Zündkerzenwechsel - Anziehen mit Drehmomentschlüssel oder "nach Gefühl"?

[Magnus]

Moin zusammen,

mich würde mal interessieren, wie Ihr das mit dem Zündkerzenwechsel bei Eurem Motor handhabt - zieht Ihr mit dem Drehmoment laut Handbuch nach, oder dreht Ihr das Kerzchen einfach rein, anziehen pi-mal-Daumen und fertig...?

Grüsse aus dem langsam auftauenden Finnland,

Magnus

[ThomasW]

Hallo Magnus,

wenn ich einen Drehmomentschlüssel Zuhause hätte, würde ich ihn benutzen. Als ehemaliger 'Metaller' (d.h. Gefühl für Gewinde ist vorhanden ) habe ich es bisher OHNE gemacht. Allerdings ganz wichtig: kalter Motor!

[HaraldGesser]

Hallo Magnus,

das würde noch fehlen zum Bordwerkzeug noch einen Drehmomentschlüssel packen zu müssen.

Manche Hersteller von Zündkerzen geben eine kurze "Bedienungsanleitung" mit: Eine neue Kerze handfest bis zum ersten Widerstand anziehen, dann noch ca. eine viertel Umdrehung so daß sich der Dichtring "setzt".

Eine bereits verbaute Zündkerze mit leichtem Druck anziehen.

Die meisten Schäden in diesem Bereich dürften von zu fest angezogenen Kerzen herrühren.

Wo rohe Kräfte sinnlos walten da kann kein Kopf die Kerze halten.



Grüße

Harald

[Magnus]

Zitat von HaraldGesser

Eine bereits verbaute Zündkerze mit leichtem Druck anziehen.

Hi Harald,

was verstehst Du unter "leichtem Druck" in dem Fall? Auf alle Fälle weniger Umdrehung nach Erreichen des Widerstandspunktes als bei ner neuen Kerze, aber wieviel? Ne achtel Umdrehung? Handfest?

Beste Grüsse,

Magnus

[HaraldGesser]

Hallo Magnus,

das ist natürlich schwer zu beschreiben, aber auf keinen Fall mehr eine achtel Umdrehung. Damit würdest Du den Zylinderkopf ruinieren, der ist aus Alu. Handfest einschrauben und dann mit dem Schlüssel noch einen kurzen Ruck aus dem Handgelenk.
Es geht darum daß der Dichtring am Zylinderkopf ordentlich aufliegt. Mehr nicht. Von Kerzen, die sich selbst losgeschraubt haben, habe ich bisher nichts gehört.

Ich habe gerade bei einem alten Evinrude-Motörchen ein neues Kerzengewinde in den Zylinderkopf eingebaut.
Der Vorbesitzer hatte möglicherweise Angst eine Kerze unterwegs zu verlieren.


Grüße

Harald

[Kleinandi]

Zitat von Magnus

Hi Harald,

was verstehst Du unter "leichtem Druck" in dem Fall? Auf alle Fälle weniger Umdrehung nach Erreichen des Widerstandspunktes als bei ner neuen Kerze, aber wieviel? Ne achtel Umdrehung? Handfest?

Beste Grüsse,

Magnus

Nicht mit dem ganzen Körpergewicht drauf drücken sondern nur leicht aus dem Handgelenk.Wenn Du die Dichtscheibe siehst dann sollte die gut anliegen aber nicht gequetscht sein.
Drehmoment ca 15Nm bei Alukopf ca 20 Nm bei Guss

[Michel]

Zitat von Kleinandi

Nicht mit dem ganzen Körpergewicht drauf drücken sondern nur leicht aus dem Handgelenk.Wenn Du die Dichtscheibe siehst dann sollte die gut anliegen aber nicht gequetscht sein.
Drehmoment ca 15Nm bei Alukopf ca 20 Nm bei Guss

Andi,

jetzt untertreib mal nicht.

