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Schlauchboot Alles über zerlegbare Schlauchboote mit beweglichem Boden.

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  #1  
Alt 14.09.2006, 10:47
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Kapitan Ivan Kapitan Ivan ist offline
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Boot Infos

Zodiac Cadet FR 340 2005 Fahrtbericht Griechenland

Hallo Freunde,

Nun auch ein Bericht von mir.

Boot: Zodiac Cadet FR340 AktiV Modell 2005
AB: Johnson 2T 15 PS BJ 2004
Revier: Griechenland, Halkidiki, Sithonia, Kalamitzi-Kriaritzi
Zeitraum 15-30 August 2006.


Ich mache Urlaub in dieser Gegend seit 1995.
Zum ersten mal war ich aber mit Schlauchboot.
Seit November 2004, wo ich das Gespann gekauft habe, war ich nur in Stauseen angeln (wundert euch nicht, man hat mir Nov.2004 das Zodiac Modell 2005 verkauft, es gab nicht mal Prospekte davon)
Boot eimahlig aufgepumpt. Haelt perfekt die Luft.
Jede Nacht - auf Wasser,Ankerplatz - Kamping Kristina,Kriaritzi.

Ich war auch bis jetzt sehr zufrieden mit dem Boot, aber im Meer haben sich 2 besondere Eigenschaften bewaehrt:
- grosser Schlauchdurchmesser - 50 cm !
- laengeren Innenraum (2,48 m bei L=3,40 m) durch nach hinten versetzten Spiegel.
Im Salzwasser habe ich festgestellt, dass das Boot schneller und leichter ins Gleiten kommt. Mit 3 Erwachsene - kein Problem. Mit 4 Erwachsene war es aber knapp nicht moeglich.
Bei 30cm Welle ist in Gleitfahrt kein Wasser auf uns gespritzt ! Ein Wunder !

Das Boot ist extrem leicht - wir haben es zu dritt (Frau, Sohn 17 und ich) ohne Probleme durch den Strand zum Wasser getragen (Boot+Motor=70kg!)

Soo schoon alles - koente man sagen - ja, aber nein ! Es kann nicht nur gut gehen !
Am Nachmittag des 23 August (glaube ich) ist der grosse Feuer in Kasandra ausgebrochen (Brandschtifter, wie es berichtet wurde). Prognose war fuer haeftigen Wind aus Nordrichtung. Ich war ueberzeugt, das die Bucht, wo das Boot geankert war ein sicherer Schutz ist - schliesslich bin ich seit 12 Jahren immer um diese Jahreszeit da und es war immer geschuetzt, allle haben ihre Boote dort geankert. Ein bischen Unruhe hatt mich aber gepackt - wir schlafen 24 km von dieser Bucht entfernt, in dem Dorf Toroni.
Am Abend gegen 22:00 hat ploetzlich ein heftiger Wind extrem heissen Luft gebracht - offensichtlich aus der Brandrichtung, obwohl die nach sueden war.
Bin im Auto eingestiegen und die Aussentemperatur gekuckt - habe meine Augen nicht geglaubt - 42 C !!!
Dies hat nicht mehr als halbe Stunde gedauert - Wind aus aller Richtungen, ja wie ein Wirbel. Dann wieder halb-ruhig. Von Strand aus haben die Leute die riesigen Flammen auf der Kassandra beobachtet. (Entfernung: 25-30 km)

Am naechsten Tag - Eile bis zur Bucht, zuerst auf entfernte Felsen geklaetert um das Boot auszufinden - Oh, Ruhe, Boot ist da ! Und dann - Motor fehlt !
Kann nicht sein, dort ist nie etwas geklaut worden.
Als wir den nahen Strand erreicht haben, dann war es klar - Boot war mit dem Kiel nach oben ! Einfach umgekippt ! Die anderen 2 Boote - ein RIB ind ein kleiner Schlauchi - alles in Ordnung ! kann doch nicht Wahr sein - nur mein Boot umgekiptt !
Wir sind zum Boot geschwommen. Als Anker hat eine 70x50x20 cm starker Betonblock am Sandgrund gedient. Der Block wurde 10 m von dem Boot auf dem Grund geschleppt bis er felsiger Grund erreicht hat - und das Boot war damit nur 6-7 m von der Felsen entfernt! Die Spur auf dem Sandgrund war wie ein Kanal !
Boot samt Motor wieder auf Kiel gesetzt (im Wasser, recht schwierig!)
Am Strand haben wir die Raeder montiert und das Boot 100m bis zu der Taverna der Camping Kristina geschleppt. Habe den Inhaber um Schlauch mit suesses Wasser zum Motor waschen gebeten und ihm erklaert was passiert ist. Voll besetzt mit eigenen Sorgen habe ich nicht bemerkt, dass da ziehmlich viel Leute hin und her was tragen, saegen, schimpfen.
Und dann hat der Inhaber es mir gezeigt - 2 riesen Baume waren mit den Wurzeln ausgerissen, die Haelfte der Dachziegeln haben gefehlt !
Der man hat gesagt, er sei seit 20 Jahren da und so was hat er nie erlebt !
So ein Sturm nennt man hier Borini.
Motor mueste ich zum Mechaniker nach Neos Marmaras bringen - die Zylinder waren voll Salzwasser. Gegen 60 Euro hat er seine Arbeit bestens getan und zum Glueck laeuft der Motor wie vorher!

