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Reparatur/Instandsetzung/Pflege.. Meinungen zum in Stand halten der Schlauchboothaut und deren Anbauteile.

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  #1  
Alt 27.04.2025, 07:43
Nagus Nagus ist offline
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Anfängerfragen Gelcoatreparatur am ZAR

Hallo Freunde,

ich muss am Rumpf Macken im schwarzen Gelcoat reparieren. Es gibt auch viele Kratzer im Bugbereich. Ich bin jetzt im Zweifel, ob ich erstmal nur die Macken bearbeiten soll, oder gleich den ganzen Bug.

Da ich noch nie an Gelcoat gearbeitet habe, muss nich noch ein paar Fragen stellen. Was ich mir an Halbwissen zusammengelesen habe:

1. Verarbeitungstemperatur ist wichtig. Alle Teile sicher oberhalb 20°C. Da ich das nur unter dem Carport machen kann und das Boot nachts abkühlt, heißt das: Ausführung am Besten am Nachmittag eines warmen Tages, so dass das Boot Zeit hat sich zu erwärmen. (evtl. Boot in die Sonne stellen zum aufwärmen)

2. Abgeplatzte Splitter entfernen, scharfe Kanten brechen, ggf. mit Dremel etwas auffräsen. Ist da eine Mindesttiefe erforderlich?

3. Abkleben, Anschleifen des Bereiches, Staubreste ausblasen und sonstige Rückstände mit Nitroverdünnung entfernen.

4. Altes Klebeband entfernen, neu Abkleben. Evtl. 2 Schichten Klebeband um die Schrumpfung zu kompensieren.

5. Gelcoat im richtigen Verhältnis mit Härter mischen und aufbringen.
Mit Folie Abdecken. Geht da Frischhaltefolie, oder muss das etwas Spezielles sein?

6. Bei Bedarf und tiefen Löchern je nach Schrumpfung eine weitere Schicht aufbringen. Frage: Muss das erst komplett durchhärten, oder kann man schon vorher nochmal drüber?

7. Klebeband entfernen, aushärten lassen. Neu Abkleben, Schleifen von grob nach fein, die ganz feinen Körnungen nass. Dann polieren.

Bitte korrigiert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe, oder etwas fehlt.

Jetzt noch zum Material, speziell an die erfahrenen Zar-Restaurierer: Welches schwarze Gelcoat empfehlt ihr? Kann ich das gleiche Material auch verwenden, um großflächig Kratzer zu überarbeiten?
Der ganze Bugbereich hat relativ viele Schrammen und Abnutzung. Falls wir das Boot doch behalten, würde ich das gerne nochmal überarbeiten, sowie einen Keelguard anbringen.

Ich würde mich über Tips und Erfahrungen freuen.
__________________
Gruß
Andreas

ZAR 43 mit Suzuki DF90A
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  #2  
Alt 27.04.2025, 08:53
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rg3226 rg3226 ist offline
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Oje viele Fragen am frühen Morgen.

Dann fang ich mal an.

Ich schreibe wie ich es gemacht habe.

Ich hatte viele kleine Haarrisse im Rumpf im Gelcoat und habe ca. 6Wochen nur mit Topcoat gearbeitet,geschliffen und poliert.

Das Gelcoat habe ich mir damals von Behnke bestellt.
Danach wurde das Chemikalienschurzgesetz verschärft und viele Händler haben diese Produkte aus dem Programm geschmissen weil sie unter anderen einen Chemikalienschurzbeauftragten stellen mußten und der mußte auch teure Lehrgänge besuchen.

Mittlerweile bekommt man es wieder im Netz vereinzelt angeboten.

So habe ich es gemacht:

Ich habe versucht Gelcoat mit einer Spritze und einem Loch in aufgeklebtes Plexiglas (Macrolon) rein zu drücken an graden Stellen.
War aber zu aufwendig.

Geschliffen habe ich mit einer langsam laufenden Poliermaschine und 210mm Schleifscheibe mit Klebescheiben 40er.
Damit habe ich bei der Fahrzeuglackierung immer die großen Spachtelstellen geschliffen.

Die Risse und Beschädigungen wurden schräg nach außen angeschliffen.
Der Rand wurde mit 180er trocken oder grobes Nasspapier angeraut.

Wichtig ist vor dem schleifen die Fläche zu entfetten.
Das machst du am besten mit Aceton.
Damit kannst du auch Pinsel und Behälter reinigen.
Sogar verdünnen läßt sich Polyester mit Aceton.

Mein Gelcoat in den Formen des Stehsitz habe ich gespritzt.

Das Topcoat (Gelcoat mit Parafin) wurde mit einem Lasurpinsel aufgetragen.

