Brett unter der Sitzbank durchgeschraubt wurde. Und damit kommen wir zum Boot: Das angefaulte Sperrholzbrett wurde durch eine Kunststoffplatte ersetzt. Vorher reinigte ich die Bilge von den schon bekannten Muscheln und dem anderen Dreck, baute die Lenzpumpe aus, reinigte diese und dann kam alles in umgekehrter Reihenfolge wieder ins Boot. Die überstehenden Bolzen am Spiegel wurden abgetrennt. An den sch… Dingern hatte ich mir mehrmals die Haut aufgerissen. Die Vorbereitungsarbeiten mit Abkleben und brandsicherem Auskleiden hat ein vielfaches der eigentlichen Arbeitszeit in Anspruch genommen. Die Löcher des vorher am Boot befindlichen Motors waren mit Silikon oder ähnlichem Zeug zugeschmiert. Diese wurden mit eingeklebten Holzdübel geschlossen, ausgespachtelt und mit Gelcoat abgedeckt. Das braune Brett am Spiegel hat mir nicht gefallen. Dies hieß für mich abschleifen, abkleben, spachteln und mehrfach lackieren. Und da ich schon am Heck werkelte demontierte ich den Signalgeber vom Fishfinder und dichtete die Stelle neu ab. Das Heck war damit fertig. Am Steuerstand wurde der Edelstahlbügel um den Lochabstand der Halterung nach unten versetzt und die Kunststoffscheibe entsprechend auf einer Formatkreissäge gekürzt, die Löcher neu gebohrt und das ganze wieder montiert. Jetzt liege ich bei einer Höhe der festen Aufbauten von ca. 195 cm. Das Boot sollte theoretisch jetzt in die Garage passen , hoffentlich. Das Lenkrad wurde so gedreht, dass es bei Geradeausfahrt einigermaßen gerade steht. Im Bug ist der Edelstahltank verbaut und das so verschwenderisch , dass der Stauraum zwischen Tank und Bug nicht genutzt werden konnte. Also habe ich den Tank rauß gerissen und mir das Benzin gleich in die Schuhe geschüttet. Die Dichtung zwischen Tank und Tankstutzen war undicht. Diese wurde mit einer Flüssigdichtung erneuert. Der Bauschaum war naß und musste komplett entfernt werden. Und wieder alles sauber machen. Damit sich kein Wasser oberhalb des Tanks ansammeln kann habe ich einen Gartenschlauch mit Vaseline dick eingeschmiert und in den Kiel von oben bis unten eingelegt. Die beiden Stringer auf denen der Tank später wieder liegen soll wurden mit geschlossenporigem Polstermaterial abgepolstert. Der Tank kam wieder in den Bug und die Benzinleitung wurde wieder angeschlossen. Dann den Tank so weit als möglich nach vorne geschoben, festgekeilt und mit Bauschaum den Hohlraum unter dem Tank ausgeschäumt. Damit ist der Tank wieder eingeklebt. Der Gartenschlauch konnte dank Vaseline raußgezogen werden. Dadurch entstand der Wasserablauf über die tiefste Stelle im Bug. Der Tank hält wieder und ich habe ungefähr 15 cm Platz gewonnen für Leinen, Anker, Kette, Ösfaß und Feuerlöscher. Um ein scheuern am Tank zu verhindern ist eine Kunststoffplatte, welche den Tank schützt, eingepasst worden. Der Rumpf hatte ein paar kleine Stellen mit Kratzern und Abplatzungen welche mit Gelcoat geschlossen wurden. Der komplette Rumpf wurde mit Politur aufgearbeitet und wird demnächst gewachst. Die Schläuche sind erst mit einem Reiniger sauber gemacht und später mit einem Pflegemittel nachbehandelt worden. Es galt noch die alte Nummer zu entfernen und die neue aufzukleben. Zum entfernen gibt es jede Menge Tröts, es war ab nichts passendes dabei. Mit Universalverdünnung ging die Farbe dann weg, aber das Hypalon wurde weich. Ich hatte dann in der einen Hand einen Lappen mit Olivenöl und in der anderen den mit der Universalverdünnung. Dann immer wieder rechts, links, rechts, links, immer schön nur auf der Farbe der Buchstaben reiben . Nach einer Stunde waren die Buchstaben runter und das Hypalon war am nächsten Tag wieder bei seiner alten Härte angelangt. Glück gehabt. Die Polster habe ich trotz aller Bemühungen nicht sauber bekommen. Neues Kunstleder aufziehen und neu polstern ist mir momentan zu teuer. Alternativ habe ich Überzüge genäht. Die werden die erste Saison wohl ausreichen. Was mir noch fehlt ist eine Hafenpersenning, die ich mir wohl irgendwann nähen werde, und ein neuer Stoff für’s Bimini. Wobei ein funktionierendes Gestänge auch schon reichen würde. Hat jemand noch sowas rumliegen? So, ich denke das war’s im Großen und Ganzen. Jetzt muss es endlich wärmer werden, damit ich das Boot mal fahren kann. Denn erst dann weiß ich, ob ich mein kleines