Beneteau Flyer 500

[Bootsfahrer23]

Gratuliere zum neuen Boot auch von uns , wir sind ja im September auch auf Festrumpf umgestiegen, Sessa Key Largo 19 mit Suzuki 90 , tolles teil dein Boot macht freude so ein Joghurtbecher !!!!!!!

[thball]

Hallo Mirco,

immer noch zufrieden mit dem Boot? Mich fragte heute ein Freund nach einer Alternative zu einem Schlauchboot und da viel mir Deines ein. Kann ich ihm so eines empfehlen (Sonnen, Baden und Wasserski - keine Sturmfahrten)

[Gumminudel]

Ja kannst Du

[Gumminudel]

Hallo zusammen,

nach rund 2 Jahren bekommt ihr mal eine Rückmeldung zu meinem Bootle.

Es gibt wie bei vielem positives und negatives zu berichten jedoch ist trotz ein paar Kleinigkeiten meine Begeisterung ungebrochen.

Fangen wir mal unten an.......

Der Trailer:

Wie so oft nur halblebig und teilweise nur mittelmässige Qualität.
Die Langauflagen sind bei slippen hinderlich, abhilfe habe ich durch 4 Sliphilferollen geschaffen. Diese Verhindern prima das gekippel auf den Kielrollen und das Boot lässt sich locker über die 4 PU Stoltz Kielrollen hochkurbeln.

Die Winde hat einen Windengurt welcher einwandfrei funktioniert solange man beim Slippen beachtet wie herum der Gurt eingehängt wird, denn sonst gibts ein Kuddelmuddel.
Der Windenstand muss allerdings absolut grade sein, nur eine kleine Abweichung hat zur Folge, dass sich der Gurt einseitig aufrollt und sich unter Umständen verwurschtelt.

Die Elektrik ist eine Katastrophe! Aber ich glaube das ist fast bei allen Trailern so. Den Stecker zum Auto habe ich gleich gegen einen 13 Poligen getauscht, denn der 7 Polige ist heutzutage einfach nichtmehr standesgemäss.
Den Stecker zum Leuchtenträger tausche ich demnächst gegen ein Wassersichte System aus, denn der 7 Pol Mist hinten ist ein Krampf!
Den Stecker habe ich bereits 1x getauscht aufgrund starker korrosion an den Quetschsteckern. Momentan sind die Drähte mit Aderendhülsen verschraubt. Aber auch das ist nur eine Notlösung. Salzwasser oder Süßwasser, Spritzwasser oder Regenwasser, egal was es läuft ab und an einfach in den Stecker rein, das lässt lich kaum vermeiden. Und dann geht das Theater los, denn das Wasser zieht sich durhc die Kapillarwirkung in die Litzen und lässt es Oxidieren. Bei mir ist das kabel auf über einem halben Meter schon vergammelt! Da hilft nur ein Gesamtaustausch.

Die werkseitige Verkabelung der Lichtleiste ist mit einem Flachbandkabel und einem Schneid/Klemmsystem gemacht worden. Das wäre an sich ein Funktionierendes System wenn nicht der Hersteller eine normale Zange verwendet hätte. Das Ergebnis bei mir (selbstverständlich genau in der Zeit wo man die Quetschzange für die Verbinder noch nicht hatte): Kontaktprobleme mit einigen Funktionen.

Auch hier war Nacharbeit Notwendig!


Zum Boot:

Schon das Auspacken macht Freude. Die Persenning ist absolut passgenau und hat sogar noch Platz um ein Bimini zu verdecken. Rund um die Windschutzscheibe ist der Stoff verstärkt.

Die Windschutzscheibe ist aus Rauchgrauem Polycarbonat und hat leider wie bei vielen zwischen Scheibe und Steuerstand einen kleinen Spalt wo sich der Dreck drin sammelt. Da hilft nur abschrauben.

Der Steuerstand ist gut aufgeräumt und die Instrumente lassen sich gut ablesen. Es hätte sogar noch ein 8" Kartenplotter als Einbauversion Platz wenn man wollte. Bei mit sind da ein Garmin Fishfinder und ein Garmin GPSMAP 60Csx verbaut. Beide an die Stromversorgung fest angeschlossen.

Apropos Stromversorgung! Aussen hui innen Pfui.......der Blick hinter das Armatruenbrett lässt einen vor Grauen schütteln. Ein Kabelsalat der seinesgleichen sucht. Ein Katastrophe, und da ausser der Bilgenpumpe und der Navigationsbeleuchtung nichts ab Werk angeschlossen war erübrigt sich hier ein weiterer Kommentar!
Endergebnis: Dieses Jahr noch wird die Komplette Elektrik hinter dem Armaturenbrett überarbeitet, alles sauber mit Wago Klemmen und Zugentlastungen!

Die Navigationsbeleuchtung war ab Werk ein 0815 Kruscht ohne BSH Zulassung dran, also auch hier umrüsten auf LED Navibeleuchtung von Aquasignal. Die Schaltung ist aber etwas danaeben, weil entwerder ein oder Aus möglich war. Die Stellung "Ankerlicht" habe ich durch einen neuen Schalter und einer Sperrdiode selbst nachrüsten müssen.
Das Ankelicht hat im Übrigen schon den 2ten Bajonettsockel weil der erste ab Werk zu fest angezogen war sodass die Befestigungslöcher ausgerissen sind.

