Festmacher wie stark?

[Jendral]

Nö, wenn man einen ordentlichen Karabiner nimmt, nicht wirklich. Ausserdem hat Dieter geschrieben, beim "kurz anliegen" und nicht zum längeren festmachen.

[DieterM]

Zitat von trolldich

Hallo Dieter,

ich glaube, das, so wie du es beschreibst, der Karabiner, der schwächste Teil in der Kette ist. Mit einer 8mm Schnur ziehst du selbst einen großen Karabiner locker krumm. Zu meinem Leidwesen schon selber erlebt.

Es gibt solche und andere Karabiner. Ich hatte schon die französischen 8 mm Wichard INOX Karabiner am Segelboot (CONGER) unter anderen Wichard Schäkeln, die echt praktisch gebaut sind und ewig halten. So ist es auch an zwei Festmachern am jetzigen Boote. Bezweifel, das diese auch an einem 1t britischen RIB flach gezogen werden.

Je nach Qualität und Stärke kann natürlich der Karabiner der Schwachpunkt am Festmacher sein. In der Praxis ist es aber meistens Derjenige der das Boot festmacht und nicht weiß, wie man das ordentlich macht. Dabei kommt es meist zu den wunderlichsten Knoten oder Sicherungsarten.

[trolldich]

Zitat von Jendral

Nö, wenn man einen ordentlichen Karabiner nimmt, nicht wirklich.

Das ist Kokolores, was du da sagst! (Wobei ich dir mal zu Gute halte, dass ich's auch nicht glauben würde, wenn ich es nicht schon selber - kostspielig - erlebt hätte)
Schon mal geschaut welche Bruchlast ein 10mm Seil hat und ein großer Karabiner in Längst- und Querrichtung hat?

#5 war ein 120mm Karabiner dran - also kein Spielzeugteil. Bugauge siehst du ja selber und Karabiner war danach manuell nicht mehr zu öffnen und schief wie die Nacht.

Wenn du im Hafen hinter der Mauer zwischen zwei großen Sunseekern liegst reicht es oftmals schon aus die Schläuche fester aufzupumpen - das Böötchen presst sich dann schon zwischen den zwei Pötten fest und du brauchst quasi nur einen Bindfaden. Klatscht die Welle aber von vorne an kurzer Leine sieht die Welt so aus wie in #5 gezeigt.

Zitat von DieterM

In der Praxis ist es aber meistens Derjenige der das Boot festmacht und nicht weiß, wie man das ordentlich macht.

So sieht's aus!
War damals auch mein Fehler. Kette und längere Leine und nix wäre passiert.


Apropos Wichard - was wirklich richtig gute Teile sind:

Der 60mm hält 360kg i. Qr und 600kg in Lr.
der 80/880/1600
der 100/1200/2500
der 120/1360/3800

[Jendral]

Jaja, kokolores hin oder her, was soll der Quark beim kurzen Anlegen?

[heiner]

noch mal zurück zur festmacherstärke:

zu bedenken ist auch, dass man in die festmacher gut knoten legen muss und , dass die taue auch gut zu greifen sind.
wenn du dein zar 47 mal verholen musst, hast du bei 10 mm tauen so gut wie nichts in der hand. das schnürchen läuft dir aus der hand und schneidet womöglich noch in die haut ein.

ich habe an meinem 5 m rib festmacher mit 18 mm durchmesser. das macht richtig freude die anzufassen. und damit kannst du auch das boot halten oder verholen etc.
gruss
heiner

[Chris2]

Hallo,

zum kurz anliegen sind die oberen Klampen vorne nützlich. Die Festmacher setzt man aber mit einem Karabiner unten an der vorderen Öse, führt diese an Land zum dortigen Poller und dann wieder zurück zum Boot wo belegt wird an der vorderen Klampe. Das erleichter dann auch wieder das Leinen loswerfen beim Ablegemanöver, weil dies von Bord geschehen kann.

Bei längerem Anliegen, z.Bsp. über Nacht, gehen zwei Festmacher von der vorderen Öse auseinander an Land und werden dort belegt und gut gesichert. So kannst Du auch die Liegplatz-Persenning über Nacht gut drüber ziehen und

ich sehe schon das man nie auslernt. An die Bugöse zum festmachen habe ich noch gar nicht gedacht, war bei unserem neuen Zar 47 so auf die festen Klampen am Bugbereich fixiert und dachte die halten das aus und sind für das längere Festmachen geeignet.
An die Befestigung der Liegeplatz-Persenning dachte ich natürlich auch noch nicht.
Mein altes zerlegbares habe ich natürlich nur an der Bugöse festgemacht wenn es länger gelegen hat.
Danke allen nochmal für die Beiträge und Erläuterungen.

Viele Grüße
Christian

[HaraldGesser]

Zitat von DieterM

Hallo Christian,

Die Festmacher setzt man aber mit einem Karabiner unten an der vorderen Öse

...

würde ich auf keinen Fall empfehlen. Ein Karabiner hat beim Festmachen eines Bootes nichts zu suchen.

Das aus gutem Grund: Beim Einhängen eines Karabiners in eine Metallöse besteht durch die Bewegung des Bootes immer die Gefahr daß sich dieser in der Öse verkantet. Geht man bei einem gängigen Karabiner von einer Bruchlast von rund 3.000Kn aus so gibt dies immer den Höchstwert bei Zugbelastung an. Bei der durch das Verkanten auftretenden Biege- bzw. Knickbelastung liegt die Kraft, die den Karabiner zerstört, ganz erheblich darunter, je nach Material schon bei 300 bis 400 Kn. Da nutzt dann auch eine 12mm-Leine nichts.


Grüße

Harald