Dazu ist natürlich die Temperatur ein wichtiger Faktor.
Auf unseres gemieteten Nachbargrundstück steht der Carport morgens in der Sonne und das Boot wärmt sich gut auf.
Es sollte zum verarbeiten min.20° sein.

Wenn es hart ist dann wird geschliffen.
Dafür habe ich mir einen kleinen handlichen Schwingschleiger gekauft dammit die Aber am Ende nicht abfallen.

Danach habe ich alles mit einem Klotz und Nassschleifpapier geschliffen.
Von 220,320,400,600,800 ind 1200er.

Beim 1200er konnte ich mit der Poliermaschine und Polierschwamm mit 3M Perfekt 3 (weiße Kappe) die Flächen auf Hochglanz polieren.
Oft bin ich noch mit der feineren darüber gegangen.

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Wenn es hart

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Ich hoffe ds ich nichts vergessen habe.
Einige Bilder:
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  #3  
Alt 27.04.2025, 09:13
Nagus Nagus ist offline
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Danke Reiner,

das Ergebnis deiner Arbeit lässt mich vor Neid erblassen. Ich habe aber keine 6 Wochen Zeit dafür.
Dann sollte ich vor dem Urlaub erstmal nur die Löcher reparieren, ohne gleich alles schön zu machen.

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, nimmt man Topcoat für die Fläche (Abdeckung durch Paraffinanteil) und ein Gelcoat für tiefere Löcher.

Welchen Produkt von Behnke in welchem Farbton hast Du genau verwendet?

Ich korrigiere Punkt 3:

3. Abkleben, Entfetten mit Aceton, Anschleifen des Bereiches, Staubreste ausblasen und Reststaub mit Aceton entfernen.
__________________
Gruß
Andreas

ZAR 43 mit Suzuki DF90A
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  #4  
Alt 27.04.2025, 09:30
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rg3226 rg3226 ist offline
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Topcoat ist mit Parafin vermischtes Gelcoat und härtet an der Oberfläche klebefrei aus.
Gelcoat wird ja in einer Form eingebracht und darüber kommt luftdicht das Glassfaserlaminat.

Wenn du Gelcoat aufgibst mußt du es mit einer Folie abdecken.
Ich habe die Klebeschicht auch bei anderen Projekten oft mit Nitro Verdünnung abgewaschen.

Mach die Stellen erst einmal zu.
Schleif sie aber vorher erst ein wenig an.

Wenn du Lust und Zeit hast dann kannst du im Sommer nach und nach die Stellen richtig machen.
Geht bei der richtigen Temp. viel besser.

Die Fa. Behnke vertreibt keine Polyestermaterialien.

Ich schau gleich mal im Garten woher ich die andere Dose habe.

Ja genau....vor dem eigentlichen schleifen immer erst entfetten.
Das ist bei Lackarbeiten die erste Regel.
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Nagus (27.04.2025), thball (27.04.2025)
  #5  
Alt 27.04.2025, 09:37
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Hier habe ich auch schon mal bestellt:
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Wenn du Gelcoat aufbringst und dann eine Folie drüber setzt dann kannst du es besser glatt streichen.
Ich habe es aber nie gemacht.

Schwarz ist RAL 9005
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Comander (13.06.2025), Nagus (27.04.2025), thball (27.04.2025)
  #6  
Alt 27.04.2025, 12:07
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Hallo Reiner,

Auch wenn ich es aktuell (glücklicherweise) nicht benötige. Es ist immer eine besondere Note Deine Anleitungen und Tipps zu lesen. Vielen Dank!
__________________
Viele Grüße vom Bodensee
Tom


Freiwilliger Seenotdienst e.V. (Bodensee)
Infos: Um Links zu sehen, bitte registrieren. Bei Interesse bitte PN an mich!
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  #7  
Alt 13.06.2025, 18:27
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Hallo,

ich habe heute die Wärme genutzt und mit der Gelcoatreparatur angefangen.
Habe erst mal die tiefen Löcher gefüllt.

Ich habe das hier gekauft:
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Das Zeug ist erstaunlich dünnflüssig.
Ich habe mit etwas dickerer Konsistenz gerechnet. Abgedeckt habe ich mit Frischhaltefolie. Wie welcher Aushärtungszeit kann man rechnen? Das steht nicht in der Anleitung. Ich schätze, ich muss die tiefen Löcher morgen nochmal nachfüllen.

Für die Flächenkratzer habe ich das hier bestellt:
Um Links zu sehen, bitte registrieren

Vielleicht schaffe ich das am nächsten Wochenende aufzutragen.
Ich will auf jeden Fall mal den ganzen vorderen Kielbereich bearbeiten, bevor der Keelguard drauf kommt. Ohne den will ich nicht noch mal slippen, sonst habe ich die nächsten Schäden drin. Die Rolle zu treffen mit Seitenströmung ist schwierig.

