Hat jemand Erfahrung mit Bombard C4/5 ?

[attorney]

Hi,
nachdem mich auch der Virus erfasst hat, plane ich schon für die nächste Saison mit langer Vorfreude.
Da mir sehr Mittelmerküsten-Törns liegen, habe ich das Bombard C4 oder alternativ C5 in die engere Wahl gezogen, da ausbaufähig und es hat einen Holzkiel, der die Rauhwassereigenschaften erhöhen soll.

Hat jemand Erfahrung mit diesem Boot und ist der Unterschied von 4,30 m Länge (C4) zu 4,70 m (C5) Länge und 15 cm mehr Breite betreffend die Stabilität im Rauhwasser deutlich merkbar? Dass man mehr Platz hat, mehr Personen mitnehmen kann und das C 5 auch höher motorisieren kann ist klar, aber das C 5 ist auch deutlich schwerer zu transportieren und kostet neu auch 900,- € mehr, so dass sich mir die Frage stellt, ob dieser Mehraufwand durch deutlich bessere Fahreigenschaften belohnt wird ?
Motorisieren will ich mit 40 PS

Gruss
Rainer

[axel bernhard]

hallo Rainer,

ich habe vor ca. 7 jahren ein c4 mit einem 30 ps 2-takt johnson gefahren. ich hatte eine querstange mit lenkung und einer aufblasbaren sitzbank. mit den fahreigenschaften war ich sehr zufrieden. eine gute rauhwassereigenschaft kommt in der tat von dem starren, hohen holzkiel. wir sind mit diesem boot auch mit 4 personen und einem schäferhund gefahren. da der bugraum wegen des offenenen bugs auch zur verfügung steht ist das platzangebot eigentlich recht gut.

das zusammenbauen ging recht gut. beim reinpressen des holzbodens unter die gummiwülste der schläuche muß man ein wenig kraft aufwenden. es geht aber. ich kann mir vorstellen, daß es bei dem c5 entsprechend schwerer sein wird. aber alles in allem istdas mit zwei erwachsenen gut zu bewältigen. mehr platz ist natürlich immer schön.

allerdings gibts auch einen wermutstropfen. der motor spritzte immer ein wenig wasser ins heck. dieses wasser und verbleibende feuchtigkeit sind restlos nur durch abbau des booter herauszubekommen. dreiecke vom heckbrett zu den schläuchen konnten das problem auch nicht ganz beheben.
aber da Du das boot immer zerlegen willst ist das problem nicht ganz so groß.
entsprechende holzpflege und erneuerung des kielanstrichs alle 2 - 3 jahre wärenb ganz gut.
aber vieleicht sind die boote inzwischen auch so verbessert worden, daß das problem weitgehend behoben ist. ein entsprechender propeller ist vieleicht auch hilfreich. wenn Du Dich zu einem kauf entschliesst, solltest Du auf jeden fall den verkäufer daraufhin ansprechen.

als zerlegbares boot zu empfehlen, da verhältnismäßig wenig arbeitsaufwand beim aufbau.

aber auch die anschaffung eines gugels admiral 4,10 wäre zu überlegen. auch ein solches boot habe ich gefahren. (konzept wie bombard mit holzkiel) diese boot habe ich allerdings nie abgebaut sondern auf dem trailer mitgenommen,
spritzwasser kam hier eigentlich überhaupt nichtam heck rein. solltest Du Dich dafür entschliessen solltest Du aus platzgründen den begehbaren bug mit scheibe und lenkung weglassen und eine lösung wie beim bombard mit mittelsteuerung (stange) wählen.
über das gugel 4,10 mit 40 ps gibt es einen bericht im forum Venedig-Triest).
bei einer fahrt übers offene meer hat sich das boot sehr tapfer in gesellschaft von ribs gleicher größe und auch viel größeren ribs in ziemlich rauhem wasser bewährt.

ich hoffe, Dir ein wenig bei Deiner entscheidung geholfen zu haben.


gruß

axel bernhard

[Chester]

Hallo Rainer - denke bei allen Überlegungen an den Platzbedarf (der war Dir doch wichtig, oder?).

Mein 420er Zodiac mit Holzboden, 40er Suzuki, Tanks und Gerödel und der Steuerstand belegten meinen kompletten Passat - incl. Beifahrersitz! Ein Trailer musste her!

Reinhard

[maikel]

Hi, Rainer,

habe das C4 und das Zodiac Futura MK3 auf der Interboot im letzten Jahr auf dem Bodensee probegefahren. Das C4 schlug mir zu hart auf den Wellen auf, während das Futura viel sanfter aufsetzte. Habe das hier im Forum auch geschrieben. Manche meinten allerdings, daß dies vielleicht auch an der Sitzposition gelegen haben mag, die bei beiden unterschiedlich sein sollte (C4 mehr Richtung Bug). Allgemein wurde das C4 ansonsten nämlich gut bewertet. Meine Wahl ist allerdings das MK4 (dann entsprechend dem C5), sobald es die Portokasse zulässt.

