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Alles übers Bootfahren Bootfahren in der Praxis und was zu bedenken ist.

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  #1  
Alt 27.06.2004, 18:12
nordy nordy ist offline
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@erich der wikinger

Zitat:
Rudern halte ich (vom Bootstyp abhängig) immer für möglich.

Die meisten Boote lassen sich nur paddeln.
Möglich ist das Paddeln natürlich immer, aber in den meisten Fällen bringt es viel zu wenig, vor allem bei grösseren Booten keine Lösung.

Dann schon lieber den Anker raus und hoffen, dass er das Boot hält.

Gruss Nordy
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  #2  
Alt 27.06.2004, 19:33
Nemo
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Beitrag

Na dann will ich auch mal was dazu beitragen, was ganz besonders aktuelles!

Stellt euch zusätzlich noch vor, es ist Nacht!

Ihr fahrt Stromaufwärts, in eurem Tank ist schon relativ wenig Benzin. Aber das macht ja nichts, ihr habt ja noch einen zweiten Tank dabei, und der ist fast voll.

Na ihr fahrt da so dahin, das Wasser wunderbar glatt, kaum ein Wind, klare Sicht, der Motor schnurrt schön bei etwas über 3.000 Touren und ihr seid beim Wehr vorbei und gleich im Hafen. Das Wasser rauscht wunderschön unterm Bug und die dunkle Landschaft fliegt rechts und link vorbei.
Auf einmal stottert der Motor und ist aus. Benzin leer! Na gut, kein Problem denkt ihr euch, ihr habt ja noch einen fast vollen Benzintank, der reicht locker noch die 2km bis zum Hafen. Also schnell nach hinten hüpfen, Benzinschlauch vom leeren Tank abstecken und anderen Benzinschlauch anstecken.
Anderen Benzinschlauch anstecken!
Verdammt, anderen Benzinschlauch anstecken!!!! Warum geht das Drecksding nicht rein??? Fuck Shit, Fuck, das Wehr kommt näher, der Drecksstecker vom Benzinschlauch geht nicht rein! Was machen? Was machen? Anker rauswerfen!
ok, Anker rausgeworfen, Shit, Anker greift nicht!
Egal, er bremst wenigstens etwas. Ok, weiterprobieren, verdammt warum geht der scheiß Stecker nicht rein? Licht! Ich brauche Licht! Shite, Taschenlampe hab ich natürlich nicht mit! Licht! Wo krieg ich Licht her? Licht? Handy! Ok, Handy holen, Benzinstecker anschauen. Mist! bei dem Stecker den ihr abgezogen habt ist die Kugel und der Dichtring rausgesprungen!

Shit, alles klar warum ihr den Stecker nicht draufbekommt! Der Dichtring hängt noch am Stecker vom Motor! ok, wie kriegt ihr den runter? Werkzeug! Zange! Backskiste aufmachen, Werkzeug rauskramen, Zange nehmen. Shit! Die Backen sind natürlich zu groß, ihr kommt damit nicht hin! ok, ruhig bleiben, nachdenken. Was rauscht da so? hm, da kommt doch nicht etwa ein Schiff? Nein, keine Lichter zu sehen. Wird wohl das Wasser sein. Nachdenken, Nachdenken, Nachdenken! Rauschen! Shit, was ist das Rauschen???? AAAAHHHHHHH! Da kommt doch so eine Fahrtrinnenbegrenzungsboje auf euch zu!! Und euer Anker ist draussen! Shit! Anker einholen! Nein, zu wenig Zeit! es ist die volle 25m Leine draussen! Paddel raus, Paddeln! Weg von der Boje! ok, ihr rauscht 20cm neben der Boje vorbei... noch eine kurze Schrecksekunde ob sich der Anker nicht verfängt? Nein, Anker hat sich nicht verfangen, also weiter! Denken! Was machen? Was machen? Was machen!!! Hebel! Schraubenzieher! Das Ding mit dem Schraubenzieher runterhebeln. Ok, Schraubenzieher suchen. gefunden. Licht! Mist, warum ist das Handy blos so schwach??? Ja, Schraubenzieher ist schön und gut, aber der ist ja viel zu breit damit kommt ihr ja gar nicht zwischen den blöden Dichtring und dem Motor! Mist, Messer! Messer, ja das ist eine Idee! Mist, das Taschenmesser für den Schlüsselanhänger ist letzte Woche beim Hauseingang in das Lüftungsloch gefallen und ihr wart noch nicht beim Hausmeister um es rauszuholen! Shit! kein Messer! Ihr kriegt den Dichtring nicht runter! Wie weit sind wir schon? Mist! Wir sind ja schon bald in der Kuchelau! Die Strömung ist ja verdammt heftig von der Donau! Was machen? Was machen? Paddeln? Nein, zuerst Anker einholen, der nützt sowieso nichts, der will nicht greifen! so, ihr treibt weiter Stromabwärts, was machen? was machen? was machen? Was machen wir verdammt nochmal? Kuchelau! ja, Kuchelau, das ist ja ein Hafen, da können wir rein. Was? Mist! Der Hafen ist ja auf der anderen Seite der Donau! Mist! Rudern! ok, Rudern, Rudern, Rudern ....

so, hier blenden wir nach schwarz aus....

nächste Einstellung: Es ist Tag, ein dunkelblauer Kombi biegt langsam um die Ecke eines Trockenliegeplatzes. Im Schlepptau ein Hänger mit einem rotem Schlauchboot. Der Fahrer hält an, steigt aus und stellt sein Boot auf seinen Platz. Er geht in die Küche borgt sich ein Messer aus und hebelt den Dichtring vom Motor runter. Grimmig sieht er den Ring und den defekten Stecker anund wirft ihn in den Mistkübel.....



