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Alt 26.10.2004, 13:10
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ZarRottiKer
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Was tun wenn das Gespann aufschwingt!!

Hi Freunde!

Wer richtig reagiert, wenn sein Gespann ins Schlingern kommt, wird seinen
Trailer oder Wohnwagen mit Sicherheit in der Spur halten können
Wir haben ja schon öfters dieses Thema in verschiedenen Threads angesprochen . Ich möchte es aber trotzdem noch mal hervorräumen , da es mir sehr wichtig erscheint.

Z. Bsp. hat uns ein LKW oder Omnibus überholt und der Trailer oder Wohnwagen beginnt zu schlingern, steigert die Ausschläge und überträgt die Pendelbewegungen rasch auch auf den Zugwagen, der einen schweisstreibenden Schlangenlinienkurs aufnimmt. Man spürt die akute Gefahr, fühlt sich ihr aber hilflos ausgeliefert. Was tun? Gegenlenken? Gas geben, damit sich das Gespann wieder strecken soll?
Solche scheinbar naheliegenden Reaktionen wären völlig falsch, ja geradezu lebensgefährIich und würden unnötigerweise zum Crash führen.
Was also wirklich tun?
Die Nerven behalten, Lenkung gerade halten und herzhaft bremsen.
Das Gespann beruhigt sich dann sofort wieder. Doch warum ist diese Reaktion die einzig richtige, und wie kommt es überhaupt zum Pendeln? Warum beruhigt sich das Gespann manchmal wieder von alleine, und warum schaukelt es sich bei falscher Reaktion im ungünstigsten Fall immer mehr auf ?
Ein Einachsanhänger kann sich nach rechts und links um seine eigene Achse drehen. Wenn nun ein Vorbeifahrender Bus/LKW oder ein Ausweichmanöver des Gespannfahrers den Wowa oder Trailer zur Seite drückt, kann er die Drehbewegung nur im Ansatz ausführen, weil er ja vom Zugwagen festgehalten wird, Folge ist, daß der Wohnwagen /Trailer wie ein Pendel wieder in die andere Richtung zurückschwingt. Mit wieviel Wucht er dies tut, hängt im wesentlichen von der Größe und der Gewichtsverteilung des Trailers/Wohnwagens ab. Warum? Man stelle sich ein Schwungrad vor. Je größer das Rad ist, je weiter damit das Gewicht vom Mittelpunkt entfernt ist, desto größer ist die Schwungmasse. Genauso verhält es sich beim Trailer. Je weiter die schweren Einbauten ( Aussenbordmotor) und die Ladung ( Tank befüllt) von der Achse entfernt sind, desto stärker beharrt der Trailer auf seiner Drehbewegung. Man spricht von einer großen Masseträgheit.

Daher – herzhaft bremsen hilft meist aus der Not!
Der Zugwagen muß diese Kräfte aufnehmen. Je besser er den Trailer an seiner Pendeltendenz hindern kann, desto stabiler läuft das Gespann, desto höher ist die sogenannte kritische Geschwindigkeit des Gespanns.. Diese markiert den Punkt, bis zu dem sich das zum Pendeln angeregte Gespann von selbst, ohne Zutun des Fahrers, wieder beruhigt. Im Geschwindigkeitsbereich darüber verstärkt sich das Schlingern. Oberstes Ziel muß es also sein, durch Bremsen wieder in den unkritischen Bereich zukommen. Bremst man herzhaft, so hilft zusätzlich die greifende AufIaufbremse des Wowa/Trailers bei der Stabilisierung. Die kritische Geschwindigkeit ist kein fester Wert, sondern hängt vom Gespann der Beladung und der Fahrsituation ab, liegt aber bei vielen modernen Caravans und Trailern über100 km/h. Pauschal gesagt, erreicht ein kleiner, leichter Zugwagen mit einem großen und schweren Trailer oder Wowa am Haken schneller die kritische Geschwindigkeit als ein großer, schwerer Wagen mit einem kleinen und leichten Trailer /Wowa im Schlepp. Jedoch kann der Trailerfahrer die Fahreigenschaften innerhalb dieser vorgegebenen Grenzen ganz entscheidend beeinflussen, vor allem, indem er seinen Trailer oder Wohnwagen bzw. Hänger korrekt belädt. ( Schwere Sachen nach unten in den Boden und am besten über der Achse)
Zum Schluß noch die Erklärung, warum gerade vorbeifahrende Lastwagen und Omnibusse unser Gespann unruhig werden lassen:
Durch einen geringen Seitenabstand wird der von der Fahrgeschwindigkeit hervorgerufene Luftstrom zwischen zwei Fahrzeugen in diesem Luftspalt derart beschleunigt, daß ein Sog entsteht und den Wowa oder Trailer anzieht. Wenn dieser Sog nach Beendigung des Überholvorganges plötzlich abreißt, bekommt der Anhänger sozusagen eine Sackpfeife und pendelt zurück. Solange man mit dem Gespann unterhalb der kritischen Geschwindigkeit fährt, kehrt schnell wieder Ruhe ein. Ein entschlossener Tritt auf die Bremse bringt uns jedenfalls sofort außer Gefahr vorausgesetzt, die Auflaufbremse unseres Trailers oder Wohnwagens funktioniert korrekt.

Hoffe euch noch ein paar Ideen und Anleitungen gebracht zu haben.
Genaueres könnt ihr aus dem Buch : Caravans sicher fahren – entnehmen. Ich habe dieses Büchlein schon einige Jahre zu Hause und kann es jeden nur wärmstens empfehlen. Es kostet nicht viel, hat überall Platz und ist ein wertvoller Informant zum sicheren Gespannfahren. Erschienen ist das Buch beim - Vereinigte Motor-Verlage GMBH&Co.Kg – Verlagsbereich Mobile Freizeit.

LG
Rotti
__________________
LG
Mathias

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