bolero600
14.09.2014, 15:59
Liebe Gemeinde
seit März 2013 bin ich hier im Forum registriert und habe bisher nur als passiver Leser einige Themen verfolgt.
Da sich nun die Schlauchbootsaison schon wieder den Ende neigt und vor der Tür es eher ungemütlich ist, möchte ich mich heute mit meinem Projekt kurz vorstellen:
Bolero 600 – Restauration
Im Anzeigenteil der Regionalzeitung des nürnberger Umlandes entdeckte ich Anfang August 2012 eine Anzeige, dass ein RIB Pischel Bolero 600 zu verkaufen sei.
Bei der Besichtigung in einem Wochendgrundstück zeigte sich ein seit 8 Jahren abgestelltes, völlig verwahrlostes Boot: kaum Luft in den Schläuchen, total verdreckt, Schläuche schimmelig, Außenborder (Evinrude 140 V4 2T und Mercury 25) offensichtlich ohne Reinigung abgestellt, deshalb alle Aluteile oxidiert. Stauraum unter der Sitzbank und Motor stanken entsetzlich nach Mäusekot und waren bis oben mit Laub gefüllt. Generationen von Mäusen hatten hier ein ungestörtes Leben.
Bedrohlich fand ich einen Riss an der Backbordecke des Siegels.http://schlauchboot-oline.com/images/smilies/eigenesmilies/cognemur.gif
Der Harbeck-Trailer machte einen ordentlichen Eindruck, deshalb kaufte ich das Boot spontan, obwohl der Motor ein defektes Unterwasserteil und gesprengten Schaft nach Grundberührung hatte.
Im Herbst 2012 wurde das Boot zunächst total zerlegt, gereinigt und der Trailer wieder mit neuem TÜV versorgt (waren nur die Bremsbeläge und –Seile zu wechseln), da die alten Reifen nicht mehr lieferbar waren, schickte mit Harbeck eine Freigabe für ein anderes Format per Email – super Service für einen 24 Jahre alten Trailer.
Es zeigte sich, dass der Spiegel komplett verfault war (Probebohrungen gesetzt). Als Vorarbeiten habe ich den Spiegel aufgeschnitten und das Holz entfernt. Vom Bootsbauer wurde dann ein neuer Spiegel eingebaut. Nachdem das Boot schon beim Bootsbauer war wurde der Rumpf noch geschliffen, gespachtelt bzw. an einigen Stellen ausgebessert, mit Epoxy-Grundierung beschichtet und mit Antifouling gestrichen. Alle Laminierarbeiten wurden in Epoxy ausgeführt.
Wie von mir erwartet waren am Schlauch zahlreiche undichte Stellen – sowohl an den Nähten als auch Löcher - zu flicken. Aber nach insgesamt 17 Flicken war und blieb der Schlauch nahezu dicht. http://www.schlauchboot-online.com/images/smilies/eigenesmilies/chapeau.gif
Um das Boot wieder einigermaßen ansehnlich zu machen wurde der Teakbelag gesäubert und geölt, ein neues Armaturenbrett gebaut und der Schlauch von alten Aufklebern und spröden Gummiauflagen befreit – was für eine Scheißarbeit.
Technisch wurde das Boot komplett neu aufgebaut (Elektrik, Hydrauliklenkung, Benzinleitungen, - Filter, Motor, ...) lediglich der Vetus Tank wurde weiter verwendet.
Die Fotos spiegeln wie immer nur ansatzweise die Schufterei wieder.
Nach vielen Stunden Basteln und Schwitzen konnte ich die Arbeiten gerade noch rechtzeitig vor dem Sommerurlaub beenden und so startete ich mit Familie und Boot am Haken im August 13 nach Istrien.
Obwohl ich während der Restauration teilweise schwer grübelte, ob sich der Aufwand lohnen würde, entschädigten bereits die ersten Fahrten für den Aufwand. Fahrverhalten und –Spass haben mich angenehm überrascht. Der Mercury F115 reicht für meine Ansprüche sehr gut, um Wasserschi, Wakeboard und Tubes zu ziehen. http://www.schlauchboot-online.com/images/smilies/eigenesmilies/chapeau.gif
Inzwischen habe ich 104 Betriebsstunden mit dem Boot auf dem Wasser verbracht und bin zum absoluten RIB-Fan geworden:
absolut trocken trotz Wellen, handlich beim Slippen, wenig Kränkung, spurtstark, günstiger Verbrauch (ca. 8,5 Lier pro Stunde), Platzangebot und Bewegungssicherheit (Teak ist einfach besser als jede GFK-Oberfläche) ...
