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  #1  
Alt 17.01.2004, 10:27
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Morpheus Morpheus ist offline
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Frage welche Batterie könnt ihr empfehlen

Hi Rubberdogs!

Ich muss mir heuer einen neue Batterie kaufen.
Nur - WELCHE KÖNNT IHR MIR EMPFEHLEN???

In der Bedienungsanleitung vom Motor stehen folgende Angaben:

Motor:
Yamaha 86,4 kW (115 PS) 4 Takt BJ 2001
zu verwendende Batterien:

12 Volt 70 Ah - 252 kc
12 Volt 100 Ah - 360 kc
12 Volt 100 - 120 Ah (360 - 432 kc)

Ich habe wirklich nicht sehr viel Ahnung, worauf ich beim Kauf achten soll. Stoßfest und auslaufsicher ist mir klar. Aber welche Spannung benötigt wird , keine Ahnung.

Folgende Geräte habe ich eingebaut:

neben den Standardarmaturen wie Drehzahlmesser, Tacho, Tankuhr, Uhr und Kompaß (Beleuchtung) gibt es noch
Radio
Funkgerät
GPS
Fishfinder od. Echolot - folgt heuer
Trimmschalter
Plicht Beleuchtung
Dusche
Lenzpumpe
Innenbeleuchtung
??Servolenkung??

Irgendwann habe ich mal den Tipp bekommen, eine Traktorbatterie zu kaufen - da extrem stoßfest und günstig???

Vielen Dank schon jetzt für eure zahlreichen Beiträge....

LG
Kosta

P.S. eine Kühlbox (12 Volt) ist selbstverständlich auch mit dabei
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  #2  
Alt 17.01.2004, 10:39
Michel
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Hallo Kosta,

also wenn Du den Platz hast (Du Lump ) würde ich mir anstatt einer großen Batterie, lieber zwei kleinere einbauen.

Normale 12V Autobatterie, aber Stoßfest, die werden z.B. in Geländewagen eingebaut. Von Gelbatterieen rate ich Dir ab, die sind unverhältnismäßig teuer.

Ich habe zum Beispiel eine Ganz normale Batterie aus dem Baumarkt bei mir eingebaut und noch nie Probleme gehabt. Und manchmal rumpelts bei mir ganz schön beim langsamen dahingleiten.



Und einen Trennschalter montieren. Das hat den Vorteil, dass selbst wenn Du, einmal die Batterie "leergesaugt hast", Du auf jedenfall, noch auf die Frische Batterie umschalten kannst. Damit Du den Motor starten kannst.

Weil geladen werden beim fahren eben beide Batterieen, aber den Verbrauchsstrom, nimmst Du nur aus einer.

Es gibt diese Schalter im Bootszubehörladen, allerdings sollte der Einbau von einem Fachmann durchgeführt werden.

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  #3  
Alt 17.01.2004, 13:16
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DieterM DieterM ist offline
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Servus Morpheus,

wer Geld sparen muß, nimmt eine einfache Auto-Batterie, so wie es Dir Michael vorschlägt. Diese sind aber auf Booten nur bedingt geeignet wegen der Bruchgefahr und der Auslaufmöglichkeit von Säure.

Gerade bei der Agilität der BRIGG würde ich hier doch auf die teureren Marine-GEL-Batterien zurückgreifen, da diese weitgehend bruchfest und richtig verschlossen sind, und langlebiger sein sollen.

Was die Größe betrifft sind 3 Faktoren zu berücksichtigen:
- der verfügbare Platz, sie muß in die vorhandene BOX Deiner BRIGG passen und angezurrt werden,
- was leistete der Generator (Lichtmaschine) an Ladeleistung? 10 A oder 20 A bei welcher Spannung?
- am Wichtigsten, wieviele Stromverbraucher hängen dran außer dem Motoreigenverbrauch. Das muß ein Fachmann elektrisch durchrechnen, insbesondere weil Du ja auch eine Kühlbox betreiben möchtest, die Du wohl nicht auf Dauer damit beschicken kannst, sondern nur bei laufenden Motor + etwas Reservezeit.

Das Beste ist, Du listest mal die Verbraucher mit dem Strombedarf auf mit ca. Zeiten, wo sie gebraucht werden, dazu die Daten vom Motor, und dann kann sich eine Elektriker mal dran setzen und kalkulieren, damit Du die erforderliche Batterieleistung bekommst, die Du dann kaufen darfst.