Aber zuerueck zur Bootseigenschaften - sonst gehoert dieses Schreiben zur "Urlaubsbericht Griechenland".
1. Boot ist wircklich extrem leicht im Verhaeltniss Laenge und Schlauchdurchmesser. Im 99,99 % ist das ein Riesenvorteil, ich habe den Pech gehabt, die restlichen 0,01% zu erwischen.
2. Von der 3 geankerten Booten nur meines war mit hochgekippten AB - der Schwerpunkt war damit nach oben versetzt.
3. Habe am Seil nicht gespart (qualitativer 8 mm Seil) und vorallem richtige Seeknoten verwendet, was letztendlich mein Boot geretet hat.
4. Tank war festgebunden, trotzdem habe ich an einer Tankstelle Benzin ausgewaechselt, da gerade die Kappe unter wasser war und die Luftungsoeffnung auf war.
5. Motor war auch mit Seil zusaetzlich festgebunden, falls sich die Schrauben lockern sollten.

Alles hat gut geendet, habe keinerlei Zubehoer verloren, da alles festgebunden war.
Es war aber eine Lehre - man soll auf jede Kleinigkeit achten !
Meeresgott Poseudon hat mir einfach nur gezeigt, was er so alles kann !

Beste Gruesse aus Sofia,

Ivan
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  #2  
Alt 14.09.2006, 10:55
thomas001 thomas001 ist offline
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Boot Infos

Hi Ivan,

danke für den ausführlichen Bericht. War ja nochmal Glück im Unglück, dass alles im Endeffekt so glimpflich verlaufen ist. Schön, dass Du mit Deinem Boot so zufrieden bist.

Gruß
Thomas
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  #3  
Alt 14.09.2006, 11:57
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KlausB KlausB ist offline
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Hallo Ivan,

Danke für deinen schönen und ausführlichen Bericht, der umso beachtlicher ist, da Du ja offensichtlich nicht in deiner Heimatsprache schreibst - Dein Deutsch ist aber hervorragend!

Hoffentlich hat dein Motor das Salzwasser gut überstanden!

Klaus
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  #4  
Alt 14.09.2006, 12:16
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Was mich an der Geschichte wundert, ist, dass ein 70 kg schweres Boot den Betonklotz (Dürfte ca 150 kg wiegen) über den Boden gezerrt hat. Das muss ein Mordssturm gewesen sein.

Aber die beiden anderen Boote lagen noch an ihrer Stelle??

Wieviel Leine hattest dudenn vom Boot zum Betonklotz.

Ich vermute, dass die Leine sehr kurz war und das Boot den Betonklotz mit steigender Flut angehoben hat !?!
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  #5  
Alt 14.09.2006, 17:41
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Kapitan Ivan Kapitan Ivan ist offline
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Boot Infos

Seillaenge

Hallo Olaf,

Ja, das ist auch eine gute Frage !
Da die Bucht relativ klein ist und die beiden Boote schon da waren, habe ich das Seil so lang gelassen , dass es ein 45 Winkel zur Oberflaeche hatte.

Freunde behaupten, ich haette es so lang lassen muessen, dass der Winkel max. 30 Grad ist. Es kann auch sein, dass die Abdeckplanne , die ich auf dem Boot gehabt habe sich geloest hat und in einem kurzen Moment wie ein Saegel gewirckt hat. Das kann aber niemad sagen. Die Plane selbst habe ich vom Grung geborgt.

Beste Gruesse,
Ivan
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  #6  
Alt 14.09.2006, 17:46
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KlausB KlausB ist offline
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Die Leine war definitiv viel zu kurz; sie sollte 5 mal so lang sein wie das Wasser tief ist!

Klaus
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  #7  
Alt 14.09.2006, 19:04
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Reden

Zitat:
Zitat von KlausB
Die Leine war definitiv viel zu kurz; sie sollte 5 mal so lang sein wie das Wasser tief ist!

Klaus
beim Ankern ja, in dem Fall war das Boot wohl die Boje , obs da auch gilt ?
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