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Rotti 06.02.2004 21:28

Servus Dieter u. Co!

Ich weis die Vorteile beider Bauarten zu schätzen. Ich fühle mich auch nicht angegriffen. Aber auf alle Fälle wollte ich zum Ausdruck bringen, daß -wenn man schon Vergleiche macht - nicht Äpfel mit Birnen, Holzbodenkonstruktion mit RIB etc. vergleicht. Weil solche Vergleiche jeden Neuankömmling im Forum total verunsichern. Und das sehe ich als Pflicht, hier klare Worte zu sprechen. Bis dann Leute :coool: :chapeau:

Mathias

DieterM 06.02.2004 21:32

Hallo Martin-Dodl,

langsam, volle Gleitfahrt ist bei einem solchen Seegang nicht mehr gegeben. Da mußt Du Dich einfach an die Verhältnisse anpassen.

Beim ersten Bild könntest Du mit einem W-Saturn noch gute Gleitfahrt um die 12 kn = 20 kmh + machen, mit Deinem AVON bestimmt um die 15 bis 17 kn = um die 30 kmh, mit meinem MARLIN sicher 20 kn = 35 kmh.

Das 2. Bild ist schon ernster zu nehmen. Mit dem W-Saturn gute Halbgleiterfahrt mit erhobenen Bug, mit Deinem AVON bestimmt noch 20 kmh, und dem MARLIN knapp 25 kmh. Mehr ist einfach nicht drin. Hier spielt auch die Bootslänge eine Rolle mit.

Außerdem bin ich bei sehr rauher See vor Korsika schon draußen gewesen, einfach auch um das Boot zu prüfen, und knapp über Gleitfahrtschwelle war immer drin, jedoch nicht mehr bei der Felsengruppe mit schweren Grundseen und mit 2-3 Meterwellen, da ging es nurmehr langsam mit erhobenen Bug weiter in Halbgleiterfahrt. Siehe hierzu meinen Bericht über die Rettungsfahrt bei hochgehender und kabelliger See im Korsika-Bericht vom SEP 2004.

Du darfst die hervorragenden Rauhwasser-Eigenschaften Deines AVON nicht verändern durch Verlagerung des Steuerstandes, damit würdest Du das Verhalten Deines Bootes bei schwerer See komplett verändern, und das wäre sehr schade. Was Du letztenendes machst ist Deine Sache, aber dann auch nicht mehr beispielhaft hier fürs FORUM. Ich bin sicher, daß Dein AVON die bestimmt guten Fahreigenschaften Eures Motorkreuzers glatt überspielt durch seine ganz andere Konstruktionsweise. Spätestens, wenn Du i.Frühjahr die ersten Ausfahrten an der Adria machst, wirst Du es merken, was für ein tolles Boot Du Dir da angeschafft hast. Aber bitte bitte, veränder doch nicht das Konzept durch eigenen Eingriff.

Rüste das Boot richtig aus, damit Du alles an Bord hast was zu einer guten Ausrüstung gehört. Das ist das Geld allemal wert.

Gruß
Dieter

dodl 06.02.2004 22:06

Einer geht noch... :)

Noe Dieter, ich bau eh nicht um. Rotti hat mir das schon im Chat ausgeredet. Aber das hat mich an dem Thread so interessiert. Denn egal wo ich den Steuerstand habe, es zaehlt ja die Schwerpunktachse.

In dem Zusammenhang faellt mir ein, dass Jaques von bateau (die entwickeln Eigenbaupläne) immer drauf hingewiesen hat, dass man moeglichst keine Änderungen vornehmen soll, die sich auf diese Achse auswirken. Weil der Rumpf dahingehend optimiert ist. Man kann zwar den Steuerstand geringfuegig anders platzieren, sollte das dann aber mit Tank und Batterie "kompensieren".

Was dann fuer mich den Schluss zulaesst: Man kann zb beim Wiking NICHT einfach hinten sitzen und hoffen dass das Fahrverhalten bei Rauhwasser besser wird. Denn scheinbar ist der Rumpf auf eine bestimmte Schwerpunktlage hin entwickelt. Und worauf ich letztlich hinaus will, es ist dann nicht der Hecksteuerstand der moderne Boote im Rauhwasser besser macht, sondern die Kombination Rumpfform (vor allem die heute ueblichen spray rails) und Schwerpunktlage. Denn der Schwerpunkt ist offensichtlich weiter hinten, aber nicht weil das Boot einfach hinten durchs Gewicht ins Wasser haengt. Man sieht ja auf deinen Fotos und auf denen von Manos, dass das Boot trotzdem recht flach daherkommt.

