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Alles übers Bootfahren Bootfahren in der Praxis und was zu bedenken ist.

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  #1  
Alt 18.02.2005, 13:26
Erich der Wikinger Erich der Wikinger ist offline
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Boot Infos

14 Meter Welle

Hallo Rotbart,

danke für Dein Diagramm. Aber, peinlich peinlich, ich hatte doch tatsächlich Deinen Bericht mit den Billigflaggenländern übergangen.

Da hast Du natürlich sehr recht damit.

Für die Allgemeinheit füge ich noch einige nützliche Infos hinzu.

Ich hatte das Glück Pfingsten 2004 mit einem sehr netten Kapitän einen Dialog zu führen, auch wenn er kein Deutsch und ich sehr wenig Italienisch sprach, konnten wir mit Mischmasch Englisch/Portugiesisch/Italienisch uns so la la unterhalten.

Die meisten Schiffe fahren unter panamesischer Flagge. Dies gilt auch für viele ital. Kreuzfahrer, welche aus Lohngründen ausgeflaggt haben. Manche Reedereien legen dennoch Wert auf gut ausgebildetes Personal. Ist dann aber oft teurer und die Konkurrenzfähigkeit leidet. Ich habe eine Seerettungsübung mitgemacht und konnte, da ich einen Tag keine Lust zum Landgang hatte, einmal sehen wie hart hier gearbeitet werden muss, bis alles klappt. Die Übung dauerte 6 Stunden und beinhaltete von der Feuerlöschubung bis zur Bemannung (mit abfieren) der Boote alle Facetten des Einsatzes.

Bei den ausgeflaggten sieht es oft so aus.

Durch die vielen Völkerschichten ist oft die Verständigung im Ernstfall gefährdet.
Da geht bei einem Unglück dann alles drunter und drüber, eine Besetzung der Rettungsboote etc. ist dann Glückssache.

Schau Dir mal die Besatzungen an. Das Service und Reinigungspersonal kommt aus armen afrikanischen Ländern, China usw. Diese Leute werden total ausgenutzt. Viel Arbeit - wenig Lohn. Habe mich mit vielen Leuten unterhalten, die meisten gaben aus Scham oder Angst vor den Offizieren keine Auskunft.

Tenor der Aussagen. Würden wir nicht dicke Trinkgelder kassieren, wäre das ganze sinnlos.

Dennoch hat mir persönlich meine 1. und einzige Kreuzfahrt sehr gut gefallen, und werde diese wiederholen. Aber durch die vorliegenden Berichte werde ich manches mit anderen Augen sehen.

Gruß Erich
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  #2  
Alt 18.02.2005, 17:10
nordy nordy ist offline
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Hallo,

hier noch ein paar Informationen zu der Havarie:

Als die "Grand Voyager" am 15. Februar mit Schlepperhilfe in den Hafen von Cagliari bugsiert wurde, zeugten äußerlich nur notdürftig verkleidete Scheiben von dem Kampf, den Schiff und Mannschaft gegen den schwersten Sturm der letzten 10 Jahre im Mittelmeer hatten ausfechten mussten.

Sich überlagernde Wellen und sehr hoch gehende See hatten die "Grand Voyager" während ihrer Fahrt von Tunis nach Barcelona in Bedrängnis geriet. Als eine Welle über das Vorschiff brach und gegen die Brücke prallte, hatten die knapp zwei Zentimeter dicken Scheiben, die gemäß weltweiter ISO-Norm 1,3 Tonnen Druck pro Quadratmeter aushalten müssen, der Kraft nichts entgegenzusetzen. Während sich andere Fenster an Bord mit Seeschlagblechen aus Aluminium oder Stahl zusätzlich von innen schützen lassen, ist dies in der Kommandozentrale nicht möglich. Aufprallwinkel, Wellensteilung, Geschwindigkeit und Kurs des Schiffes spielen eine große Rolle bei solchen Situationen. Bei dem im Vergleich zu Riesenkreuzfahrern eher kleinen Schiff brach das Wasser in den 15 Meter über dem Meer liegenden Kommandostand ein, obwohl die 28 Knoten schnelle "Voyager" nur mit langsamer Fahrt gelaufen sein dürfte.

