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Reparatur/Instandsetzung/Pflege.. Meinungen zum in Stand halten der Schlauchboothaut und deren Anbauteile.

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  #1  
Alt 06.09.2004, 20:45
Benutzerbild von Detlef
Detlef Detlef ist offline
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Boot Infos

Motor unter Wasser

Hallo Schlauchis,

ich möchte hier an dieser Stelle einmal meine Erfahrungen schildern, die ich im und nach dem Urlaub gemacht hatte. Ein Freund von mir setzte Nachts bei starker Dünung sein Wiking Orion auf ein Riff. :weiner:
Zum Glück ist dabei und bei der versuchten Bergung des Bootes keinem etwas passiert.

Erschreckend, was Wind, Welle und Felsen innerhalb weniger Stunden anrichten können. Das Boot war nicht mehr zu retten. Rumpf mehrfach gebrochen,Vorderdeck abgelöst..........

Aber jetzt zum Thema, der Motor (YAMAHA F50 AETL) lag kopfüber mehrere Stunden zwischen den Felsen.

Nach der Bergung wieder an Land, zog ich den Ölpeilstab heraus, und das Wasser sprudelte mir im hohen Bogen entgegen. Wir drehten die Zündkerzen heraus und ließen das Wasser aus den Zylindern ablaufen. Beim Ablassen des Motoröles konnten wir uns der Elektrik widmen. Alle Steckverbindungen lösen und mit WD-40 (übrigens das wichtigste überhaupt) behandeln. Das Wasser aus dem Ölfilter zu bekommen war übrigens auch nicht einfach, die Sonne half uns dabei. :sonne:

Nachdem wir den Motor dann mehrere Male durchgezogen hatten (Notstartseil) und mit WD-40 eingesprüht hatten, kümmerten wir uns um die Vergaser.

Alle Schwimmerkammern entleert (auch hier überwiegend Wasser), dann die Vergaser mit frischem Kraftstoff gespült. Öl aufgefüllt, Kerzen getrocknet, und dann die Batterie direkt an den Anlasser. Nach einigem orgeln, lief der Motor wieder. Wir ließen ihn warmlaufen und machten danach noch einen Ölwechsel.

3 Tage später zu Hause, sprang der Motor nicht wieder an. Die Vergaser fingen an von innnen zu oxidieren. Die Gehäuse fingen an sich aufzulösen, und diese kleinen Teilchen setzten die Hauptdüsen wieder zu. Nach RS mit meinem Yamaha-Händler sind die Vergaser bei solcher Aktion das wichtigste.
Spülen allein reicht nicht aus! Es ist zwingend erforderlich die Vergaser zu zerlegen und in Konservierflüssigkeit zu legen. Jetzt haben wir das Problem, das wir den Elektrolyt, aus dem Material herausbringen müssen. Die Vergasergehäuse werden jetzt mechanisch bearbeitet, evtl sogar polliert, damit die Oxidation gestoppt wird.

Also sollte jemand mal in die Situation kommen, denke er an die Vergaser!!!:schlaumai

Wenn der Motor wieder richtig läuft, sage ich Euch Bescheid.
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Gruß

Detlef
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  #2  
Alt 06.09.2004, 21:01
Ferdi
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hatte Dein Freund Vollkasko ? Dann hätt ich den Motor nämlich gleich liegengelassen. Wenn nicht, naja, dann lohnt sich schon allerhand Aufwand :coool: .

Verrätst Du uns auch, wie das Maleur passiert ist ?

lg
Ferdi
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  #3  
Alt 06.09.2004, 21:01
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Berny Berny ist offline
Berny
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na servas, ein ordentlicher Schaden

Die Geschichte zeigt aber wieder, daß die Naturgewalten beim Bootfahren nicht zu unterschätzen sind.

Vielleicht dient dieses Beispiel auch als Warunung an alle, die mit rosa Brille nur von Insel zu Insel hüpfen.
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  #4  
Alt 06.09.2004, 21:06
Benutzerbild von dodl
dodl dodl ist offline
nomen est omen
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Hallo,

Ehrlich gesagt waeren die Vergaser hier meine kleinste Sorge.
Zitat mercury Service Manual: Wenn ein Motor unter Wasser (Salzwasser) war und nicht binnen 24 Stunden zerlegt ist, dann kann man es sich gleich sparen und ihn entsorgen. Wenn da die Lager nur minimal anrosten, dann wars das. Die muessen getauscht werden. Der Motor muesste sofort nach der Bergung zum laufen gebracht werden. das aber nur, wenn er im Stillstand unterging

Ist der Motor waehrend der ganzen Aktion gelaufen sind die Pleuel oder die Kolbenbolzen hin. Eventuell die Lager. Der gehoert komplett zerlegt.

cu
martin
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  #5  
Alt 06.09.2004, 21:11
Michel
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Hinzufügen möchte ich noch,

dass auch wenn es "irre" klingt, einen in Salzwasser abgesoffenen Motor wenn er nicht sofort zerlegt werden kann, bis zur Zerlegung in SÜSSWASSER zu legen / versenken.