Aehm ja, was wollt ich eigentlich sagen??

Dass also scheinbar nicht die Frage vorne oder hinten sitzen alleine entscheidend ist. Das war fuer mich der wichtigste Punkt :)

Alle anderen Vorteile die Reimar erwaehnt hat, sind natuerlich klar. Es ist kaum zu glauben wie wenig Platz auf meinem 4,7m Boot ist. Keinerlei Stauräume, geringe Innenbreite, wenig nutzbare Innenlänge. Das ist bei modernen Booten ganz anders.
Fuer die Wikings kann ich nicht sprechen.

Unterm Strich wuerde das aber fuer einen Neuling bei Neukauf bedeuten von Wiking eher die Finger zu lassen und auf jeden Fall einen schicken Italiener zu kaufen, wenn es als Freizeitboot eingesetzt werden soll. Fuer Spezialanwendungen gelten dann andere kriterien. mein Avon kommt ja eigentlich auch aus der Military und Workboat Abteilung...

Prost :biere:
martin

DieterM 06.02.2004 22:38

Salüt Martin,

so sehe ich es auch!

Gruß & Gute Nacht
Dieter

helge 09.02.2004 11:55

@dodl,
naja, wie schon gesagt - einen "schicken" Italiener könnte ich mir nicht kaufen, der wäre für mich unpraktisch, und den "Schick" gebe ich weniger Bedeutung als dem Praktischen ab, zumal Modeerscheinungen schnell wechseln, bzw. das können sich andere vielleicht eher leisten.
Andererseits fahre ich auch im Regen (fast) mit Kajütdach trocken, meine Jacken sind schnell und trocken verstaut, habe Stauraum (ausreichend nie*ggg*), eingebaute Kühlbox, 80-100l Sprit dabei, 6 konventionelle(platzverschwendende) Rettungswesten, und im Hafen ruckzuck das Boot regendicht ... und das mit nur 4m Gesamtlänge.
Insofern könnte gerade das wieder für einen Neuling sprechen.....
Also ganz wichtig: in der Praxis Erfahrung sammeln, dann entscheiden ....
Gruß Helge

Grisu1965 09.02.2004 12:03

Hallo alle,

also so ganz allgemein kann man nicht sagen das ein Neuling die Finger von einem Wiking lassen sollte.
Was die Ribs angeht mag das ja unter Umständen hinkommen aber bei den zerlegbaren Booten würde ich mal behaupten gibt es kein Schlauchi das Rauwassergeeigneter ist als das Wiking mit seinem V-Plattenboden.

Es kommt also auch immer auf den Verwendungszweck an den das Boot haben soll :lachen78:

Gruß
Jürgen

dodl 09.02.2004 13:02

Hallo,

Stimmt natuerlich, es ging zuletzt nur mehr um RIB's.

Und da war das Argument auch zu einem guten Teil der Preis. Wenn du bei Neukauf die Wahl hast zwischen einem doch sehr teuren Viking und einem mindestens gleich guten (was Rauhwasser und Platz angeht) anderem RIB, dann waere es unvernuenftig zum teureren Viking zu greifen. Um das mal diplomatisch zusammenzufassen :)

Die zerlegbaren fand ich auch immer sehr schick, wenn da welche in HR rumgefahren sind. Letztes Jahr um diese Zeit haette ich mir fuer so ein Viking den A... aufgerissen :chapeau:

