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Alt 17.05.2012, 09:13
Benutzerbild von KlausB
KlausB KlausB ist offline
Wieder zerlegbar unterweg
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Real wurden bisher vom deutschen Staat meines Wissens ca. 15,6 Milliarden Euro an GR, dh an den griechischen Staat gezahlt - nicht an die Banken, sondern damit der griechische Staat seine Beamten bezahlen kann. Da ging es wirklich um die aktuellen Lohnzahlungen, die GR sonst nicht hätte leisten können. Und da bei den Griechen etwa 24 % aller Erwerbstätigen (10 mio. Einwohner, davon 4,4 Mio erwerbstätige, davon 1,1 Mio für den Staat) für den Staat arbeiten, glaube ich, dass man schon sagen kann, dass das Geld "den Griechen" zugute gekommen ist.

Und warum scheinen die Deutschen (derzeit, denn in den ersten Jahren des Euro hat sich die deutsche Regierung da sehr zurückgehalten) die "Vorherrschaft" zu haben, was die europäische Finanzpolitik angeht? Weil sie über Jahrzehnte hinweg die Einzigen waren, die eine stabile Währungspolitik betrieben haben, während die Italiener und Spanier schon vor den Zeiten der Währungsunion immer wieder mal abwerten mussten - sie haben also mehr Ahnung, und: Deutsche (sowohl Bürger als auch die Politik) sind zumindest ab und zu mal dazu bereit, zu sparen und den Gürtel etwas enger zu schnallen - eine Mentalität, die den Südländern fehlt (und manchmal ist dieses laissez-faire ja auch ganz schön, und gerade dass, was wir im Urlaub so lieben). Unseren Finanzexperten muss man allerdings vorwerfen, diese Umstände bei der Einführung des Euro in der von fast allen Parteien verordnete "Hurra-Europa-Hysterie" völlig außer Acht gelassen zu haben! Und außerdem hat die deutsche Regierung in der aktuellen GR-Krise die "Vorherrschaft", weil Deutschland eben mal wieder 80 % der gesamten EU-Hilfen zahlt - wer zahlt, schafft an.

Ich persönlich hätte es positiver gefunden, Frau Merkel hätte sich raus gehalten, und Deutschland hätte fast 16 Milliarden dazu verwendet, die Mineralölsteuer zu senken (etwa 1 Jahr lang um etwa 20 Cent - was wäre das für ein Wachstumsschub für Deutschland!).

Die Griechen wären dann ein paar Monate früher Pleite gegangen, und hätten endlich mal anfangen müssen, ihre Probleme selber zu lösen. Man muss sich das einmal vorstellen: Trotz eines riesigen Beamtenapparats ist die griechische Finanzverwaltung schlichtweg nicht in der Lage, Steuerbescheide zu verschicken - die werden mit der Stromrechnung versandt. Da stellt sich doch die Frage, wie die das in den letzten Jahren gemacht haben - offensichtlich gar nicht.

Stattdessen hat man in GR 2002 (nach dem Euro-Beitritt) die Löhne erstmal um 12-15 % erhöht, dabei haben Staat und private Haushalte überdurchschnittlich konsumiert (dank großzügiger EU-Subventionen, auch hiervon trägt Deutschland mit 20 % aller Beiträge (aller 27 EU-Länder) die Hauptlast) und unterdurchschnittlich investiert. Und die griechischen Beamten bekommen 14 Monatsgehälter und konnten mit 53 (!) in Pension gehen (das soll nun auf 67 erhöht werden, und ist eine der Ursachen für den Ärger der Griechen).
__________________
Viele Grüße aus Passau

Klaus

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