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  #6  
Alt 06.09.2004, 21:12
alwamax alwamax ist offline
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Hallo Detlef

solchiges ist mir auch mal passiert vor Jahren mit einem BF2-Honda, als wir einem Segler helfen wollten und mein Eigenbau dabei umstürzte, der Motor noch laufend.
Zum Glück kein Kolbenschlag, aber....obwohl ich den am 2. Tag zum Laufen brachte und vorher am Campplatz den Süßwasserverbrauch erhöhte wegen Spülen und etliche Dosen WD 40 investierte.....und überaus penibel bin in der Pflege....bemerkte ich doch Wochen danach, daß Korrossion an Teilen des Motors einsetzt, die ich nicht mehr rückgängig machen konnte. Vor allem bei Schraubverbindungen hatte ich dann Überraschungen. Wenn das Salz mal drinsitzt, ist es äußerst schwierig (zumindest für mich), den Motor in einem Zustand zu halten, den ich einfach erwarte.
Die Notlösung ist die, wenn der Motor mal untergeht, daß man den erstmal mit viel Süßwasser spült, ist aber an der Küste manchmal nicht einfach, da das Brauchwasser vielfach als Brackwasser kommt.

Gruß
Albrecht
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  #7  
Alt 06.09.2004, 21:31
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DieterM DieterM ist offline
In Memoriam
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Hallo Freunde,

kann nur lächeln zu so einem Malheur. Nachts sollte man grundsätzlich nur in bekanntem Gebiet fahren und mit der nötigen Seeausrüstung.

Aber da das alles auch noch zur See, also im Salzwasser passiert ist, macht die Sache um so fataler. Ein Verbrennungsmotor, der im Salzwasser versenkt wurde, sollte möglichst in kürzester Zeit wieder herausgeholt werden und muß sofort durchgespült werden. Jede Minute zählt. Schon nach höchsten 1 Stunde ist der Motor nur noch Schrott wert zu Buntmetallpreise und endgültig verloren.

Auch eine nachträgliche Versenkung in Süßwasser bringt da garnichts mehr. Ich kann da Martin-D nur bestätigen. Tut mir Leid für Deine Bemühungen Detlef, aber der Motor wird nichts mehr. Das Salzwasser hat nicht nur die Leichtmetalle im Motor sofort angegriffen, sondern auch alle Weiteren. Nur was wassefest verpackt oder eingschweißt war am Motor kann dem agressiven Salzwasser einige Zeit widerstehen.
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  #8  
Alt 06.09.2004, 23:21
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Grisu1965 Grisu1965 ist offline
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Hallo ,
da kann ich mich den anderen nur anschließen .Der Motor hat nur noch Schrotwert. Selbst wenn ihr ihn noch mal zum laufen kriegen solltet wird er in kurzer Zeit endgültig über den Jordan sein. Die Lager im Motor mögen absolut kein Salzwasser und wenn die erst mal Korosion haben ist es zu spät.
Der Rost ist inerhalb von einer Stunde da wenn das Metall nicht dagegen geschützt ist.
Wenn du den Motor zerlegst wirst du bestimmt das grausen bekommen .
Sorry aber leider ist es so.
Wie argesiv Salzwasser ist habe ich diesen Urlaub selber gemerkt. Alle Unterlagscheiben aus V2A waren inerhalb von einer Woche total vergammelt. Bei Salzwasser hilft nur V4A alles andere wird zerfressen.
__________________
Gruß
Jürgen
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  #9  
Alt 07.09.2004, 07:43
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Stefan Stefan ist offline
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Hallo zusammen,

@DieterM,
was bist Du eigentlich für einer? Lächeln??? Ich finde, dass ist das allerletzte.

Ich hätte die Hoffnung, da es sich bei dem Motor um einen 4-Takter handelt, dass die Innereien durch das Öl im Motor recht gut konserviert sind. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr das wieder hinbekommt.

Viele Grüße
Stefan

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  #10  
Alt 07.09.2004, 07:49
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Naja, und dann faehrst du mit einem Motor der weiss Gott was fuer versteckte Schaeden haben koennte? Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass er vielleicht innerhalb der naechsten Betriebsstunden stehen bleibt.
Ich kenn das Gefuehl sehr gut und es vermiest dir die ganze Sache gehoerig...

Noch dazu beim 4 takter. Noch mehr bewegte Teile.

cu
martin
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  #11  
Alt 07.09.2004, 10:27
Erich der Wikinger Erich der Wikinger ist offline
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Salzwasser im Motor

Hallo Detlef,

tut mir leid was Deinem Freund passiert ist. Habe gerade mit meinem Schwiegervater gesprochen, der motormäßig 1000 % tig fit ist, da Meister.

Sprecht mit der Versicherung. Sorry, der Motor ist im Arsch, wie vorher bereits von einigen (z. B. Dieter) sehr treffend beschrieben wurde.

