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Smalltalk Alles was wo anderst nicht reinpasst.

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  #1  
Alt 23.08.2006, 00:04
Diddel
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Hallo Rotbart,

tut mir leid wenn ich erst jetzt auf das Käferthema antworte. Die Rechnung ist ganz einfach deshalb falsch weil eine Wirtschaft immer in Bewegung sein muss. Wenn Du darüber nachgrübelst warum 1960 soundsoviel Menschen am Käfer gebaut haben und Jahre danach nicht dann geht die Rechnung nur auf wenn keine neuen Artikel erfunden werden. Das heisst das wir keine Computer und keine Handys haben. Auch diese Dinge müssen schliesslich produziert werden.
Das die Zukunft auch mehr in der Dienstleistung ist müsste dabei berücksichtigt werden. Oder anderst gesagt, im Jahre 1700 gab es keinen Menschen der einen VW-Golf baute, wieviel sind es heute?
Allerdings versteh ich was Du damit sagen willst und da stimme ich Dir zu, wenn ich die Produktion immer weiter rationalisiere und damit die Produktion steigere laufe ich Gefahr keinen mehr zu finden der sich meine Waren leisten kann.
Interessanterweise gibt es dazu Erhebungen die von einer Wochenarbeitszeit von 40- 45 Stunden ausgeht. Was mehr ist schadet dem Menschen, was weniger ist schadet der Wirtschaft, aber eben nur solange die Wirtschaft sich darüber bewusst ist das durch Produktion Kapitalwerte geschaffen werden. Das ist heute nicht mehr der Fall da die Wirtschaft versucht durch Kapital mehr Kapitalwerte zu schaffen als durch Produktion. Dadurch werden Produktionskräfte freigesetzt und "Arbeitslos".

Grüssle vom Bodensee

Norbert
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  #2  
Alt 23.08.2006, 08:47
rotbart
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Zitat:
Zitat von Diddel
Hallo Rotbart,

tut mir leid wenn ich erst jetzt auf das Käferthema antworte. Die Rechnung ist ganz einfach deshalb falsch weil eine Wirtschaft immer in Bewegung sein muss. Wenn Du darüber nachgrübelst warum 1960 soundsoviel Menschen am Käfer gebaut haben und Jahre danach nicht dann geht die Rechnung nur auf wenn keine neuen Artikel erfunden werden. Das heisst das wir keine Computer und keine Handys haben. Auch diese Dinge müssen schliesslich produziert werden.
Das die Zukunft auch mehr in der Dienstleistung ist müsste dabei berücksichtigt werden. Oder anderst gesagt, im Jahre 1700 gab es keinen Menschen der einen VW-Golf baute, wieviel sind es heute?
Allerdings versteh ich was Du damit sagen willst und da stimme ich Dir zu, wenn ich die Produktion immer weiter rationalisiere und damit die Produktion steigere laufe ich Gefahr keinen mehr zu finden der sich meine Waren leisten kann.
Interessanterweise gibt es dazu Erhebungen die von einer Wochenarbeitszeit von 40- 45 Stunden ausgeht. Was mehr ist schadet dem Menschen, was weniger ist schadet der Wirtschaft, aber eben nur solange die Wirtschaft sich darüber bewusst ist das durch Produktion Kapitalwerte geschaffen werden. Das ist heute nicht mehr der Fall da die Wirtschaft versucht durch Kapital mehr Kapitalwerte zu schaffen als durch Produktion. Dadurch werden Produktionskräfte freigesetzt und "Arbeitslos".

Grüssle vom Bodensee

Norbert
Hi Norbert
ich dachte mir schon, dass Du das beispiel ein bißchen falsch interpretiert hast. Es geht nicht um die Differenz zwischen 4000 und 400, sonst müsste man wirklich mit den Pyramiden anfangen Es geht um die MENGE der VERTEILBAREN Arbeit. Und die wird ständig weniger trotz Computer oder Handy.
Wenn ich also bei geringerem Volumen mehr Menschen an der Produktion beteiligen will, muß ich den Anteil eines jeden Einzelnen verringern oder die Zahl der Arbeitenden.
Dazu kommt der Automatisierungsgrad, Beispiel sind natürlich Autobau, Landwirtschaft, jede Art von Fließbandarbeit etc. Hausbau vorgefertigte Dächer ersetzen Zimmerleute, Fertighäuser können Hobbybastler aufstellen.

