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Alles übers Bootfahren Bootfahren in der Praxis und was zu bedenken ist.

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  #1  
Alt 27.01.2014, 14:56
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KlausB KlausB ist offline
Wieder zerlegbar unterweg
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Nein, ein Wehr fährt man mit einem Canadier nicht runter... ein Wehr fährt man eigentlich nie runter, vielleicht mit einem Wildwasserkayak und den entsprechenden Fahrkünsten. Ansonsten benutzt man die Bootsrutsche (wenn vorhanden) oder man umträgt das Wehr - hier bewähren sich die von Peter erwähnten Bootswagen/Kinderwagen.

Das Befahren von Wehren ist ansonsten lebensgefährlich. Da gibt es immer wieder tödliche Unfälle, wenn Menschen in die Wasserwalze unterhalb des Wehres gezogen werden.

Und dann dein Vorhaben, das Boot hinterher zu ziehen... Auch ich habe vor vielen Jahren mal ein Billig-Schlauchboot durch einen seichten Fluss hinter mir her gezogen... mir ging´s wie Dir: Ich wusste es einfach nicht besser. Heute weiß ich, dass das eine reichlich blöde Aktion war, noch dazu in einem Naturschutzgebiet (aber das wusste ich damals nicht). So etwas macht man nicht, das zerstört das Flussbett, das Fischlaich. Ebenso darf man nur an bestimmten Stellen ein- oder aussetzen. Auch beim Paddeln gibt es viele Dinge, die man eben nicht weiß, wenn es einem nie jemand erklärt hat.

Weil es zu viele Menschen gibt, die sich aus Unwissenheit (nicht aus Bosheit, das mag ich gar nicht mal unterstellen) beim Paddeln falsch verhalten, fällt deren Verhalten auf alle Paddler zurück - mit dem Ergebnis, dass von Jahr zu Jahr mehr Strecken für die Allgemeinheit gesperrt werden.

Ich bin dann zu einem Kanuclub gegangen und habe da beim Anfängertraining mitgemacht - da bekommt man dann für 25 EUR Jahresbeitrag alles beigebracht, was in einer kommerziellen Kanuschule Hunderte kostet. Und wenn Du einmal in einem anständigen Kayak gefahren bist, fragst Du Dich, wie Du vorher mit einem Schlauchboot fahren konntest.

Einen gebrauchten Canadier findest Du jetzt im Winter schon für 350-450 EUR bei GFK kannst Du zwar reparieren, ich würde trotzdem PE vorziehen - das ist de facto unkaputtbar. Und ein Boot in dieser Preisklasse verkaufst Du ein, zwei Jahre später zum selben Preis wieder.

Wenn es aber doch unbedingt ein Schlauchboot sein soll - da gibt es schon welche mit festen Hüllen, das schützt wirklich ausreichend vor Steinen, und gibt auch noch Stabilität.

So ein Stearns habe ich schon mal gesehen und zwar nicht gefahren, aber aus dem Wasser gehoben - sehr robust, und läuft (recht) gut:

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Die Marke Stearns ist wohl baugleich mit Advanced Elements.

Hier ist ein nettes Video:

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Von diesem Sevylor kann ich nur abraten, das habe ich selber, macht keinen Spaß:

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Lass Dir Zeit, schau Dir die Boote möglichst in echt an, der beste Zeitpunkt zum Gebrauchtkauf ist allerdings JETZT. Mit den ersten warmen Tagen fällt den Leuten nämlich ein, dass sie ein Boot brauchen, dann steigen die Preise.
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Viele Grüße aus Passau

Klaus

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  #2  
Alt 27.01.2014, 15:58
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Muldepirat Muldepirat ist offline
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Zitat:
Zitat von KlausB Beitrag anzeigen
Nein, ein Wehr fährt man mit einem Canadier nicht runter... ein Wehr fährt man eigentlich nie runter, vielleicht mit einem Wildwasserkayak und den entsprechenden Fahrkünsten. Ansonsten benutzt man die Bootsrutsche (wenn vorhanden) oder man umträgt das Wehr - hier bewähren sich die von Peter erwähnten Bootswagen/Kinderwagen.

Das Befahren von Wehren ist ansonsten lebensgefährlich. Da gibt es immer wieder tödliche Unfälle, wenn Menschen in die Wasserwalze unterhalb des Wehres gezogen werden.
Nicht nur das es gefährlich ist.
Bevor Du so etwas machst, solltest Du Dich auch über die gesetzlichen Regelungen in dem Bereich in dem Du fahren willst informieren. Da es sonst zu empfindlichen Busgeldern kommen kann.
Die Aufsichtsbehörden verstehen da mit Recht überhaupt keinen Spaß.


