Verlink uns
Zurück   Schlauchbootforum > Allgemeines > Smalltalk

Smalltalk Alles was wo anderst nicht reinpasst.

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 31.12.2011, 13:31
Benutzerbild von Rotti
Rotti Rotti ist offline
ZarRottiKer
Treuesterne:
 
Registriert seit: 27.08.2003
Beiträge: 10.525
abgegebene "Danke": 202

Boot Infos

2012, positiv in die Zukunft!

Passend zum Jahreswechsel hier ein Leitartikel der SN vom heutigen Tag.
Es ist nicht immer so heiss wie man es serviert bekommt:


Entnommen aus der Webseite der Salzburger Nachrichten :Um Links zu sehen, bitte registrieren




Mut, die eigene Welt zu gestalten

Von Viktor Hermann am 30. Dez 2011 um 20:13 in Aktuell, Gesellschaft | Kommentare (0) | Teilen

Wer sich der Mühe unterzieht, zum Jahreswechsel zu lesen, was zu früheren Gelegenheiten dieser Art in den Zeitungen stand und breit diskutiert wurde, kommt zum Schluss: Seit vielen Jahren geht es mit uns nur noch bergab. Prognosen sind meist schlecht, Wirtschaftsdaten auf dem Weg in den Keller, W
eltuntergangsszenarien, wohin man schaut.
Wer sich dann die Mühe macht, die Ankündigungen mit der Wirklichkeit einige Monate später zu vergleichen, wird feststellen, dass nur wenig von dem Schlechten eingetroffen ist, manches sich zum Guten gewendet hat und vieles passiert ist, von dem die Unken und Auguren zum Jahreswechsel keine Ahnung hatten - auch wenn sich die kommenden Ereignisse damals bereits laut und deutlich ankündigten.
Beispiel gefällig? Vor einem Jahr lasen sich die Schlagzeilen bezüglich der Entwicklung der europäischen Gemeinschaftswährung Euro genauso wie die der vergangenen Wochen, nämlich negativ. Die Wirtschaftsperspektive wirkte düster. Und dennoch gibt es den Euro immer noch und die Wirtschaftsdaten sind weit besser als vor 365 Tagen vorhergesagt. Ja, große Teile der Industrie müssen Sonderschichten einlegen, weil die Auftragsbücher übervoll sind.
Zugleich dachte niemand vor einem Jahr daran, den Aufruhr der Tunesier gegen Diktatur, Unterdrückung, Mangel an Perspektive und Demokratie als das zu sehen, was es war: Der Beginn des „arabischen Frühlings", der bisher vier Diktatoren (in Ägypten, in Tunesien, in Libyen und im Jemen) stürzte und den fünften (in Syrien) in arge Bedrängnis brachte, der die Herrscher Marokkos und Jordaniens zwang, dem Volk wenigstens manchmal zuzuhören und selbst die Könige und Scheichs am Arabischen Golf um ihre Macht fürchten ließ.
Diese Ereignisse haben viele Ursachen und Anlässe, aber ihnen liegt ein zentrales Thema zugrunde. In all diesen Ländern nahmen Menschen all ihren Mut zusammen und stellten sich gegen Verhältnisse, mit denen sich viele andere längst abgefunden hatten. Sie erhoben sich gegen Diktatur und Unterdrückung, obwohl sie damit rechnen mussten, in diesem Aufruhr die Gesundheit oder gar das Leben zu verlieren. Dieser Mut wird schließlich auch belohnt mit der Überwindung von Trägheit und von Beharrungskräften, mit einer Veränderung der Verhältnisse. Wir wissen genauso wenig wie diese mutigen Menschen, ob die Veränderung bereits jetzt die Wendung zum Besseren, zu Stabilität und gesellschaftlichem Fortschritt bringt. Wir wissen aber, dass der Versuch durchaus die Mühe wert war.
Weit weniger riskant war der Wandel, der in Europa nötig war. Und doch brauchte es einigen Mut, um Ängste und Befürchtungen zu überwinden. Die Schuldenkrise, die den Euro in einen Abgrund zu schleudern drohte, hat einen Sinneswandel bewirkt. Dieser könnte die Basis sein, auf der nicht nur die Gemeinschaftswährung wieder erstarkt, sondern auch die Europäer langfristig näher zusammenrücken.
Angela Merkel und Nicolas Sarkozy sind über ihren Schatten gesprungen, haben der Eurozone ein Gesundungsprogramm verordnet und schreckten dabei nicht davor zurück, einen wichtigen Verbündeten, Großbritannien, zu verärgern. Die Schuldensünder Italien, Spanien, Portugal und Irland haben die richtigen Lehren aus der Misere gezogen und setzen derzeit Spar- und Reformprogramme um, die zumindest Hoffnung zulassen, dass diese Länder wirtschaftlich gesunden werden. Selbst die österreichische Bundesregierung ist aufgewacht. Nach Jahren der Realitätsverweigerung unter dem Motto „Uns kann eh nix passieren" diskutieren plötzlich Politiker, die gestern noch glaubten, sich bequem zurücklehnen zu dürfen, über Reformen und Sparprogramme - wenn auch nur unter dem Eindruck von Drohungen aus den Ratingagenturen.
Es gibt noch viele Beispiele bis hin ins Private dafür, dass es immer zwei Möglichkeiten gibt, mit Krisen umzugehen - jammern oder kämpfen. Das Jammern sollten wir doch jenen überlassen, die es vorziehen unterzugehen. Den Kampf aufzunehmen mit widrigen Verhältnissen, das eigene Schicksal in die Hand zu nehmen, erfordert Mut, den Mut und den Willen, die eigene Welt zu gestalten - gleichgültig, ob im persönlichen Umfeld oder auf dem großen Feld der Wirtschaft, der Finanzmärkte, der Gesellschaft oder der Politik.
Man muss sich ja nicht gleich in die Hände von selbst ernannten Wutbürgern begeben, die unter Demokratie immer nur das verstehen, was ihren persönlichen Wünschen entspricht. Es ist aber richtig, sich aufzulehnen gegen die Trägheit von Politik und Gesellschaft, gegen den vermeintlichen Mainstream, der oft von Boulevardmedien geprägt wird und dessen demokratische Legitimation nur darin besteht, dass niemand es wagt, ihn infrage zu stellen.
Wer diesen Mut aufbringt, riskiert vielleicht zu scheitern. Wer ihn nicht hat, ist in jedem Fall schon gescheitert.


Ich wünsche euch noch einen schönen Silversterabend !
__________________
LG
Mathias

.


...

Zugfahrzeug LMC Cruiser 674G Liberty auf Fiat Ducato 2,3 Um Links zu sehen, bitte registrieren
Mit Zitat antworten
Antwort


Forumregeln
Es ist dir nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist dir nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist dir nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist dir nicht erlaubt, deine Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:49 Uhr.


Powered by vBulletin
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Template-Modifikationen durch TMS
Copyright © 2005 - 2025 , http://schlauchboot-online.com