behalte oder verkaufe. Ach so, von wegen den technischen Daten: Ich habe das Boot noch 3 mal im Internet gefunden. Eine Adresse hat nicht reagiert. Die DLRG in Bremen hat trotz Durchsicht von deren Ordnern keine Unterlagen mehr gefunden. Eine Privatperson hat auf meine Anfrage Auskunft erteilt, hat aber ebenfalls nichts in Papierform. Unter der alten Adresse vom Pischel kam die Post zurück. BAT hatte ich letzte Woche angeschrieben. Bisher kam noch keine Antwort. Von der Redaktion Boote bekam ich kostenlos einen Testbericht aus 6/2002 als PDF in dem ein 430 PT getestet wurde. Ich konnte alle Vorbesitzer, bis auf den Erstbesitzer, ausfindig machen. Mit jedem habe ich ein sehr nettes Gespräch geführt (einer ist hier auch Mitglied und in einem seiner Beiträge konnte ich mein Boot in Kroatien schon bewundern), aber Papierunterlagen zu genau meinem Boot hat keiner. Einige Forenmitglieder haben mir ihre Kataloge zur Verfügung gestellt, andere Bilder und PDF’s gesendet. Für die tatkräftige Unterstützung und das Vertrauen einem Fremden Original zuzusenden danke ich ganz herzlich. Dank moru habe ich mit Herrn Siebzehnrübl , ehemaliger Geschäftsführer von Pischel, Kontakt aufnehmen können. Dabei kam heraus:
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Gruß Michael |
#2
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Wow, da hast Du aber ganze Arbeit geleistet.
Hut ab !!
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_______________________ Gruss Jörg |
#3
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Saubere Vorstellung! Du hast schon ganze Arbeit am Boot geleistet...
VG Klaus
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Viele Grüße aus Passau Klaus |
#4
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Hallo Michael,
Herzlichen Glückwunsch und ein großes RESPEKT für deine tolle Arbeit. Da hast du dir ja ganz schön Arbeit gemacht,das schätze ich sehr,auch deine Detailversessenheit hat sich gelohnt. Ich wünsche viel Freude mit dem Boot,das hast du dir wohl wirklich verdient,. Es freut mich immer wenn sich jemand mit Herz und Hand einem so schönen Projekt hingibt.
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Schöne Grüße, Liane und Bernd |
#5
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geht doch!!
ganz toller bericht!! hut ab..
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Viele Grüsse aus BECK´s - Town Tim & Katrin |
#6
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Hallo Michael
Sehr schöner bericht.... Viel Spass mit dem Boot
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LG Andi |
#7
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Pflege-, Reinigungsmittel
Es ist die Frage nach den verwendeten Mittelchen aufgekommen.
Fa. Yachticon (gibt's bei uns im Bauhaus) Anti Gilb für Polster, ohne Erfolg Bootwachs für's GFK Schlauchbootpflege für die Schläuche Refit zum polieren des GFK AWN Gelcoat Cleaner für die weniger zerkratzen Flächen (Konsole) Inflatable Boat Cleaner zur Grundreinigung der Schläuche Zitronensäure für den AB zum entfernen vom Kalk Chrompolitur
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Gruß Michael |
#8
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Hallo Michael,
keine Frage, ein toller Bericht.
Aber,....... Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zur Kontrolle: Öffne über die Drosselklappenbetätigung die Drosselklappen. Nun klemme bei einem Vergaser einen Bohrer (ca. 6mm oder ähnliches, wichtig alle müßen das gleiche Maß haben) zwischen die geöffnete Drosselklappe. Nun überprüfe bei den beiden anderen Vergaser den Spalt. Du solltest einen zweiten Bohrer der selben größe einschieben können ohne die Drosselklappenstellung zu verändern. Wenn dies der Fall ist passen die Vergaser, Grundeinstellung vornehmen und fertig. Wenn der Spalt nicht stimmt was meist nicht der Fall ist weil ja die Schrauben mit einem sicherungslack versehen sind die Gestängeschrauben lösen und das ganze neu einstellen. Wenn du keinen Zugang zu Edelstahl- oder Alurohre hast würde ich dir empfehlen ein neues zu kaufen, den bei gebrauchten sind meist die Rohre hinüber. Kostet nicht die Welt und spart ärger. Zitat:
lg Reini
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Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gern behalten.