Danach hast Du die nötigen Angaben für die Größe der Batterie, bzw. 2 Batterien (sind leichter zu tragen wenn sie im Winter ausgebaut werden). Aber bei 2 Batterien muß Dein Schaltplan neu ausgelegt und verlegt werden, damit Du eine Batterie im Schaltkreis benutzt, und die andere als Reserve bzw. zum zuschalten benützen kannst. Außerdem braucht die 2. Batterie auch ihren gesicherten Platz mit einer Box und Gurt.


Gruß
Dieter
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  #4  
Alt 17.01.2004, 13:20
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ZarRottiKer
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Servus Kosta!

Wenn die BAtterie hinten im Rumpf eingebaut ist, dann müsste eine normale Traktorbatterie voll auf genügen. Ist die Batterie vorne eingebaut, sodaß viele Schläge und Stöße auf die BAtterie kommen, würde ich eine Stoßfeste Gelbatterie verwenden.

Welche Batterie von der Leistung her benötigt wird, hängt zum Einem von den Verbrauchern ab und zum Anderen von der Ladeleistung deiner Lichtmaschine ab. Deine Lichtmaschine lt. Yamahaprospekt leistet bei 12V - 25A. Das heisst wenn du eine 70Ah - Batterie verwendest brauchst du mit deiner Lichtmaschine wenn die Batterie fast leer ist, nahezu 2-2,5 Stunden volle Lichtmaschinenleistung damit diese wieder voll geladen ist. Bei 100Ah Batterie ca. 4 STd. Ladezeit. Also nützt mir eine starke Batterie (100Ah) relativ wenig im Urlaub, wenn ich die nötige Ladezeit bei meinen Motorlaufzeiten nicht zusammen bringe um damit die Batterie bei relativ tiefer Entladung durch die angeschlossenen Verbraucher wieder voll zu laden. Hoffe daß einige elektrotechniker hier im Forum diese Zusammenhänge Lichtmaschinenleistung - Ladezeit besser erklären können als ich. Ich weis daß diese Erklärung der Ladezeit von mir nicht 100% stimmt. Ich nehme diese WErte einfach mal als Anhaltspunkt.
Dies soweit mal zu Ladung. Der andere Punkt ist, welche Leistung benötigen meine Verbraucher und wie lange sind die Standzeiten bei eingeschlateten Verbrauchern ohne Lichtmaschinenladung. Hiezu würde ich mir eine Excel Tabelle anlegen mit folgenden DAten:

Beispiel:
Liste dir alle Verbraucher auf und errechne die Leistung der Verbraucher in Amperstunden. Wenn du wie in der Tabelle 7,52 A Verbrauch per Stunde hast , so würde dir die 70AH Batterie gut 9Stunden die Leistung halte. Dann ist sie leer.


Click the image to open in full size.

Damit du die Batterie nicht total entleerst und du immer noch den Motor starten kannst habe ich mir einen Batteriesaver eingebaut. Dieser verhindert die lTiefenleerung der Batterie. D.h. alle zusatzverbraucher wie Kühlbox, Log, Fishfinder, Radio, Funk etc. hängst du an diesen an. Alles was du benötigst für die Bordspannung wie Kontrollinstrumente des Motors etc. hängst du direkt auf die Batterie. Zwischen Batterie und Akkusaver bzw. Hauptsicherungskasten gibts du einen Batteriehauptschalter. Eine 2te Batterie würde ich mir aus Kosten u. Gewichtsgründen nicht einbauen.

Gruß Rotti


.......und wie gesagt jetzt sind die Elektrotechniker dran, das von mir gemeinte richtig zu stellen.
__________________
LG
Mathias

.


...

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  #5  
Alt 17.01.2004, 14:24
Michel
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Hallo Rotti,

also das mit der Entladung ist super erklärt. Hier aber noch die Erklärung für die doch schnellere Entladung als die Theoretische.

Mit zunehmender Belastung einer Batterie sinkt logischerweise die Spannung.

Wenn wir jetzt mal z.B 2 Positionslaternen nehmen mit je 10 Watt.

Macht zusammen 20 Watt.

Eine voll geladene und fitte Batterie, hat etwa eine Spannung von 13,5 Volt.