Für den saftigen Aufpreis von 1500.-€ hätte ich mir von den Polstern wenigstens eine vernünftigere Verbindung und Befestigung für die Sonnenliege erwartet. Der Klettverschluss ist nicht wirklich stabil und lässt das Polster bei etwas Gegenwind Tempo 30 hochwinden.
Der knapp 250 Euro teure Cockpitteppich hat keine Verstärkungen an den Druckknöpfen und ist deshalb schon ausgerissen. Meiner Meinung nach hat ein Teppich sowieso nichts auf einem Boot verloren.......

Zur Technik, das Boot ist sauber verarbeitet leider in manchen Dingen nicht zuendegedacht, so beispielsweise die nicht Verfugten Öffnungen zwischen Tankraum und der Kabine. Hier heissts nach einer Nacht: Nicht in meiner Nähe Rauchen denn ich Schwitze explosive Dämpfe aus. Das ging garnicht! Die ganzen Zwischenräume sind mittlerweile Dicht verfugt und der Geruch ist stark zurückgegangen.

In der Kabine habe ich noch einige Befestigungen für Rettungswesten angebracht, denn nur Griffbereit macht das Sinn. Eine Beleuchtung in der Kabine hätte ich mir ab Werk gewünscht, jedoch ist das anscheinend nur den größeren Modellen vorbehalten. 12 weisse LEDs machen den Innenraum jetzt mit 1200 Lumen Lichtleistung taghell.....

Einen Tisch habe ich ebenfalls damals mitbestellt, nur Schade, dass der Tisch keine Transportbefestigung hat sondern lose in der Kabine rumfliegt.

Im Tankraum habe ich zusätzlich zum Werkseitigen 100 Liter Tank noch einen 25 Liter Tagestank verbaut, welcher über einen 2 Wegehahn angeschlossen und einem Schnellverschluss ausgebaut werden kann. Danke an Fabian hier. Somit habe ich dauerhaft 125 Liter Kraftstoff dabei, meine Kanistereserven vom normalerweise 20 Litern nicht eingerechnet.

Der Motor, ein Suzuki DF90, ist für das Boot sehr gut dimensioniert. Das Boot kommt dank nachgerüstetem Hydrofoil auch mit mehreren Prsonen in Gleitfahrt und lässt sich auch noch recht flott bewegen. Sparsam ist der Motor obendrein. Nach rund 85 Betriebsstunden komme ich auf einen Wert von rund 0,4 Litern auf 1 Km oder für die l/h Rechner einen Wert von ca 7-9 Liter.

Die Fahreigenschaften sind für einen Joghrtbecher in dieser Größe erstaunlich gut.
Rauhwassertauglich würde ich jetzt nicht gerade sagen, jedoch ist es doch so das es das hält was die C Zertifizierung verspricht und das noch bei Gleitfahrt. Hier setzt der Mensch die Grenze und nicht das Material.
bei langen Wellen fährt es sich sehr angenehm, je kürzer desto heftiger klatscht der Rumpf in Wellentäler und gibt hierbei an die Rücksitzbanksitzer ein deutliches Feedback an die Bandscheiben! Auf dem Skippersitz gehen die Schläge dank dicker Polsterung recht erträglich vorrüber.
Es Fährt sich dank verhältnismässig tiefem V recht Spurtreu und versetzt auch bei Querwellen kaum.
Es fährt sich meist Trocken auf dem Boot nur bei extrem ungünstigen Wellenformationen oder ausgeprägten Kreuzseen kommt ab und an mal ein Schwall über welcher sich aber auf starkes Spritzwasser begrenzt.
Sollte doch mal mehr überkommen läuft das ganze durch das selbstlenzende Cockpit automatisch ab. Sollte sich die Bilde mal füllen, kann man über die Serienmässigen! Bilgenpumpen! das Wasser entweder elektrisch oder mechanisch aus dem Rumpf pumpen.

Nachgerüstet wird jetzt noch ein SMIS System von Suzuki über das ich auch gerne mal ne Kleinigkeit schreibe wenns verbaut ist.

Eine kleine Dusche mit einem Tank vom 10 Litern Frischwasser ist grade am Meer ganz angenehm um das Salzwasser runterzuwaschen. Diese habe ich nachgerüstet.

Eine Radio mit 2 wasserdichten Lautsprechern ist ganz Nett.....
Eine Cockpitbeleuchtung wäre noch ganz angenehm und wird auch noch mal Nachgerüstet.

Für meine Frau und die kleine habe ich ein Bimini montiert.

Was leider von Werk aus nicht dabei war ist ein Horn. Ich habe hier ein Kompressorhorn nachgerüstet. Das tutet ganz gut.

Ich habe jetzt viele Dinge aufgelistet die vielleicht nicht ganz 100% ab Werk/Händler sind, jedoch muss ich sagen, das die mesiten Problem sich mit einfachen mitteln haben beheben lassen. Die Vorzüge des Boote mit der großen Liegefläche vorn, den Bequemen Sitzmöglichkeiten, der Schlupfkabine etc.pp. überwiegen.

Ich habe meine Entscheidung nicht bereut einen Joghurtbecher zu kaufen auch wenn ich immernoch ein RIB fan bin.

Grüße
Mirco