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Rib Alles über Schlauchboote mit festem Boden. |
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ZAR43 Propeller und Trimmung
Hallo Zusammen,
ich möchte nochmal ein Thema aus meinen blog-artigen Thread „unser erstes Boot“ abspalten und stichpunktartig zusammenfassen. Dort habe ich viele Tips und Anregungen bekommen, die hier als Ergebnisse einfließen. So ist dieses Thema für Interessierte besser zu finden. Ausgangsproblem zusammengefasst: - Zar 43 mit Maximalmotorisierung (Suzuki DF90A), nachgerüstete Badeplattformen - Motor hängt in richtiger Höhe (Antikavitationsplatte auf Höhe Rumpfende) und ist in richtiger Trimmstellung in Fahrt (ca. 25% hochgetrimmt) - Hydrofoil SE400 verbaut - Serienpropeller Suzuki 3 x 14 x 19 Alu - Besatzung 3 Personen, 1x Bug, 1x Konsolensitz, ich auf der Heckbank, bzw. stehend vor der Bank. - Ausrüstung optimal getrimmt, alles Schwere im Bugstauraum, Heckstauraum nur leichtes Zeug. - Boot kommt erst bei relativ hoher Geschwindigkeit ins Gleiten ca. 3800 U/min und 18,5 kn, fällt bei 3700 U/min und 17 kn wieder in Verdrängerfahrt zurück - relativ niedrige Höchstgeschwindigkeit (31,5 kn) bei WOT 5500-5600 U/min. - Der Motor ist für eine WOT bis 6300 U/min freigegeben. Schlussfolgerungen: 1. Heck ist überladen: grenzwertig schwerer Motor, zusätzliche Badeplattformen und der schwere Navigationsbügel drücken einfach auf das Heck. 2. Irgendwas scheint zu Bremsen: Es wurde im Forum mehrfach empfohlen das Hydrofoil zu demontieren. 3. Das Boot hat nach meiner Meinung an sich schon eine hecklastige Grundkonstruktion (Motor hinter Schlauchende) und ist konstruktionsmäßig vermutlich für leichtere Motoren ausgelegt (wohl die in Italien üblichen Einstiegsmotoren 40/60 PS, oder frühere 2-Takter) 4. Das Boot ist in meiner Konfiguration vorne zu leicht. Mit 2 Personen im Bug signifikant früheres Gleiten. 5. Propellerdurchmesser vermutlich zu groß, da WOT an der Untergrenze. Was unternommen wurde: 1. Anderer Propeller: Vierblatt, damit das Boot leichter aus dem Wasser kommt und etwas kleiner im Durchmesser und geringere Steigung: Solas 4 x 13,75 x 17 Ergebnis: nahezu unveränderte Gleitgeschwindigkeit und Höchstgeschwindigkeit, WOT steigt auf 6100 U/min, Vibrationen bei niedrigen Drehzahlen, höherer Verbrauch. > wieder verkauft 2. Demontage Hydrofoil: War nur geklemmt, daher keine Löcher in der Antikavitationsplatte. Ergebnis: (mit Serienpropeller) Höchstgeschwindigkeit steigt auf 33 kn, WOT steigt auf 5800 U/min, Gleitfahrt ab 3200 U/min (allerdings mit geringerer Beladung als üblich getestet und nur zu Zweit auf dem Boot, daher nicht genau vergleichbar mit den vorherigen Erfahrungen) 3. Boot durch Trimmgewichte im Bug von der Hecklastigkeit befreien. Habe mir herausnehmbares Trennschott aus Edelstahl bauen lassen, dass den vordersten Bereich des Bugstauraums abtrennt, um hier Trimmgewichte vor dem Reservekanister zu stapeln. Schwere Sachen bleiben in der Schräge nicht liegen und der Platz ist sonst nicht effektiv nutzbar. Um Links zu sehen, bitte registrieren Da die Gewichte beim Trailertransport an dieser Stelle nicht bleiben können (Stützlast), müssen sie leicht zu handhaben sein und dürfen den Rumpf nicht beschädigen. Die Gewichte bestehen aus kleinen Drybags (2Liter Nenngröße, tatsächlich eher 1,7-1,8 Liter nutzbar), jeweils mit ca. 6,5-7 kg Stahlguss-Strahlmittel gefüllt. Der erste Plan war Bleischrot zu nutzen, was aber deutlich teurer gewesen wäre. Damit mir die Stahlgusskügelchen in der Seeluft nicht zu einem Klumpen zusammenrosten, jeweils noch einen kleinen Schluck Hydrauliköl dazu. Um Links zu sehen, bitte registrieren Durch die kleinen Packs kann ich mich langsam an das ideale Gewicht herantasten. Ich habe festgestellt, dass das Boot mit ca. 25 kg ganz vorne tatsächlich ein wenig leichter in Gleitfahrt kommt. An der Höchstgeschwindigkeit ändert sich nichts. Trotzdem hat sich diese Trimmmaßnahme nicht bewährt. Das liegt aber daran, dass ich vor dem Urlaub einen Kielschutzstreifen montiert habe. Der schützt jetzt prima vor Kratzern im Gelcoat, sorgt aber für Spritzwasser im Bug, womit ich vorher nie Probleme hatte. Jetzt will niemand mehr vorne sitzen. ![]() Ohne die Trimmgewichte spritzt es deutlich weniger. (Falls Jemand ein paar von den Trimmpacks gebrauchen kann > PN … Ich habe Einige übrig.) 4. Alternativer Propeller: Vierblatt, damit das Boot leichter aus dem Wasser kommt. Mercury Spitfire Alu 4x12,5x19 Ergebnis: Höchstgeschwindigkeit steigt auf 34 kn, WOT 6100 U/min, Gleitfahrt ab 3350 U/min mit voller Urlaubsbeladung. 6. Alternativer Propeller: Dreiblatt, weil günstig geschossen. Hier habe ich die beste Höchstgeschwindigkeit erwartet. Solas Edestahl 3x13x21 Ergebnis: Höchstgeschwindigkeit steigt auf 36 kn, WOT auf 6100 U/min, Gleitfahrt ab 3500 U/min mit voller Urlaubsbeladung. Das ist mein Lieblingspropeller, weil ich damit bei 20kn (Marschgeschwindigkeit) mit 200 U/min weniger unterwegs sein kann als mit dem Vierblatt. Aufheben werde ich alle 3 Propeller. Wasserski war auch mit allen problemlos. Der Edelstahl kommt zukünftig immer in Kroatien zum Einsatz, den Original Alupropeller mache ich bei Flussfahrten drauf und der Vierblatt kommt als Reserve an Bord. Abschließend kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat, etwas zu experimentieren.
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Gruß Andreas ZAR 43 mit Suzuki DF90A |
Diese 4 User bedankten sich bei Nagus für den Beitrag | ||
#2
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Zitat:
![]() Schön das du es für dich selbst heraus gefunden hast aber für uns ist das wenig überraschend. Dass die 4 Blatt nicht optimal waren, war schon vorher klar. 67km(h für 90 PS sind ein sehr guter Wert. ![]()
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Allzeit gute Fahrt Gruß Mathias |
#3
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Zitat:
Der wichtigste Punkt für mich war die niedrigere Drehzahl bei Marschgeschwindigkeit. Die Kombination die letztlich am besten performt, liegt auch außerhalb der vom Hersteller empfohlenen Spezifikationen.
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Gruß Andreas ZAR 43 mit Suzuki DF90A |
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