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#9
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Mein letzter Beitrag zum Teakboden ist jetzt fast 2 Jahre her.
Warum ich hier einfach aufgehört habe, weiß ich nicht. Der Beitrag ist unvollständig und es soll nicht der Eindruck entstehen, das Projekt wäre ins Wasser gefallen. Es geht daher weiter: Mein Problem mit dem Lenzstopfen habe ich gelöst. Die Rinne wird mit Teakholz, welche mit Sika 291 ausgespritzt ist, aufgefüllt. Holz kann ich wenigstens bearbeiten und muß nicht bis nächstes Jahr warten bis die Schlosserei wieder auf hat. Und in die Formteile kann nötigenfals auch eine Schraube zum fixieren eingedreht werden. Also die Form der Rinne mit einem Pappendeckel abgenommen, auf die ehemalige Strebe des Sessels übertragen und ab an die Bandsäge. Zuerst müssen die Holzdübel weg. Ausschneiden der 4 Teile. Entschuldigung für die verdreckte Linse. Der Photo muß derzeit einiges mitmachen. Und dann war mal wieder Anprobe angesagt. Die Teile werden noch paarweise miteinander verklebt und verschraubt. Danach mit weißem Sika 291 eingeschmiert und an der später sichtbaren Seite gespachtelt. Der Spalt ist noch breit genug, dass das Wasser ablaufen kann. Gleichzeitig liegt die Leiste vollflächig auf und kann entweder verklebt oder verschraubt werden. Fertig sieht dies dann so aus: Der Boden ist jetzt eben und wird demnächst mit den beiden Platten verklebt. Die noch vorhandene Aussparung ist gerade so groß, dass der abgesägte Lenzstopfen eingesetzt werden kann. Nochmal Anprobe und dann gleich die Kontur auf den Bootsboden gezeichnet. An der Kontur entlang wurde dann abgeklebt und der Rest vor der bevorstehenden Schweinerei geschützt. Das erste Element wird eingeklebt. Nachdem alles vorbereitet war, Sandsäcke in Müllsäcke verpackt damit kein Sand aus dem Jutegeflecht rieseln kann, das Bugelement und die zu belegende Fläche mit Primer eingepinsel sowie das gesamte Material und Werkzeug inkl. Einmalhandschuhen bereitgelegt, konnte es los gehen. Die abgeklebte Fläche erschien mir dann doch zu gering. Also noch in ein paar Zeitungen investiert und das Boot weiter verkleidet. An Sika 291 wurden 2,5 Kartuschen verbraucht. Felix hat diese brav auf die Fläche aufgebracht und ich habe die Masse mit einer Zahnspachtel gleichmäßig verteilt. Der Riffelboden ist etwas höher wie die glatte Fläche am Rande. Daher wurde die Masse so verteilt, dass die tiefer liegende Fläche voll gefüllt wurde. Nach einlegen und ausrichten des Elementes wurde dieses fest angedrückt und danach mit den Sandsäcken, welche mir Felix anreichte, beschwert. Alleine wäre dieser Arbeitsschritt nicht möglich gewesen, da die Offenzeit des Sika nur 20 min. bis zur Hautbildung beträgt. Und wegen jedem Sandsack jedesmal rauß aus dem Boot wäre auch keine gute Idee gewesen. Beim Entfernen der Zeitungen nach ein paar Tagen schwahnte mir schon, dass etwas nicht stimmt. Auf dem Bild unten sieht man, dass die Fuge, welche beide Elemente verbindet, nicht paßt. Kleine Ursache, große Wirkung. Das Bugelement hat sich an den angerissenen Punkten um 1 mm verdreht. Das kommt davon, wenn man die Punkte zum ausrichten zu eng beieinander hat. Immerhin, der Boden hat keine losen Stellen und ist ringsum fest. Ich habe den Eindruck, dass der Boden ohne die Holzauflage stärker nachgegeben hat. Alle Kanten wurden komplett nachgeschnitten, ansonsten wäre alles aus dem Winkel geraten. Hierbei habe ich alles so vermittelt, dass es später nicht auffallen sollte. Der kleine Streifen, der dabei abgefallen ist, verdeutlicht sehr schön , wie fest die Verbindung Sika zu Teak und wie ungemein flexibel die Fuge ist. Jetzt ging es darum, die letzte Leiste so einzusetzen, dass ich an den Lenzstopfen noch heran komme. Die Leiste wird in 3 Teile geschnitten, wobei das mittlere Stück herausnehmbar ist. Die vorher mit Hilfe von Vaseline angeformte Gummikante wurde angeschliffen und mit Primer bestrichen, ebenso die zu verklebenden Kanten der Leiste. Als Unterlage hatte ich wieder Pappe verwendet. Die Leiste wurde so abgelängt, dass die Fugen wieder durchgehen. Auf dem Bild sieht man das Mittelstück mit Kreppband abgeklebt und wieder mit Vaseline eingerieben. Das Element ist mit 2 Schraubzwingen fixiert worden. Danach kam dünn Sika 290 DC auf die schwarze Kante, die Leisten wurden angedrückt und mit Zwingen fixiert. Links ist das herausnehmbare Stück. Die beiden entstehenden Fugen nach dem Einlegen des Mittelstückes sind dann ausgespritzt worden. Jetzt heißt es wieder warten bis alles abgebunden hat.
