"Teufelskleber" für PVC-Kleinreparatur

Bin ganz neu hier und möchte trotzdem meine Erfahrung
bei Klebeversuchen mit ZWEI PVC-Teilen (z.B. Flicken auf Bootshaut)
vorstellen.

Ich habe vor vielen Jahren ein Motor-Schlauchboot SEVYLOR K68 (beiges PVC)
mit Holzspiegel für 4PS und 3-teiligem Holzboden erworben.

Ein Hobby-Meister seines Fachs versah das Boot mit einer originalen
Jollenbesegelung (Hauptsegel, Fock, Alu-Ruder, 3-fach teilbarer Mast)
und versah das Ganze massgenau mit selbstgebautem Querbaum,
Seitenschwertern und allen notwendigen Beschlägen an den Holzteilen.

Vor 10 Jahren hatte die Bootshaut ausgedient und ich kaufte das fast
baugleiche SEVYLOR T68 mit einer stärkeren 1mm starken grauen PVC-Haut.

Leider waren die aufgeschweissten Beschläge für Ruder, Griffe usw.
jetzt an anderer Stelle und ich musste zusätzliche Befestigungs-
Möglichkeiten für die Besegelung aufkleben. Ich habe es damals
nach langem Klebestudium mit in MEK (Butano) gelösten PVC-Teilchen
als Kleber durchgeführt.

Das hat alles bis heute gehalten. Nur eine Kante des rechteckigen
Beschlags (gummiartig schwarz) für eine zusatzliche Ruderaufnahme
auf beiden Seiten hat sich gelöst, womit wir beim Thema wären.

Die einzig richtige Lösung wäre 2K-PVC-Kleber gewesen. Das hat
auch Frank bei einem Telefongespräch bestätigt.
Für eine 10-20ml-Klebung verbunden mit einer diffizilen 1:25 Mischung
Härter/Kleber war mir ein 500ml-Gebinde zu aufwendig und als Neuling
zu riskant.

Ich startete deshalb einen Klebeversuch mit dem im Forum bereits
erwähnten Sureseal, das eigentlich kein Kleber ist, sondern nur
auf eine Öberfläche aufgetragen wird.

Ich habe den weit auseinanderstehenden Rand (s. Foto) des aufblasbaren SEVYLOR-
Kiels innen beidseitig mit MEK kurz (10s) angelöst, mit einer dünnen Schicht
Sureseal bestrichen und auf einer Länge von ca 8 cm mit federnden
Leimklemmen zusammengepresst.

Nach 24 Stunden Trockenzeit (zur Sicherheit) waren die beiden Kanten,
auch mit grösster Kraftanstrengung, nicht mehr zu lösen !

Damit ist das Problem des Ruderbeschlag für mich gelöst, zumal der
"Kleber" sehr elastisch ist und bei Erwärmung der Bootshaut durch
Sonneneinstrahlung der Vergrösserung der Fläche folgen kann.

[KlausB]

Hallo Vibamuc (wie heisst Du denn wirklich? Im gegensatz zu vielen anderen anonymen Internetforen reden wir uns hier mit den richtigen Vornamen an...),

Danke für deine Erfahrung, das könnte so manchem PVC-Boot-Besitzer helfen.

Vielleicht stellst Du Dich und dein Boot mal ausführlicher vor?

[Jendral]

Also ich habe mal eine durchgescheuerte Stelle eines PVC-Böötchens nach Vorbehandlung mit Primer für 2 K-Kleber mit Sureseal geklebt und konnte das ein paar Wochen später vor der endgültigen Reparatur zum Großteil mit den Fingernägeln abknibbeln. Nur die "richtige" Reparatur mit 2K-Kleber von Frank hat ewig gehalten.

[Holländer]

Hi Jungs,

@ Vibamuc : danke für deine Erfahrungsbericht mit Sureseal,
und es ist schön das es bei dein Sevylor (Kategorie Badeboot) funktioniert hat

Lediglich ein kleine Stechnadelgroßes Leck kann man damit gut abdichten,
oder bei Sevylorboote, da diese aus nicht gewebeverstärktem PVC gebaut sind,
eine gerissene Naht damit gut abdichten.

Aber Sureseal ist nach wie vor KEIN Kleber für richtige Schlauchi's !

Gruß,

Frank :)

Hi Leute,

danke für die zahlreiche Resonanz.

