Schlauchboot rudern ?

Karsten · #1 26.05.2009, 20:53

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hätte eigentlich auch gerne ein Schlauchboot. Das Dynamic von Allroundmarin gefällt mir.

Da ich vor dem Wasser an sich großen Respekt habe und ich Sicherheit wichtig finde, würde ich gerne wissen, ob man so ein Schlauchboot mit Kiel und aufblasbarem Boden gut rudern kann und zwar vorwärts, in Fahrtrichtung sitzend, falls der Motor ausfällt.

Die Standard-Paddel scheinen mir hierzu nicht geeignet. Kann man das Boot mit längeren Rudern ausrüsten (am besten aus Holz)?

Ich habe gelesen, dass das Metzeler Maya gut ruderbar war. Die Bilder, die ich vom Maya gesehen habe, sahen so aus, als ob das Maya keinen Kiel hat. Ein Boot mit Kiel müsste sich doch eigentlich noch besser rudern lassen, oder?

Dass man das Boot nicht tagelang auf der Ostsee oder auf stärker fließendem Gewässer rudert ist mir klar. Ich denke aber, dass falls der Motor ausfällt, man in der Lage sein sollte, das Boot zumindest etwas zu manövrieren.
Oder ist das Quatsch?

Außerdem würde ich gerne, falls man das Boot mit Rudern ausrüsten kann, erst einmal auf einem Badesee rudern (windgeschützt gelegen) oder eine Tour auf der Lahn machen, auch rudern (ich komme aus Köln und sehe im Moment nur diese "Reviere" für mich) und später einen Motor kaufen, auch wegen der Kohle.

In meiner Jugend bin ich im Urlaub immer gerne mit dem Badeboot gepaddelt und gerudert und das Rudern würde mir erstmal Spass machen und meine Tochter (5 Jahre) möchte auch rudern, so wie Wickie!

Demnächst werde ich mir auch einige Boot angucken, wäre aber für Tipps zum Rudern sehr dankbar.

Tolles Forum habt Ihr hier übrigens.

Viele Grüße

Karsten

Aladin · #2 26.05.2009, 21:12

Hallo,

erst mal Willkommen hier im Forum

Die alten Maya und auch die Juca von Metzeler haben sich in der tat gut Rudern lassen. Das liegt aber Hauptsächlich daran das diese Boote noch richtige Ruder mitsamt Ruderdollen hatten. Das ging aber auch nur bei den schmaleren Booten. Ich hatte (eigentlich hab ich noch) selbst ein altes Juca, das ist gerade mal knapp 1,50 breit, da ging das richtig gut. Aktuell hab ich ein Metzeler Brigant mit ca. 1,90 breite und normalen Paddeln. Ich kann sagen das es geht, aber Spaß macht das dann nicht wirklich, dann lieber abschleppen lassen

Gruß Carsten

Karsten · #3 26.05.2009, 22:53

Hallo Carsten mit C,

danke für die Antwort.

Macht die Bootsbreite denn wirklich so viel aus und wird die größere Breite nicht durch den vorhandenen Kiel kompensiert?

Ich brauche - glaube ich - ein Boot mit richtigen, stabilen Ruderdollen. Sind das bei den modernen Booten nur einfache "Ösen"?

Was die Sache mit dem Spaß angeht, so habe ich den Eindruck, dass manche hier im Forum auch sagen, dass ein führerscheinfreier 5PS-Motor keinen Spaß macht. Auf youtube habe ich mir Videoclips von Schlauchbootfahrten mit 5PS angeguckt und das sah für mich so aus, als würde es mir Spaß machen, auch wenn man nur in Verdrängerfahrt unterwegs ist.

Kann natürlich sein, dass ich später einmal auch mehr möchte. Im Moment passt das aber nicht zu uns. Wir kämen nur gelegentlich aufs Wasser und können dieses Jahr auch nicht in Urlaub fahren (Frau kriegt keinen Urlaub wegen Probezeit im neuen Job).

Und selbst eine Fahrt mit einem besseren Badeboot, dem Mariner 4 von Intex, würden mir und meiner Tochter Spaß machen. Auf youtube gibt es einen Videoclip mit einem Mariner 4.

Um Links zu sehen, bitte registrieren

Mit einem besseren Boot könnte ich nächtes Jahr dann mehr machen und evtl. den Sportbootführerschein.

Allerdings geht es mir ja auch um die Sicherheit. Ich könnte mir vorstellen, auf dem Meer in Strandnähe herumzuschippern. Allerdings muss ich da - soweit ich das verstanden habe - auch Sicherheitsabstand zum Strand einhalten, 300 Meter oder so. Und wenn dann der Motor ausfällt, muss ich doch an Land kommen und da finde ich Rudern am besten, nicht paddeln.