cu
martin

Reimar Heger 09.02.2004 16:10

Mir ging es bei meinen Erfahrungen die ich in den letzten 25 Jahren mit Schlauchbooten gemacht habe einfach darum aufzuzeigen was nach meiner Meinung nach das bessere ist. Vergleichen muß man natürlich immer
gleich große Boote! Das ist klar! Ich habe u.a. geschrieben daß ich mit meinem Gugel 4,10 m Rib mit einem bekannten welcher ein Wiking mit 4,10 m Länge hatte in Kroatien gefahren bin und am Ziel war eben dieser mit seiner Frau - beide saßen vorne - klitzschnaß währen meine Frau und ich mit der Hecksteuerung absolut trocken war. Habe dies alles auf dem Video. Unsere Bekannten die sich mit dem Handtuch erst mal das Gesicht und dann da Boot abgetrocknet hatten und bei uns - absolut trocken. Bei mir ist die Sache klar. Ich möchte keinesfalls gegen die Qualität von Wikingbooten sprechen, mir ging es einfach darum aufzuzeigen - nachdem ich fast alle Schlauchbootkonstruktionen gefahren habe - welche meiner Meinung nach die beste ist. Kaufen kann jeder was er will - natürlich - und wird damit hoffentlich glücklich. Grüße Reimar

Da fällt mir gerade noch was ein. Wir haben Bootsfreunde mit denen wir lange Jahre zusammen Fahrten unternommen haben. Die hatten einen Wiking Titan mit 205 PS Mercruiser Innenborder. Wisst Ihr was die jetzt haben? Ein offenes Sportboot (Festrumpf) mit Centerkonsole - also Mittelsteuerung! Nur zur Information.

helge 10.02.2004 11:44

Hallo Reimar,
und wie kann man das vergleichen?
Man könnte auch argumentieren: Wer sich ein RIB mit "Stossdämpfern" kauft, pflegt die Platzverschwendung..... ein 8m-Italiener oder ein Wiking Titan ist gewiss kein Argument zu der ursprünglichen Bedeutung eines Schlauchbootes: Zerlegen und Einpacken. Wer sich ein offenes Festrumpf kauft hat bestimmt kein Interesse an der Ostsee - oder will er sich vorne dann sein 1Mann-Zelt aufbauen? Ich meine, solche Argumente zählen in unserem Hobbybereich absolut nicht. Subjektive Meinung ist massgeblich für die Freude am Bootfahren - ebensowenig kann ich einem Kunden Wannenleuchten mit Leuchtstofflampen fürs Wohnzimmer verkaufen mit dem Argument, weniger Strom zu verbrauchen - wo bleibt da sein Wunsch nach Gemütlichkeit und Individualtität? Wir leben in der heutigen Welt in einer enormen Informationsflut - dabei wird uns immer mehr von Außen die eigene Fantasie abgesprochen ohne das es uns richtig bewußt wird. Was sagte Prof.Grönemeyer gestern abend: Mensch bleiben!
Gruß Helge
:chapeau:

goldfish 10.02.2004 16:47

Zitat:

Original geschrieben von Reimar Heger
...
Und an die Wikingfraktion: Wenn Ihr könnt probiert folgendes aus (vorausgesetzt Ihr habt einen Motor mit zusätzlicher Steuerpinne.) Fahrt bei stärkerem Wellengang zu zweit mit der Frontsteuerung und dann setzt Euch ins Heck oder Mitte und fahrt mit der Pinne. Sofort läuft das Boot trockener - mit Sicherheit.
...

Ich habe alle meine Wikings (Heck 61 und Komet, jeweils 20 PS Johnson) mit der Pinne gesteuert. Ein - max. zwei- Mitfahrer saß vorne. Handtücher haben wir nie gebraucht. Tank war mittschiffs hinter Vordersitzbank untergebracht. Dort war er "gewichtsneutral", zumal sich ein unterschiedlicher Füllstand nicht weiter auf die Gewichtsverteilung auswirken konnte.

P.S.: Randsteuerung kam wegen der Packmaße nicht in Frage. Boot, Motor und sämtliches Zubehör wurden im PKW transportiert. Da war kein Platz mehr für die Radsteuerung. Schließlich mußte das Urlaubsgepäck ja auch noch mit.