15 nm is ungefähr so, als würdest Du mit dem ausgestreckten kleinen Finger und mit einem 10er Ringschlüssel anziehen. Also nix. So werden mit 15 nm M6/M8er Schrauben z.B. bei Ventildeckeln angezogen. Das würde mich schwer wundern, wenn dass in einem Handbuch steht. Damit würde man wahrscheinlich noch nicht einmal die Dichtung quetschen.

Also lt. meinen Handbüchern, werden Kerzen mit 28nm angezogen. Und beim AB mach ich das auch mit dem Drehmomentschlüssel.

Vom Gefühl her sind 28nm mit einer 1/4" Ratsche auch kein grosser Kraftaufwand.

[reini0077]

Zitat von Magnus

Hi Harald,

was verstehst Du unter "leichtem Druck" in dem Fall? Auf alle Fälle weniger Umdrehung nach Erreichen des Widerstandspunktes als bei ner neuen Kerze, aber wieviel? Ne achtel Umdrehung? Handfest?

Beste Grüsse,

Magnus

Der beste Drehmoment ist; Abreißen und dann eine halbe Umdrehung zurück.

Manche Hersteller von Zündkerzen geben eine kurze "Bedienungsanleitung" mit: Eine neue Kerze handfest bis zum ersten Widerstand anziehen, dann noch ca. eine viertel Umdrehung so daß sich der Dichtring "setzt".

Nein im Ernst, Harald hat es ganz gut beschrieben.

Eine bereits verbaute Zündkerze mit leichtem Druck anziehen.

Wobei der Druck erst anzuwenden ist wenn ein Wiederstand (Dichtring liegt am Gehäuse an) zu spüren ist.

lg Reini

[Kleinandi]

Zitat von Michel

Andi,

jetzt untertreib mal nicht.

15 nm is ungefähr so, als würdest Du mit dem ausgestreckten kleinen Finger und mit einem 10er Ringschlüssel anziehen. Also nix. So werden mit 15 nm M6/M8er Schrauben z.B. bei Ventildeckeln angezogen. Das würde mich schwer wundern, wenn dass in einem Handbuch steht. Damit würde man wahrscheinlich noch nicht einmal die Dichtung quetschen.

Also lt. meinen Handbüchern, werden Kerzen mit 28nm angezogen. Und beim AB mach ich das auch mit dem Drehmomentschlüssel.

Vom Gefühl her sind 28nm mit einer 1/4" Ratsche auch kein grosser Kraftaufwand.

Hi
Je nach Kerzengewinde ist das sogar angegeben.................also nicht untertreiben

NKG gibt bei 12 mm 15-20 an bei 10 mm 10-12 (Alukopf) Yamaha 60 CETL z.b 18 Nm Bin aber selber auch der Handfest anzieher............

[Dominic]

Wenn mich nicht alles täuscht, steht in der BA meines 115 PS Yamaha was von 25 nm.

Gruß

Dominic

[skymann1]

Hallo,
früher hab ich ´s immer mit der Hand gemacht ,
also die Kerzen angezogen, aber in letzter Zeit nehm ich wenn ich rankomme auch immer einen Drehmomentschlüssel.

15 Nm für 10er Gewinde und alle größeren mit 20 Nm,
28, na ja, für Langgewinde vielleicht, aber 20 Nm ist eigentlich Standart.

Ob der Motor warm ist oder nicht ist eigentlich wurscht wenn man ein paar Minuten Zeit hat, Kerze leicht anliegend von Hand eindrehen und Zigarette rauchen oder sonst was machen, bis dahin hat die Kerze die Temperatur vom Kopf angenommen und dann paßt es schon beim anziehen, nur nicht kalte Kerze in warmen Motor und gleich festziehen, das ist übel.

Gruß Peter

[Magnus]

Bei mir im Handbuch stehen als Anzugsmoment 17,5 Nm ;) Da muss man aber jede Menge Fingerspitzengefühl mitbringen, um das "kommafünf" richtig hinzubekommen! Wahrscheinlich erlischt bei 17 oder 18 Nm die Garantie...