Schlauchboot im XXL-Format

[Bonifacio]

Hallo,
ich war letzte Woche an der Nordsee und habe im Hafen von Bresken (NL) dieses "kleine" Schlauchboot gesehen.Es ist ein Seenotretter der königlichen niederländischen Rettungsgesellschaft.Insgesamt hat die KNRM 10 Boote dieser Größe.
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Das RIB ist 19m lang, 6m breit und wiegt 28 Tonnen. Es wird angetrieben von zwei schweren Dieselmaschinen a 1000 PS. Verbrauch bei Vollast ca. 380 Liter /Std.Max Speed 35 Knoten.

hier eine der beiden Maschinen:
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Der Skipper war so freundlich und hatte mir das Boot gezeigt und ein wenig erklärt.Das Boot muß bei Alamierung in 10 Minuten startklar sein. Die Besatzung besteht aus 4 Mann ( davon 1 Profi ). Sie sitzen mit speziellen Gurtsystemen fest angeschnallt auf gefederten Jockeysitzen.Alles an Navigation und wichtiger Instrumentierung ist doppelt vorhanden.

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Gefahren wird bei jedem Wetter, also auch bei Windstärke 12.Wer einen Orkan bereits auf der Nordsee erlebt hat, weiß, was dies bedeutet. Wellenhöhe von 8-10m bei kurz laufender Welle.Er hat mir Aufnahmen gezeigt unter welch extremen Bedingungen das Boot dann unterwegs ist. Der absolute Höllentrip. Das Boot fällt dann vom Wellenkamm in die Tiefe und taucht dann in Gichtwänden wieder auf.Wenn eine Welle das Boot umwirft, richtet es sich von selbst wieder auf.Mit dem Gashebeln muß der Skipper fein dosiert arbeiten, das ist dann in Relation vergleichbar mit unseren kleineren RIBS.

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Gebaut wird es von einer Werft in Hindeloppen am Isselmeer. Der Rumpf und der Aufbau ist aus Aluminium. Der Schlauch kommt aus England. Er hat einen äußeren Schlauch gefüllt mit einem speziellen Schaumstoff und einem inneren Schlauch gefüllt mit Luft. Zwei Jetantriebe sorgen für eine gute Manövrierfähigkeit.

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Bei Vollast kann das Boot 16 Stunden unterwegs sein. 4 Tanks liegen tief im Rumpf und haben ein Fassungsvermögen von 6100 Liter.Die Niederlande und England haben die Nordsee in 2 Teile aufgeteilt. Auf dem Plotter läuft ein gerader Strich von Nord nach Süd. Bis zu 40 sm geht es auf holländischer Seite auf die Nordsee raus, dann ist die Zuständigkeit der Engländer gegeben.Ein Rettungseinsatz erfolgt kostenlos, man freut sich allerdings über Spenden. Bei einem Preis von 1,5 Mio € pro Boot wird dies auch verständlich.

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In der hinteren Kabine befindet sich noch eine Sitzbank und eine Rettungsliege. Ein stilles Örtchen sucht man allerdings vergebens. Komfort gibt es auf diesem Boot sowie nicht.

Leider hatte der Skipper keine Lust mit mir mal ein Ründchen zu fahren. Es war allerding auch ziemlich windstill. Und abholen möchte ich mich auch
nicht so gerne von diesem Boot wenn ich mal wieder draußen auf der Nordsee bin.Also besser das Boot im Hafen besichtigen.

Viel Spaß

Uwe