Der ganze Text in:

Um Links zu sehen, bitte registrieren

Also mit Seelenverkäufer ist da nichts, das war ein ganz gewaltiger Sturm.

Gruss Nordy
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  #3  
Alt 18.02.2005, 18:40
DschungisKahn DschungisKahn ist offline
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Boot Infos

Hallo zusammen,

die Wellenhöhen in Griechenland sollen 8 Meter betragen haben - recht nette extreme Situationen - wenn man das nur im Sommer und von Land aus kennt, ich würde diese Wellenhöhen nicht glauben wollen und doch verformt sich die Küste von Jahr zu Jahr (die Sandstrände).
__________________
grüsse
Jürgen (der 15.te)
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  #4  
Alt 18.02.2005, 18:44
rotbart
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Zitat:
Zitat von nordy
Hallo,

hier noch ein paar Informationen zu der Havarie:

Also mit Seelenverkäufer ist da nichts, das war ein ganz gewaltiger Sturm.

Gruss Nordy
Hi Nordy
in der gleichen Webseite steht auch folgendes :
Die 180 Meter lange "Voyager" war am Vortag zwischen den spanischen Balearen und Sardinien in einen schweren Sturm mit orkanartigen Böen und bis zu 14 Meter tiefen Wellentälern geraten. Ein Brecher hatte die Glasfront der Kommandobrücke teilweise zertrümmert, das eindringende Wasser beschädigte Antrieb und Kommunikationssystem. Bei Windstärke 11 mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern türmten sich die Wellen in dem Seegebiet 9 bis 14 Meter hoch auf. Zwischenzeitlich hatte nur noch eine der vier Maschinen des im Jahr 2000 von Blohm & voss in Hamburg erbauten Schiffes gearbeitet. ......... Das unter der Flagge der Bahamas laufende Schiff wird von der spanischen Iberojet mit Sitz in Palma de Mallorca bereedert.
Quelle: Tim Schwabedissen vom 15.02.2005


Das komische ist, das täglich hunderte von Schiffen Windstärke 11 problemlos überleben (incl. meiner Person, allerdings hatte ich nur eine knapp 15m Segelyacht).
(Die berühmten 14m messen übrigens von Wellenkamm bis Wellental und nicht nur das "tiefe Tal").
hier gibt es eine Reihe von offenen Fragen und Ungereimtheiten, denn selbst Windstärke 11 dürfte in der Gegend kein Problem für ein solches Schiff sein.

Aber - am einfachsten Du fährst mal drauf am besten im herbst :D :D
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  #5  
Alt 18.02.2005, 20:23
nordy nordy ist offline
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Hallo Rotbart,

wenn du Beweise dafür hast, dass das von Blohm & Voss im Jahre 2000 gebaute Schiff nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen genügt hat, leg sie endlich auf den Tisch.

Nur darauf hinzuweisen:

Zitat:
hier gibt es eine Reihe von offenen Fragen und Ungereimtheiten, denn selbst Windstärke 11 dürfte in der Gegend kein Problem für ein solches Schiff sein.
halte ich für zu wenig.

Gruss Nordy
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  #6  
Alt 18.02.2005, 21:15
rotbart
Gast
 
Beiträge: n/a


Zitat:
Zitat von nordy
Hallo Rotbart,

wenn du Beweise dafür hast, dass das von Blohm & Voss im Jahre 2000 gebaute Schiff nicht den vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen genügt hat, leg sie endlich auf den Tisch.

Gruss Nordy
Hi Nordy
Bloom & Voss haben sicher alles gebaut, was der Reeder wollte, die haben an der Sache keine Aktien.
Im yacht-Forum ist auch ein langer Thread, da liest sich das anders, z.B.
Zitat:
Die Fahrpläne sind bei solchen Schiffen so eng gesteckt, das die Besatzung sich immer mit einem Fuß im Knast befindet... Gut er wir vielleicht keine 28 kn drauf gehabt haben, dann aber 22 kn. Nur zur Info :

Das baugleiche Schwesterschiff hat vor zwei Wochen im Pazifik (Vancouver nach Korea) genau den gleichen Schaden auf der Brücke durch eine Riesenwelle erlitten. Vielleicht ist das ganze Schiff ein Konstruktionsfehler...
Ebenso liest man dort (von reedereimitarbeitern) das solche wetterbedingungen bekannt sind.
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