Zündgerät 30PS-Johnson

[nordy]

Hallo,

für Elektronikinteressierte hier ein kurzer Bericht von meinen Arbeiten an der CDi-Zündung:
Habe neulich die vergossene Zündplatine ganz aus dem Gehäuse herausgenommen, was wegen der zähen Vergussmasse ein hartes Stück Arbeit war.
Die Kabel waren sehr schlecht mit der Vergussmasse verklebt gewesen, sodass Feuchtigkeit in die Schaltung eindringen konnte.
Habe die Platine mit Aceton gesäubert und alle Lötstellen nachgelötet.
Ich habe die Schaltung analysiert und auch eine Zeichnung davon angefertigt.
Es handelt sich um eine Kondensatorzündung.
Die in der Statorwicklung erzeugte Spannung (250 Vss) wird gleichgerichtet und lädt einen Kondensator auf.
Zur Erzeugung der Zündspannung von Zylinder 1 und 2 werden im Abstand von 180° zwei Thyristoren CR6CM-12 von Triggerspannungen auf der Statorplatte gezündet, wodurch sich der Kondensator entlädt. Diese Spannungen werden in den beiden Zündspulen auf das von den Zündkerzen benötigte Niveau hochtransformiert.
Vorteil dieser Zündung:
Eine sehr hohe aber auch nur relativ kurze Zündspannung.
Auf der Platine ist noch eine Drehzahlbegrenzerschaltung (LM 2907N-8) mit zwei Grenzwerten: Bei Normalbetrieb wird über den Thyristor CR6CM-12 bei 6000 Umdrehungen abgeschnitten (Kondensator nach Masse entladen).
Bei überhitztem Zylinderkof und Schliessen des Thermoschalters wird über den Optotriac MOC3021 der Wert auf 2000 Umdrehungen reduziert.
Die Killerschaltung (Notstopp) besteht lediglich aus einem Vorwiderstand am Ladekondensator, über den im Notfall nach Masse entladen wird.

Ich habe mir von der Fa. Rhenatech eine spezielle elastische Vergussmasse besorgt und werde die Schaltung damit neu vergiessen.
Einen Funktionstest hat die Schaltung heute mit Bravour bestanden.

Gruss Nordy

[Willi=Martin]

Gratuliere-saubere Arbeit. Man freut sich doch wenn man einen Batzen Geld sparen kann-repariert wird ja heute nicht mehr-nur getauscht

hi Nordy,

, brauchst jetzt doch nix importieren, oder ?
Hut ab, ich hätt mich da nicht drübergetraut ohne Reservebox in der Hinterhand .

lg
Ferdi

[nordy]

Hallo Ferdi,

noch alles Gute für das neue Jahr.

Natürlich brauche ich vorerst kein neues Gerät mehr.
Wahrscheinlich waren beide Motorausfälle auf Feuchtigkeit und Kriechströme im CDi-Gerät zurückzuführen.
Beim Vergiessen der überprüften Platine werde ich auf völlige Abdichtung der Schaltung und vor allem der Kabel achten und werde somit hoffentlich keine weiteren Probleme mit der Elektronik haben.
Das Schlimmste, was bei einer elektronischen Schaltung aber auch beim Auto passieren kann ist, wenn in einen ansonsten dichten und damit unbelüfteten Raum kleine Feuchtigkeitsmengen z.B. durch Kapillarwirkung eindringen können.
Die trocknen nicht mehr ab.

Habe vor Weihnachten auch das Flatterventil ausgebaut.
Wurde höchste Zeit.
Die dünnen Ventilplättchen aus Federstahl werden nur von einer Schraube über den Segmenten auf dem Ventilträger gehalten, und diese Schraubverbindung war fast lose.
Irgendwann hätte sich die Ventilplatte verdreht und dann....

Werde mir jetzt noch die Statorplatte mit den Wicklungen genauer ansehen.


Viele Grüsse
Peter

[wasch]

Hallo Peter,
ein Tip zum vergießen:
Wenn du deine Box mit Epoxyd-Gießharz vergießen würdest hast du 100%ig keine Probleme mehr mit Feuchtigkeit.
Nachteil:deine Box kannst du auch nicht mehr öffnen für eine eventuelle Reperatur!
gruß
Walter

[nordy]

Hallo Walter,

danke für deinen Tipp.
Epoxydharz wird, glaube ich, aber sehr hart und ist spröde.
Ich nehme das 4025 von Rhenatech, siehe:

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Die Vergussmasse bleibt nach dem Aushärten wie die Johnson-Originalmasse weich elastisch.
Somit können die starken Schwingungen am Zylinderkopf der Schaltung nichts anhaben.

Gruss
Nordy

[nordy]

@Willi,

das Reparieren hat zusätzlich einen grossen Informations- und bei mir jedenfalls auch Spasswert.
Und man weiss, was in dieser Blackbox genau abläuft und kann Störungen besser verstehen (und sich hoffentlich auch besser helfen).

Gruss
Nordy

Hallo Nordy,



Hut ab