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Gruß Michael |
#10
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Die Zwingen wurden entfernt und die überstehende Naht der Klebestellen mit einem scharfen Stemmeisen abgeschnitten. Ankleben hat funktioniert.
Die beiden neuen Fugen sind noch nicht durchgehärtet. Daher wird warsch. erst morgen Abend der Bandschleifer zum Einsatz kommen. Damit mehr Luft an die Fugen kommt wurde das Einlegeteil weg genommen. Vaseline funzt. Im Detail sieht die Fuge so aus: Nochmal Probe liegen, ob auch alles ordentlich abgeklebt ist und gleich die Distanzstücke angebracht, damit nichts verrutscht. Jetzt heißt es warten, bis alles durchgehärtet ist. Dann wird geschliffen, geprimert und verklebt. Nochmals Probe liegen: Die Vorbereitungen für den morgigen Klebetag werden abgeschlossen. Das Element ist fertig geschliffen. Das Brettchen zum Herausnehmen sitzt wie angegossen. Gestern habe ich noch die beiden Leisten für rechts und links neben dem Geräteträger mit einander verklebt. Die obere Leiste hat noch das Kreppband zum ausspritzen drumrum. Bei der unteren sieht man die ausgespritzte Nut vor dem Schleifen. Dann die gleiche Prozedur wie beim ersten Teil: Dann heißt es wieder warten. Zuerst die Sandsäcke rauß, dann die Folie ab und als erstes kontrolliert, ob Niveau und Flucht stimmen. Ich glaube, ich kann mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wenn ich die Sandsäcke nicht nochmals in Müllsäcke verpackt hätte, wäre dieser Haufen ins Boot und zwischen Boot und Boden gerieselt. Ich konnte es nicht lassen und klebte die Konturen des Holzes im Uhrzeigersinn wieder ab. Mit dem Bleistift wurde dann das Niveau des Bodens auf's GFK übertragen und wieder im Uhrzeigersinn abgeklebt. Solange das GFK rechtwinklig zum Boden steht, ist das Spaltmaß überall gleich. Im Bugbereich verläuft die Wandung aber nicht mehr rechtwinklig. Dort bin ich dazu über gegangen so abzukleben, dass die Breite optisch in etwa der Breite vom Rest entspricht. D. h., ich erhalte in diesen Bereichen eine Schräge. Irgendwie hatte ich plötzlich die Presse mit der Kartusche mit dem schwarzen 290 DC in der Hand und fing an stückweise auszuspritzen. Mit einer Kunststoffspachtel wurde dann bodenbündig abgezogen. Dies jetzt gegen den Uhrzeigersinn. Den Uhrzeigersinn erwähne ich deswegen, weil ich das erste abkleben mit der schwarzen Folie willkührlich gemacht habe und folglich ein Abziehen mit der Kunststoffspachtel, ohne das Risiko das Kreppband mit abzuziehen, nicht möglich war. Entsprechend wäre das Holz versaut. Dass ich im Uhrzeigersinn abgeklebt habe, hängt damit zusammen, dass ich Rechtshänder bin und so mit der rechten Hand die Spachtel über die Überlappungen des Kreppbandes führen kann und sehe, wie sich das Sika vor der Spachtel verhält. Solange sich vor der Spachtel ein kl. Haufen bildet wird Sika abgezogen und es befindet sich ausreichend in der Fuge, verschwindet dieser, fehlt Material. Das Kreppband läßt sich jetzt auch (fast) an einem Stück abziehen. Ich habe es gleich entfernt, um zu verhindern, dass nach Aushärtung des Sika event. Kreppband herausgeschnitten werden muß. Stand jetzt sieht mein Böötchen so aus: Und nochmal im Ganzen: An dieser Stelle werde ich den Spalt mit dem restlichen Sika auffüllen, um zu vermeiden, dass Wasser unter den Boden der Konsole kriechen kann. Für die Presse ist der Spalt zu eng. Wenn es klappt, werde ich einen kl. Schlauch auf die Kartuschenspitze setzen und die Öffnung des Schlauches an ein Holzstäbchen kleben. Damit kann ich dann den Austritt des Sika und dessen Verteilung von oben steuern.
