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Reparatur/Instandsetzung/Pflege.. Meinungen zum in Stand halten der Schlauchboothaut und deren Anbauteile. |
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#1
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Motor unter Wasser
Hallo Schlauchis,
ich möchte hier an dieser Stelle einmal meine Erfahrungen schildern, die ich im und nach dem Urlaub gemacht hatte. Ein Freund von mir setzte Nachts bei starker Dünung sein Wiking Orion auf ein Riff. :weiner: Zum Glück ist dabei und bei der versuchten Bergung des Bootes keinem etwas passiert. Erschreckend, was Wind, Welle und Felsen innerhalb weniger Stunden anrichten können. Das Boot war nicht mehr zu retten. Rumpf mehrfach gebrochen,Vorderdeck abgelöst.......... Aber jetzt zum Thema, der Motor (YAMAHA F50 AETL) lag kopfüber mehrere Stunden zwischen den Felsen. Nach der Bergung wieder an Land, zog ich den Ölpeilstab heraus, und das Wasser sprudelte mir im hohen Bogen entgegen. Wir drehten die Zündkerzen heraus und ließen das Wasser aus den Zylindern ablaufen. Beim Ablassen des Motoröles konnten wir uns der Elektrik widmen. Alle Steckverbindungen lösen und mit WD-40 (übrigens das wichtigste überhaupt) behandeln. Das Wasser aus dem Ölfilter zu bekommen war übrigens auch nicht einfach, die Sonne half uns dabei. :sonne: Nachdem wir den Motor dann mehrere Male durchgezogen hatten (Notstartseil) und mit WD-40 eingesprüht hatten, kümmerten wir uns um die Vergaser. Alle Schwimmerkammern entleert (auch hier überwiegend Wasser), dann die Vergaser mit frischem Kraftstoff gespült. Öl aufgefüllt, Kerzen getrocknet, und dann die Batterie direkt an den Anlasser. Nach einigem orgeln, lief der Motor wieder. Wir ließen ihn warmlaufen und machten danach noch einen Ölwechsel. 3 Tage später zu Hause, sprang der Motor nicht wieder an. Die Vergaser fingen an von innnen zu oxidieren. Die Gehäuse fingen an sich aufzulösen, und diese kleinen Teilchen setzten die Hauptdüsen wieder zu. Nach RS mit meinem Yamaha-Händler sind die Vergaser bei solcher Aktion das wichtigste. Spülen allein reicht nicht aus! Es ist zwingend erforderlich die Vergaser zu zerlegen und in Konservierflüssigkeit zu legen. Jetzt haben wir das Problem, das wir den Elektrolyt, aus dem Material herausbringen müssen. Die Vergasergehäuse werden jetzt mechanisch bearbeitet, evtl sogar polliert, damit die Oxidation gestoppt wird. Also sollte jemand mal in die Situation kommen, denke er an die Vergaser!!!:schlaumai Wenn der Motor wieder richtig läuft, sage ich Euch Bescheid.
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--------------------------------------------------------------------------- Gruß Detlef |
#2
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hatte Dein Freund Vollkasko ? Dann hätt ich den Motor nämlich gleich liegengelassen. Wenn nicht, naja, dann lohnt sich schon allerhand Aufwand :coool: . Verrätst Du uns auch, wie das Maleur passiert ist ? lg Ferdi |
#3
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na servas, ein ordentlicher Schaden
Die Geschichte zeigt aber wieder, daß die Naturgewalten beim Bootfahren nicht zu unterschätzen sind. Vielleicht dient dieses Beispiel auch als Warunung an alle, die mit rosa Brille nur von Insel zu Insel hüpfen. |
#4
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Hallo,
Ehrlich gesagt waeren die Vergaser hier meine kleinste Sorge. Zitat mercury Service Manual: Wenn ein Motor unter Wasser (Salzwasser) war und nicht binnen 24 Stunden zerlegt ist, dann kann man es sich gleich sparen und ihn entsorgen. Wenn da die Lager nur minimal anrosten, dann wars das. Die muessen getauscht werden. Der Motor muesste sofort nach der Bergung zum laufen gebracht werden. das aber nur, wenn er im Stillstand unterging Ist der Motor waehrend der ganzen Aktion gelaufen sind die Pleuel oder die Kolbenbolzen hin. Eventuell die Lager. Der gehoert komplett zerlegt. cu martin |
#5
