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  #1  
Alt 09.05.2005, 08:44
Benutzerbild von Matt_CDN
Matt_CDN Matt_CDN ist offline
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Was halten wir denn davon???

schaut mal da:

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ist leider auf english ... kurz gesagt, behauptet der autor dass man beim einfahren eines neuen motors richtig "stoff" geben muss, denn der hoehere druck im zylinder drueckt die ringer staerker an die zylinder wand, was dann besser dichtet..

das will mir nicht einleuchten .... was sagen die fachmaenner dazu?

Matt
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  #2  
Alt 09.05.2005, 13:03
lippi lippi ist offline
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Hallo Matt
Sehr interressante Theorie, für Rennmotorräder sicher richtig um schnell die Reibung aus dem Motor zu bekommen. Allerdings waren keine Motoren mit richtig hoher Laufleistung abgebildet.
Wenn wir gute Leistung aus einem Motor holen wollen fahren wir ihn ganz normal ein (ca 8h) und dann betreiben wir ihn 50 Stunden Vollast jeweils eine Stunde bei max power speed und eine Stunde bei max torque speed. (alles auf dem Prüfstand. Danach hat man ein paar KW mehr. Die Ringe setzen sich auch so und es besteht nicht die Gefahr das durch erhöhte Reibung partiell Überhitzungsschäden auftreten.
Dierkt am Anfang voll Stoff zu geben birgt einige Risiken. Es kommt vor allem auf die Qualirät der Hohnung und der Ringe an, aber auch auf das Kolbenhemd.

Ich habe mal Versuche mit einem bestimmten Serienautomobil gefahren (Aufgrund einer Kundenreklamation) und innerhalb von 10 Tagen 10 neue Motoren geschrottet, indem ich mit dem nagelneuen Fahrzeug direkt auf die Autobahn gefahren bin und voll Stoff gegeben habe, nach ca 10 bis 20km jeweils Kolbenfresser!!!
Wenn der gleiche Motor ca 100km normal gefahren wurde hielt er Stundenlanges Vollgasfahren aus ohne irgendwelche Anzeichen von Verschleiß.
Später haben wir das "Problem" durch eine Technische Änderung gelöst.

Der Kolbenring trägt im Neuzustand eher linear und bekommt erst während der Einlaufzeit sein Tragbild, ganz neu ist die Flächenpressung also sehr hoch und die Zylinderbahn noch sehr rauh, d.h. viel Reibung und Hitze, Gefahr von Fressern!
Durch das Einfahren wird die Hohnung geglättet und die Reibung vermindert, dadurch hat man später etwas mehr Leistung (nach ca 10000km)
Mit der beschriebenen Methode geht das halt schneller, aber halt wie mit dem Holzhammer.

Wie schon gesagt, für Motorräder mag das alles ganz o.k. sein um schnell eine hohe Leistung zu erzielen, Motorräder , vor allem Rennmotoräder haben aber keine hohe Laufleistung, und all die Kolben auf den Bildern sahen ja relativ neu aus, warum wurden die denn ausgebaut?

Einfahrvorschriften gibt es bei den meisten Automobilherstellern sowieso nicht mehr. Meine Devise ist, von Anfang an ganz normal fahren, in den ersten 2 bis 3 Stunden kein Dauervollgas. Nach ca 50 bis 100 Betriebsstunden oder ca 10000km
hat der Motor dann auch die entsprechende Leistung.
Wer natürlich nicht so lange warten kann
__________________
Gruß Thomas

Zebec mit Suzuki DT4
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  #3  
Alt 09.05.2005, 21:16
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Matt_CDN Matt_CDN ist offline
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das ganze kommt mir auch dumm vor ... vor allem die theorie dass der druck im zylinder die ringe and die aussenwand des zylinders presst glaube ich nicht ..

Matt
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  #4  
Alt 10.05.2005, 19:36
lippi lippi ist offline
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Hi Matt
doch, genau das ist der Fall, der Verbrennungsdruck sorgt dafür das die Ringe an die Zylinderwand gepresst wird (grob gesagt geht ein teil des Druckes hinter den Ring und presst ihn an die Zylinderwand, genau deswegen sollte man am Anfang ja nicht zu viel Gas geben, da höherer Zylinderdruck = höhere Anpresskraft des Ringes = Höhere Flächenpressung = höhere Reibung, mehr Hitze und dadurch Gefahr con Schäden. wenn der Motor einmal eingelaufen ist, sind die Spitzen der Berge der Honung abgetragen und der Ring hat ein breiteres tragbild, dadurch wird die flächenpressung geringer und die Gefahr ist gebannt. Im laufe der ersten 10000 bis 20000km wird immer noch ein wenig abgetragen und der motor legt noch ein wenig an leistung zu.
Wie gesagt, die Methode kann durchaus bei manchen Motoren funktionieren, vor allem um schnell die Volle Leistung zu erreichen, das Risiko wäre mir aber zu hoch. Wenn man langfristig denkt ist eher davon abzuraten.
__________________
Gruß Thomas

Zebec mit Suzuki DT4
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  #5  
Alt 10.05.2005, 21:31
DschungisKahn DschungisKahn ist offline
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Moin,

praktisch heisst das : mit großer Schraube am Anfang fahren, dann kann die Mühle nicht zu hoch drehen
__________________
grüsse
Jürgen (der 15.te)
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  #6  
Alt 10.05.2005, 22:14
nordy nordy ist offline
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Zitat:
vor allem die theorie dass der druck im zylinder die ringe and die aussenwand des zylinders presst glaube ich nicht ..
Bei Zweitaktern verwendet man oftmals L-Ringe, bei denen sich ein besonders grosses radiales Druckpolster ergibt.
Ich kann mich noch gut an meine Kreidler Florett erinnern, die auch schon solche Ringe hatten.

Nur, dass mit dem Anpressdruck und der Kolbenringspannung hat leider zwei Seiten.

Auf der einen Seite werden sie zum Abdichten und zur Verkürzung des Einlaufvorganges benötigt, andererseits erhöhen sie die Reibverluste.

Zum Artikel:

Die Begründung, warum das harte und schnelle Einlaufen der Ringe auf einer sehr kurzen Strecke von 20 Meilen so vorteilhaft für den Motor sein soll, bleibt uns der Autor schuldig.
Warum das über mehr als 20 Meilen auf insgesamt wesentlich schonendere Art und Weise nicht gehen soll, begründet er auch nicht.

Dieses alles ist nur eine unbewiesene Behauptung:

Zitat:
There's a very small window of opportunity to get the rings to seal really well ... the first 20 miles !!
If the rings aren't forced against the walls soon enough, they'll use up the roughness before they fully seat. Once that happens there is no solution but to re hone the cylinders, install new rings and start over again.

Die Gefahr, dass durch zu hohe Anpressdrücke an den Ringen hohe den Schmierfilm zerstörende Temperaturen auftreten, ist einfach nicht von der Hand zuweisen.

Das hat Lippi bereits richtig beschrieben.

Es ist auch zu berücksichtigen, dass in Europa mit engeren und anfänglich mehr Wärme produzierende Passungen als in Japan gearbeitet wird, wodurch der Einlaufvorgang schonenderer erfolgen muss und bis auf etwa 10000 km ausgedehnt ist.

Die Einlaufzeit der meisten japanischen Pkw-Motoren ist aufgrund ihrer vergleichsweise "Schlackerpassungen" wesentlich kürzer.

Gruss Nordy
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