Aus der Formel Leistung = Spannung mal Strom, P=UxI, kann man sich natürlich auch den Strom ausrechnen:

Nämlich I=P/U

Wenn wir jetzt die Werte einsetzen, ergibt das einen Strom bei voll geladener Batterie von 20 Watt / 13,5 Volt = 1,48 Ampere.

Sinkt jetzt die Spannung an der Batterie mit der zeit auf z.B. 11,5 Volt, hat das eine Erhöhung des Stromverbrauches zu folge.

In diesem Fall: 20 Watt (bleibt ja gleich) / 11,5 Volt = 1,74 Ampere.

Deswegen wird bei immer niedriger werdender Batteriespannung, der Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte immer Höher und demzufolge auch die Batterie immer schneller leer.

@Dieter:

Nun noch etwas zu Thema welche Batterie:

Also ich habe wie gesagt bei all meinen Booten, immer normale Autobatterieen in Säurefesten Behältern verwendet. Es ist nie etwas passiert. Und auch bei oftmals sehr rüder Fahrweise.

Ein Gehäuse einer Batterie kann immer bersten, das hat nichts mit Stoßfestigkeit einer Batterie zu tun.

Mit der Stoßfestigkeit ist lediglich die befestigung und arretierung der Bleiplatten im inneren der Batterie gemeint. Wenn solch eine nämlich bricht, entleert sich die Batterie selber. Und das sehr schnell.

Aber wie gesagt, ich hatte nie Probleme, und wie Rotti schon gesagt hat, sollte die Batterie immer hinten im Boot montiert sein, weil da die Stöße am niedrigsten sind, ich gehe sogar soweit zu sagen niedriger als bei einem Auto, mit welchem man auf schlechten Straßen fährt.

Denn auch das kann eine Batterie mächtig durchschütteln. Also ist man mit einer normalen, Wartungsfreien Batterie immer auf der sicheren Seite.

Alles andere für das Boot ist den Leuten Geld aus der Tasche gezogen, und nur weil auf einer Batterie z.B. Marine draufsteht, heissst das noch lange nicht, dass dies wirklich andere Batterien sind.

Glaube mir, einer unserer Kunden ist ein großer Batteriehersteller, ich kenne das Werk.

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  #6  
Alt 17.01.2004, 14:26
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Berny
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Also ich würde bei einem solchen Boot nicht auf eine Billiglösung setzen, da ist mir eine bruchsichere Batterie schon lieber.

Die Idee mit zwei Batterien finde ich auch nicht schlecht, so hat man immer volle Leistung als Reserve.
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  #7  
Alt 17.01.2004, 14:45
Michel
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Hallo Freunde,

nur nochmal zu Erklärung:

Ich meinte keine Billigbatterien, sonder halt nur welche aus dem Baumarkt, Da gibt es bei uns z.B. Varta für die hälfte des Preises im Fachhandel.

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  #8  
Alt 17.01.2004, 14:50
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Also wenn du im Booteforum "Plattenschuss" eingibts wirst du reichhaltig Lesestoff zu Säurebatterien finden. Die auf Booten im Heckbereich oder im Bereich von CG kaputt gingen.

Meine Banner ist einfach geplatzt als sie mal im Auto umfiel.

Wenn man jetzt bedenkt, was zum Beispiel Kosta fuer sein Boot und diverses Zubehoer ausgibt, soll er dann einen Hunderter bei der Batterie sparen? Die noch dazu laenger haelt?

cu
martin
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  #9  
Alt 17.01.2004, 15:02
Michel
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Hallo Martin,

ich lese im Booteforum nichts mehr aber ich denke Du meist Plattenschluss. Das ist genau das was ich vorhin geschrieben habe. Wenn Du eine Marinebatterie umschmeisst also auf die Seite fallen lässt, wird auch diese mit großer wahrscheinlichkeit platzen.

Da Du auch Säurebatterien erwähnt hast denke ich vielleicht Du meinst eine Gelbatterie, aber auch das Gel in diesen Batterien enthält Säure, und wenn Dir diese Platzt, hast Du das gleiche Problem wie mit einer normalen.

Deswegen ist ein säurefester Batteriekasten wichtig. Hab ich aber auch geschrieben.

Außerdem ist es wichtig, dass die Batterie ordentlich befestigt ist, wie schon Dieter geschrieben hat, denn wenn die im Boot oder Auto oder sonstwo einfach rumfliegt, kann es klar einen Plattenschluss geben. Hab ich aber auch geschrieben.