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Hinzufügen möchte ich noch,
dass auch wenn es "irre" klingt, einen in Salzwasser abgesoffenen Motor wenn er nicht sofort zerlegt werden kann, bis zur Zerlegung in SÜSSWASSER zu legen / versenken. |
#6
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Hallo Detlef
solchiges ist mir auch mal passiert vor Jahren mit einem BF2-Honda, als wir einem Segler helfen wollten und mein Eigenbau dabei umstürzte, der Motor noch laufend. Zum Glück kein Kolbenschlag, aber....obwohl ich den am 2. Tag zum Laufen brachte und vorher am Campplatz den Süßwasserverbrauch erhöhte wegen Spülen und etliche Dosen WD 40 investierte.....und überaus penibel bin in der Pflege....bemerkte ich doch Wochen danach, daß Korrossion an Teilen des Motors einsetzt, die ich nicht mehr rückgängig machen konnte. Vor allem bei Schraubverbindungen hatte ich dann Überraschungen. Wenn das Salz mal drinsitzt, ist es äußerst schwierig (zumindest für mich), den Motor in einem Zustand zu halten, den ich einfach erwarte. Die Notlösung ist die, wenn der Motor mal untergeht, daß man den erstmal mit viel Süßwasser spült, ist aber an der Küste manchmal nicht einfach, da das Brauchwasser vielfach als Brackwasser kommt. Gruß Albrecht |
#7
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Hallo Freunde,
kann nur lächeln zu so einem Malheur. Nachts sollte man grundsätzlich nur in bekanntem Gebiet fahren und mit der nötigen Seeausrüstung. Aber da das alles auch noch zur See, also im Salzwasser passiert ist, macht die Sache um so fataler. Ein Verbrennungsmotor, der im Salzwasser versenkt wurde, sollte möglichst in kürzester Zeit wieder herausgeholt werden und muß sofort durchgespült werden. Jede Minute zählt. Schon nach höchsten 1 Stunde ist der Motor nur noch Schrott wert zu Buntmetallpreise und endgültig verloren. Auch eine nachträgliche Versenkung in Süßwasser bringt da garnichts mehr. Ich kann da Martin-D nur bestätigen. Tut mir Leid für Deine Bemühungen Detlef, aber der Motor wird nichts mehr. Das Salzwasser hat nicht nur die Leichtmetalle im Motor sofort angegriffen, sondern auch alle Weiteren. Nur was wassefest verpackt oder eingschweißt war am Motor kann dem agressiven Salzwasser einige Zeit widerstehen. |
#8
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Hallo ,
da kann ich mich den anderen nur anschließen .Der Motor hat nur noch Schrotwert. Selbst wenn ihr ihn noch mal zum laufen kriegen solltet wird er in kurzer Zeit endgültig über den Jordan sein. Die Lager im Motor mögen absolut kein Salzwasser und wenn die erst mal Korosion haben ist es zu spät. Der Rost ist inerhalb von einer Stunde da wenn das Metall nicht dagegen geschützt ist. Wenn du den Motor zerlegst wirst du bestimmt das grausen bekommen . Sorry aber leider ist es so. Wie argesiv Salzwasser ist habe ich diesen Urlaub selber gemerkt. Alle Unterlagscheiben aus V2A waren inerhalb von einer Woche total vergammelt. Bei Salzwasser hilft nur V4A alles andere wird zerfressen.
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Gruß Jürgen |
#9
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Hallo zusammen,
@DieterM, was bist Du eigentlich für einer? Lächeln??? Ich finde, dass ist das allerletzte. Ich hätte die Hoffnung, da es sich bei dem Motor um einen 4-Takter handelt, dass die Innereien durch das Öl im Motor recht gut konserviert sind. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr das wieder hinbekommt. Viele Grüße Stefan Um Links zu sehen, bitte registrieren |
#10
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Naja, und dann faehrst du mit einem Motor der weiss Gott was fuer versteckte Schaeden haben koennte? Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass er vielleicht innerhalb der naechsten Betriebsstunden stehen bleibt.
Ich kenn das Gefuehl sehr gut und es vermiest dir die ganze Sache gehoerig... Noch dazu beim 4 takter. Noch mehr bewegte Teile. cu martin |
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