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Alles übers Bootfahren Bootfahren in der Praxis und was zu bedenken ist.

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  #1  
Alt 15.02.2005, 22:08
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DieterM DieterM ist offline
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Hallo Robert,

keine Sorge, ich vertrauen dem Freund Roland, und er braucht ja auch etwas Spaß .

Aber kann Dir vesichern, er ist ein ganz lieber Kerl und wohnt nicht all zuweit weg von mir. Außerdem hat er ganz schön Ahnung von vielen Sachen ... kürzlich hat er bei mir ein neues Notebook eingerenkt, das nicht so wollte wie ich wollte. Jetzt hat er bei mir wieder was gut! Dafür lasse ich demnächst meinen Dampf an seinen "Dampfer" hier um die Ecke in einer Scheune aus. So ergänzen wir uns ... :coool: :sonne:
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  #2  
Alt 16.02.2005, 09:15
Erich der Wikinger Erich der Wikinger ist offline
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Welle im Mittelmeer

Also, ein Seelenverkäufer ist dieses moderne Kreuzfahrtschiff sicher nicht.

Allerdings sind diese "Teile" bauartbedingt mit Kommandobrücke über die gesamte Schiffsbreite, noch dazu weit vorne, bei sehr starkem Wellengang
sehr stark von vorne kommenden Brechern ausgesetzt.

Da hat wohl der Kapitän die Höhe der Wellen unterschätzt und ist zu schnell durchgedampft.

Ausgeklügelte Sicherheitssysteme, wie von Dieter bereits beschrieben, haben wohl verhindert, dass der Kahn gesunken ist.

Nach wie vor will mir aber nicht eingehen, weshalb die Maschinen alle ausgefallen sind. War da noch ein zweiter Wassereinbruch oder ist durch die Joystick-Steuerungen bei Stromausfall tatsächlich Chaos ausgebrochen.

Wir werden es warscheinlich nie erfahren, es sei denn es gibt ein Verfahren gegen die Schiffsführung, wo alles breit getreten wird.

Gruß Erich

P. S. Geschwindigkeit ist nicht alles
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  #3  
Alt 16.02.2005, 13:34
nordy nordy ist offline
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Zitat Erich:

Zitat:
Da hat wohl der Kapitän die Höhe der Wellen unterschätzt und ist zu schnell durchgedampft.
Ja gut, so kann es aber so muss es nicht gewesen sein.
Vielleicht hat die Wucht der Welle auch so ausgereicht, um die Brückenfenster zu zerschlagen.

Das deutet dann aber doch auf eine erhebliche Schwachstelle bei dem Schiff hin.
Die Brückenfenster müssten doch eigentlich so klein und fest sein, dass sie solchen Beanspruchungen auch widerstehen können.
Wird so etwas nicht von Behörden geprüft ?

Der ADAC sollte bei seinen Fährentests mal einen Blick auf diesen Punkt werfen.

Ich verfolge die Berichte gut - immer mehr Fähren bekommen bei der Sicherheit gute Noten - habe aber noch nie etwas über die Sicherheit der Kommandobrücken gelesen.


Gruss Nordy
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  #4  
Alt 16.02.2005, 15:16
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DieterM DieterM ist offline
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Hallo Peter,

denke schon das auf der K-Brücke spezielles Sicherheitsglas verwendet wurde. Da sind dann auch immer dieser runden Drehschleuder-Glasräder mit eingebaut für klare Durchsicht nach vorne bei Regen oder schwerem Wetter. Scheibenwischer reichen da bei Salzwasser nicht aus.

Da muß schon mächtig Wasser drauf gedonnert sein um diese zu zerschlagen und damit die dahinterliegende Steuerelektronik lahm zu legen.

Gottseidank ist das Schiff wohlbehalten in Cagliari inzw. eingetroffen und die Passagiere dürften derweil mit Flugzeug von dort nach Hause gebracht worden sein. Jetzt heißt es erstmal dort das Schiff wieder auf Vordermann bringen, wozu ja in Cagliari ausreichende Werftkapazität vorhanden ist.

Aber ein schönes Kreuzfahrtschiff ist es schon. Erstaunlich ist wie mächtig die See sein kann, das hat sie mal wieder unter Beweis gestellt. Das sollte hier auch kein Böttlefahrer unterschätzen.
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  #5  
Alt 17.02.2005, 10:37
Erich der Wikinger Erich der Wikinger ist offline
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14 Meter Welle

Hallo Dieter,

sehe das so wie Du. Also, sicher wurde hier "vernünftiges Glas" verwendet.
Allerdings wie soll das "Fenster" das Gewicht einer 14 m hohen Welle aushalten.

Zwar müssen z. B. Seenotrettungskreuzer auch mit solchen Wellen klarkommen, aber bauartbedingt ist die Anordnung der Brücke eine ganz andere, so dass die Wucht mehr "abgeleitet" wird, während die Kommandobrücke (siehe Bild des Schiffes) den Widerstand "eines Scheunentores" entgegenbringt.

