Mängel bei Honda-Booten

Liebe Schlauchbootfreunde,
ich muß mal nach langer Zeit auf unser gemeinsames Wissen bzw. unsere geballte Erfahrung zurückgreifen.
Habe mir auf der Boot 2004 ein 2,60 m Schlauchboot der o.g. Firma mit Luft-V-Boden gekauft. Nach lange überzogener Lieferzeit erhielt ich ein Boot in sehr schlechter Verarbeitung (mangelhafte Klebestellen, verschmierter Kleber etc.). Dieses Boot habe ich dann reklamiert und nach mehreren Wochen ein neues bekommen. das auch nicht perfekt, aber etwas besser war. Im laufe der Saison 07 wurde vermutlich durch die Sonneneinwirkung, es hängt als Beiboot an den Davits am Heck unseres Motorbootes, die umlaufende Scheuerleiste von einem klebrigen Belag überzogen. Ständiger Liegeplatz ist in Holland. So bin ich mit dem klebrigen Etwas dort zum nächsten Honda-Händler der sich freundlicher Weise sofort für einen erneuten Umtausch eingesetzt hat, von dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für die freundliche Unterstützung an das Nautic-Centrum Heeg.
Nach längeren Verhandlungen mit Honda (das Boot war ja ursprünglich in Deutschland verkauft worden) bekam ich im Juni 06 ein neues. Bei der Gewährleistung hört die Globalisierung nämlich auf. Die Qualität der Verarbeitung hatte sich inzwischen nicht verändert .
Zum Saisonende 07 zeigten sich nun bei dem neuen Boot schon wieder die gleichen Symtome, der Scheuerrand beginnt stellenweise klebrig zu werden.
Bevor ich in den nächsten Tagen meine Boote aus dem Winterschlaf wecke und mit der Gummiwurst wieder zum Händler meines Vertrauens gehe, hätte ich gerne gewußt ob Ihr gleiche oder ähnliche Probleme mit den Produkten dieser Firma habt. Ähnliche "Verwitterungserscheinungen" habe ich bisher selbst bei sehr alten Booten anderer Firmen nicht beobachten können.
Vielleicht kann mir auch jemand einen Rat geben, muß mich wieder auf einen Umtausch einlassen oder kann ich ggf. die Rückgabe des Geldes verlangen. Ich habe nur sehr wenig Hoffnung, daß das nächste Boot besser sein wird.
- Oder sind Honda-Boote nur für den Gebrauch im Innenbereich????????????- Auf der Bedienungsanleitung sollte dann aber der Zusatz: "Vor Sonne und Feuchtigkeit schützen." stehen.

Heinz

[Fujak]

Grundsätzlich ist in Deutschland bei einem Neukauf die Rechtslage so, dass im Falle einer Reklamation der Händler das Recht auf 2 Nachbesserungsversuche hat. Wenn sich dann die angebotene Ware immer noch als mangelhaft herausstellt, darf der Käufer vom Kaufvertrag zurücktreten. In Deinem Falle ist die Rechtslage nicht ganz so klar, da beide Nachbesserungsversuche einen Umtausch beinhalteten und dieser nicht vom gleichen Händler, wenn auch vom gleichen Hersteller, erfolgten.
Abgesehen von diesen juristischen Aspekten würde ich mich nicht nochmal als Beta-Tester für Honda-Boote zur Verfügung stellen sondern wenn irgend möglich vom Kaufvertrag zurücktreten, und mich nach einem robusteren Boot umschauen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass Deine Erfahrungen nicht unbedingt auf die anderen Besitzer von Honda-Schlauchbooten übertragbar sind, da die meisten ihre Boote nur für ein paar Wochen im Wasser haben und den Rest der Zeit vor dem Wetter geschützt unterstellen/lagern. Dennoch müsste ein "normales" Schlauchboot auch Deinen Verwendungszweck aushalten können, meine ich.

Grüße

Fujak

[dievoggis]

Servus Heinz ,

man liest eigentlich nichts schlechtes über Honda Boote hier im Forum. Vielleicht hattest Du einfach nur Pech.
Vielleicht ist aber auch die Qualität dieser kleinen Schlauchis nicht auf Dauersonnenbestrahlung ausgelegt.