Die Menge der verfügbaren Arbeit für den "blue colour" Arbeiter (Blaumann) sinkt ständig und der kann auch nicht bei der Chipherstellung eingestellt werden (außer vielleicht als Wachmann)

Die Abwanderung in's Ausland ist ein unsinniges Argument mit dem nur Stimmung gemacht wird, denn sobald dort der Lebensstandard steigt, steigen auch die Löhne, so ist die Textilindustrie z.B. um den halben erdball gezogen und hat sich dabei selbst ruiniert.
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  #3  
Alt 23.08.2006, 13:35
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Pedoli Pedoli ist offline
Smutje
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Hallo Miteinander,

wie ich sehe macht sich doch jeder so seine Gedanken..........

aber wie sehen es denn die "Verantwortlichen Politiker"...........

gibt es da keine "Normaldenkenden"?
__________________
LG Peter
__________________________________________

Bootfahren ist die schönste Art Geld zu vernichten
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  #4  
Alt 23.08.2006, 18:55
Diddel
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Hallo Peter,

klar macht sich jeder so seine Gedanken. Das schöne ist ja das es inzwischen eine so grosse Vielfalt an Meinungen hier gibt das es schwierig ist sich durchzulesen. Und wenn man das ganze sich so richtig durch den Kopf gehen lässt merkt man auch das eigentlich jeder auf seine Art ein wenig Recht hat.

Das ist der Unterschied zu Politikern. Von Ihnen wird gar nicht gefordert sich eine Meinung zu machen sondern das zu tun was das Kapital fordert. Alles andere wäre politischer Selbstmord. Und das geht doch regional schon los. Hier in FN gibt es ein Werk der MTU direkt am See. Da darf zwar nicht gebaut werden aber durch die Auflage einen Uferweg einzurichten durften die. Nun die Halle steht schon lang der Uferweg noch nicht mal in Planung...


Nun Rotbart, ich denk schon das ich das verstanden habe, allerdings gibt es keinen wirtschaftlichen Zwang die verteilbare Arbeit zu reduzieren. Das ist lediglich ein diktat der Kapitalgesellschaften. Und ich denke einfach das Beispiele da in eine Stammtischdiskusion führen. So gesehen werden dann wieder die Stimmen laut derer die in der Auswanderung Ihr Glück suchen aber nicht verstehen das durch die Globalisierung und die heutige Technik der Markt schnell reagiert. Die Frage ist aber wie sich die Zustände ändern lassen. Und da bin ich der Meinung das wir erst mal verstehen müssen das wir in einer kapitalistischen Gesellschaft leben und uns nur demokratisch nennen. Wenn jetzt einer mit Sozialismus kommt, den gab es nie, das was sich sozialistisch nannte war ein Regierungskapitalismus.
Und wenn ich dann sehe wie selbst die Menschen in der Schweiz langsam Probleme bekommen frag ich mich ob es eine Lösung gibt oder ob wir uns nicht langsam mal auf ein Chaos einstellen sollten, vielleicht noch nicht in 100 Jahren aber manchmal geht es schneller als Du denkst...

Grüssle vom Bodensee

Norbert
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  #5  
Alt 23.08.2006, 20:24
rotbart
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Zitat:
Zitat von Diddel
Hallo Peter,

Von Ihnen wird gar nicht gefordert sich eine Meinung zu machen sondern das zu tun was das Kapital fordert. ..............
........ allerdings gibt es keinen wirtschaftlichen Zwang die verteilbare Arbeit zu reduzieren. Das ist lediglich ein diktat der Kapitalgesellschaften.
Grüssle vom Bodensee

Norbert
Hi Norbert
Mit diesen beiden Sätzen sind wir im marxistisch leninistischen Sozialismus angekommen
und es ist unlogisch, denn die verteilbare Arbeit reduziert sich selbst, durch die steigende Automatisierung. Ausser im Dienstleistungsektor gibt es keine neu generierten Arbeitsplätze, jeder neue Produktionsbetrieb wird weniger manuelle Arbeit aufweisen als sein Vorgänger ! und der Dienstleistungssektor wird kollabieren wen ihn niemand mehr bezahlen kann (Urlaub, Auto etc)
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  #6  
Alt 23.08.2006, 23:23
Diddel
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Hallo Rotbart,

dann solltest Dich mal mit Marx, Lenin und Konsorten auseinandersetzen.