@ nordy

Es handelt sich um ein Kreuzfahrschiff und nicht um eine Fähre, die bei jedem Wetter fahren muss. Dennoch stimme ich Dir zu, dass die Sicherheit sehr wichtig ist und leider nicht erstrangig vom Eigner gesehen wird. Für den zählt der Gewinn und den erreicht man mit viel Komfort.

Aber ich bin mir sicher, dass hier noch Infos irgendwie durchsickern, was tatsächlich passiert ist.


Gruß Erich

P. S. Schaut Euch mal die neuen Kreuzfahrer an. Die haben alle diese breite, hohe Kommandobrücke, welche es bei den Vorgängern 1970 - 1990 nur selten gab. Ob da berücksichtigt wurde, dass es auch mal sehr rauhe See geben kann.

Ich persönlich würde niemals im Februar auf Kreuzfahrt gehen. Da schwemmt es mich ja samt Liegestuhl in die See

Übrigens ich rate Euch, nie eine Kreuzfahrt zu machen, das macht genauso süchtig wie Schlauchbootfahren. Und mit den neuen Pötten ist das sehr, sehr teuer. Hatte 2004 das Vergnügen auf gleicher Route äußerst günstig mit der MS Melody mitzufahren. Diese wird jetzt verschrottet :flennen: :flennen:
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  #6  
Alt 17.02.2005, 14:35
nordy nordy ist offline
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Zitat Erich:

Zitat:
Es handelt sich um ein Kreuzfahrschiff und nicht um eine Fähre, die bei jedem Wetter fahren muss.
Ist schon klar.

Mich interessiert viel mehr die Sicherheit auf den Fähren, insbesondere auf denen, die vom ADAC eine gute Benotung bekommen haben.

Wenn deren Brücken auch so unsicher sind, sollte das der ADAC mal gross herausbringen.
Weiss aber garnicht, ob der ADAC das überhaupt prüfen kann.

Gruss Nordy
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  #7  
Alt 17.02.2005, 15:58
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Hallo Freunde,

gestattet mir hier bitte eine kritische Anmerkung zur Klarstellung der Dinge!

Für mich ist der ADAC kein vereidigtes Institut um Sicherheitsatteste zu erbringen. Was der ADAC macht ist nur Larifari für das Sebstsicherheitsbewußtsein von Kunden/ADAC-Mitgliedern auf solchen Fähren ( auch für Tunnelfahrer!), was sicher interessant ist, doch eigentlich sehr wenig aussagt, auch wenn man sich dabei versucht ins rechte Licht zu rücken wie bei vielen anderen Sachen auch ( IBS oder "attestato" etc.).

Sicherheits- und Ausrüstungsatteste werden nur von solchen Instituitionen u.a. wie

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oder

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erstellt, wo ganzen Schiffe überhaupt die Fahrgenehmigungen erteilt werden, und das weltweit. Und das sind dann wieder amtlich anerkannte Zertfikate mit Gültigkeit in den meisten Ländern.
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  #8  
Alt 17.02.2005, 23:39
rotbart
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Zitat:
Zitat von Erich der Wikinger
@ nordy

Es handelt sich um ein Kreuzfahrschiff und nicht um eine Fähre, die bei jedem Wetter fahren muss.
Hi
die Wikinger mussten auch bei jedem Wetter fahren und warum kann ein Kreuzfahrer sich das Wetter aussuchen ??? Wenn der unterwegs ist muß er doch auch das nehmen was kommt oder ???
Im gegenteil der Kreuzfahrer MUSS ankommen, weil mit der Charter-Airline seine Passagiere kommen und gehen
oder ?
Rotbart
-------------------------------------------------------------
P.S.: Teuer ist das übrigens nicht mehr, noch nicht einmal auf der QM und auf den US Schiffen schon garnicht, schau Dir mal die neuen Preise an.
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  #9  
Alt 18.02.2005, 09:43
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14 Meter Welle im Mittelmeer

Hallo alle,

@ Nordy

Also der ADAC prüft lt. ANFRAGE leider nicht, ob z. B. der richtige Stahl oder spezielles Sicherheitsglas für Bullaugen verwendet werden. Es werden Feuerlöscheinrichtungen, Wegemarkierungen und sonstige Sicherheitseinrichtungen geprüft. Ebenso wird gecheckt, ob die Besatzungen ausreichend geschult sind, im Notfall Boote zu wassern etc. etc. Auch wird der Pflegezustand des Schiffes unter die Lupe genommen.
Genau dies hatte der Dieter in seinem Beitrag schon angerissen.

Die Prüfer haben aber schon Ahnung, sind zumeist pensionierte Kapitäne. Diese Überwachung ist auch sinnvoll, da insbesondere in Griechenland einige Seelenverkäufer als sogenannte Fähren unterwegs sind.

Kreuzfahrtschiffe wurden vom ADAC nach meinem Wissen bisher noch nie unter die Lupe genommen.

