Boot in Haltergemeinschaft

mihu · #1 18.03.2017, 13:37

Hallo,

mir fällt immer wieder auf dass es bei Flugzeugen und Booten einige Gemeinsamkeiten gibt - unter anderem einen starken "will ich haben" Faktor und geringe Auslastung ;-)

Bei Flugzeugen sind aus diesen Gründen Haltergemeinschaften (oft 2-3 Personen, manchmal auch mehr) üblich, bei Booten habe ich davon noch nichts mitbekommen. Warum ist das eigentlich nicht üblich?

LG Michael

dori · #2 18.03.2017, 14:19

Zitat:

Zitat von mihu

Hallo,

mir fällt immer wieder auf dass es bei Flugzeugen und Booten einige Gemeinsamkeiten gibt - unter anderem einen starken "will ich haben" Faktor und geringe Auslastung ;-)

Bei Flugzeugen sind aus diesen Gründen Haltergemeinschaften (oft 2-3 Personen, manchmal auch mehr) üblich, bei Booten habe ich davon noch nichts mitbekommen. Warum ist das eigentlich nicht üblich?

LG Michael

vielleicht weil niemand auf die geteilten Objekte aufpasst und einer immer der Tepp ist.
Bei Flugzeugen könnte das anders sein, da professionelles service Pflicht ist und du im blödesten Fall runterfällst und im Besten nicht Starten kannst.

GordonW · #3 18.03.2017, 14:29

Halte ich aber dennoch für einen interessanten Gedanken.
Ein Problem ist auch darin zu finden, dass dann wohl alle im Sommerurlaub nutzen möchten. Und wenn der sich überschneidet ists schlecht.
Professionelle wartung und lagerung wäre ja machbar. Kostet dann vielleicht 1,5k bis 2,5k pro Jahr oder so, aber durch drei wäre ja nich schlimm, zumal der Anschaffungspreis gedrittelt wäre. Problematisch ist aber auch Verkauf bzw. aussteigen. Das müsste vorher glasklar geregelt werden, dann kann das klappen.

Generell, je besser alles geregelt ist im Vorfeld, desto weniger Streit nachher, vor allem wenns ums Geld geht.

Also ich fände den Gedanken sehr interessant.

GordonW · #4 18.03.2017, 14:32

Wenn man überlegt, ein 40k Boot nutzbar für eine definierte Zeit mit geregelter Wartung und man zahlt erstmal 15k jeder, also wenn es drei Parteien wären.

Für Leute, die nicht am Meer wohnen und nicht auf Flüssen oder Seen schippern mögen, wie ich bespielsweise und die nich viel Spaß und Zeit fürs Basteln haben, könnte es ein guter Deal sein.

DieterM · #5 18.03.2017, 14:39

Hallo Theo,

Eigner Gemeinschaften sind in unserem Bereich uninteressant, da wie schon gesagt wurde, einer dann der Depp ist der alles bezahlen muß.

Warum sollte das interssant sein? Suchst Du eine geringere Kapitalbeteiligung an einem Boot?

Sowas geht nur in großen Charter Gemeinschaften, wo Du Dein Boot ... möglichst eine größere Segelyacht oder Motoryacht ... mit einbringst, und die Chatergemeinschaft die Verantwortung für die Vermietung und Pflege erbringt, und auch das Boot nach einer Vercharterung untersucht auf Schäden, somit auch Geld aus der Vercharterung wieder zurückkommt. Ein kleines Schlaucherl hat da keine Chance.

mihu · #6 18.03.2017, 19:43

Danke, ich denke ich weiß jetzt wo der Unterschied liegt.

Die prinzipiellen Themen sind genau gleich - wie wird das gemeinsame Eigentum behandelt, wer macht die Arbeit, wie werden die Kosten aufgeteilt, wer bezahlt welche Schäden, was passiert wenn einer aussteigen will. Dafür gibt es bei Flugzeugen viele individuelle, teils ganz unterschiedliche Vereinbarungen. Der große Unterschied ist wohl dass die Fliegerei meist in Vereinen begonnen wird, man lernt sich kennen und sieht da schon ob man miteinander kann und ähnliche Vorstellungen hat, damit ist das Risiko dass es dann gar nicht passt relativ gering.

Die Vorteile sind / wären natürlich geteilte Kosten und geteilte Arbeit bei wenig Einschränkung bei der Verfügbarkeit (zumindest wenn man von 3 Wochen Bootsurlaub im Jahr ausgeht).

Erich der Wikinger · #7 19.03.2017, 14:00

Ich hab so was einige Jahre lang gemacht. Da die Beiträge schon
uralt sind hier noch mal was dazu gesagt.

Es ging jahrelang gut und beide Benutzer haben gut auf das Böötli
aufgepasst. Da ich damals aus familiären Grunden hauptsächlich in
den Ferien und der Haupteigner nie zu diesen Zeiten fuhr, war das
ganze kein Problem.

Leider hat die neue Lebensgefährtin des Hauptbesitzers alles zerstört,
das hat dann einfach nicht mehr gepasst, da Absprachen nicht mehr
eingehalten wurden.

Aber es hat eine zeitlang gut funktioniert und beide haben viel Geld
gespart, was an anderer Stelle investiert werden konnte.

Ich meine, dass es mit völlig Fremden nicht, bei gleichgesinnten
Freunden wohl funktionieren kann.

Gruß Erich

**Dutchrockboy** · #8 19.03.2017, 15:05

Das Problem ist vielleicht auch das mann, wenn man gleichgesinnten gefunden hat, genau mit diesen nicht mehr in Urlaub gehen kann....
Ansonsten ist es nicht unüblich, ich kenne mehrere die sich ein Boot teilen.
Es fängt harmonisch an

und endet irgendwann in Ärger, früher oder später. Wie eine Ehe halt

power · #9 20.03.2017, 18:24

Zitat:

Zitat von Erich der Wikinger

Ich hab so was einige Jahre lang gemacht. Da die Beiträge schon
uralt sind hier noch mal was dazu gesagt.