Außerdem wirst Du mit eine hunderter Mehrpreis für eine sogenannte Marine oder Gelbatterie nicht hinkommen. Auch brauchst Du für eine Gelbatterie auch wieder andere Ladegeräte, aber das führt jetzt zu weit.

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  #10  
Alt 17.01.2004, 15:13
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michel, wenn die Gelbatterie einen Riss im Gehäuse kriegt fliesst das Gel nicht aus. Plattenschuss, genau so wird das dort bezeichnet. Einen Schluss gibts da nimmer, weil die Platte einfach komplett abgerissen in der Bruehe liegt. Ob die Batterie nun befestigt ist oder nicht.

Laden ist kein Problem. Haben genug Leute normal an der Lima haengen und geht gut. Ladeschlussspannung erreichts du im Normalfall eh nicht. Im Winter pulst du die Batterie und passt. Ausserdem gast sie nicht. Ein Vorteil, gerade wenn die Batterie in einem kleinen dichten behaelter sitzt...

Ausser dem Preis hat die Batterie NUR Vorteile. Deshalb verbauen sie die Car Hifi Fritzis ja schon seit vielen Jahren. Und ob ich nun 90€ oder 220€ zahle, was solls...

cu
martin
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  #11  
Alt 17.01.2004, 15:53
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Servus Michael,

natürlich Batterie hinten, ist ja logisch.

Aber jetzt mache ich mir Sorgen wegen meiner Boots-Batterie. Es ist eine 75 Ah 12 V Marine-Batterie aus US-Fertigung, die mir die MARLIN-Werft auf meinen Wunsch eingebaut hat. Ich gehe von GEL-Ausführung aus, da sie vollkommen geschlossen ist und keine Öffnung hat. Sie steht angegurtet hinten unter dem Sitz seitlich im Kielbereich in einem Kasten mit Deckel der fest sitzt. Z.Z. habe ich sie in der Garage an dem WAECO Batterie-Conditioner hängen, wie auch im letzten Jahr. Dieser Conditioner entläd ganz langsam mit 50 mA von 13,8 V auf 13 V,um sie dann wieder mit max. 1000 mA aufzuladen. Also in Zyklen auf/ab zur Erhaltung. Mache ich da irgendetwas falsch, wenn Du sagst., das diese Marine-Batterien anders geladen werden müssen? Ode sollte ich mal bei WAECO anfragen?

Gruß
Dieter
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  #12  
Alt 17.01.2004, 16:09
Michel
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Hallo Dieter,

ich nehme an, dass es eine normale wartungsfreie Batterie ist, sonst müsste irgendwo etwas mit Gel draufstehen.

Wenn es solch eine ist, machst Du gar nichts falsch.

Eine Gelbatterie , nicht Marinebatterie ohne Gel, sollte aber "gepulst" werden, das sin spezielle Ladegeräte, extra dafür ausgelegt.

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  #13  
Alt 17.01.2004, 17:09
Michel
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So Freunde,

hier nochmal kurz eine technische Beschreibung der ach so viel gelobten teuren Gelbatterieen im vergleich zu normalen:



Blei-Säure Gelbatterie

Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zur Nassbatterie sind:

- festgelegter Elektrolyt (Gel oder Microvlies)
- spezielle Gitterlegierung (PbCa) und überdimensionale negative Elektrode, damit sich kein Wasserstoff bildet
- Überdruckventile
- lageunabhängig, auslaufsicher, verplombt
- präzise Anforderungen an das Ladegerät !!!!!!!!!!!!!!!!!

Unter den Blei-Akkus gilt in der veröffentlichten Meinung die Gel-Batterie als technologischer Favorit, weil sie theoretisch eine höhere Zyklenzahl erreichen kann (Zyklus bedeutet hier: 1 x Entladen und 1 x Laden nach genormten Verfahren). Als weitere Vorteile werden angeführt die Widerstandsfähigkeit gegen Schädigung durch Tiefentladung und eine geringe Selbstentladequote. Unstrittig ist ihre Lageunabhängigkeit, es besteht keine Gefahr durch Säureaustritt. Dem Einsatz im Boot stehen aber folgende Nachteile entgegen:

1. hohes Gewicht - 2. teuer - 3. kurze Lebensdauer, wenn nicht vorschriftsmäßig geladen wird.

