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Smalltalk Alles was wo anderst nicht reinpasst.

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  #1  
Alt 27.05.2010, 23:07
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Zitat:
Zitat von Berny Beitrag anzeigen
Naja, ein liegengebliebener Autofahrer ist keiner direkten Gefahr ausgesetzt, ein Boot, welches nicht lenkbar und somit unkontrollierbar ist, eben schon.
Das ist ein kleiner Unterschied....
nene, das Gesetz geht debei nur davon aus, dass direkte Lebensgefahr besteht:

wörtl:

TITEL § 95 Strafgesetzbuch
StGB

TEXT Unterlassung der Hilfeleistung

§ 95. (1) Wer es bei einem Unglücksfall oder einer Gemeingefahr
(§ 176) unterläßt, die zur Rettung eines Menschen aus der Gefahr des
Todes oder einer beträchtlichen Körperverletzung oder
Gesundheitsschädigung offensichtlich erforderliche Hilfe zu leisten,
ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis
zu 360 Tagessätzen, wenn die Unterlassung der Hilfeleistung jedoch
den Tod eines Menschen zur Folge hat, mit Freiheitsstrafe bis zu
einem Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen,
es sei denn, daß die Hilfeleistung dem Täter nicht zuzumuten ist.
(2) Die Hilfeleistung ist insbesondere dann nicht zuzumuten, wenn
sie nur unter Gefahr für Leib oder Leben oder unter Verletzung
anderer ins Gewicht fallender Interessen möglich wäre.

QUELLE BGBl.Nr. 60/1974
INDEXKZ 24.01.01


Jemanden nicht zu helfen dem der Sprit ausgeht, ist zwar nicht nett, aber auch nicht ungesetzlich!
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lg Wolfgang

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  #2  
Alt 27.05.2010, 23:14
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Zitat:
Zitat von Gummizwerg Beitrag anzeigen
nene, das Gesetz geht debei nur davon aus, dass direkte Lebensgefahr besteht
Ähh, sei mir nicht böse, aber bei einem unmanövrierfähigen Boot kann man schon von Lebensgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit ausgehen.

Und das entscheidest letztlich nicht du, sondern eben Gerichte.

Aber du kannst es ja drauf ankommen lassen, wenn du meinst....
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  #3  
Alt 27.05.2010, 23:34
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Zitat:
Zitat von Berny Beitrag anzeigen
Ähh, sei mir nicht böse, aber bei einem unmanövrierfähigen Boot kann man schon von Lebensgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit ausgehen.
Hallo Berny,

auch wenn ich in so einem Fall immer helfen werde, auch ohne gesetzliche Interpretation, sehe ich das wie Wolfgang:

1. Es kommt auf das Revier an
In einem Strömungsgewässer besteht eher eine Gefahr, am Bodensee (wie hier im Beispiel vom Mirco) besteht erst einmal keine Gefahr

2. Wenn der "Treibstofflose" kein Notsignal gibt (auch Notruf) dürfte keine Notlage vorliegen - nur mit dem Kanister zu wedeln ist kein anerkanntes Notsignal

3. Wenn wirklich eine Notlage vorherrscht (subjektiv oder objektiv wegen aufkommenden Sturm etc.), dann besteht prinzipiell auch keine Abschleppverpflichtung - es würde reichen die Personen abzubergen, aber ich glaube der Skipper ohne Sprit würde sich nicht darauf einlassen

Es ist nicht nett jemanden ohne Sprit nicht zu Bergen, aber dass das prinzipiell eine Straftat ist, kann ich mir nicht vorstellen.

Sonst müsste man bei Motorausfall gleich eine Notrakete zünden. Bei uns gibt es übrigens für so einen Fall extra Schallsignale (4 kurze Töne).
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Viele Grüße vom Bodensee
Tom


Freiwilliger Seenotdienst e.V. (Bodensee)
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  #4  
Alt 28.05.2010, 09:21
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Zitat:
Zitat von Berny Beitrag anzeigen
Ähh, sei mir nicht böse, aber bei einem unmanövrierfähigen Boot kann man schon von Lebensgefahr oder Gefahr für die körperliche Unversehrtheit ausgehen.

Und das entscheidest letztlich nicht du, sondern eben Gerichte.

Aber du kannst es ja drauf ankommen lassen, wenn du meinst....
ohne das jetzt noch ausweiten zu wollen:...