Zitat:
( Ruhrschiffahrtsverordung)
§ 10
Abstand von Wehren und Wasserkraftwerken
(1) Alle Fahrzeuge dürfen sich Wehr
en sowie Kraftwerkseinläufen und
–ausläufen nur soweit nähern, dass sie
durch die Strömung nicht gefährdet
werden, jedoch höchstens bis auf 50 m.
Absperrungen dürfen nicht überfah-
ren werden

Ich habe auch unsere Flüsse mit solchen Schlauchbooten befahren.
Das sah dann so aus.

Click the image to open in full size.

Ich habe mich aber aus Sierheitsgründen dazu entschlossen nur noch solche Boote zu benutzen, auch wenn sie deutlich teurer sind.

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Da selbst solche NVA Schlauchboote beim befahren von Wehren kaputt gegangen sind.

Click the image to open in full size.
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Grüße vom Muldepiraten
Christian

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Geändert von Muldepirat (27.01.2014 um 16:18 Uhr)
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  #3  
Alt 27.01.2014, 17:26
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skymann1 skymann1 ist offline
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Hallo,
da kann ich mich nur anschließen, an jedem Wehr steht nicht umsonst ein Schild mit "Lebensgefahr, befahren verboten" oder so in der Art und das nicht umsonst!
Aber man kann ja umtragen, auch wenn man vielleicht mehrmals hin und herlaufen muß.

Das mit kleinem flachen Fluß und Boot hinterher ziehen macht sich immer gut in Filmen aus Alaska oder so, aber in Wirklichkeit ist das nicht der Hit, habe das auch mal praktiziert, einmal machte Spaß, aber öfter nicht wirklich.

Und die menschenleere Gegend/tagelang allein unterwegs was Dir vorschwebt gibt es hier in D zumindest auch eher nicht (selbst in der von Gott verlassensten Ecke steht immer irgendwo ein Angler) und wenn dann siehe Naturschutz, wie schon geschrieben wurde. Vielleicht noch irgendwo im Osten, das kann ich nicht beurteilen, mag sein das es da noch nicht so streng gesehen wird.

Ich kann mir vorstellen wie ihr es vorhabt, abends an einer Sandbank anlegen, Holz sammeln, Feuer machen usw., Natur pur halt, aber, hier kommt immer einer und meckert, glaubs mir.

Will es euch nicht madig machen, vielleicht habt ihr Glück und findet noch so eine Ecke, aber ich denke nicht.

Ansonsten, das mit dem "Stearns" hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, ich hatte mal einen Einer von denen und war sehr zufrieden damit, es ist zwar auch nur eine dünne PVC Hülle, aber in einer sehr soliden Ummantelung und einem ziemlich dicken PVC Boden, lies sich gut fahren und gibt es auch als Zweier, hatte meins damals auch neu aus der Bucht für 1/2 regulären Preis und nach ein paar Jahren für das gleiche Geld auch wieder verkauft.

Nur viel Platz für Gepäck ist da nicht!

KLaus, PE ist zwar "fast" unkaputtbar, aber wenn dann wird es schwierig mit einer Rep., ich hab´s mal geschafft eines kaputt zu bekommen und die angebotenen Kleber bringen es nicht (im Grunde läßt es sich nicht kleben, nur wieder verschweißen mit so Rep.-Sticks, mit viel Glück und Heißluftfön bekommt man es hin, aber nicht immer).

Gruß Peter
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  #4  
Alt 27.01.2014, 19:20
ulf_l ulf_l ist offline
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Hallo

Ich war mal auf einer mehrtägigen Tour auf der Unstrut unterwegs. Da kann man Kanus mieten und muß sich auch um den Rücktransport keine Sorgen machen. Das wild-campen wurde geduldet oder man hat auf Plätzen vom Blauen Band sehr günstig übernachten können. Die Unstrut hat den Vorteil, daß man da geschleust wird.
Eine ander Tour ging über den Regen. Für Wehre gibt es da extra Wege um die Boote um die Wehre rum zu tragen. In Bayern ist das mit wild campen aber recht problematisch.
Es kann nicht oft genug erwähnt werden, daß das Befahren der Wehre echt lebensgefährlich ist.
Ich würde solche Touren eher nicht mit Schlauchbooten machen, sondern mit Kanu. Das läuft viel besser und wenn man doch mal quer oder gegen den Strom muß paddelt es sich wesentlich leichter. Die Dinger sind bequem, es gibt die Sitze auch als Geflecht, und sehr geräumig.