Reimar Heger 10.02.2004 17:09

Hallo Goldfish!
Freut mich, daß es noch jemand gibt der das gute, alte Heck 61 von Wiking noch kennt! Ich habe mir damals von Wiking das Boot nachträglich mit Stufen ausrüsten lassen, kennst Du die. Damit war das Boot relativ schnell, aber auch bei Wellen durch den Plattenboden sauhart. Aber Spaß hats trotzdem gemacht. Erinnere mich noch gerne an diese Zeit. Gefahren haben wir das Boot zum Schluß mit einem 18er Evinrude mit Lenkradsteuerung am Bodensee. Damals war der alte Hanel noch Chef und sein Verkäufer war der liebe Herr Gärtner! Grüße Reimar

goldfish 10.02.2004 17:21

Hallo Reimar,

nein, das Heck 61 hatten wir nicht mit Stufen ausgerüstet. Wiking hatte seinerzeit zwar (dringend) empfohlen, das Boot bei mehr als 10 PS mit Stufen zu fahren. Wir hatten zwar auch mit dem Gedanken gespielt, Stufen nachzurüsten. Davon hatten wir aber wieder Abstand genommen, als wir keinen Unterschied im Fahrverhalten - außer, dass es natürlich schneller war - beim Betrieb mit dem guten, alten 9,5 PS Johnson ( kennst Du den noch) und dem 20 PS festgestellt haben. Mit dem 20 PS war das Boot richtig schnell. Das Boot war aber auch - genau wie Du schreibst - bei Wellen richtig hart.

Mitte der 90er Jahre hatte ich mir als Beiboot zu unserer Sea Ray ein Wiking Canis 210 mit 5 PS angeschafft. Das kleine Canis - auch mit flachem Plattenboden - hatte mich irgendwie an das Heck 61 erinnert und auch verdammt viel Spaß gemacht.

Viele Grüße!

Reimar Heger 10.02.2004 17:42

Hallo Goldfish!
Den 9,5 PS Johnson, klar kenn ich den noch. Das war eine feine Maschine. Weisst Du was mir damals bei Wiking noch gut gefallen hat, das war der Süllrand (ca 15 cm hoch) bei dem man die flachen Holzteile einschieben mußte. Aber irgendwie hat man sich dabei sicher gefühlt. Aber das gibts alles heute nicht mehr. Als 12 jähriger saß ich im aufgebauten - fahrfertigen - Heck 61 natürlich mit Motor aufgebaut auf unserem Dachboden im Fremdenzimmer und habe die Wiking Ahoi Zeitschriften gelesen und natürlich meine Lieblingslektüre "Auf 2 Eimern Luft durchs Mittelmeer" von Werner Lange mit dem ich noch verschiedentlich telefonieren kónnte. Mann habe ich damals von der großen weiten Fahrt am Mittelmeer geträumt!!! Blos ist dies erst viele Jahre später in Erfüllung gegangen. Grüße vom ehem. Heck 61 Fahrer Reimar

Übrigens, wenn man den damaligen Wikingverkäufer, den Herrn Gärtner nach einem Rabatt gefragt hatte dann hatte man immer das Gefühl, er bekommt sofort eine Kolik! Der hatte strikte Anweisung von seinem Chef Hanel - keine Rabatte! Damals konnte man sich das noch leisten, Wiking war ja auch das beste Schlauchboot!, Damals, eben!

goldfish 10.02.2004 17:58

Hallo Reimar,

ja, der Süllrand war echt Klasse.

Die Ahoi-Hefte habe ich bis heute verwahrt. Ich glaube das erste in meiner Sammlung ist von 1963, das letzte was ich habe ist auch das letzte, was erschienen ist - Anfang der 90er Jahre.

Gerne erinnere ich mich noch daran zurück als ich 1974 mit frischen Motorbootführerschein für Binnenfahrt endlich das Heck 61 auf dem Gardasee offiziell selbst fahren durfte. Da lagen allerdings meine ersten "Lange-ähnlichen-Erlebnisse" in Form von zwei Elba-Urlauben 1965 und 1966 mit meinen Eltern - natürlich mit dem Heck 61 - schon ein paar Jahre zurück.

Viele Grüße!