Mit den Platzverhältnissen im PKW solltest Du Dein Augenmerk tatsächlich auf die jeweiligen Packmaße richten (und Deine mögliche Zuladung), wenn Du vielleicht, wie wir, ohne Trailer, sondern mit Wohnwagen und (daher zwingend) zerlegbarem Boot unterwegs bist. Wir haben bislang ein 3,80er und einen 25PS AB, das alles war problemlos im Galaxy (=Sharan) unterzubringen. Sind nun aber auf den Multivan T5 umgestiegen, damit Platz und Zuladung garantiert kein Problem machen (in dringender Erwartung des größeren Bootes .....).

Gruß

Maikel

Nachtrag:
Denke auch daran, daß Du das Teil irgendwie ins Wasser bringen mußt! Der Slipwgen muß erst mal die Last tragen können (Boot + Tank mit Inhalt + Kiste + Anker + xx + xx usw.) und die erforderliche Länge haben (z.B. Harbeck AL 26 in verstärkter Ausführung, die machen alles individuell!) und der wiegt natürlich auch gleich noch mal 40 kg! Mit Heckrädern ist da nichts mehr zu machen. Das ist bei meinem 3,80er (ca. 250 kg gesamt) am Gardasee mit großen Steinen schon sehr mühsam gewesen.

Gruß
Maikel

Zum C4 solltest du den Reini (reini0077) befragen, es wird kaum einen bei uns geben der sein C4 so gut kennt wie er.

Gruß Alex

[Sissi von Porec]

denke auch das sich der reini noch melden wird.
er wird dich dann sich aufklären in allen fragen um das C4.

schlauchi gruss

marko

[Berny]

Auf der Bootsmesse in München haben Reini und ich die Modelle C4 und C5 direkt nebeneinander begutachten können.

Das Fazit:
Dadurch dass das C5 größere Schläuche hat und auch sonst etwas volumiöser gebaut ist, bleibt der Innenraum der beiden Boote fast gleich.
Damit ist der eigentliche Vorteil des größeren Bootes dahin.
Wie die Fahreigenschaftsunterschiede selber sind, konnten wir natürlicht nicht sagen.
Wir beide kamen aber zur Übereinsicht, dass das C5 keinen wirklichen Vorteil gegenüber dem C4 bietet, aber dafür ist es um so teurer.
Weiters ist es schwerer, dadurch braucht man eine höhere Motorisierung, dieses wiederum schlägt sich auf den Verbrauch und damit auf die Gesamtkosten nieder, usw usw.

[attorney]

Hi,

danke für die bisher wertvollen Infos.

Stimmt , ich habe bei einem Vergleich der Innenraummasse anhand des Prospektes mittlerweile auch festgestellt, dass sich die Grössenvorteile sehr in Grenzen halten. Es sind in der Länge nur 20 cm und in der Breite nur 6 cm mehr, dafür ist es aber wesentlich schwerer.
Ich glaube mittlerweile auch , dass für den privaten freizeitmässigen Einsatz das C4 die bessere Wahl ist, kompakter und deutlich preiswerter nicht nur in der Anschaffung. Mag sein, dass das C5 aufgrund seiner dickeren Schläuche 1 bf Windstäre mehr verträgt.
Mich würde noch die Meinung von jemanden interessieren, der das C4 sein eigen nennt und was zu den Fahreigenschaften insb. im Küstenbereich sagen könnte.

Gruss
Rainer

[reini0077]

ich kann die Aussage von Berny bestätigen.
Meiner Meinung lohnen sich die mehrkosten des C5 nicht es sind doch immerhin fast 1000 €uronen.

Ich fahre ein C4 und muss sagen das das C4 mit dem Holzkiel einem Rib miut gleicher länge an fast nichts nachsteht.

Sicher ist taucht es etwas härter in die Wellen, aber gerade das zeigt ja das es besser geeignet dafür ist.

Im letzten Urlaub in Kroatien sind wir des öfteren bei stärkeren Seegang rausgefahren. Wenn dir das Wellenspringen nichts ausmacht gehts sogar mit Vollgas ohne Probleme.
Wegen der Motorisierung (ich hab 30 PS) sind ein paar Ps mehr immer gut.
Aus heutiger Sicht würde ich sagen das 40 PS die optimale Motorisierung sind.

Ich würde mir wieder ein C4 zulegen.

lg Reini