Ich lasse es nicht darauf ankommen, Hilfe gibts jederzeit, wäre sowieso als Sani eine andere rechtliche Lage, dies nicht zu tun!! Aber, nachdem es schon im "normalen" Fällen selten wirklich Verurteilungen gibt wegen §95, weil dieses Gesetz leider bescheiden schwammig und weit auslegbar ist, wollte ich nur klar machen, dass es schwer würde (unter der Vorraussetzuing, dass keine andere absehbare Gefahr droht) einen Richter zu finden, welcher auf unterlassene Hilfeleistung entscheidet! Das Gesetz geht nunmal nur davon aus, dass AKUTE Lebensgefahr besteht.

So gesehen, wäre es genauso gefährlich jemanden mit einer Panne auf der Autobahn stehen zu lassen.
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Geändert von Gummizwerg (28.05.2010 um 09:37 Uhr)
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  #5  
Alt 28.05.2010, 10:07
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Zitat:
Zitat von Gummizwerg Beitrag anzeigen

So gesehen, wäre es genauso gefährlich jemanden mit einer Panne auf der Autobahn stehen zu lassen.
Nein, das ist sicher was anderes.

Ich gebe hier eher Tom recht, dass es auch auf die Situation ankommt.
Auf einem ruhigen Gewässer ist es vielleicht nicht ein Problem, weil keine akute Lebensgefahr besteht, auf der Donau würde sowas eventuell anders aussehen.

Das Problem liegt ja auch oft daran, dass erst was passieren muß, bevor dies greift.
Nur wenn das Boot kentert und die Insassen ertrinken, könnte das schon ein Thema werden, hier gibt es einige Berichte im Internet, wo es um ähnliche Dinge ging.
Nur "nicht helfen" weil jemand was nicht bezahlen will oder anderes, ist eben keine Option.

Wie gesagt, nur eine Überlegung zum Nachdenken, ich bin kein Rechtsanwalt oder Richter und kenne auch keine derartige Entscheidung.
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  #6  
Alt 28.05.2010, 10:27
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Zitat:
Zitat von Berny Beitrag anzeigen
Nein, das ist sicher was anderes.

Ich gebe hier eher Tom recht, dass es auch auf die Situation ankommt.
Auf einem ruhigen Gewässer ist es vielleicht nicht ein Problem, weil keine akute Lebensgefahr besteht, auf der Donau würde sowas eventuell anders aussehen.

Das Problem liegt ja auch oft daran, dass erst was passieren muß, bevor dies greift.
Nur wenn das Boot kentert und die Insassen ertrinken, könnte das schon ein Thema werden, hier gibt es einige Berichte im Internet, wo es um ähnliche Dinge ging.
Nur "nicht helfen" weil jemand was nicht bezahlen will oder anderes, ist eben keine Option.

Wie gesagt, nur eine Überlegung zum Nachdenken, ich bin kein Rechtsanwalt oder Richter und kenne auch keine derartige Entscheidung.
Du bist wohl noch nie am Seitenstreifen einer Autobahn gestanden. Kommt im Dienst von Zeit zu Zeit vor, und glaube mir, trotz Discobeleuchtung am Dach des Wagens herrscht da öfters Lebensgefahr.

Solche Urteils, Rechts und Gesetzesdiskussionen sind immer schwer. Leider ist viel Interpretationssache!

Aber im Grunde wurde die "U-H-L" deswegen im Gesetz verankert, um umstehende Personen zumindest ein Mindestmaß an Verantwortung im Falle eines Unfalles aufzulegen, nachdem LEIDER in unserer Gesellschaft die Sache mit Moral und Hilfsbereitschaft nicht so hoch im Kurs steht!

Das darf ich behaupten, weil ichs oft genug sehe. Gäbe es das Gesetz nicht, würden manchmal Passanten sich nicht einmal bemüssigt fühlen 144 zu wählen!

Aber, um es nochmal klar zu formulieren, der Paragraph greift nur, wenn es für dich absehbar ist, dass demjenigen dem nicht geholfen wird AKUT Gefahr für Leib und Leben droht.

Lässt du jemanden bei glatter See und bestem Wetter draussen stehen und 8 Stunden später passiert etwas, ist dies nicht mehr absehbar!

Hilfst du jemanden nicht, der sich am Wasser unmittelbar in Gefahr befindet, gebe ich dir Recht.