Reimar Heger 10.02.2004 18:02

Hallo Goldfish!
War doch irgendwie schön die damalige Aufbuchzeit mit unseren Wiking´s in den 60er und 70er Jahren. Gruße Reimar

DieterM 10.02.2004 21:07

Hallo Reimar und Goldfish,

ich war dato gesegelt und kam erst Ende der 70 er Jahre bei einem Freund auf den Zipfeltüten GT. Als Tauchwache fuhr ich mehrfach mit raus und verliebte mich auch in die WIKING's. Als ich dann meinen ersten WIKING Anfang der 80er Jahre kaufen wollte, und mit DM 10' in der Tasche in Hofgeismar aufkreuzte, hatte besagter "NK" trotz vereinbarten Termin, keine Zeit für mich. Ich kaufte dann einen ZODIAC aus Rachegefühlen, holte mir aber 10 Jahre später doch noch einen WIKING zu "Sonderkonditionen". Damit war alles wieder gut. Der Saturn hatte noch die hohe Kunststoffschiene zum einschieben in den Süllrand. Nehme an, daß Jürgen Grisu auch so eine hat.

Das war noch eine große Zeit am Anfang, nachdem der alte Hanel bereits das Schiff verlassen hatte. Und damals war WIKING richtig führend, zumindest hier in Deutschland. Heute ... ist es zum ... :flennen:

Gruß
Dieter

goldfish 10.02.2004 21:55

Zitat:

Original geschrieben von Reimar Heger
Hallo Goldfish!
War doch irgendwie schön die damalige Aufbuchzeit mit unseren Wiking´s in den 60er und 70er Jahren. Gruße Reimar

Hallo Reimar,

jaaaa ......!!! Schade, dass es schon so lange her ist. Aber man wird eben älter ...

Apropos Alter: ich bin Jahrgang 1957, wie alt bist Du? Wir müssten doch etwa gleich alt sein ...

Viele Grüße!

Reimar Heger 11.02.2004 10:13

Hallo Goldfish!

Bin 52er Baujahr!

Hallo Dieter!

Wenn ich heute so zurückdenke, dann muß ich sagen, trotz der späteren Boote die wir bzw. ich hatten, die gute alte Zeit war doch die beste! Wohl denen die dies noch miterlebt haben. Damals war man irgendwie ein elitärer Kreis mit seinem Wiking! Schließlich - und das muß man anerkennen - war es Wiking der das Schlauchboot "Hoffähig" gemacht hat
bzw. seine bekannten Langstreckenfahrer wie Werner Lange, Lebrecht Knipping und einige mehr. Schön war´s, auch vor allem weil ich damals noch mit meinem Vater mit dem Boot unterwegs sein konnte. Grüße Reimar

helge 12.02.2004 11:55

Hallo Goldfisch und Reimar,
dann kann ich mich ja vom Alter her zwischen Euch gesellen - auch ich erinnere mich gerne an die Zeit mit den Eltern und den "Spitztüten". Ich beneide Goldfisch um seine Sammlung der Ahoi - mein Vater hat sie leider nicht mehr.
Aber bleiben wir ehrlich - auch unsere Eltern konnten sich wiederum damals an irgendeine "gute alte Zeit" erinnnern. Schade finde ich nur, dass es hauptsächlich die Pflege nur einer einzelnen Person war, die es geschafft hat, dass eine Wiking-"Tradition" heute so zerschunden dasteht, und da meine ich nicht nur als Leidtragende die Werft.
Gruß Helge:erbost:

Reimar Heger 13.02.2004 10:45

Diese gute alte Zeit bezieht sich auf eine gewisse Aufbruchzeit im Wassersport. Anfang der 60er Jahre hatte man ja eigentlich erst mal wieder so ein bisschen Luft um sich auch mit einem Hobby/Wassersport zu beschäftigen. Zuvor war ja jeder froh, wenn er über die Ruden kam!
Und die damalige Zeit war irgendwie - ja, zufriedener, schöner, man konnte sich auch an weniger Begeistern! Und heute? Mehr, schneller, schöner, größer, komfortabler, ohne Ende! So ist es halt heute. Grüße Reimar

dodl 14.06.2004 11:59

Hallo,

Wollte das Thema nochmal raufholen, nachdem ich heuer im Urlaub doch einiges an Erfahrungen mit dem Avon von spiegelglatt bis richtig ruppig machen durfte.

Vorne sitzen ist fuer mich gestorben :)
Aber NICHT, weil ich mehr Gewicht hinten haben will, sondern weniger. Der eine Mann der da im vorderen Drittel sitzt kann naemlich das enorme Gewicht von 3-4 Passagieren nicht kompensieren.

