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Schlauchboot Alles über zerlegbare Schlauchboote mit beweglichem Boden.

 
 
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Alt 19.09.2005, 11:41
lippi lippi ist offline
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Neues Gebrauchtboot aus England

Hi
Bin ja schon seit verkauf meines Ribs auf der Suche nach einem neuen Boot.
Zerlegbar sollte es sein und möglichst mit heckrädern über denn Strand zu slippen, dazu gute Rauhwassereigenschaften und genug power für Wasserski etc. Irgendwie bin ich dann auf ein Zapcat gekommen. Informationen gibt es ja nicht viele (ausser spektakulären Bildern) und Boote gibt es auch nur ganz selten zu kaufen (jedenfalls hier auf dem Kontinent).
Also bin ich am 10.9. kurzerhand mit 3 Adressen (aus Boatandoutboards.co.uk) nach vorherigen email und Telefonverhanlungen nach England aufgebrochen.
Morgens um 3 in Solingen los , um 8 auf den Zug durch den Tunnel (48,29€ hin und zurück am Wochenende) in England dann auf die Küstenstrasse Richtung Brighton. In Hastings verlor der Scorpio erst mal den Endtopf, wurde eingesammelt und in den Kofferaum gelegt(Rohr war gerade abgerissen und versieht inzwischen wieder frisch geschweisst seinen Dienst)
Die fahrt bis Peacehaven stellte sich als langwieriger heraus als gedacht und erreichte den ersten Besichtigungstermin mit etwa 1 Stündiger Verspätung so um 11 Uhr(Ortszeit). Der sehr nette Besitzer des Zapcat ließ direkt mal 900 Pfund vom ursprünglichen Preis nach. Der Motor sprang direkt an, zum Boot sollten noch 2 super Schwimmwesten (die waren wirklich klasse), 2 nagelneue Helme und 2 tanks gehören und eine original Abdeckplane. Das Boot selbst war nicht so schön, hätte einer gründlichen Reinigung bedurft da es anscheinend das ganze Jahr über draussen steht. Einige kleinigkeiten hätten auch repariert werden müssen . Insgesamt ein ganz passables Angebot, da der Preis verhältnismäßig niedrig war. (3000 Pfund) Auf meine Frage welchen Luftdruck man denn so haben müsste kam die Antwort: 0.5 bis 0.6 bar, jenachdem bei Rennen auch bis zu 1 bar. Das machte mich doch etwas stutzig. Ich verabschiedete mich erstmal und machte mich auf nach Southamton zum 3ten Termin. Termin Nummer 2 bei JBT Marine in Portmouth habe ich aus Zeitgründen und aufgrund der auf den Bildern schon nicht so schönen Boote (aus Südafrika Importierte Rennboote nach einer Saison sollten ohne Motor 2050 Pfund kosten) nicht wahrgenommen.
Das Boot in Southampton wars dann, Zustand gut (nicht bis ins detail perfekt aber ordentlich), die Preisverhandlungen waren langwierig und zäh, und nach viel hin und her wurden wir uns dann einig, Das Boot wurde zerlegt, und dann in den Scorpio Kombi gepackt, es ging so gerade alles rein, an der Verpackungstechnik muss ich noch arbeiten, duche den Starren vorderen Querträger lässt es sich nicht so klein zusammenrollen, und der Motor ist halt auch arg gross.
Die Heimreise wurde dann auch noch recht lang und ich kam erst nach Mitternacht völlig abgenervt nach hause.
Sonntag wurde das boot dann im Nieselregen aufgebaut und von der Familie begutachtet. Die Reaktionen waren unterschiedlich, Max fands toll, meine Frau Silvia war weniger begeistert, eher abgeneigt. Ausserdem fand sie direkt 2 undichte Stellen an den Ventilen, und die Fussschlaufen waren ihr ein Dorn im Auge, vor allem weil an manchen braune Klebereste zu sehen sind. Dadurch wurde die Stimmung noch mehr gedrückt.
Am Montag erst mal Frank angerufen und um Rat gefragt, Die Ventile kann man nachziehen, die Fussschlaufen kann man zwar abmachen, den Kleber wird man aber nicht so ohne weiteres abbekommen, vielleich mit etwas anderem überkleben?