Für Hilfe Geld zu verlangen finde ich im allg. nicht richtig. Zu Moral und Hilfsbereitschaft vieler Menschen heute noch etwas zu schreiben würde mich aber mehr als grantig machen!
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  #7  
Alt 28.05.2010, 16:30
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Du bist wohl noch nie am Seitenstreifen einer Autobahn gestanden.
Der war gut
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  #8  
Alt 30.07.2010, 12:47
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Wie gut, dass ich bisher in diesem Fred die Klappe gehalten habe. Sonst hätte ich wohl etwas geschrieben, was ich inzwischen bereut hätte. Klar hätte ich geholfen, aber bissige Kommentare hätte ich schon parat

Ja ich oute mich:

Ich bin diesen Sommer ohne Sprit glücklicherweise "nur im Velebitkanal", bei besten Wetter und Ententeich liegen geblieben. Warum? Eigene Blödheit, übermäßiges Technik-Vertrauen und Unwissenheit!

Nachdem wir einige schöne Touren gefahren sind und sich der manuelle Suzi Tankanzeiger mal bequemt hatte sich in Bewegung zu setzen und uns auf der Rückfahrt von der letzten Ausfahrt nur noch 1/4 voll anzeigte, war mir klar, morgen früh wird zu allererst getankt. Mein Garmin zeigte mir da noch 65l Inhalt (von 300l) an. Als ich am nächsten morgen nach Crikvenica aufgebrochen bin, war der Zeiger schon am Ende von Reserve und der Garmin erzähle mir immer noch 49l.

Ich kam gerade noch von Omisalj unter der Brücke durch und kurz nach Jadranovo war dann Schluss mit brumm brumm! 4sm vor der Tanke war der Tank leer Die Tanknadel lag festgenagelt an der Uhrenbegrenzung, der Garmin gauckelt mir noch 41l vor. Und so etwas passiert mir als alten Hasen auf dem Wasser, kein Reservekanister an Bord, nur ein Notpaddel und das Handy lag Zuhause. - Weit und breit noch keiner Unterwegs um 08:00 Uhr Morgens.
Dann kam ein kleineres Schlauchi mit 20 PS um die Ecke, wir paddelten schon Richtung Ufer und wir winkten in Notzeichenmanier, sie winkten zurück, wir winkten weiter und dann kamen sie doch noch zurück. Vater, Sohn und Tochter an Bord aus SLO, kurz geplaudert, sie versuchten uns abzuschleppen, aber auch das will gelernt sein, also Vater und Tochter zu uns an Bord, Sohn, dann alleine mit wehenden Fahnen zur Tanke, Res-Kanister mit 10l gekauft und wieder zurück gekommen und wir an Bord derweil nette Gespräche geführt. Die Rechnung wollten sie auf den Lipa genau bezahlt haben, das üppige Trinkgeld wurde mit bösen Worten abgelehnt, nach Prügelandrohung ;-) haben sie wenigstens einen weit aufgerundeten Betrag angenommen.

Warum ist mir das passiert, wo mir doch so etwas niemals passieren kann?

Wie oben geschrieben, Blödheit etc. ...
... und ein 300l Tank, der (klar nach echter Überlegung), lang, flach, rechteckig nur 280l Nutzinhalt hat, weil die letzten 20l auf keine Ahnung 2mm höhe verteilt sind und der Saugrüssel da nicht dran kommt (Warum laufen die Schei***-Dinger eigentlich unten nicht spitz zu?)
... und darüber hinaus ein Garmin Sensor, der zwar hin und wieder Mist anzeigte und zwischendurch auch mal gar nichts anzeigte, aber naja den Spritinhalt wird er schon anständig anzeigen - wie denn wenn er teils gar kein Signal bekam
... und weil die 2 x 15l Tanks sauber und ordentlich gefüllt auf große Touren wartend in der Garage standen.

Ich nutze diesen Fred mal und sage:
Danke an alle hilfsbereiten Wassersportler die auf dem Nass unterwegs sind!

Entschuldbar ist das alles nicht, einige werden jetzt grinsen und sich denken, tja der blöde Desmo. Recht habt Ihr - ich bin der Depp! Damit muss ich jetzt leben und freue mich jetzt um so mehr, wenn ich jemand anderem auch zukünftig helfen darf.
__________________
Viele Grüße, Peter
____________________________
P.S.: Wer lesen kann ist klar im Vorteil :zwinkern

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