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Gruß Michael |
#11
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So war der Plan.
Die erste Umsetzung mit einem dünnen langen Stück vom alten Staudruckschlauch: Bis das Sika im vorderen Teil des Schlauches war, hatte ich einen Krampf vom Drücken und so zittrige Hände, dass eine gleichmäßige Verteilung nicht mehr möglich gewesen wäre. Neuer Versuch, diesmal mit einem dickeren und kürzeren Aquarienschlauch: Der Kraftaufwand war fast identisch. Diesmal kam vorne aber was rauß. Also alles fertig ausgespritzt und mit einem schmalen Stück Holz so gut es ging glattgezogen. Mit Pinselreiniger oder Petroleum lassen sich die Verschmierungen relativ einfach wieder beseitigen. Jetzt sollte der Boden komplett abgedichtet sein. Einige Zeit später kamen dann noch die beiden Leisten um den Geräteträger auf das Boot. Die angebrochene Kartusche Sika war noch zu gebrauchen. Morgens wurde Primer aufgetragen, nachmittags ging's los mit kleben. Die Leiste bekam ihr Sika ab. Nach dem Andrücken bis alles an allen Kontaktstellen herausgequollen ist, wurde der Überstand mit einer Kunststoffspachtel abgezogen. Bevor das Sika eine Haut bildet muß das Klebeband runter sein. Und dann sieht das so aus: __________________________________________________ _____ Das Ganze ist jetzt 2 Jahre her und der Boden sieht immer noch so aus wie auf den Bildern.. Im nachhinein betrachtet ist die Abdeckung für meinen Lenzstopfen nur suboptimal gelöst. Anstatt das Brettchen rechtwinklig anzufertigen, hätte ich besser eine Trapezform gewählt. Damit wäre von Anfang an verhindert, dass dieses sich nach hinten wegschieben kann. Der Boden ist immer noch fest verklebt und hat keine Undichtigkeiten. Er ist empfindlicher als der vorherige Saunaboden. Beim betreten mit Schuhen muß man aufpassen, dass man keine Steinchen in den Sohlen hat. Die Alu-Badeleiter wurde durch eine Strickleiter ersetzt, wegen den Kratzern. Holz halt. Auch läuft das Wasser jetzt auf dem Holz ab und nicht, wie beim Saunaboden darunter. Folglich ist das Risiko gestiegen nasse Füße zu bekommen. Aber im Sommer: Man steht trotz Nässe wesentlich sicherer, rutscht nicht und hat ein angenehmes Gefühl an den Fußsohlen. Salz- und Rheinwasser haben dem Boden noch nichts anhaben können. Der Boden ist angenehm warm und nicht heiß wie vorher der Kunststoff. Die Frage zur Materialliste wird früher oder später auch kommen: 4 Kartuschen Sika 290 DC schwarz, eine Dose Sika Multi Primer 250 ml, zusammen 86 € An Kosten sind noch weitere 45 € für 5 Kartuschen Sika 291 angefallen. Die Arbeitsstunden habe ich nicht gezählt, ist vielleicht auch besser so. Auf jeden Fall hatte ich meinen Spaß und der erhoffte Erfolg hat sich auch eingestellt.
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Gruß Michael |
#12
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Ist eine sehr saubere Arbeit, würde bei meinem auch schön aussehen.
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Gruß Andy "Bin auf dem Weg ins Badezimmer geblitzt worden, wollte putzen – jetzt ist der Lappen weg!" Nuova Jolly King 670 E-TEC 200 HO |
#13
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Der Winter hat erst angefangen und wie es geht steht oben.
Bei Fragen helfe ich gerne weiter.
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Gruß Michael |
#14
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Gratuliere zu der tollen Arbeit - in meinen Augen wertest Du das Boot total auf - für mich schön anzusehen!!!
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Liebe Grüße aus Salzburg, Peter "Träume nicht vom Leben - lebe Deinen Traum" |
#15
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Super Arbeit, ich finde Holz gehört in jedes Boot vearbeitet.
Gruß Robert |
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