@ Rotbart

Meistens finden die Kreuzfahrten ja im Sommer statt. Kreuzfahrtschiffe, die über den Atlantik oder im "Eismeer" kreuzen, sind nach -zumindest nach dem mir vorliegenden Buchmaterial- zumeist etwas anders gebaut. Vergleiche z. B. mit der Queen Elisabeth II. Ich habe übrigens bisher noch nie gehört, dass es auf der Strecke, die der beschädigte Kreuzfahrer lief, 14 - Meter Wellen hohe Wellen gegeben haben soll. Vielleicht war genau daß der Grund, die Gefahr zu unterschätzen. Ich glaube auch nicht, dass das Schiff dafür gedacht ist, bei solchem Wellengang unterwegs zu sein. Da haben die Köche sicher einige Tage nix oder wenig zu tun. :flennen:

Gruß Erich
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  #10  
Alt 18.02.2005, 12:22
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Hallo Freunde,

ich fasse einfach nochmal zusammen mit dem Zitat von weiter oben

Zitat:
Zitat von DieterM

Aber ein schönes Kreuzfahrtschiff ist es schon. Erstaunlich ist wie mächtig die See sein kann, das hat sie mal wieder unter Beweis gestellt. Das sollte hier auch kein Böttlefahrer unterschätzen.
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  #11  
Alt 18.02.2005, 13:26
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14 Meter Welle

Hallo Rotbart,

danke für Dein Diagramm. Aber, peinlich peinlich, ich hatte doch tatsächlich Deinen Bericht mit den Billigflaggenländern übergangen.

Da hast Du natürlich sehr recht damit.

Für die Allgemeinheit füge ich noch einige nützliche Infos hinzu.

Ich hatte das Glück Pfingsten 2004 mit einem sehr netten Kapitän einen Dialog zu führen, auch wenn er kein Deutsch und ich sehr wenig Italienisch sprach, konnten wir mit Mischmasch Englisch/Portugiesisch/Italienisch uns so la la unterhalten.

Die meisten Schiffe fahren unter panamesischer Flagge. Dies gilt auch für viele ital. Kreuzfahrer, welche aus Lohngründen ausgeflaggt haben. Manche Reedereien legen dennoch Wert auf gut ausgebildetes Personal. Ist dann aber oft teurer und die Konkurrenzfähigkeit leidet. Ich habe eine Seerettungsübung mitgemacht und konnte, da ich einen Tag keine Lust zum Landgang hatte, einmal sehen wie hart hier gearbeitet werden muss, bis alles klappt. Die Übung dauerte 6 Stunden und beinhaltete von der Feuerlöschubung bis zur Bemannung (mit abfieren) der Boote alle Facetten des Einsatzes.

Bei den ausgeflaggten sieht es oft so aus.

Durch die vielen Völkerschichten ist oft die Verständigung im Ernstfall gefährdet.
Da geht bei einem Unglück dann alles drunter und drüber, eine Besetzung der Rettungsboote etc. ist dann Glückssache.

Schau Dir mal die Besatzungen an. Das Service und Reinigungspersonal kommt aus armen afrikanischen Ländern, China usw. Diese Leute werden total ausgenutzt. Viel Arbeit - wenig Lohn. Habe mich mit vielen Leuten unterhalten, die meisten gaben aus Scham oder Angst vor den Offizieren keine Auskunft.

Tenor der Aussagen. Würden wir nicht dicke Trinkgelder kassieren, wäre das ganze sinnlos.

Dennoch hat mir persönlich meine 1. und einzige Kreuzfahrt sehr gut gefallen, und werde diese wiederholen. Aber durch die vorliegenden Berichte werde ich manches mit anderen Augen sehen.

Gruß Erich
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  #12  
Alt 18.02.2005, 17:10
nordy nordy ist offline
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Hallo,

hier noch ein paar Informationen zu der Havarie:

Als die "Grand Voyager" am 15. Februar mit Schlepperhilfe in den Hafen von Cagliari bugsiert wurde, zeugten äußerlich nur notdürftig verkleidete Scheiben von dem Kampf, den Schiff und Mannschaft gegen den schwersten Sturm der letzten 10 Jahre im Mittelmeer hatten ausfechten mussten.

Sich überlagernde Wellen und sehr hoch gehende See hatten die "Grand Voyager" während ihrer Fahrt von Tunis nach Barcelona in Bedrängnis geriet. Als eine Welle über das Vorschiff brach und gegen die Brücke prallte, hatten die knapp zwei Zentimeter dicken Scheiben, die gemäß weltweiter ISO-Norm 1,3 Tonnen Druck pro Quadratmeter aushalten müssen, der Kraft nichts entgegenzusetzen. Während sich andere Fenster an Bord mit Seeschlagblechen aus Aluminium oder Stahl zusätzlich von innen schützen lassen, ist dies in der Kommandozentrale nicht möglich. Aufprallwinkel, Wellensteilung, Geschwindigkeit und Kurs des Schiffes spielen eine große Rolle bei solchen Situationen. Bei dem im Vergleich zu Riesenkreuzfahrern eher kleinen Schiff brach das Wasser in den 15 Meter über dem Meer liegenden Kommandostand ein, obwohl die 28 Knoten schnelle "Voyager" nur mit langsamer Fahrt gelaufen sein dürfte.

Der ganze Text in:

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Also mit Seelenverkäufer ist da nichts, das war ein ganz gewaltiger Sturm.

Gruss Nordy
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