Soll heissen, wenn ich vorne sitz und 2 Erwachsene + 3 Kinder hinter mir auf den Sitzen, dann hab ich schon Probleme in Gleitfahrt zu kommen. Da muss ich mich weit ueber die Scheibe nach vor beugen. Und wenns dann soweit ist, zischt das boot so blitzartig ab, dass hinten alle durcheinander purzeln. Setzen sich hinten 2 Erwachsene bloed hin, dann brauch ich auch ewig bis zum gleiten. Beugt sich einer davon aber nur einen Meter nach vor, dann gehts ab.

Drum hab ich beschlossen mich selbst ein bissl nach hinten zu bringen und unbedingt mehr Gewicht nach vor. Da ich ja nicht gerade übermotorisiert bin mit 50PS und keinen Powertrimm habe, muss ich halt auf diese Weise tricksen.
Noch dazu wo ich jetzt einen Prop mit viel zu wenig Steigung in Gleitfahrt habe. Nehm ich aber 1-2" mehr, dann passts wohl in Gleitfahrt, aber ich komm dann garnicht mehr dahin, wenn ich die Leut hinten sitzen habe.

Und was mir auch wichtig ist: Ich sehe derzeit nicht was da hinten passiert. Als ich fuer die 16 jaehrige Cousine ein wenig Action machen sollte, kugelten die Leut hinten auf den Schläuchen rum und klammerten sich fest, und ich hab nix bemerkt. Also Passagiere nach vor.

Im Rauhwasser ebenso. Trimm ich das Boot voll runter und sitz alleine vorn kann ich durch die Wellen brettern wie ich will, es verzoegert zwar, aber es schlägt nie. Komm ich mit aufgestellten Bug daher, dann schaukelt das ganze irgendwie hatschert herum und ich hab nicht so das Gefuehl alles unter Kontrolle zu haben, wie mit Bug unten.

Ich setz mich also aus genau dem umgekehrten Grund nach hinten, naemlich um die Tanks ein wenig nach vor zu bekommen (Sitzbank und Konsole) und um Passagiere vorne zu haben. Falls es wider Erwarten vorne ZU schwer wird, kann ich immer noch ein bissl rauftrimmen. Mit den Leuten hinten kann ich garnix mehr machen. Da bin ich mit dem Tilt schon am letzten Loch unten.

Ich bin also immer noch der Meinung, Bug runter. Zumindest bei meinem boot unbedingt. Bug rauf bedeutet bei meinem boot schlechteres Fahrverhalten und Rauhwassereigenschaften. Und ich schwoere, ich hatte nie einen Tropfen Wasser auf der Spritzdecke oder der Scheibe. Geschweige denn im Boot. Also auch vorne sitzend voellig trocken unterwegs. Dafuer schaufel ich von hinten das Wasser kubikmeterweise rein :lachen78:

cu
martin

helge 18.06.2004 11:48

Zitat:

Dafuer schaufel ich von hinten das Wasser kubikmeterweise rein
Hallo Martin,
damit habe ich keine Problem (nur bei Rückwärtsfahrt und Wellen... :ka5:
Ich habe allerdings Langschaft - und Du?

Wenn der Bug oben ist, ist es klar, dass die Wasserlinie am Rumpf kürzer ist und dadurch die Stabilität auch fehlt. Ein auf und Ab-Wippen ist daher genauso erklärbar.
Andererseits wird das Boot auch schneller mit kürzerer Wasserlinie.
Aber so ist das halt - nur Vorteile gibt es nicht.

Ich habe übrigens keine Probleme mit 2 Erwachsenen hinten und 1er vorne in Gleitfahrt zu kommen. Erst mit 4 Kindern und 2 Erwachsene und noch hinten 80l wirds schwer - allerdings ist das auch reichliche Beladung, und außerdem trimme ich auch während der Fahrt.
Gruß Helge

dodl 18.06.2004 11:57

Hallo,

Ja genau in Rueckwaertsfahrt. Da schaufelt es richtig Wasser rein. Ich haenge hinten sehr tief mit dem motor und mein Spiegel ist sehr tief ausgeschnitten.
Da ist gleich Wasser drin im Retourgang. Ist auch ein langschaft.

