Alt & Undicht - Was meint Ihr?

Hallo zusammen!

Ich habe ein uraltes Schlauchboot ausgegraben (schon zweimal im Forum erwähnt).

Inzwischen weiss ich auch ein bisschen mehr darüber: Es ist ein Lomac Typ 420, Baujahr ca. 1983.

Es sieht absolut spitze aus, ein bisschen verstaubt, aber sonst makellos.
Die Schläuche fühlen sich geschmeidig an, die Nähte sehen perfekt aus, der Spiegel sitzt absolut fest, der Boden ist tiptop.... eben: Makellos.

Nur: Es ist nicht ganz dicht!

Wenn ich das Boot aufpumpe, dann sind zwei der drei Kammern am nächsten Tag wieder schlaff. Hören tut man gar nichts.
Tja, was meint Ihr... Ich bekäme einen alten Zweitakter für 1000 Euro. Müsste mich aber relativ schnell entscheiden. Nun weiss ich nicht so recht, ob ich das riskieren soll...

Klar, Ferndiagnose ist schwierig, aber so ganz generell: Sieht das nach Totalschaden aus, oder eher nach undichten Ventilen, die man mit ein bisschen Kleber ausbessern kann?
Sind die Lomac-Boote dieser Zeit in diesem Alter generell noch brauchbar, oder sind das "Wegwerf-Boote"?
Ich bin leider (immernoch) absoluter Laie. :-(

Klar, letztendlich muss ich das Boot eh mal einem Fachmann zeigen. Aber ich wäre doch froh um eine ungefähre Einschätzung des Risikos und des Sinns, da noch Geld zu investieren, da ich mich bezüglich des Motors (vielleicht) entscheiden müsste, bevor ich das Boot untersuchen lassen kann.


Gruss,
Simon

[DieterM]

Grüzzi Simon,

da scheinst Du ja ein richtiges Schätzchen ausgegraben zu haben!

Was den Luftverlust betrifft, da sind eher die Ventile nicht mehr i.O., da solltest Du grundsätzlich die Einsätze erneuern. Denn Du sagst ja die Nähte sehen makellos aus. Aber das kannst Du dann gegenprüfen wenn Du die Ventileinsätze neu hast, die eine Bagatelle kosten. Bitte spreche mal Frank den Holländer an, siehe oben Schlauchbootreparatur oder Um Links zu sehen, bitte registrieren. Frank sagt Dir bestimmt auch noch was ev. nachgesehen werden muß.

Was den Outboarder betrifft, so hast Du da zwei Sachen zu beachten, erstens prüfe am Boot die Höhe des Spiegels, denn davon hängt ab ob Du einen KS (Kurzschaft) Motor benötigst, oder einen LS (Langschaft) Motor dran hängen mußt. Siehe dazu Um Links zu sehen, bitte registrieren. Und zweitens kannst Du in der Schweiz nur noch bereits zugelassenen 2-Takt Motoren fahren. Neue 2-Takter oder auch 2-Takter die ihre Zulassung verloren haben kannst Du nicht mehr zulassen. Dort sind nurmehr 4-Takt Motoren zugelassen und das bis max. 80 PS. Empfehle Dir hier keinen Motor außerhalb der Schweiz zu kaufen, da bekommst Du nur Probleme mit der eidgenössischen Zulassung. Ansonsten wären noch zu empfehlen das alte Boot nicht unbedingt maxi zu motorisieren, denn dann zerlegst Du es um so schneller. Sprich hier am besten mit einem Motorenfachmann, damit Du nichts falsch machst.

Ansonsten viel Glück mit dem alten Schätzchen!

Grüessech Dieter!

Jajaaaa! Es ist wirklich ein Schätzchen! Als Kind habe ich Stunden auf diesem Ding verbracht!

Ja, das mit den Ventilen werde ich prüfen. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich mangels eines geeigneten "Pumpstutzens" die "Einlagen" aus den Ventilen herausgeschraubt und dann nur die Deckel draufgeschraubt habe. Die haben aber auch eine Gummidichtung. Naja... aber eben altes Gummi. Kann wirklich sehr gut sein, dass da Luft austritt.

Ich werde den Holländer mal kontaktieren. Vielen Dank für den Tip.

Wegen des Motors: Früher war da ein Selva 35 Langschaft dran (natürlich Zweitakter). Mit dem würde ich den Prüfer durch blosse Annäherung vermutlich gleich umbringen. Auf Selva sind die SEHR SEHR SEHR allergisch.
Der Motor, den ich im Auge habe (in diesem Forum drauf hingewiesen) ist ein Yamaha 30er und ist dieses Jahr noch just in dem See gefahren, den ich befahren will. Das sollte also passen.
Es ist ein KURZschaft. Naja, aber laut der vorherrschenden Meinung in diesem Forum sollte ich doch wohl eher einen Kurzschaft montieren. Denn von der Spiegeloberkante bis GAAAAANZ unten am Boot sind es genau 39cm. Da ist aber ein knapper cm längs laufender "Schutzgummi" mitgemessen.
Ist doch ein klarer Fall, oder? Wenn auch bei engen (wirklich sehr engen)Kurvenfahrten die Schraube oft Luft zog. Das wird sich dann wohl verstärken, dafür wird das Schätzchen noch etwas schneller sein... naja... oder zumindest wieder ähnlich wie früher mit dem 35er.

Tja, das hört sich doch ganz gut an... vielleicht sollte ich das Wagnis einfach eingehen.... Also denkst Du nicht, dass nach 23 Jahren so ein Boot eh durch ist?

[DieterM]

Nein Gaston,

die alten Schlauchboote wurden alle in Hypalon-Schlauchmaterial gebaut. Vor 23 Jahren gab es noch keine PVC gefertigten Schlauchboot, jedoch schon Vynil Badeschlauchboote, aber die taugen auch nichts.

Wenn das alte Boot trocken und ordentlich gelagert wurde, dann sollte es auch i.O. sein trotz des Alters. Aber spreche nochmal mit Frank, der ist absoluter Fachmann und kann Dir sagen, wo Du genau hinschauen, bzw. wo Du ev. auf Faltstellenbrüche achten solltest und wie Du untersuchen mußt. Der könnte Dir sicher auch die richtigen neuen Dichtringe zusenden, wenn Du diese im Raum Zug nicht bekommen solltest und nicht sonstwo eine LOMAC-Bootsvertretung kennst, die das haben könnte. Ev. passen auch Gummidichtringe aus dem Sanitärgeschäft. Bitte nehme ein Muster mit.

[Berny]

sicher schon gelesen, einfach mal mit Spüli einschäumen, dann siehst du, wo die Luft rauskommt.

Danach solltest du klären, wie man den Mangel beheben kann.