Du hast geschrieben:
"Aktuell hab ich ein Metzeler Brigant mit ca. 1,90 breite und normalen Paddeln. Ich kann sagen das es geht, aber Spaß macht das dann nicht wirklich, dann lieber abschleppen lassen"

Was macht denn keinen Spaß? Kommt man nicht vorwärts? Behält man nicht die Spur? Ist es zu ermüdend? Sind die Paddel zu kurz und der Eintauchwinkel zu steil? Verbiegen sich die Ruderdollen, wenn man zuviel Kraft aufwendet?

Sehe ich das denn richtig, dass die Metzeler-Maya, -Juca und Dein Brigant einen flachen Boden haben?

Danke und Gruß

Karsten mit K

DieterM · #4 26.05.2009, 23:14

Zitat:

Zitat von Karsten

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und hätte eigentlich auch gerne ein Schlauchboot. Das Dynamic von Allroundmarin gefällt mir.

Da ich vor dem Wasser an sich großen Respekt habe und ich Sicherheit wichtig finde, würde ich gerne wissen, ob man so ein Schlauchboot mit Kiel und aufblasbarem Boden gut rudern kann und zwar vorwärts, in Fahrtrichtung sitzend, falls der Motor ausfällt.

Die Standard-Paddel scheinen mir hierzu nicht geeignet. Kann man das Boot mit längeren Rudern ausrüsten (am besten aus Holz)?

....

Dass man das Boot nicht tagelang auf der Ostsee oder auf stärker fließendem Gewässer rudert ist mir klar. Ich denke aber, dass falls der Motor ausfällt, man in der Lage sein sollte, das Boot zumindest etwas zu manövrieren.
Oder ist das Quatsch?

Außerdem würde ich gerne, falls man das Boot mit Rudern ausrüsten kann, erst einmal auf einem Badesee rudern (windgeschützt gelegen) oder eine Tour auf der Lahn machen, auch rudern (ich komme aus Köln und sehe im Moment nur diese "Reviere" für mich) und später einen Motor kaufen, auch wegen der Kohle.

...

Viele Grüße

Karsten

Eigentlich kann man jedes Schlauchboot rudern, wenn es die dafür nötigen Ruderdollen hat. Ohne diese geht es nicht, und fast kein Schlauchboot hat mehr Ruderdollen.

Gepaddelt werden können nur kleiner Schlauchboote und dies auch nur wenn 2 Mann im Boot sind. Ein größeres Schlauchboot kann kaum länger gepaddelt werden, das ist zu anstrengend. Da geht Wriggen einfacher und ausdauernder, aber das wissen nur ältere Seemänner hier wie das geht.

Früher wurde fast jedes Schlauchboot serienmäßig mit Ruderdollen geliefert, heute müssen die Dollen extra geordert werden, da die meisten einen Outboarder dran hängen und fertig.

Karsten · #5 27.05.2009, 00:43

Zitat:

Zitat von DieterM

Eigentlich kann man jedes Schlauchboot rudern, wenn es die dafür nötigen Ruderdollen hat. Ohne diese geht es nicht, und fast kein Schlauchboot hat mehr Ruderdollen.
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Hallo Dieter,

danke für die Antwort. Aber genau das habe ich mir gedacht, dass man Ruderdollen braucht und dass es ohne die nicht geht und dass fast kein Schlauchboot mehr Ruderdollen hat!

Was soll ich denn nun machen? Fahrt Ihr denn alle mit Euren Schlauchis und geht davon aus, dass der Motor niemals ausgeht?
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Gepaddelt werden können nur kleiner Schlauchboote und dies auch nur wenn 2 Mann im Boot sind. Ein größeres Schlauchboot kann kaum länger gepaddelt werden, das ist zu anstrengend. Da geht Wriggen einfacher und ausdauernder, aber das wissen nur ältere Seemänner hier wie das geht.
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Dieses Wriggen oder so etwas ähnliches habe ich auch schon gemacht. Man kann auch ein Boot alleine an einer Seite Paddeln, indem man nach dem kraftvollen Vortrieb das Paddel als Steuer benutzt und damit gegenlenkt. Das geht aber nur in ruhigem Wasser.
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Früher wurde fast jedes Schlauchboot serienmäßig mit Ruderdollen geliefert, heute müssen die Dollen extra geordert werden, da die meisten einen Outboarder dran hängen und fertig.

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Früher war alles besser. Habt Ihr denn keine Angst, dass der AB ausfällt? Kann man gute Ruderdollen extra ordern?