Zum Saisonende 07 zeigten sich nun bei dem neuen Boot schon wieder die gleichen Symtome, der Scheuerrand beginnt stellenweise klebrig zu werden

. Warum bist nicht schon 2007 zum Händler gegangen. Hättest vielleicht jetzt schon ein Neues.

Abgesehen davon, falls Du ein neues Boot bekommen solltest, würd ich bei längerem Nichtgebrauch eine Persenning drüber legen. Kostet nicht die Welt und verlängert das Schlauchileben.

Gruß Peter

Danke für Eure Hinweise,
ich denke auch daß die Lagerung im Freien dem Verwendungszweck eines Schlauchbootes entspricht. Betroffen ist merkwürdiger Weise ja auch immer nur das Material des seitlich umlaufenden Scheuer-/Spritzrandes. Ich kenne diese Veränderung des Materials nur von minderwertigen Fendern die dann aber in der Regel bereits 10 - 15 Jahre alt sind.
Ich war am Ende der vergangenen Saison längere Zeit nicht dort und wollte mir das Gerangel für den Winter nicht aufhalsen. Auch beim letzten mal waren mehrere pers. Gespräche notwendig und das sind jedes mal 500 km Fahrt.
Eine einfache Persenning ist leider nicht möglich, da es aufgehängt ist. Es gibt vor Ort auch keine Möglichkeit das Boot geschützt zu lagern.
Ich werde mal hören was der Händler vor Ort zu dieser Geschichte sagt.

Ich wünsche eine schöne Saison.
Heinz

[hausmeisterkrause]

Hallo Heinz,

ich habe durchaus schon Yachttender an Davits hängen sehen, die mit einer Persenning abgedeckt waren... ob diese P. fertig gekauft werden können oder angefertigt werden müssen, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Grundsätzlich gab es bei einigen Schlauchboot- Marken schon Probleme mit austretendem Kleber an den Nähten durch Sonneneinstrahlung etc. Dies ist aber bereits einige Jahre her und speziell bei Honda habe ich davon bisher nichts gehört...

Im Boote- Forum berichten Yachteigner durchweg von der guten Haltbarkeit von Caribe- Tendern, diese liegen aber preislich in einer anderen Liga als z. B. Honda...trotzdem vielleicht auf Dauer eine Überlegung wert?!

[dr_seltsam]

Hallole,
das klingt ja grauenhaft. Ich hätte da nun die Geduld verloren und auf eine Wandlung bestanden. Das sollte bei Mängeln, die immer wieder auftreten gehen.

Viel Glück wünsche ich

Klaus (dr_seltsam)

[Lutti069]

Hallo Heinz, wenn du das Boot demnächst wieder in Ordnung hast, dann behandele es mal regelmäßig mit Frank`s Reiniger und Wachs.
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Danke nochmal an Euch alle,

mir ist schon klar, dass man auch ein Schlauchboot pflegen muß. Eine Maßangefertigte Persenning mit Durchführungen für die Aufhängung würde von den Kosten her den Wert des Bootes um ein vielfaches übersteigen.
Außerdem ist ein Boot gleich welcher Größe und aus welchem Material ein Gebrauchsgegenstand für den Außenbereich. Ich glaube das dies der allgemein üblichen Nutzung entspricht. UV-Beständigkeit ist demzufolge ein absolutes "MUß".
Ein Boot das diese Grundvoraussetzung nicht erfüllt wird m.E. unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zum Kauf angeboten, zumindest wird eine mögliche Fehleinschätzung des Käufers billigend in Kauf genommen oder sogar erhofft (ist das unlauter?). Andere Fabrikate beweisen ja, daß es durchaus Scheuerstreifen gibt, die der bei uns üblichen Witterung trotzen. Die können ja nicht so viel teurer sein.