Beim Wiking sitzt du etwas weiter vorne als ich, vielleicht ist das auch ein grund, ich sitz ein Stueck weiter hinten und dann alle Leute und 60l Sprit und die Batterie auch noch dahinter. Die vorderen 1,5-2m sind dafuer ohne irgendwelchen ballast. Das halte ich inzwischen fuer vergeudeten Platz und eben von der Gewichtsverteilung nicht ideal.

Das mit dem ins gleiten kommen, mein Gott, wenn ich alles zusammenrechne, dann sind das immerhin an die 900kg+, die mein 50er Motorchen da rausschieben musste :) Das ganze Wasser aus der Bilge muss ja erstmal raus...

cu
martin

DschungisKahn 05.10.2004 09:18

Hallo zusammen und allgemein, weil ich glaube Reimar hat sich abgemeldet


OBERLEHRER Nix-weis sprach:

also beim fahren mit hecksteuerstand ist folgendes mit zu bedenken:
=========================================
Entspricht die sogenannte „Signifikante Wellenhöhe" der tatsächlichen Wellenhöhe? Nur selten. Als „Signifikante Wellenhöhe" wird die Durchschnittshöhe derjenigen Wellen bezeichnet, die zum größten Drittel aller Wellen gehören. Dies entspricht nur ungefähr der Wellenhöhe, die ein geübter Beobachter schätzen würde. Dabei können einzelne Wellen durchaus die doppelte Höhe haben.
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aus Um Links zu sehen, bitte registrieren

nach meiner Erfahrung sind das bis zu 3 facher wellenhöhe ca. alle 30 wellen

also aus läppschen 0,5m wird eine 1,5m auch wegen des tiefen Wellentales und diese Welle dürfte sich dann auch brechen, also man kann sie nicht *absurfen*, sondern man springt ohne zu wollen und ohne das man dies Teil sieht - geschieht dies mit etwas höherem Tempo, dann taucht der Festrumpf eines Ribs tief ein und die Schläuchen bremsen die Bewegung hart auf den Wellen und wie ich bei einem Griechen/Italiener RiB beobachten konnte mit fatalen Folgen für die Gäste (kugeln, Brüllen, schreien, vorne viel Gewicht) der Steuermann ist mit Gesicht auf Lenkrad aufgedötzt und dann hinter dem Steuerstand auf den Boden zusammengesackt.

=> diese Gefahr sehe ich vor allem auch bei dem von Reimar Heger gepriesenem und von mir in NEU bestelltem sehr leichten Gugel Touring Ultra

=> schwerere RIB's dürften noch mehr eintauchen, deshalb haben diese Ribs ja auch nur noch mini-schläuche


Beobachten durfte ich diesen Hardcore RIB-Touch als ich mit einem 4,7m Schlauchboot mit Pinne gegen die Wellen mit unter 10km/h angefahren bin und mir in dieser Situation einen festen Rumpf gewünscht habe.

Ich wollte mir ein Festrumpf-Boot zulegen und nach langem Hin und Her haben wir wegen der geringen 240kg Gewicht (geringer Sprit-Verbrauch), des Platzes (4 Leute plus Hund) und wegen der für mich guten Verarbeitung der Gugel Boote für dieses Boot entschieden, obwohl ich so eins noch nie gefahren bin und mir nur Bilder gezeigt wurden mit Größenangaben, bei dem Verkäufer, einer der Gugel-Brüder hatte ich auch ein gutes Gefühl, er wollte mir ein viel viel Kleineres verkaufen.

grüsse
DschungisKahn

Reimar - nachträglich alles Gute zum 10 Jahre älteren Geburtstag als meiner sein wird

und nimm die Gugel Brille ab - bin aber froh, dass Du dich zu dem Boot geäußerst hast

DschungisKahn 05.10.2004 09:32

Zitat::::
===========================================
27.04.2004, 16:51
Reimar Heger
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Beiträge: 243