Viele Grüße

Karsten

Kleinandi · #6 27.05.2009, 06:24

Hallo Kartsen

Du hast recht ,es macht auch Spass zu rudern aber meiner Meinung nach mit einem "Badeboot"
Was spricht dagegen ein Badebot zu kaufen und Dir später solltest Du es dann noch wollen ein gutes richtiges Schlauchboot?
Mein Grand Ranger hatte noch Ruderdollen aber Spass macht es sicher nicht.Das waren Welten zu unserem alten Metzler.

Aladin · #7 27.05.2009, 06:48

Guten Morgen,

es kommt auch drauf an wo du fahren willst. In Kroatien brauchst du auch für 5PS einen Führerschein. Das aber nur mal am Rande als Hinweis.

Mit 5PS kann man natürlich auch Spaß haben, aber mehr macht halt auch mehr Spaß. Dazu kann ich nur meinen Junior zitieren: Papa, wir brauchen ein schnelleres Boot. Wie er das gesagt hat hatten wir einen 5PS am Juca. Er war damals 4 Jahre alt

Papa hat dann natürlich einen Führerschein gemacht und seinem großen den Wunsch erfüllt. Du siehst, auch Kinder haben schon mehr Spaß mit mehr PS. Ausserdem kann man z.B. eine Tube ziehen, da haben die Kids auch Spaß dran...

Das Juca hat einen flachen Boden, das Brigant hat einen Kiel.

Übrigens, das die Frau arbeiten muss is kein Grund nicht in Urlaub zu fahren. Nur mit Kind kann auch schön sein...

Gruß Carsten

Zitat:

Zitat von Karsten

Hallo Carsten mit C,

danke für die Antwort.

Macht die Bootsbreite denn wirklich so viel aus und wird die größere Breite nicht durch den vorhandenen Kiel kompensiert?

Ich brauche - glaube ich - ein Boot mit richtigen, stabilen Ruderdollen. Sind das bei den modernen Booten nur einfache "Ösen"?

Was die Sache mit dem Spaß angeht, so habe ich den Eindruck, dass manche hier im Forum auch sagen, dass ein führerscheinfreier 5PS-Motor keinen Spaß macht. Auf youtube habe ich mir Videoclips von Schlauchbootfahrten mit 5PS angeguckt und das sah für mich so aus, als würde es mir Spaß machen, auch wenn man nur in Verdrängerfahrt unterwegs ist.

Kann natürlich sein, dass ich später einmal auch mehr möchte. Im Moment passt das aber nicht zu uns. Wir kämen nur gelegentlich aufs Wasser und können dieses Jahr auch nicht in Urlaub fahren (Frau kriegt keinen Urlaub wegen Probezeit im neuen Job).

Und selbst eine Fahrt mit einem besseren Badeboot, dem Mariner 4 von Intex, würden mir und meiner Tochter Spaß machen. Auf youtube gibt es einen Videoclip mit einem Mariner 4.

Um Links zu sehen, bitte registrieren

Mit einem besseren Boot könnte ich nächtes Jahr dann mehr machen und evtl. den Sportbootführerschein.

Allerdings geht es mir ja auch um die Sicherheit. Ich könnte mir vorstellen, auf dem Meer in Strandnähe herumzuschippern. Allerdings muss ich da - soweit ich das verstanden habe - auch Sicherheitsabstand zum Strand einhalten, 300 Meter oder so. Und wenn dann der Motor ausfällt, muss ich doch an Land kommen und da finde ich Rudern am besten, nicht paddeln.

Du hast geschrieben:
"Aktuell hab ich ein Metzeler Brigant mit ca. 1,90 breite und normalen Paddeln. Ich kann sagen das es geht, aber Spaß macht das dann nicht wirklich, dann lieber abschleppen lassen"

Was macht denn keinen Spaß? Kommt man nicht vorwärts? Behält man nicht die Spur? Ist es zu ermüdend? Sind die Paddel zu kurz und der Eintauchwinkel zu steil? Verbiegen sich die Ruderdollen, wenn man zuviel Kraft aufwendet?

Sehe ich das denn richtig, dass die Metzeler-Maya, -Juca und Dein Brigant einen flachen Boden haben?

Danke und Gruß

Karsten mit K

Feuerteufel · #8 27.05.2009, 07:49

Hallo
ich bin zwar kein alter ruderer..!
ich sagt dir aber um von A nach B c.a 2000m entfernt zu kommen ruder ich dir mit jeden modernen Schlauchboot,( sogar mit Mitfahrer,in ) das Allrount Dynamic ( ich hab das 380) hat fixe aufnahmen für Ruder, Die Ruder sind selber aus Stabilen Aluminium und Plastik, damit drau ich mich auch weitere Stellen zu rudern.