Ich werde mal probieren zu dieser Problematik eine Stellungnahme von Honda zu bekommen. Wenn Honda von den Zulieferern mit schlechtem Material beliefert wird, kann ihnen das ja eigentlich nicht egal sein.
Heinz

[KlausB]

Generell zur Frage von Gewährleistung und Garantie, die ja immer wieder falsch verstanden werden, hier nochmal ein älterer Thread:

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Ansonsten muss im konkreten Fall auch berücksichtigt werden, dass der Kauf bereits 2004 stattfand, und wohl - wenn ich das richtig verstanden habe - der letzte Umtausch 2006 ?

Klaus

[Elsterchen]

Hallo,
ähnliche Probleme werden doch immer wieder über PVC Boote berichtet. Auch die Boote von Yamaha gelten doch allgemein als wenig dauerhaft. Wenn ich mich an unser einziges PVC Boot (Quicksilver) erinnere, gruselt es mich jetzt noch. Mir ist unklar, warum die Firmen ihren guten Ruf riskieren, nur um ein Paar billige PVC Boote zu verkaufen. Fazit ist doch, wenn PVC, dann das allerbilligste, weil ist ja sowieso Schrott aus China egal was draufsteht. Oder wenn es länger halten soll, dann gleich Hypalon.
Ich würde versuchen das Boot zurückzugeben und ein "Gummiboot" zu kaufen.
Grüße Henning

Hallo Henning,
das verstehe ich auch am wenigsten, warum eine Firma die in anderen Bereichen ein guten Ruf erworben hat, sich mit solchen Billig-Produkten herumärgert.

Eine Anfrage bei Honda scheint erfolgversprechend, zumindest hat man mich nicht sofort abgebügelt sondern nach Typennummer etc. gefragt. Das Boote liegt natürlich im Winterlager in Friesland. Um die Nummer zu besorgen muß ich mal eben 500 km fahren. Die auf dem Garantiebeleg eingetragene Nummer ist scheinbar nicht brauchbar. Sobald es konkrete Ergebnisse gibt, werde ich darüber weiter berichten.

Grüße Heinz

Hallo zusammen,
hier wie versprochen mein weiterer Bericht:
Hut ab , vor Honda Nord. Ich habe mich per mail direkt an Honda Deutschland gewand und innerhalb von 2 Tagen bereits eine Nachricht erhalten in der ich gebeten wurde noch die SerienNr. nachzureichen. Nur weil unser Schlauchi ständig in Holland liegt, hat sich die Angelegenheit dadurch etwas verzögert.
Fazit:
Zu Honda Nord gehört inzwischen organisatorisch auch NL. Probleme wegen der Grenzüberschreitung gibt es nicht mehr. Alle Händler sind inzwischen von Honda geschult und über die Problematik des mangelhaften Materials und Klebers informiert. Der Zulieferer wurde gewechselt und an den betroffenen Booten werden die Scheuerkanten kostenlos durch andere aus besserem Material ausgetauscht.
Der Sachbearbeiter war sehr nett und verständnisvoll und bat für diesen Lernprozess bei Honda nochmals um Verständnis.
Nochmals vielen Dank von dieser Stelle.

Hallo zusammen,
hier der versprochene Fortsetzungsbericht. Wie Ihr sicher schon an dem vorangestellten Smiley seht, muß ich mein vorzeitiges Lob entscheident korrigieren. Zu meiner ersten Freude wurde mir von Honda kurzfristig ein neues Boot (es ist das 4.) zur Verfügung gestellt. Die Ernüchterung kam beim Auspacken.
Die Kielverstärkung (ich erinnere, es hat einen aufplasbaren V-Boden) wurde um sie besser verkleben zu können im vorderen Bereich nicht modifiziert, sondern der Einfachheit halber ca. 15 cm weit eingeschnitten und dann verklebt. Siehe Foto.
Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass es sich hier um eine der inzwischen vorgenommenen "Verbesserungen" bei den Booten handelt und das dies kein Grund für eine Rückabwicklung sei. Hallo!?
Wohlgemerkt, es handelt sich hier nicht um eine Reparatur, sondern um ein fabrikneues Boot.

Jeder mögliche künftige Eigentümer eines solchen Bootes möge daraus seine eigenen Schlüsse ziehen.
Heinz