Das Salzwasser ist zu agressiv, die beweglichen Teile werden nicht mehr funktionieren. Ihr konntet am Anfang noch starten, später nicht mehr, das beweist, dass die Zerstörung begonnen hat.

Erich

Bitte melde Dich aber mal, was bei Eurer Aktionen rausgekommen ist, ob tatsächlich nur die Vergaser Schaden genommen haben. Wäre ja schön, wenn es anders kommt, als die meisten denken.
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  #12  
Alt 07.09.2004, 11:45
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Einen untergegangenen Motor lieber eine Woche im Salzwasser liegen gelassen, als nur einen Tag auf die Reparatur warten.

Sofort mit Süßwasser abspülen, Ölen außen und innen, Starten, wenn er läuft mit stärkerer Ölmischung lange laufen lassen (>1h).

Wenn er nicht läuft oder ein 4T ist, dann gehört wahrscheinlich so viel getauscht, um das Geld kann man auch einen "neuen" gebrauchten kaufen.
__________________
LG
Michael
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  #13  
Alt 07.09.2004, 18:29
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Detlef Detlef ist offline
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@ Ferdi,

natürlich keine Vollkasko,

Zu dem Unglück:

Ich sagte ja bereits, das starke Dünung da war, dazu Niedrigwasser, und das Riff (Ausläufer einer Insel) normalerweise erheblich tiefer liegt.

Und dann natürlich die Routine, die sich einschleicht, wenn man das Gebiet schon seit über zehn Jahren kennt.

Dann noch die Heckwellen zweier vorausfahrender Boote, und so kam eins zum andern.

@Dieter M

"kann nur lächeln zu so einem Malheur."

Ich hoffe, das ich Dich irgendwann einmal persönlich kennenlerne, denn ich hoffe ich schätze Dich falsch ein. Du solltest Dir einmal merken, dass ein Text nur so verstanden werden kann wie er hier steht!!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du Dich darüber amüsierst, wenn sich ein gleichgesinnter, der sich sein Boot hart zusammengespart hat, durch einen Fehler sein Boot kaputtfährt!!


Hier sei nocheinmal klar an die Oberlehrer und Schlaumeier gesagt, dass sie sich ihre Kommentare sparen können. !! Ich habe diesen Beitrag hier eingestellt, um meine Erfahrungen über einen abgesoffenen Viertakter zu schildern, und anderen dadurch vielleicht zu helfen!

@ Erich

Es handelt sich hier um einen viertakter, der nach ca. sieben stunden wieder lief.

Welche beweglichen Komponenten im Motor meint ihr konkret?
Zylinderkopf, Ventile? ist alles unter Öl.

Der Motor ist später wegen den Vergaserverunreinigungen nicht mehr angesprungen. Die Hauptdüsen setzen sich immer wieder zu.

@ Jürgen

hast Du hier selbst Erfahrungen gesammelt, oder kennst jemanden dem die Lager bei einem unter Öl stehendem Motor korrodiert sind? ich hoffe ich finde hier noch jemanden der meine Hoffnung teilt!?

Ich habe da keine Angst, zumindest nicht, was die Motormechanik angeht.
Das Motoröl ist heute ohne Wasser, der Motor ist richtig warmgelaufen mit frischem Öl, ich glaube nicht, das sich dort etwas tut.
__________________
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Gruß

Detlef
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  #14  
Alt 07.09.2004, 18:58
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Hallo,

Der Dieter hat sich hier sicher nur patschert ausgedrueckt, der ist doch sonst sehr hlfsbereit...

Bewegliche Teile, ja alle Wellenlager etc. "Unter Öl" nützt da nix. Ich hab mal die Kurbelwelle incl Pleuel und Kolben eines versenkten Mercury bewundern duerfen. Das sah nach 2 Tagen furchtbar aus. Das kann noch ein paar Stunden gut gehen, aber irgendwann verabschiedet sich ein teil endgueltig. War zwar ein 2 takter, aber ein Ölfilm ist da auch auf all den teilen. So ein motor gehoert zerlegt. Sonst weisst du nie, ob und was er abgekriegt hat.

Und wenn er gelaufen ist und erst durchs Wasser ausging, dann hat er garantiert was abgekriegt. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann war da das Wasser im ganzen Kurbelwellengehäuse und in den Zylindern? Ohne den genau anzusehen wuerde ich damit nicht mehr rausfahren. Zumindest nicht alleine.

cu
martin
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  #15  
Alt 07.09.2004, 19:09
laika laika ist offline
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Hallo
also ich glaube auch nicht das der Dieter das Böse gemeint hat !!


diesen Motor zu benutzen ,dabei hätt ich immer ein komisches gefühl.
im Winter würde ich den in alle einzelteile zerlegen (ist doch eh im Winter immer so Trist :schlafen: )und ihn wieder neu aufbauen
PS: in der Ruhe liegt die Kraft.
gruß Laika Peter
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