Zu meinem Boot: möchte es eher als Motorschlauchboot statt Badeboot
klassifizieren.

Das T68 von Sevylor

Länge 2,8m, Breite 1,32m, Gewicht 29 kg
Motor bis 5 PS, Nutzlast bis 300kg

1. Bild :Katalog (Preis 499 €)
2. Bild :jetziger Zustand vor dem Kleben (Ruderbeschlag m. weisser Innenaufnahme)

Von der Besegelung existieren leider keine Digitalaufnahmen.

Zum PVC-Kleben: Der Hersteller nennt das Produkt Adhesive.

Nach Empfehlung des Herstellers wurden die zu verklebenden Flächen
mit MEK (Metyletylketon, 1l ~ 6€)) eingestrichen, sehr dünn Sureseal
darauf verteilt und anschliessend 24h zusammengepresst gehalten.

Nachi dieser Anwendung war die Verbindung nicht mehr zu lösen.

Etwas am Tubenverschluss ausgetretene Klebemasse konnte nach der
Trocknungszeit nur noch mit dem Messer entfernt werden.
Abrubbeln aussichtslos !

Ich machte einen zweiten Versuch mit 0,5 mm PVC-Stücken (Badeboot?)
Dasselbe Ergebnis. Eher längen sich die unverklebten Bereiche,
als dass sich die Verklebung löst.

Bei meinen Versuchen mit unterschiedlichsten 1K- PVC Klebern
im Laufe der Zeit mit diesen dünnen Folien hatte ich jetzt
zum ersten Mal Erfolg.

Den "Lösungsversuch" habe ich mit einem kurzen Handy-Video dokumentiert.
Die Datei im Anhang muss von .xls in .3gp umbenannt werden und kann
dann mit einem geeigneten Player für 3gp (z.B. Gom-Player) abgespielt
werden. Ich hoffe das funktioniert.

mfg Bernd aus München

[hermann2441]

Zitat von vibamuc

möchte es eher als Motorschlauchboot statt Badeboot
klassifizieren.

Hallo Bernd, ich wusste gar nicht, dass Sevylor nun auch 'richtige' Schlauchboote macht.

Deines ist ja ein vollwertiges Boot, ich hatte einmal ein zwar 3,6m langes, aber es war definitiv nur ein Badeboot.

Darum glauben die meisten hier, dass Sevylor nur Badeboote macht. Man lernt nie aus.

[Holländer]

Also Kurze Erklärung zu Sevylor...

Sevylor baut Boote (Kategorie "Badeboote".. auch die können ein motor haben !) und sind in der regel aus NICHT oder minimal gewebevestärktem Material..
Merkt man wie folgt : Bläst mann das boot auf.. wird es immer größer ;)

Es gibt Sevylors die u.a. bei Zodiac und in China unter Sevylor hergestellt worden sind..
dies sind "richtige" schlauchboote also aus Gewebeverstärktem PVC Material.
Dies boote sind unter andere unter der Name SevyMarine gelaufen..
Merkt man : bläst man das boot auf, bleiben die Maße gleich das Boot deht sich nicht aus...

Soviel zu Sevylor..

Kategorie "Badeboot" bezieht sich bei mir auf das material was bei Badeboote eingesetzt wird...

Sorry wen ich eine auf die falsche Spur gesetzt hab mit "Kategorie Badeboot"


Gruß,

Frank :)

[reini0077]

Naja wie ja Frank schon treffend geschrieben hat, bleibt es doch nur ein Badeboot.
Zwar mit Schlauch aber trotzdem ein Badeboot und mit einem Schlauch aus PVC oder Hypalon nicht zu vergleichen.

Mein kleines Badeboot welches ich zum pendeln Boje und Ufer verwende hat auch eine Motorhalterung wo man 2 PS dranhängen kann, bin aber nicht lebensmüde.

Unsere Luftmatratze ist aus einem stärkerem Material und hat keine Motorhalterung.

lg Reini

[Aladin]

Zitat von reini0077

Unsere Luftmatratze ist aus einem stärkerem Material und hat keine Motorhalterung.

lg Reini

Da wirds aber Zeit das du das änderst

Schön mit Steuerstand und Geräteträger

Gruß Carsten

Zitat von Holländer

....

Kategorie "Badeboot" bezieht sich bei mir auf das material was bei Badeboote eingesetzt wird...