Eine kleine Anmerkung von mir. Wer gut gemeinte Ratschläge und Erfahrungen nicht schätzt und beachtet, der muß eben Lehrgeld bezahlen und das kann auf dem Meer tödlich sein! Wer´s nicht glaubt und zu leichtsinnig ist bitteschön! Das Mittelmeer kann herrlich sein aber auch gewaltig und wer hier glaubt mit einem
"Spielzeugboot" (bitte den Ausdruck nicht zu wörtlich nehmen) in der Griechischen Inselwelt sorglos herumtuckern zu können wird sehr bald eines besseren belehrt.
Ich hatte Bootsfreunde die - ich war leider beruflich verhindert - mit einer großen Anzahl von großen und hoch motorisierten RIBS dort waren und mußten trotz herrlichem Sonnenschein die Touren abbrechen. Da waren RIBS mit 10 m und Dieselinnenborder dabei. Ein guter Bekannter war dort mit seinem Wiking Titian und 200 PS Yamaha. Der wurde bei einer Welle mit solch einer Wucht ins Boot geschleudert daß er sich einen Wirbel gebrochen hatte und mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht wurde! Dies nur so nebenbei für Leichtsinnige!! Ich selbst bin wirklich nicht ängstlich und habe eine große Anzahl von Touren mit verschiedenen Booten am Mittelmeer unternommen - aber immer mit Respekt vor der Gewalt des Meeres! Dies als kleinen Hinweis meinerseits. Grüße Reimar
__________________
Der ärmste Hund auf dieser Welt ist ein Mensch für den nur eines zählt - und das ist Geld!

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=> Reimar, das kann ich nur als Bevormundung empfinden, eine Erklärung wäre besser gewesen

und jetzt zum Thema Boote und wie gefahren - das Boot hat Klasse C

Fazit: Das Grabner Variant SL mit 4,7m Länge und 41kg Gewicht eignet sich hervorragend als im großen Auto verstaubar, transportable Familien-Badeinsel mit führerscheinpflichtigem 25 PS Antrieb. Leider wiegt das Boot mit Zubehör (vollen Kanistern) doch um die 200kg (auch die Transporthilfen wiegen etwas). Mehrstündige Touren bis 100 km sind bei entsprechenden Hilfsmitteln wie Pinnenverlängerung kein Problem.
Wellen sollte man, wegen dem Schreibtisch-Stuhl-Runterhupf-Prell Syndrom aus dem Wege gehen.
Es sind keine Slipeinrichtungen, Marinas oder dergleichen nötig, der Tiefgang des Bootes ist nahe Null, der Spritverbrauch ist mit unter 3 Litern im Schnitt sehr günstig - 4 Personen und 50kg Hund können auskömmlich und sehr wirtschaftlich befördert werden.
Der 50 kg schwere 2 Takter mit 25PS von Yamaha beschleunigt das Boot auf 40km/h und will von Männern gebändigt werden (meine 13-jährige Tochter hat auch soviel Muckis, die konnte das Teil auch länger bewegen - meiner Frau ist der Arm nach 2 Minuten abgefallen, der 15-jährigen war das zu öde).

gezeichnet

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Der *Harvey-funktion* ist der Text zum Opfer gefallen

es grüsst
DschungisKahn

Rotti 08.03.2006 21:20

........und schups, weils gerade zum Frühjahrsthema Bootskauf - Entscheidungsfindung passt.

Rotti:chapeau:

DschungisKahn 08.03.2006 22:00

jo - interessanter fred,
netter trööd,

Hecksteuerstand = eine Grundbedingung zur Rauhwassertauglickeit, weil die Beine mit abfedern => bequem sind es beim Gugel-Ultra nur 2 Stehplätze, gequetscht kann man zu dritt hinterm Steurstand stehen.

Reimar Heger hab ich im boote-forum malträtiert, warum er jetzt kein Rib mehr hat, bzw. was mit seinem Gugel-Ultra passiert ist (was ich nicht mit dem Boot anstellen darf, sodass nix kaputt wird) - nach Regenwetter hatte er von Offenen Booten die Nase voll, also nix besonderes.

Interessant ist Reimars erhobener Zeigefinger-Posting mit dem Hinweis eines Wiking-Titan Fahrers - klar, vermutlich auf dem Front-Sitz gesessen und dann durch die Wellen gerauscht, bis das Gebiss die Schläge nicht mehr abgefedert hat und dann gings aufs Kreuz (nur einem 4,7m Luftbodenboot-25PS Fahrer braucht man sowas nicht posten, weil ich damals damit nichts anfangen konnte - lauter Hirnis hab ich mir damals gedacht).


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:36 Uhr.

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