Projektvorstellung: Zarges-Sitzbox für Quicksilver 430HD

[snoopy21]

Hallo allerseits,


meinen 2000sten Beitrag möchte ich nutzbringend gestalten und euch mein Pimp-my-Boat-Projekt vorstellen, das ich vor dem Urlaub in Angriff genommen und erfolgreich abgeschlossen habe: meine gepolsterte "Luxus-Zarges-Sitzbox".

Bis zum Urlaub wusste ich allerdings nicht, ob und wie sich die Sitzbox bewährt und ob ich alles richtig geplant und ausgeführt habe.

Nach dem Urlaub bin ich nun schlauer: Ich habe richtig geplant !!! Die Kiste hat sich 1A bewährt !

Selbst meine skeptische Frau („Was soll das Ganze?“, „Die Zeit, die du damit verbringst, Unwichtiges zu tun…“, „Was das alles kostet ... !?!!“) war im Urlaub sehr positiv überrascht und es ward über mein Sinnen nunmehr Klarheit in Frauchens Kopf ! Es kam dann doch Lob.

Wie kam es meiner „einstimmigen“ Entscheidung zur Durchführung dieses bedeutungsvollen Projektes ?

Die Schlaufen zum Einhängen der Sitzbank (20 cm breit, ungepolstert und hämorrhoidenunfreundlich) waren ausgerissen. Ich habe die Reparatur zum Ersatz der Schlaufen auf mindestens 300-500 Teuros geschätzt.

Die Kosten für die Zargessitzbank habe ich auf ca. 400 EUR veranschlagt. Am Ende lagen sie bei ca. 450 Euronen.

Allerdings mit mehreren unschätzbaren Vorteilen:

- Sitz bequem gepolstert
- abschließbarer Stauraum, wasserdicht
- Angenehme Liegefläche zum Sonnen (leg dich mal länger auf ein 20 cm Brett )
- …


Heuer hatte ich ja meinen 50. Purzeltag und so hat sich eine pekuniäre Ansammlung aufgetan, die es galt Sinn bringend anzulegen.


OK. Nach einigem Maßnehmen habe ich dann die große Zargesbox geordert.
Das Probestellen auf das hintere Bodenbrett war erfolgversprechend es passte wie geplant.




Dann habe ich die Befestigungen der Box an den Aluschienen des Quicksilver 430 HD geplant und das erforderliche Material besorgt. Als erstes habe ich aber die Stoßfugen der Box innen und außen schon mal mit geeignetem Silikon abgedichtet.


Das Brett für die Polsterung sollte abnehmbar sein. Somit fiel die Wahl auf eine Siebdruckplatte wasserfest verleimt 15 mm.
Zur Bestimmung der Plattengröße habe ich schnell das Boot aufgebaut und geschaut welche Größe am Besten passt.




Gleich vorab: eine Rücklehne kam nicht in Frage wegen der Pinnen-Lenkung.


Nachdem ich die Platte aus dem Baumarkt geholt hatte ging es dann richtig los.

Mit Hilfe eines Bekannten habe ich sie professionell polsterungsfertig hinbekommen:

Anhand von Konstruktionszeichungen wurde die Platte in einer CNC-Fräse (war echt geil wie das ablief !) gebohrt und gefräst.


CNC-Programmieren nach Planungs-Skizze:



Fräsvorgang:


Fertig gefräst:


Kantenabrunden:


Einschlagmuttern in die Ausfräsungen einsetzen:


Löcher durch den Deckel bohren, dann von innen anschrauben - fertig:



Dann habe ich das Brett zum Polsterer gebracht und mit festem Verbundschaumstoff und Kunstleder polstern lassen. Preislich war das Ganze ok. Es erleichterte das Budget um 110 EUR. Die abgelieferte Arbeit war sehr zufriedenstellend!

Zuhause die Sitzbank mit der Box verschraubt und schon war ein wichtiger Teilschritt bewältigt:



Auf das Bodenbrett habe ich dann zunächst einmal selbstklebende Rutschmatten aufgeklebt, damit zum einen das Bodenbrett vor Abrieb geschützt ist und zum anderen durch den kleinen Spalt unter die Box gelaufenes Wasser besser abfließen kann:







Für die Befestigung habe ich ein Winkelsystem geplant, das sich möglichst einfach in der Führungsschiene der Bodenplatte befestigen lässt.


Zur Verfestigung habe ich an den Bohrungen innenseitig eine Alu-Verstärkungsleiste mit 2K-Epoxydharzkleber festgeklebt.




Die Verschraubungen habe ich innenseitig mit Teflon-Dichtscheiben ausgeführt, die Schrauben sind Zylinderkopfschrauben mit Innenimbus.

Die Schrauben, die in den Bildern zu sehen sind, sind nur „Platzhalter“ und verzinkt. Die endgültigen Verbindungen sind z. Zt. in V2A ausgeführt. Ebenso sind inzwischen natürlich noch die fehlenden Unterlegscheiben dabei und die Muttern sind V2A Stoppmuttern.




Höhenausgleichs- und Verstärkungszwischenleiste:



Sitz, passt, wackelt und hat Luft :





So sieht die Box fertig auf dem Bodenbrett aus:




Und hier noch ein Blick von unten:







Die Testmontage vor dem Urlaub ergab, dass das Sitzboxsystem sehr vielversprechend ist.
Die Reihenfolge der Montage ergab sich quasi zwangsläufig (Boot auslegen, Bodenplatten einschließlich Streben einbauen, dann die Winkel auf die Führungsschienen locker draufschrauben, Box zwischen die Winkel schieben und damit verschrauben und zuletzt noch die exakte Ausrichtung der Box und festziehen der Schrauben an den Führungsschienen).

Nunmehr ist die Box mit wenigen Handgriffen ein- und ausgebaut.


Und so sieht die fertige Box dann im Urlaub im Boot aus:





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