Sorry wen ich eine auf die falsche Spur gesetzt hab mit "Kategorie Badeboot"

Gruß,

Frank :)

Ja, ist vielleicht etwas verwirrend.

PVC-Haut 1mm ohne Gewebeverstärkung incl. 2 getrennte Sicherheitsschläuche + aufblasbarer Kiel ist zutreffend.

Das Boot war vom Vorbesitzer 2 Jahre auf der Donau mit Kennzeichen zugelassen
und zuletzt bei ihm mit 6 Ps Aussenborder am Mittelmeer in Betrieb.
Kommt sofort ins Gleiten. Übrigens auch in China gefertigt!

Nach Austausch von Holzboden und Motorspiegel (beides verstärkt)
wurde und wird es von mir nur noch zum Segeln
(Fock + Gross ca 9 m²) benutzt.

Gruss Bernd

[Berny]

Und trotzdem bleibt es ein Badeboot.

Warum?
PVC-Boote, die hier meistens genannt werden, haben Schläuche aus Gewebe, die mit PVC beschichtet sind.
Badeboote bestehen aus PVC-Schläuchen, die oft mit Gewebe verstärkt sind.

Und genau hier liegt der feine aber wichtige Unterschied, der sich in mehreren Faktoren auswirkt.

zB PVC-Schläuche (wie sie bei "richtigen" Schlauchbooten verwendet werden) sind bei Scheuern, Auffahren auf Steinen, usw usw, nicht sofort kaputt, weil dadurch lediglich die PVC-Schicht vom Gewebe abgekratzt wird, aber das Gewebe selber dicht hält.
Ebenso kann ein ganz anderer Druck aufgebaut werden, weil, wie Frank schon erwähnte, sich das Gewebe selber nicht ausdehnen kann.

Bei Badebooten schaut das schon wieder anders aus.

Auch wenn man öfters sieht, das Badeboote mit Motoren ausgestattet und auch zugelassen werden, heißt das noch lange nicht, dass sie mit richtigen PVC-Schlauchbooten verglichen werden können.

Man kann das T68 nicht schlecht reden, es ist ein sicherlich günstiges und interessantes Boot, aber damit würde ich zB keine Tour auf dem Meer fahren.
Ein einfaches Treibholz mit Nagel oder so kann das Boot schlitzen, derweilen es beim richtigen PVC-Schlaucherl lediglich einen Kratzer an der Oberfläche verursacht.

Letztlich muß jeder selber verantworten, mit was er wo herumfährt.

[ErwinW]

Hallo Bernd ,

hätte eine Sevylor mit Holzspiegel für bis 10PS und 3-teiligem Holzboden + Holzkiel + Griechenlanderprobt zu
zu Verschenken , wir wahren sehr zufrieden damit , nur
wollte ich mehr PS und mehr Platz .

Gruß Erwin

[Michel]

Jetzt kann ich auch mitreden


Bei unserem Pfingst Törn mit der SY hatte ich das Vergnügen ein solches Sevylor T68 als Dingy zu benutzen.

Ich wollte halt ein grösseres als das vorhandene 2Meter Dingy und da wir 4 Personen plus Hunde waren, war es das Grösste was der Vercharter hatte. Also Augen verdreht und mitgenommen.

Wir hatten dazu einen 3,5 PS Johnson.

Also, wie schon Frank beschrieb, dass Ding wird beim aufblasen immer grösser

Und da es nur mit 0,06 bar aufgepumpt werden darf, ist das Teil dann so weich wie eine alte Tomate. Also Platz war genug für uns um damit vom Ankerort bis zur Konoba 200m entfernt zu kommen. Aber viel weiter möchte ich mit so einem Teil nicht fahren müssen. Mal abgesehen dass alles wabbelt und schlabbert, am Spiegel zerrt und windet das Ganze, war das sicherlich mal ganz lustig für meinen Sohn um in der Bucht herum zu tuckern. Allerdings Gleitfahrt war auch nicht.


Badeboot - feddisch

[hermann2441]

Zitat von Michel

Also, wie schon Frank beschrieb, dass Ding wird beim aufblasen immer grösser
Und da es nur mit 0,06 bar

Klingt gut!, man kann mit dem Luftdruck die Boots-Größe einstellen
0,25 rein, und man hat die doppelte Größe