Wenn man das Boot so von unten betrachtet, sieht der Rumpf viel mitgenommener aus, als wenn man von vorne oder von der Seite schaut.
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Gruß
Andreas

ZAR 43 mit Suzuki DF90A
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  #8  
Alt 13.06.2025, 20:16
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Danke Tom dass du das einmal ansprichst.

Der Rainer hat seinen Platz in Pflege eines Ribs - da ist er unangefochten die Nummer eins
In Reparaturen älterer Motoren und lebende Datenbank ist unser Papst der Skymann Peter

In Fragen von italienischen Booten , den Verträgen zu Käufen italienischer Boote und auch Seemannschaft allgemein war unser verstorbener Freund Dieter.
Was ein Verlust ausmacht sieht man wenn der Freund nicht mehr da ist und somit ein tiefes Loch in die Forumsdynamik reist .

Ich genieße es auch so sehr das Rainer und Peter uns noch mit ihrem Wissen helfen und unterstützen.

Danke euch beiden
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Wenn Du mehr Jahre hinter Dir hast, als vor Dir....
Denkst Du über manche Dinge anders

Gruß Harry
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Franktrexse (15.06.2025)
  #9  
Alt 14.06.2025, 08:24
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Zitat:
Zitat von Nagus Beitrag anzeigen
Abgedeckt habe ich mit Frischhaltefolie. Wie welcher Aushärtungszeit kann man rechnen?
Hmm, das Material ist über Nacht nicht ausgehärtet. Ich vermute, dass die verwendete Folie ungeeignet (zu diffusionsoffen) ist. Da es noch klebrig ist, werde ich heute nochmal was anmischen und nachspachteln an den tiefen Löchern. Dann mit dickerer Folie abdecken.

Das Mischungsverhältnis sollte eigentlich passen, weil ich Harz und Härter mit der Feinwage dosiert habe.
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Gruß
Andreas

ZAR 43 mit Suzuki DF90A
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  #10  
Alt 14.06.2025, 08:41
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rg3226 rg3226 ist offline
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Harz und Härter am besten mit einer Spritze michen im Mischbecher.

Ich habe gamals auch Polyester Harz hier bestellt:Um Links zu sehen, bitte registrieren

Habe dann aus Gelcoat ein Topcoat gemacht indem ich es mit Parafin gemischt habe.
Dann mit einem Lasurpinsel aufgetragen.
Zum entfetten Aceton nehmen.
Mit Aceton kann man die Gerätschaften säubern und auch das Hart verdünnen.

Mei Gelcoat war etwas dicker (höhere Viskusität) und ließ sich dick aufstreichen.
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  #11  
Alt 14.06.2025, 09:10
Nagus Nagus ist offline
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Zitat:
Zitat von rg3226 Beitrag anzeigen
Harz und Härter am besten mit einer Spritze michen im Mischbecher.
Hab das Harz in den Mischbecher auf der Feinwaage geschüttet, den Härter im korrekten Gewichtsverhältnis mit der Pipette zudosiert. Genauer geht es kaum, sofern mit der Angabe des Mengenverhältnisses "Gewichtsprozente" gemeint sind.
"Volumenprozente" lassen sich ja bei Kleinstmengen kaum dosieren.

Ergänzung: Hab gerade nochmal im Datenblatt nachgesehen. Die Dichte von Härter und Harz fast gleich. Gewichtsdosierung sollte also passen, wenn man sich im mittleren Dosierbereich des Härters bewegst.

Habe überlegt, ob ich auf den klebrigen Stellen auch einfach Topcoat drüber streichen kann. Das Material müsste sich ja eigentlich vertragen, weil vom gleichen Hersteller.
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Gruß
Andreas

ZAR 43 mit Suzuki DF90A

Geändert von Nagus (14.06.2025 um 09:19 Uhr)
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  #12  
Alt 14.06.2025, 09:45
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Zitat:
Zitat von Nagus Beitrag anzeigen
Hab das Harz in den Mischbecher auf der Feinwaage geschüttet, den Härter im korrekten Gewichtsverhältnis mit der Pipette zudosiert. Genauer geht es kaum, sofern mit der Angabe des Mengenverhältnisses "Gewichtsprozente" gemeint sind.
"Volumenprozente" lassen sich ja bei Kleinstmengen kaum dosieren.

Ergänzung: Hab gerade nochmal im Datenblatt nachgesehen. Die Dichte von Härter und Harz fast gleich. Gewichtsdosierung sollte also passen, wenn man sich im mittleren Dosierbereich des Härters bewegst.