Und das mit den 5 Ps Motor, ja klar hast du damit Fun und kommst schneller Foran alls rudern, das du damit nicht in fließenden Gewässer dich bewegst habe ich automatisch verstanden, ( wer rudert schon gerne in fließenden Gewässer ausser Sport Ruderer, die wissen aber was sie machen )

lg Emanuel

Comander · #9 27.05.2009, 08:20

Du mußt wissen Karsten das Rudern ist bei den heut üblichen Booten zweitrangig,es sind Paddeln dabei aber die sind nur zum manövrieren auf kleinen Raum zum AN-ABlegen oder wenn der Motor aus ist.Nein ,Angst daß der Motor ausfällt haben wir keine und wenn dann würd ich wenn ich weit draussen bin nur paddeln damit ich überhaupt was tue ich erwarte nicht daß ich mich damit rette aber das kommt auf den Einzelfall an,mit den kleineren Booten fahrt man eh nur im Küstenbereich da kann man das Ufer mit Rudern erreichen.

DieterM · #10 27.05.2009, 11:24

Hallo Freunde,

habe gerade mal in meinem ZODIAC Katalog von 2004 nachgesehen, da werden

- alle RIBLINE Boote mit Ruder und Ruderdollen geliefert,
- alle CADET und CADET Fastroller mit Ruder und Ruderdollen geliefert,

Leider sind die heutigen ZODIAC-MARK Modelle ohne Ruderausrüstungen, früher hatten die das noch serienmäßg dran, so auch mein 3,80 MARK II C GT, und ich habe dies oft in Hafenanlagen einfach in die Box. oder zw. Felsen und Flachgebieten gerudert, das war einfacher als mit der Pinnensteuerung des Motors und somit auch kein Risiko für den Prop.

Karsten · #11 28.05.2009, 10:38

Danke an alle für die Tipps,

werde mal das Metzeler Brigant (mit Kiel) ins Auge fassen und die Zodiac-Boote.
Das mittelgroße faltbare Ribline ist mir zu schwer, obwohl ich mir darüber im Klaren bin, dass ein schwerers Boot wahrscheinlich stabiler und besser ruderbar ist.
Beim Zodiac Cadet ist auf der Homepage ausdrücklich der Hinweis auf ausklappbare Ruderdollen, allerdings scheinen mir die Zodiac etwas teuer, auch die gebrauchten.
Zodiac-MARK habe ich gar nicht gefunden.

Aber wenn Emanuel sagt, dass er das Dynamic 2000 Meter rudert, lohnt es sich, dass ich mir auch ein Dynamic mal anschaue, bei 2000 Meter bin ich ja schon fast einmal um den See herum.

Oder doch erstmal ein Badeboot von Intex?

Spannendes Thema jedenfalls.

Viele Grüße
Karsten

P.S.: habe gerade gesehen, dass die Mark-Modelle anscheinend etwas ältere sind, deshalb habe ich sie bei Zodiac nicht gefunden, aber vielleicht ja ein gebrauchtes...

HaraldGesser · #12 28.05.2009, 17:29

Hallo Karsten,

grundsätzlich kann man an jedes Schlauchboot Ruderdollen nachträglich anbringen (lassen).

An meinem Bombard waren von Haus auch keine dran, da dies aber den möglichen Einsatzbereich schmälert habe ich mir von Frank (Schlauchbootreparatur Deutschland, der gelbe Sponsorenlink oben in der Mitte) welche anbringen lassen. Das hat nicht die Welt gekostet.
Du kannst Dich ja mal mit ihm in Verbindung setzten, er gibt Dir mit Sicherheit gerne eine kompetente Auskunft.

Grüße

Harald

DieterM · #13 29.05.2009, 00:40

Zitat:

Zitat von DieterM

....

Ein größeres Schlauchboot kann kaum länger gepaddelt werden, das ist zu anstrengend. Da geht Wriggen einfacher und ausdauernder, aber das wissen nur ältere Seemänner hier wie das geht.
.....

.....

Vielleicht sollte ich hier nochmal erklären, wie Wriggen geht, das ja bestimmt in unserer Truppe recht unbekannt ist.

Jeder von Euch kennt ganz bestimmt die Gondoliere in Venedig mit ihren langen und sicher nicht leichten Gondeln, den schwarzen langen Kähnen. Jawohl, diese werden gewriggt und zwar mit einem relativ langen Ruderpaddel das einen Holepunkt am Boot hat. Das geht sogar recht leicht und auch ausdauernd.