:cool:
Fortsetzung mit weiteren Bildern folgt, wenn mir jemand erklärt, wie ich Bilder in den Terxteinfügen kann.
seit März 2013 bin ich hier im Forum registriert und habe bisher nur als passiver Leser einige Themen verfolgt.
Da sich nun die Schlauchbootsaison schon wieder den Ende neigt und vor der Tür es eher ungemütlich ist, möchte ich mich heute mit meinem Projekt kurz vorstellen:
Bolero 600 – Restauration
Im Anzeigenteil der Regionalzeitung des nürnberger Umlandes entdeckte ich Anfang August 2012 eine Anzeige, dass ein RIB Pischel Bolero 600 zu verkaufen sei.
Bei der Besichtigung in einem Wochendgrundstück zeigte sich ein seit 8 Jahren abgestelltes, völlig verwahrlostes Boot: kaum Luft in den Schläuchen, total verdreckt, Schläuche schimmelig, Außenborder (Evinrude 140 V4 2T und Mercury 25) offensichtlich ohne Reinigung abgestellt, deshalb alle Aluteile oxidiert. Stauraum unter der Sitzbank und Motor stanken entsetzlich nach Mäusekot und waren bis oben mit Laub gefüllt. Generationen von Mäusen hatten hier ein ungestörtes Leben.
Bedrohlich fand ich einen Riss an der Backbordecke des Siegels.http://schlauchboot-oline.com/images/smilies/eigenesmilies/cognemur.gif
Der Harbeck-Trailer machte einen ordentlichen Eindruck, deshalb kaufte ich das Boot spontan, obwohl der Motor ein defektes Unterwasserteil und gesprengten Schaft nach Grundberührung hatte.
Im Herbst 2012 wurde das Boot zunächst total zerlegt, gereinigt und der Trailer wieder mit neuem TÜV versorgt (waren nur die Bremsbeläge und –Seile zu wechseln), da die alten Reifen nicht mehr lieferbar waren, schickte mit Harbeck eine Freigabe für ein anderes Format per Email – super Service für einen 24 Jahre alten Trailer.
Es zeigte sich, dass der Spiegel komplett verfault war (Probebohrungen gesetzt). Als Vorarbeiten habe ich den Spiegel aufgeschnitten und das Holz entfernt. Vom Bootsbauer wurde dann ein neuer Spiegel eingebaut. Nachdem das Boot schon beim Bootsbauer war wurde der Rumpf noch geschliffen, gespachtelt bzw. an einigen Stellen ausgebessert, mit Epoxy-Grundierung beschichtet und mit Antifouling gestrichen. Alle Laminierarbeiten wurden in Epoxy ausgeführt.
Wie von mir erwartet waren am Schlauch zahlreiche undichte Stellen – sowohl an den Nähten als auch Löcher - zu flicken. Aber nach insgesamt 17 Flicken war und blieb der Schlauch nahezu dicht. http://www.schlauchboot-online.com/images/smilies/eigenesmilies/chapeau.gif
Um das Boot wieder einigermaßen ansehnlich zu machen wurde der Teakbelag gesäubert und geölt, ein neues Armaturenbrett gebaut und der Schlauch von alten Aufklebern und spröden Gummiauflagen befreit – was für eine Scheißarbeit.
Technisch wurde das Boot komplett neu aufgebaut (Elektrik, Hydrauliklenkung, Benzinleitungen, - Filter, Motor, ...) lediglich der Vetus Tank wurde weiter verwendet.
Die Fotos spiegeln wie immer nur ansatzweise die Schufterei wieder.
Nach vielen Stunden Basteln und Schwitzen konnte ich die Arbeiten gerade noch rechtzeitig vor dem Sommerurlaub beenden und so startete ich mit Familie und Boot am Haken im August 13 nach Istrien.
Obwohl ich während der Restauration teilweise schwer grübelte, ob sich der Aufwand lohnen würde, entschädigten bereits die ersten Fahrten für den Aufwand. Fahrverhalten und –Spass haben mich angenehm überrascht. Der Mercury F115 reicht für meine Ansprüche sehr gut, um Wasserschi, Wakeboard und Tubes zu ziehen. http://www.schlauchboot-online.com/images/smilies/eigenesmilies/chapeau.gif
Inzwischen habe ich 104 Betriebsstunden mit dem Boot auf dem Wasser verbracht und bin zum absoluten RIB-Fan geworden:
absolut trocken trotz Wellen, handlich beim Slippen, wenig Kränkung, spurtstark, günstiger Verbrauch (ca. 8,5 Lier pro Stunde), Platzangebot und Bewegungssicherheit (Teak ist einfach besser als jede GFK-Oberfläche) ...
:cool:
Fortsetzung mit weiteren Bildern folgt, wenn mir jemand erklärt, wie ich Bilder in den Terxteinfügen kann.