Und nun zu dem Thema "Selbstentladung". Es ist zwar richtig, daß die Gelbatterie eine geringere Selbstentladerate hat, aber dieses Merkmal ist für Boote praktisch bedeutungslos. Viel gefährlicher und häufig anzutreffen ist die Batterie-Entladung durch schleichenden Verbrauch. Wenn eine Batterie den Bereich von 10 Volt nach 9 Volt langsam durchläuft, wird sie nachhaltig geschädigt, die Gelbatterie mindestens genau so stark wie die Naßbatterie. Und hierauf muß man beim Einmotten eines Bootes halt achten

Lebensdauer der Gelbatterie:

- 24 Monate bei gelegentlicher Zyklenbelastung
- 12 Monate bei häufiger Zyklenbelastung (2 x wöchentlich)
- 6 Monate bei hoher Zyklenbelastung (5 x wöchentlich)

und vom richtigen Ladeverfahren. Besonders beachten: Die in Bootsmotoren eingebauten Lichtmaschinen haben eine Nennspannung von 13,9 Volt und sind damit ungeeignet zum Laden von Gelbatterien! Der Hersteller fordert eine Regelspannung von mindestens 14,1 Volt, die nur mit einem Spezialregler, z.B. dem HPR SansSouci, erreicht wird!

Damit wird deutlich, daß bei starker Beanspruchung die Gelbatterie aus den vorgenannten Gründen nicht die richtige Wahl ist, zumal die übrigen Merkmale - Preis, Gewicht, Platzbedarf - gegenüber der Naßbatterie ebenfalls deutlich ungünstiger sind. Im reinen Pufferbetrieb und bei geringer Beanspruchung, z.B. wenn ein Boot Strom nur für Geräte und Licht braucht, kommt das Fahrzeug mit einer Batterie 80 Ah aus, und hierfür eignet sich auch die Gelbatterie.

Auch der Akkumulator altert:

Der ganze Vorgang des Ladens und Entladens ist theoretisch unbegrenzt wiederholbar. Praktisch ist jedoch der Vorgang begrenzt, weil unter anderem die Raumbeanspruchung von Bleisulfat größer ist als die von Bleioxyd oder Blei. Dadurch lockert sich im Laufe des Betriebs die aktive Masse immer mehr auf und verliert allmählich an Festigkeit. Masseteilchen der Platten brechen aus und nehmen nicht mehr am aktiven Batterieleben teil. Bei Starterbatlerien füllen sie als Bleischlamm den Schlammraum am Boden des Akkus. Ist soviel Blei zu Boden gesunken, dass der Schlamm die Platten-Unterkante berührt, kommt es zum Kurzschluß. Die Batterie ist "platt", und das geschieht meist zu Beginn des Winters über Nacht. Jetzt wisst Ihr auch, warum die Speicherfähigkeit einer Batterie stetig abnimmt. So kann beispielsweise bei harter Beanspruchung eine 400 Ah-Batterie nach zwei Jahren nur noch 200 Ah speichern.

Welchen Batterietyp soll man wählen?

Für Boote mit geringem Energiebedarf = geringem Stromdurchsatz sind Standard-Mobilbatterien die wirtschaftlichste Lösung, entweder als Nassbatterie oder als Gelbatterie. Bezogen auf die Kapazität (Speichervermögen) ist die Standard-Nassbatterie leichter, kleiner und erheblich billiger als andere Batterietypen. Die Gelbatterie wird von einigen Skippern bevorzugt, um keinen Batteriekasten bauen zu müssen; Gelbatterien sind absolut auslaufsicher, aber nicht gefeit gegen Austritt von Knallgas beim Laden mit zu hoher Spannung!!!!!!!!!!!!

Dadurch verloren gegangenes Wasser kann nicht mehr ergänzt werden!

Wenn die richtigen Ladegeräte zum Einsatz kommen, bilden weder Nassbatterien noch Gelbatterien "Knallgas". Setzt man ungeeignete Ladegeräte ein, werden beide Bauarten geschädigt, die Gelbatterie stärker als die Nassbatterie. Bei Gelbatterien müssen die Ladeverfahren streng beachtet werden, ansonsten können diese "verhungern": die Kapazität sinkt drastisch ab. Laden nur mit der normalgeregelten Lichtmaschine verursacht denselben Effekt. Nassbatterien haben im Deckel eine Anschlussmöglichkeit für einen Schlauch, mit dem Gase und Elektrolytdämpfe ins Freie geleitet werden können.

Welche Kapazität braucht man, um ohne Sorgen unterwegs sein zu können?