Ventile nachgezogen, Druckprüfung über mehrere Tage, alles dicht.
Dann habe ich erstmal einen Lagerbock für das Boot gebastelt, der auch auf meinen Anhänger passt, ausserdem musste noch ein Slipwägelchen gebaut werden. Samstag hatten wir andere Verpflichtungen und so kam es erst gestern zur ersten Probefahrt.
Nachmittags ging es nach Köln Langel an die Natorampe, das Boot abladen, Motor montieren alle Utensilien einladen, slippen ging recht schnell, nach ca 1/2 Stunde waren wir (ich in kurzer Hose und T-shirt, Silvia und Max in Regenkleidun, alle natürlich mit Rettungswesten)auf dem Wasser.
Vorsichtig wurde losgefahren und dann auch verhalten gas gegeben.
" Das Zapcat ist ein sehr nasses Boot!!" Wenn das Boot aus der Verdrängerfahrt ins gleiten übergeht (ohne die Nase zu heben) kommt von vorne einiges an Stritzwasser rüber, das vergeht erst wieder bei höheren geschwindigkeiten, aber so weit waren wir noch nicht.
Erstmal musste eine ruhige Stelle angefahren werden um diverse Sonnenbrillen und andere Utensilien in Sicherheit zu bringen und die Regenkleidung völllig zu schließen.
Dann neuer Versuch und bei höheren Geschwindigkeiten wird es dann besser und das spritzen im Boot hört ganz auf, hinter dem Boot gibt es mächtige Fontänen und es spritzt dort gewaltig. Auf ruhigem Wasser ging alles super und ich war gespannt auf die ersten Wellen, die auch nicht lange auf sich warten ließen. Zum allgemeinen Erstaunen nahm das zapcat die ersten Wellen
ganz locker, ohne Krachen im Gebälk, und ohne hartes Aufsetzen (hier hatte es selbst im 5m rib ganz ordentlich geschlagen) Es ging Rheinauf bis zum Dom, und wer die Wellenverhältnisse hier kennt, weiss wovon ich spreche. Für das zapcat alles kein Problem, da wird einfach drübergebrettert, ab und zu mal ein Hüpferchen gemacht und sebst die die Laune der Passagire vorne blieb im grünen Bereich. Das bin ich von meinen anderen Booten her nicht so gewohnt, sebst beim Rib hätte ich hier deutlich vom Gas gehen müssen oder ich hätte mir arge Proteste eingehandelt.
Der Rückweg war relativ glatt, an der Leverkusener Brücke konnten wir ein paar schöne lange Bugwellen eines Frachters überspringen und landeten dann in einem System aus sich kreuzenden kurzen hohen Wellen, da ich befürchtete das beim plötzlichen gaswegnehmen die Wellen über den Bug ins Boot schlagen könnten, gabs nur eins, vollgas und durch, ein grosser Hüpfer, viel Geschüttel und auch das war kein problem mehr, Wellen nimmt man im Zapcat am besten mit Gas damit die nase oben ist.
An der Natorampe angekommen wurde alles wieder verpackt und es ging ab nach Hause.
Fazit: Verlust eines Paddels (Muss irgendwo über Bord gegangen sein) man kann im Boot nichts lose liegen lassen, verschwindet über kurz oder lang durch die Löcher im Spiegel, Der mitgelieferte Gummitank ist o.k., mein fester Yamaha Tank hat sie am Ende losgerissen, muss entweder besser befestigt werden, oder besser einen 2ten Gummitank, da der auch ohne Belüftung auskommt, Wir brauchen 3 Neoprenanzüge, wir wissen jetzt wofür die Fußschlaufen da sind und benutzen sie auch.
Hier noch ein paar Bilder vom Boot, leider nur Zuhause, der Fotoapparat war am Rhein zwar dabei, aber es hat mal wieder keiner Bilder gemacht, wie immer.
Daten Zum Boot: Gemini Zapcat, 4.1 m lang 2,1m breit, maximale Zuladung 800kg oder 5 personen, maximale Motorisierung 50KW, Gewicht ca 70Kg.
Motor: Tohatsu 3 zylinder 50PS , leicht überarbeitet (Kunststoffmembraneinlass, geringfügig bearbeitete Kanäle), Edelstahlpropeller, Edelstahlpropellerschutz, Pinnensteuerung mit Dämpfer.
Angehängte Grafiken
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__________________
Gruß Thomas

Zebec mit Suzuki DT4
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