Nur Politiker behaupten heute noch das sie eine eigene Meinung haben, ich denke schon allein das was uns seit einigen Jahren versprochen wird und dann gemacht wird zeigt das Politiker nicht fähig sind eine Meinung zu bilden geschweige sie zu vertreten. Und sag jetzt nicht das sich die Bedingungen in der Zeit geändert haben oder es demokratisch ist seine Meinung zu ändern.

Das sich die zu verteilende Arbeit reduziert ist das was von dem Kapital behauptet wird. Wenn es so wäre dann stellt sich die Frage warum das so sein soll. Wenn das Kapital in die Produktion investiert wird dann erhöht sich die zu verteilende Arbeit. Allein auf diesen Grundsatz stellt sich die volkswirtschaftliche Produktionsbereitschaft, unabhängig von der Dienstleistung die normalerweise an die Produktion gekoppelt ist.
Den point of no return, ab dem die Wirtschaft weniger produzieren muss weil der Markt gesättigt ist gibt es nachweislich nicht. Erst wenn das Kapital aus der Produktion genommen wird (nicht weiterinvestiert) kommt es zum zusammenbruch.

Das hat weder mit Marx, Lenin oder Sozialismus zu tun. Die Frage ist nicht ob Enteignung die Lösung ist sondern wie das Kapital soweit humanisiert werden kann das es wieder investiert wird.

Und dazu gilt es das sich das investieren in Produktion wieder lohnt. Bitte nicht mit Gewerkschaftsparolen die inzwischen selber Unternehmen sind und von anderen Dinge verlangen die sie selber nicht bereit sind zu geben. Sondern mit einem ethischen und humanistischen Hintergrund.

Grüssle vom Bodensee

Norbert
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  #7  
Alt 23.08.2006, 23:59
rotbart
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Zitat:
Zitat von Diddel
Hallo Rotbart,

dann solltest Dich mal mit Marx, Lenin und Konsorten auseinandersetzen.
Das habe ich, nicht nur weil es im Studium notwendig war, sondern weil Marx höchst interessante und heute noch geltende Thesen aufgestellt hat, Du solltest das Kapital mal lesen. "Konsorten" ist nun wirklich Stammtischpolemik

Zitat:
Das sich die zu verteilende Arbeit reduziert ist das was von dem Kapital behauptet wird. Wenn es so wäre dann stellt sich die Frage warum das so sein soll. Wenn das Kapital in die Produktion investiert wird dann erhöht sich die zu verteilende Arbeit.
Das ist schlicht falsch ! Wieso sollte das so sein ? Das Kapital investiert in die Produktion (deine Diktion) und erhöht den Automatisierungsgrad und verringert gleichzeitig die Fehlerquote durch Installation von neuen, besseren Industrierobotern ! Wo enstehen da Arbeitsplätze oder ein weniger abstraktes Beispiel die Bremer Hafen Gesellschaft investierte mehrere 100 Mio in ein neues Container Terminal System : Ergebnis doppelter Umschlag , 300 Mitarbeiter eingespart, wo sind da Arbeitsplätze geschaffen worden ?

Zitat:
................., unabhängig von der Dienstleistung die normalerweise an die Produktion gekoppelt ist.
Wieso bitte ???

Zitat:
Das hat weder mit Marx, Lenin oder Sozialismus zu tun. Die Frage ist nicht ob Enteignung die Lösung ist sondern wie das Kapital soweit humanisiert werden kann das es wieder investiert wird.
Enteignung ist hier garnicht gefragt, im Gegenteil Marx begründet sogar die Notwendigkeit der Kapitalrendite ( = sein Unternehmerlohn) und Kapital kann nie "humanisiert" werden und Kapital wird permanent in jeden Moment zu Milliarden investiert, denn nur dann bringt es eine Rendite. Totes Kapital nutzt niemand etwas, noch nicht einmal dem besitzer.

Zitat:
Und dazu gilt es das sich das investieren in Produktion wieder lohnt.
Grüssle vom Bodensee
Norbert
Das es sich lohnt sieht man täglich unsere Großindustrie hat die höchsten Gewinne seit Jahrzenten, ebenso die Banken, die Energieunternehmen schöpfen Milliardengewinne ab, die Waffenindustrie ist auf einem Höhepunkt ihres Daseins - also bitte es lohnt sich doch richtig.

Einzig einzelne Zweige der Konsumgüterindustrie schwächeln, na Klar wenn sich die ARBEIT nicht mehr lohnt, kann man keine Konsumgüter mehr absetzen
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