Gruß Ulf
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  #5  
Alt 28.01.2014, 07:56
DasKlose DasKlose ist offline
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Oh ok von den Wehren halten wir uns fern bzw. umlaufen diese.
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  #6  
Alt 28.01.2014, 13:57
DasKlose DasKlose ist offline
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Ich habe mir jetzt auch meine eine Route ausgesucht, es sind so ca. 70km über die Lippe ohne Wehre wenn ich das richtig gesehen habe, aber ein paar Stromschnellen.

Ich denke mal wir mache das irgendwann im Juni.
Ist das hier auch so gefährlich oder kann man das relativ bedenkenlos fahren? Habe mir ein paar Brücken angeschaut und 2-3 werden evtl etwas manovrierarbeit erfordern aber das sollte kein großes Problem sein.

Also abgesehen davon mit welchem Boot wir fahren gibt es da irgendwelche bedenken, was Stromschnellen, Naturschutz oder ähnlichem angeht? Also der Start ist so ca. zwischen Selm und Datteln nach diesem K & W Consultinggebäude und soll dann bis Wesel ein paar km vor dem alten Wasserwerk enden.
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  #7  
Alt 28.01.2014, 16:52
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Hallo,
ich kenne die Lippe nur in Teilbereichen, aber hier (Hervest-Dorsten - ca. 10 km Flußauf passiert nichts, außer nach laanger Trockenperiode und sehr niedrigem Wasserstand, dann schauen schon mal ein paar größere Steine raus die man aber gut sieht und umfahren kann, habe ich aber in den letzen Jahren nur einmal erlebt, so niedriges Wasser.

Weiter Flußabwärts überall problemlos, außer die letzten 2-3 km vor der Mündung.

Wie es weiter flußaufwärts auschaut weiß ich nicht, aber ich denke mal die Lippe ist eine gute Wahl zum ausprobieren, wenn ihr euch da eine geschütze Stelle sucht klappt das auch mit Campen direkt am Wasser ohne das einer meckert, nur eben nicht in der Nähe von Brücken, da hat´s wieder die Angler, gibt aber genug Stellen wo es möglich sein sollte (wenn Kühe die zum Wasser kommen euch nicht stören).

Direkt hinter der Straßenbrücke in Hervest auf der linken Seite am Ufer wird im Sommer eigentlich immer gecampt von Paddlern, wenn ihr euren Müll wieder mitnehmt gibt das keinen Ärger dort (die Angler haben ihre Plätze auf der anderen Seite ein paar hundert Meter weiter), man hört dann nur den Verkehr auf der Brücke, aber der stört nicht wirklich.

Im Stadtgebiet von Dorsten selber und 4-5 km davor und dannach würde ich eher nicht campen.

Gruß Peter
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  #8  
Alt 28.01.2014, 20:42
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Muldepirat Muldepirat ist offline
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Zitat:
Zitat von DasKlose Beitrag anzeigen
Oh ok von den Wehren halten wir uns fern bzw. umlaufen diese.
Ich bin nun fast 30 Jahre mit allen möglichen und unmöglichen Booten und Gefährten auf dem Wasser unterwegs.

Ich habe mal so ein wenig in meinen alten Fotos "gewühlt"
Ob ich diese Aktion wie vor 23 Jahren noch einmal so machen würde, das weiß ich nicht.
Dummheiten habe ich auch auf dem Wasser genügend gemacht, deshalb weiß ich wovon ich hier schreibe.

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Dieses Wehr war bis zu seinem Umbau gut zu befahren.

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Allerdings nur auf der Schräge hier im Vordergrund. Hinterher sah es dann oft so aus.

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Solche Aktionen sollte man Leuten überlassen die so etwas perfekt können. Außerdem sind sie verboten da es sich hier um das Stauwerk eines Wasserkraftwerkes handelt.

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Solche Mutproben sind mehr als leichtsinnig

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Hier an diesem Wehr haben wir uns einen fast 2 m langen schnitt in den Boden eingefangen. Vor der Wehrkante waren die alten Eisenteile nicht zu sehen. Dann gab es kein zurück mehr und das Unglück nahm seinen Lauf. Glücklicherweise ging es trotz Loch im Boot noch einmal gut.

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Viele sanierte Wehre sehen jetzt bei uns so aus.

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Die Steine sind auf der ganzen Fläche mit den Spitzen nach oben einbetoniert. Ein kaputtes Boot ist da schon fast vorprogramiert.

Teilweise werden auch noch die Spundwände drin gelassen.

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Man kann nur warnen Wehre zu befahren.
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