Die meisten Benutzer von Booten haben Probleme mit ihrer "Batterie". Das liegt aber nicht an diesem schmalbrüstigen Energiespeicher, sondern daran, dass man eine zu kleine Kapazität installiert und dann über seine Verhältnisse lebt. Dazu kommt, dass die Lichtmaschine des Fahrzeugs von hause aus nicht dazu bestimmt und auch nicht in der Lage ist, die Versorgungsbatterie richtig zu laden.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Üblicherweise ermittelt man die zu installierende Kapazität durch Zusammenzahlen der Verbräuche zwischen den Ladezeiten des Akkus und erhöht diesen Wert um 50 %. Dies ergibt die Kapazität K20) der benötigten Batterie.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Diese Vorgehensweise ist deshalb problematisch, weil kaum jemand die echten Betriebs- und Lebensverhältnisse in einem Boot voraussehen kann.

Kapazität 95 Ah(K20), was bedeutet das?

Die Speicherfähigkeit einer Batterie, allgemein Kapazität genannt, ist für ihren Verwendungszweck von größter Bedeutung. Die Kapazität wird in Amperestunden (Ah) gemessen und ist diejenige Strommenge, welche eine Batterie in der Zeit von der Vollladung bis zur Entladung abgibt.

Außer von der Größe und Zahl der Platten je Zelle und von der Dichte und Temperatur der Füllflüssigkeit ist die Kapazität von der Entladestromstärke ganz wesentlich abhängig. Je geringer die Entladestromstärke ist, desto größer ist die Kapazität und umgekehrt. Ursache dafür ist, dass bei geringer Entladestromstärke der Molekülaustausch langsam bis tief in die Poren der Platten hinein vor sich geht, während bei Entladung mit größerem Strom die Umsetzung hauptsächlich an der Plattenoberfläche geschieht.

Die Kapazität der Batterie ist also keine feste Größe, sondern ein (theoretischer) Nenn-Wert, ermittelt nach DIN 43539. Da sich die Nennkapazität mit steigendem Entladestrom verringert, führt dies zu unterschiedlichen Festlegungen: k5, k20, k100 (Angaben auf dem Typenschild). Je massiver die Batterie beansprucht wird, umso geringer ist die entnehmbare Energiemenge (Kapazität). Die Entladezeit k wird in Stunden angegeben.

Für ein- und dieselbe Batterie sind drei Kapazitätsangaben möglich:

75 Ah(k5) 95 Ah(k20) 105 Ah(k100)

Bei Starterbatterien wird nur die k20-Zahl angegeben, bei Versorgungsbatterien die k5-Zahl und die k-20 Zahl. Überschläglich gilt: K(20) = 1,25 x K(5)

Der vollgeladenen, neuwertigen Gel-Batterie dürfen höchstens 60 % und der entsprechenden Nass-Batterie max. 80 % der Nennkapazität entnommen werden. Um eine möglichst lange Lebensdauer zu erreichen, sollte man jedoch vermeiden, 50 % zu überschreiten

Wirkungsgrade:

Der Ah-Wirkungsgrad beträgt bei 20-stündigem Entladestrom und 27°C etwa 90 %. Der Wh-Wirkungsgrad beträgt bei 20-stündigem Entladestrom und 27°C etwa 75 %.

Batteriewartung:

Nassbatterien sind wartungsfrei nach DIN. Das bedeutet nicht vollkommene Wartungsfreiheit. Je nach Temperatur verdampft ein größeres oder kleineres Quentchen Wasser, welches ersetzt werden muss.

Auch das zur Elektrolytdurchmischung gezielt herbeigeführte "Gasen" verursacht Wasserverlust. Sinkt der Flüssigkeitsspiegel unter die Zellenoberkante, nimmt die Zelle Schaden. Aufgefüllt wird destilliertes oder entsalztes Wasser, das man in jedem Baumarkt erhält.

Batteriewartung ist keine der angenehmsten Freizeitbeschäftigungen; schließlich möchte man reisen und nicht Batteriewärter mimen. Häufig ist der Batterieblock so eingebaut, dass hierzu die einzelnen Akkus elektrisch getrennt und ausgebaut werden müssen. Am Ende hat der sehr aggressive Elektrolyt (Schwefelsäure!) noch ein Loch in den guten Anzug gebrannt. Und diese Knochenarbeit je nach Energiedurchsatz alle zwei bis sechs Monate.