Es ging jahrelang gut und beide Benutzer haben gut auf das Böötli
aufgepasst. Da ich damals aus familiären Grunden hauptsächlich in
den Ferien und der Haupteigner nie zu diesen Zeiten fuhr, war das
ganze kein Problem.

Leider hat die neue Lebensgefährtin des Hauptbesitzers alles zerstört,
das hat dann einfach nicht mehr gepasst, da Absprachen nicht mehr
eingehalten wurden.

Aber es hat eine zeitlang gut funktioniert und beide haben viel Geld
gespart, was an anderer Stelle investiert werden konnte.

Ich meine, dass es mit völlig Fremden nicht, bei gleichgesinnten
Freunden wohl funktionieren kann.

Gruß Erich

Bei so einer Gemeinschaft lernt man dann wahre Freundschaft kennen.

Ich hatte mit meinem besten Freund mal eine Bar und das ist in die Hose gegangen. Auch da war alles geregelt. Aber man glaubt ja gar nicht, was sich einige einfallen lassen, um Profit auf Kosten des Partners zu erzielen.

Wenns ums Geld geht, ist keine Freundschaft zu teuer

Visus1.0 · #10 20.03.2017, 19:26

Selbst bei Vater und Sohn Boatsharing gibst manchmal Streiterein .....also ich könnt das nicht den da gibt es dann immer einen der nur fährt und sich um nix kümmert und einen der dann nur repariert.

power · #11 20.03.2017, 19:50

"In Ordnung" und "In Ordnung" kann bei 2 Leuten schon total unterschiedlich sein.
Selbst Sachverständige haben da schon total andere Ansichten.

Beispiele:

Bei einem ist die Polsterung in Ordnung, wenn sie nicht zerrissen ist.
Beim anderen ist diese nur dann in Ordnung, wenn sie auch sauber ist.

Bei einem ist der Motor in Ordnung, wenn er läuft.
Beim anderen ist der Motor in Ordnung, wenn er rund läuft.

Könnte man ewig so fortsetzen........................................ ..........

fma · #12 20.03.2017, 20:27

Auch bei Flugzeugen funktionieren viele Haltergemeinschaften nicht wirklich, aber die Zwänge sind größer .

Mit einem Boot kann man notfalls paddeln, aber wenn das Flugzeug immer kleiner wird, fliegt es irgendwann nicht mehr. Und bei einem Flugzeug ist der Unterhalt in Relation zum Kaufpreis deutlich höher. Oft entstehen Haltergemeinschaften aus einem Schrottmotor, weil der neue Motor den Wert des Restflugzeugs übersteigt.

Ein guter Bekannter hatte seinen Hubschrauber auch in HG. und hat mir mal folgende Weisheit mitgegeben

HG zu zweit, senkt Kosten um 50 % und du musst dich mit einem einigen

HG zu dritt, senkt die Kosten um 17% und erhöht die Anzahl derer, mit denen du dich einigen musst, um 100%

VG

Frank

roehrig · #13 20.03.2017, 21:30

Ein Heli ist von den Kosten aber echt ne andere Liga.

Eins der größten Probleme wird das Zeitsharing sein. Alle wollen Pfingsten. Alle wollen 3.Oktkber Woche, alle wollen Minimum 3 Wochen Sommer.

Und eine Bootssaison ist begrenzt. Das Flugzeug oder den Heli nutzt man stundenweise. Vielleicht auch mal tageweise. Aber keiner wird das Gemeinschaftsgerät wochenweise nutzen wollen/müssen.

mihu · #14 20.03.2017, 21:41

Zitat:

Zitat von fma

HG zu zweit, senkt Kosten um 50 % und du musst dich mit einem einigen
HG zu dritt, senkt die Kosten um 17% und erhöht die Anzahl derer, mit denen du dich einigen musst, um 100%

Ja, das ist sicher richtig :-)

Mein Segelflugzeug gehört auch "nur" mir, einfach weil das Wetter nicht voraus planbar ist und ich es immer wann ich will verfügbar haben will. Ich kenne aber auch Haltergemeinschaften die gut funktionieren, teilweise auf ganz verschiedene Arten. Von exakter 1:1 Teilung und gleichen Charakteren bis zum Gegenteil, völlig unterschiedliche Typen bei denen einer den Großteil der Arbeit macht und der andere fliegen, aber sonst ja nirgendwo hingreifen und dreinreden darf ;-)
Aber die Partner kennen sich eben schon vorher und wissen in etwa worauf sie sich beim anderen einlassen. Und klare Regeln für die Auflösung (typisch Verkauf mit Vorkaufsrecht) sorgen für eine gewisse Kompromissbereitschaft solange beide (bzw. alle) in Summe einen Vorteil in der Haltergemeinschaft sehen.

Erich der Wikinger · #15 20.03.2017, 21:47

Franz,
du hast es treffend beschrieben, leider ist in Ordnung halten
und teilen bei 2 Menschen meist nicht das "gleiche".

Trotzdem denke ich, dass man so eine Haltergemeinschaft nicht
im vornherein ausschließen sollte, aber für 80 % gar nicht in Frage
kommt.

Wie gesagt, bei mir hat es einige Jahre gepasst, bis es halt dann
nicht mehr gepasst hat.

Bei einer Ehe gibt es auch Scheidungen. Allerdings hat die bei mir
bisher deutlich länger gehalten als die Bootsgemeinschaft.
Genau gesagt 32 Jahre. Bin ich ein Depp.

Gruß Erich