Habe überlegt, ob ich auf den klebrigen Stellen auch einfach Topcoat drüber streichen kann. Das Material müsste sich ja eigentlich vertragen, weil vom gleichen Hersteller.
Dann mach mal....wird schon irgendwie klappen.
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  #13  
Alt 14.06.2025, 10:43
Nagus Nagus ist offline
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So, neue Mischung zubereitet und Löcher nachgefüllt. War stark geschrumpft. Als Abdeckfolie habe ich an einer Stelle zerschnittene Dokumentenhülle gestestet, an einer anderen Stelle Vakuumgefrierbeutel. Bin gespannt.

Besonders blöd ist aber die Stelle am Bug direkt unterhalb der Scheuerleiste. Da ist ein Knick im Profil. Das bekommt man nicht ohne Luftblasen unter der Folie abgedeckt. Daher bin ich auch erst auf die Idee mit der Frischhaltefolie gekommen. Die schmiegt sich schön an.
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Andreas

ZAR 43 mit Suzuki DF90A
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  #14  
Alt 22.06.2025, 11:11
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Hallo,

es gibt Neuigkeiten vom Projekt Gelcoatreparatur. Wie immer, wenn man etwas zum ersten mal macht, muss man erst seine Erfahrungen sammeln um einen Gefühl für Material und Anwendung zu bekommen.

Die anderen Folien haben funktioniert, soweit die Folien blasenfrei aufbringbar waren. Wo die Folie direkt aufgelegen hat, ist die Oberfläche glatt und hart geworden. Wo das aufgrund der Rundungen nicht funktioniert hat, ist die Oberfläche klebrig geblieben.
Auch ein paar Tage mehr Zeit haben daran nichts geändert.
Letztlich habe ich die benachbarten Flächen auch angeschliffen und für den Einsatz des Topcoat vorbereitet. Zum Ende haben ich die Oberflächen mit dem teils nicht ganz ausgehärteten Gelcoat auch überschliffen.

Dann das Topcoat angerührt. Das war erheblich dickflüssiger, als das Gelcoat zu vor.
Damit ich das schnell und gleichmäßig auf ungefähr 0,4m² auftragen kann, habe ich mich für Rollen entschieden. Dafür habe ich grüne Schaumstoffrollen von Yachtcare bestellt, weil die etwas lösungsmittelbeständiger sein sollen, als die üblichen Baumarktrollen. Lösungmittelbestänigkeit war gegeben, zumindest bis das Topcoat hart war. Das Versprechen, dass damit blasenfreie Oberflächen möglich sein sollen, wurde nicht erfüllt. Im Gegenteil. Schnell und gleichmäßig - das hat gut funktioniert.
Ich habe mehrmals aus verschiedenen Richtungen gerollt. Als das Topcoat langsam angezogen hat, konnte ich die Blasen wegbekommen.
Allerdings habe ich nun eine ziemlich rauhe Orangenhaut.

Die schwierige Stelle im Knick unter der Scheuerleiste sieht jetzt besser aus als gedacht. Da war das blasenfreie Abkleben unmöglich. Da hat mich letztlich die dicke Deckdicht aus Topcoat gerettet.

Meine Erkenntnisse:
1. Ich hätte das Topcoat mit Aceton verdünnen sollen, um eine glattere Oberfläche zu bekommen. (dann wäre aber die Schichtdicke auch geringer)
2. Mit Lasurpinsel wäre es bestimmt glatter geworden, aber dann hätte ich nicht diese große Fläche in 10 Minuten bearbeiten können.
3. Das nicht ganz ausgehärtete Gelcoat mit Topcoat zu überziehen geht problemlos.
4. Leichte Vertiefungen lassen sich problemlos mit dem dicken Topcoat ausfüllen. Im Zweifel eine 2. Schicht drüber tupfen, wenn noch eine Delle zu sehen ist.

Morgen werde ich Schleifen. Bis zu welcher Körnung kann ich noch trocken schleifen? Ich muss ja erstmal die ganzen Berggipfel der Orangenhaut runter holen.

Für das Polieren nach dem Schleifen habe ich H902 Heavy Cut von Kochchemie bestellt. Feinere Politur habe ich noch da.

Zu guter Letzt kommt noch der Kielschutzstreifen drauf. Ich habe mich entschieden, den Kürzesten zu kaufen, weil ich den Streifen unmittelbar vor der ersten Kielrolle enden lasse. Das sollte seinen Zweck erfüllen, weil in dem dann geschützten Bereich auch alle größeren Schäden waren.
__________________
Gruß
Andreas

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OLKA (22.06.2025)
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