Albtraum? Nein, Realität. Letzte Nacht, auf der Heimfahrt vom Donauinselfest-Feuerwerk...
Im Nachhinein muß ich sagen ist es weniger schlimm als es in der Situation mir vorgekommen ist. Trotdzem, ich mag sowas nicht unbedingt nochmal erleben.
Die Quintessenz daraus: Es muß nicht der Motor was haben, so banale Dinge wie Benzinsteckverbindungen legen auch einen Motor lahm, egal wieviel Benzin noch in den Tanks ist.
Und: Der Stecker war nigelnagelneu! Ende voriger Saison gekauft!
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  #3  
Alt 27.06.2004, 20:11
Ferdi
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Reden

Nemo,

Super Krimi !

Scheint eine Yamaha Krankheit zu sein, das gleiche ist mir unlängst bei meinem 70er passiert.
Allerdings (Gott sei Dank) nicht auf der Donau, sondern in der Garage . Musste nicht Rudern, hab einfach nach rechts in die Werkzeugkiste gegriffen zur Rohrzange und den Scheiss-Ring runtergezogen, vorher noch ein Griff zum Lichtschalter :zunge: , hab einfach keine Panik aufkommen lassen :zerschepp und alles in Ruhe gemacht. Danach hab ich den "scheiss"-Stecker weggeschmissen :zunge: .

lg
Ferdi

PS: aber Nemo hat Recht, ich hab mir auch gedacht - wenn mir das auf der Donau passiert, bin ich der Click the image to open in full size.
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  #4  
Alt 28.06.2004, 19:54
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lsmith lsmith ist offline
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Hallo zusammen,

wenn man eure Postings liest, dann wird einem ja richtig mulmig. Dabei hatte ich mir gedacht, mal mit meinem Gummiboot ein paar Runden auf dem Rhein zu drehen. Allerdings habe ich keine zwei Anker und auch keinen Ersatzmotor dabei. Schliesslich muss ich ja noch irgendwo sitzen. :zwinkerer

Auch wenn ich nur wenig Power am Spiegel habe, schaffe ich mit 2 Personen ca. 20 km/h Reisegeschwindigkeit und ca. 27 km/h bei Vollgas. Das sollte doch reichen oder ? Natürlich habe ich noch keine Erfahrungen mit dem Rhein sammeln können, da ich bis jetzt immer auf der Mass/Roermond unterwegs war. Hat jemand in meiner Bootsklasse schon Erfahrungen mit dem Rhein machen können?
__________________
Gruß aus dem Rheinland
lsmith
----------------
Lutz Schmidt

Suzumar DS360
DF9,9

--->Der Daten sind genug gewechselt, nun lasst uns endlich Informationen sehen!<---
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  #5  
Alt 28.06.2004, 21:01
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DieterM DieterM ist offline
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Boot Infos

Hallo Freunde,

ich darf hier nochmal eingreifen, denn diese Situationen auf dem Strom bei Ausfall der Maschine sind sehr ernst zu nehmen.

Nemo tut mir richtig Leid mit seinem Krimi, aber such is life. Im Ernstfall kommen immer noch weitere Probleme dazu.

Nordy, für D/Futura hast Du vielleicht einen leichten Steck-Heckanker und einen richtigen Plattenanker (Danforth), oder? Nun, die Ankerleine sollte immer erstmal vom Bug weglaufen und gesichert sein, der Bug muß dann der Strömung entgegengerichtet sein wenn der Anker greift und nichts Anderes. Vielleicht hast Du am Boot eine Öse wo Du abbremsen kannst. Jetzt welcher Anker, natürlich den kleineren Steckanker, damit dieser nicht ruckartig festgeht und Du noch eine Chance zum abbremsen hast. Aber wo Anker werfen? Ich würde im tiefen Fließwasser das Boot erstmal treiben lassen bis Du ev. über eine Sandbank kommst und dann Anker fallen lassen, am besten Handschuhe um die Hände zu schützen (auch ich habe keine an BOrd!).

Aber hier aus dem Trockenen ist leicht philosofieren...

Vielleicht ist die beste Notlösung die, daß man einen Hilfsmotor an Bord hat, was ich mit einem 2 PS Langschaft HONDA gelegentlich mache. Ansonsten sollte man auf solche großen Strömungsgewässer nur mit absolut sicher laufenden Motoren und ausreichend Spritt an Bord fahren. Ich sagte auch schonmal, kleine Schlauchboote mit ev. nur 5 PS Outboarder haben hier nichts verloeren, das ist unter Umständen Selbstmord. Und auf garkeinen Fall das Boot verlassen, das ist eine weitere Methode Selbstmord zu begehen durch Erschöpfung und Auskühlung. Von der Methode mit E-Hilfs-Motoren halte ich auch nichts, da die vorhandene Batterie bestimmt nicht ausreichend Leistung daherbringt, und zusätzliche Batterien an Bord nicht tragbar sind, also forget it.

Ob man auf dem Strom dann einen hilfsbereiten weiteren Sportbootfahrer antrifft, der längsseits kommt und hilft, ist eine Frage des Glücks. Daher sind gemeinsame Fahrten zu Zweit immer ein Garant für mehr Sicherheit bei solchen Touren.

Gruß
Dieter
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