Am Schlauchboot würde ich einen der beiden Kunststoffpadel, die an Bord sind, nehmen und mit einem Spanngummi an einen robusten und ausziehbaren oder langen Enterhaken binden. Dann damit ans Heck des Bootes und dort diesen improvisierten Ruderpaddel an einen Holepunkt (je nachdem Rollbar, Hilfsmotorhalterung, Klampe oder was anderes...) binden auch wieder mit einem flexiblen aber fest angeschnürrten Spanngummi, und fertig ist das Wriggruderpaddel befestigt wie an einem flexiblen Ruderdollen. Mit dem wird dann Vortrieb, Bremsen und auch Steuern ausgeübt. Wie das im einzelnen funktioniert, lernt jeder nach wenigen Minuten Übung. Der ausgefallene Outboarder sollte dann aber ganz hoch getrimmt oder hochgestellt werden.

Da Paddeln an meinem relativ schwerem 5 m RIB lachhaft ist, würde ich im Notfall das Boot bei Motorausfall auch über größere Strecken wriggen können. Das geht wie beim Rudern langsam vorwärts aber dafür stetig.

Karsten · #14 29.05.2009, 01:27

Zitat:

Zitat von DieterM

Vielleicht sollte ich hier nochmal erklären, wie Wriggen geht, das ja bestimmt in unserer Truppe recht unbekannt ist.

Jeder von Euch kennt ganz bestimmt die Gondoliere in Venedig mit ihren langen und sicher nicht leichten Gondeln, den schwarzen langen Kähnen. Jawohl, diese werden gewriggt und zwar mit einem relativ langen Ruderpaddel das einen Holepunkt am Boot hat. Das geht sogar recht leicht und auch ausdauernd.

Am Schlauchboot würde ich einen der beiden Kunststoffpadel, die an Bord sind, nehmen und mit einem Spanngummi an einen robusten und ausziehbaren oder langen Enterhaken binden. Dann damit ans Heck des Bootes und dort diesen improvisierten Ruderpaddel an einen Holepunkt (je nachdem Rollbar, Hilfsmotorhalterung, Klampe oder was anderes...) binden auch wieder mit einem flexiblen aber fest angeschnürrten Spanngummi, und fertig ist das Wriggruderpaddel befestigt wie an einem flexiblen Ruderdollen. Mit dem wird dann Vortrieb, Bremsen und auch Steuern ausgeübt. Wie das im einzelnen funktioniert, lernt jeder nach wenigen Minuten Übung. Der ausgefallene Outboarder sollte dann aber ganz hoch getrimmt oder hochgestellt werden.

Da Paddeln an meinem relativ schwerem 5 m RIB lachhaft ist, würde ich im Notfall das Boot bei Motorausfall auch über größere Strecken wriggen können. Das geht wie beim Rudern langsam vorwärts aber dafür stetig.

Was die Gondoliere in Venedig angeht, so habe ich da einen längeren Beitrag im Fernsehen gesehen (3Sat oder Phoenix) wo gezeigt wurde, dass diese Boote einen gekrümmten Kiel bekommen. Diese Boote sind von vornherein so gebaut, dass man sie immer von einer Seite aus rudert und der Kiel sowie das gesamte Boot sind so ausgelegt, dass das Boot das Rudern von einer Seite ausgleicht. Das Boot ist quasi "krumm".

Das soll aber kein Widerspruch gegen die Möglichkeit des Wriggens sein. Da hast Du sicher mehr Ahnung als ich.

Gruß
Karsten

Karsten · #15 29.05.2009, 01:45

Zitat:

Zitat von HaraldGesser

Hallo Karsten,

grundsätzlich kann man an jedes Schlauchboot Ruderdollen nachträglich anbringen (lassen).

An meinem Bombard waren von Haus auch keine dran, da dies aber den möglichen Einsatzbereich schmälert habe ich mir von Frank (Schlauchbootreparatur Deutschland, der gelbe Sponsorenlink oben in der Mitte) welche anbringen lassen. Das hat nicht die Welt gekostet.
Du kannst Dich ja mal mit ihm in Verbindung setzten, er gibt Dir mit Sicherheit gerne eine kompetente Auskunft.

Grüße

Harald

Hallo Harald,

danke für den Tipp mit dem Frank von "Schlauchbootreparatur". Waren denn an Deinem Bombard Aerotec gar keine Ruderdollen dran oder nur mittelmäßige.
Warum schmälern die fehlenden Ruderdollen den Einsatzbereich?

Gruß
Karsten