!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wer nun meint, dieses Problem durch Einbau von Gelbatterien zu lösen, treibt den Teufel mit Beelzebub aus. Bei diesem Batterietyp ist eine Wartung überhaupt nicht möglich.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hier noch etwas zu Pulsern, und ein Foto:

Click the image to open in full size.

Die Lebensdauer von Blei-Säurebatterien wird begrenzt a) durch Bleischlammbildung und b) durch Sulfatierung der aktiven Bleioberfläche.

Die "verbrauchte" Batterie erkennt man daran, dass sie sich beim Laden erwärmt. Am Boden hat sich Bleischlamm angehäuft und bildet einen elektrischen "Heizleiter".

Während durch die spezielle Bauweise der sog. "zyklenfesten" Batterien der Bleischlammbildung entgegengewirkt wird, kann die Sulfatierung nur mittels einer aufwendigen speziellen Ladetechnik bedingt beseitigt werden (Laden über längere Zeit mit kleinem, konstantem Strom).

Durch Zufall entdeckten Raumfahrt-Ingenieure, dass man Sulfatkristalle auflösen kann, wenn den Molekülen impulsartig Energie zugeführt wird. Dieser Effekt wurde wissenschaftlich untersucht und technologisch durchgebildet.

Der Pulser bleibt - damit das bereits vorhandene kristalline Bleisulfat PbSO4 beseitigt und eine Neubildung verhindert wird - ständig mit der Batterie verbunden, er benötigt nur eine geringe Leistung von ca. 0,1 Watt.

Das Laden der Batterie

Ladegeräte wandeln 230 Volt Wechselstrom in 12 Volt bzw. 24 Volt Gleichstrom um. Die Qualität des Ladegerätes ist von ganz erheblicher Bedeutung, es gibt Batteriekiller und Schlaffis.

Für den Einbau in Boote ungeeignet sind ungeregelte Lader mit W-Kennlinie, welche als Billiggeräte im Baumarkt angeboten werden. Verwendet werden dürfen nur Ladeautomaten mit gesteuerter Spannungsbegrenzung, vorzugsweise mit IU-Kennlinie, weil diese ein schnelles und vollständiges Aufladen ohne Gasen bewirken. In der Ladeerhaltungsphase sorgt der Lader dafür, dass die volle Kapazität eingelagert bleibt. (Batterien entladen sich auch bei Nichtgebrauch). Deshalb sollen Bootsbatterieen zuhause ständig mit dem Stromnetz verbunden bleiben oder mit Solarstrom versorgt werden.

So Freunde ich hoffe ich habe Euch nicht gelangweilt.

@Dodl: Weitergabe an die "Spezialisten" vom Booteforum erwünscht :backsite:
@Kosta: Ich hoffe ich habe Dich jetzt nicht verwirrt

@Dieter: Ich glaube Dich interessiert das

@alle: Ich verspreche nie meh solche Beiträge zu schreiben: :zunge:

@Fortnox: Ich hoffe der Speicherplatz langt :rofl:

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  #14  
Alt 17.01.2004, 17:40
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DieterM DieterM ist offline
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Ufff! Michael,

Das war aber klar! Jetzt muß ich doch nochmal in die Garage und meine sogennannte "Marine Batterie" ansehen, die mir die MARLIN-Leute eingebaut haben.


Also es steht drauf: EXIDE Technology 750 A (NE) 900 A (0°) 95 min. reserve capacity - for constant loading
NONSPILLING, und sie hat ein Blei recicling Zeichen. Ferner ist sie manufactured in CE !!! nicht USA.

Also doch keine GEL Batterie, da sie vollkommen verschlossen ist und keine Überdruckventile besitzt. Aber richtig der Conditioner mit gleichmäßiger Entladung/Aufladung. So kann man sich irren, danke für Deine Aufklärung Michael.

Gruß
Dieter
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  #15  
Alt 17.01.2004, 19:23
Ferdi
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Hi,
ich hab eine normale 45AH Autobatterie (Yamaha schreibt beim 70er 60-80 AH vor) unter der Sitzbank in einem Batteriebehälter (säuredicht) aus Plastik verzurrt. Dazu steht die Batterie in der Plastikbox noch auf Schaumgummi und ist darin auch durch Schaumgummi und einen Gurt vor Verrutschen gesichert. Bisher ist nix passiert .

lg
Ferdi
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