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Alt 09.10.2024, 19:56
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Heinz Fischer Heinz Fischer ist gerade online
Der Emsländer
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Boot Infos

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Zitat von Onkel Bley Beitrag anzeigen
Moin zusammen,

habe mich nun auch recht intensiv auf dem Gebrauchtmarkt umgetan. Das Ergebnis ist für mich im Wesentlichen, dass bei genauerem Nachfragen bzw. Hinsehen meist recht viele Mängel vorhanden sind – kostet viele Stunden und/oder viel Geld. Viel Lebenszeit mit Autofahren vertan, da Boote meist nicht um die Ecke angeboten werden.

Mein Bootsmechaniker sagte so schön: Das Boot ist erstmal egal, steck' lieber Geld in einen vernünftigen Motor.

Möchte hier keinen desillusionieren, aber was ich bisher gesehen habe, war, dass die Motoren meist in ähnlichem Zustand waren wie die Boote. Alter Zweitakter muss jeder selbst wissen. Wenn es dann heißt: „Piepst eben beim Anlassen, ist bestimmt eine Kleinigkeit." Nee – ist es häufig nicht, sonst wär's ja repariert. Hatte das Glück, dass ich diesmal für relativ kleines Geld einen Profi vor dem Kauf prüfen lassen konnte. Wenig Kühlwasser = neuer Impeller – kein Thema... und dann stellt sich heraus, dass der Motor keine Thermostate verbaut hat. Tja, die nimmt man nicht raus, weil alles so brillant funktioniert. Schlussfolgerung: Der Motor wurde wahrscheinlich zu heiß. Der Impeller ist wahrscheinlich komplett fertig... Wenn man den dann ausbaut, stellt man fest, dass ihm wahrscheinlich Flügel fehlen... aber, wo sind die Flügel denn? Richtig – wahrscheinlich angesogen in den Kühlkanälen des Motors. Eine Reparatur ist damit wahrscheinlich unwirtschaftlich – abgesehen davon, dass man nicht weiß, ob der Motor durch eine evtl. vorherige Überhitzung Schaden genommen hat. Klar kann man das irgendwie reparieren, aber alle anderen Teile am Motor sind auch 30 Jahre plus – Zündspulen, automatische Ölbeimischung usw... --> Geldgrab.

Beim Boot (hier Festrumpf) ist es dann ähnlich: Ja, muss halt mal poliert werden und dann – oh, da sind ja die Befestigungen bei zwei Klampen gebrochen. Hm, am Unterboden muss noch etwas ausgebessert werden – Kleinigkeit, noch ein Riss im Sitz – bringt man zum Sattler – Kleinigkeit, und ja, die Elektrik sollte man vielleicht auch mal neu machen. Ach ja, und die Batterie ist ein altes Ding, hat auch nur 40 AH (für 150 PS). Ja, und dann sind da noch so 50 Liter (vermutlich) Benzin im Tank, ist aber schon ein paar Jahre alt. Kostet bei Entsorgung über den Bootshändler ca. 5 € pro Liter. ---> Etliche Stunden Arbeit, viele Kosten --> im Ergebnis immer noch ein altes Boot.

Bei PVC-Schlauchbooten das gleiche Spiel. Ein 10 Jahre altes PVC-Schlauchboot (China) besichtigt. Der Schlauch an den Heckkonen wurde schon nachgeklebt. Aussage des Verkäufers (Händler): „Schlauch ist fertig – neu schlauchen 3000 € extra.“ Da wundert man sich, dass PVC für Boote in Massen produziert und verkauft wird mit einer Lebensdauer von 10 Jahren – und dann wegschmeißen und neu kaufen? Oder wie ist das gedacht? GFK kann ja zum Glück einfach in die Biotonne oder auf den Kompost – Umwelt lässt grüßen.

Tja – und nun ist guter Rat teuer. Entweder nimmt man richtig Geld in die Hand und kauft einen vernünftig gewarteten Viertakter – dazu ein Hypalonboot, evtl. auch älter, aber mit ordentlich Arbeit. Oder man kauft sich zum ähnlichen Preis eine neue Chinakombi mit Parsun-Motor (was auch nicht billig ist) und lebt damit, dass das Boot quasi keinen Wiederverkaufswert hat, Motor? Keine Ahnung.

Ich habe mich dafür entschieden, mein zerlegbares Hypalon zu behalten und erstmal damit weiterzufahren. Den Motor habe ich letztes Jahr neu gekauft – mit 5 Jahren Garantie. Die nervige Aufbauerei werde ich zukünftig wohl eindämmen können, da wir über einen Dauerstellplatz nachdenken.

Und in ein paar Jahren sind die kleinen Kinder groß und können schwimmen. Bis dahin lieber sparen und dann hoffentlich ein neues Zar mit neuem (nicht China) Motor oder doch einen Joghurtbecher... man wird sehen.

Es gibt für mich nichts Schlimmeres, als einen Bootsurlaub zu planen und dann vor Ort nicht fahren zu können, weil Motor oder Boot kaputt sind – und ja, ich habe schon in Südfrankreich mit Wohnwagenwerkzeug bei 36 Grad im Schatten einen Motor repariert, auf dessen Ersatzteile ich zuvor 6 Tage gewartet habe. (Hoffentlich) nie wieder.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Entscheidungsfindung...

Viele Grüße

Patrick
Kann man so nicht stehen lassen, sicherlich sind einige Anzeigen im Netz nicht das was sie in den Anzeigen versprechen , aber wenn man bereit ist etwas mehr Geld auszugeben bekommt man auch auf den Gebraucht Bootmarkt durchaus etwas Vernünftiges. Man muss halt warten können, und nicht sofort innerhalb kürzester Zeit sich ein Boot holen/kaufen. Wenn ich natürlich nicht viel für Boot ausgeben möchte, muss ich damit leben das ich ein Boot und Motor mit einen hohen oder höheren Reparaturstau kaufe und mir einen Baustelle anschaffe . Daher sollte das eigentlich jeden im Vorfeld klar sein.
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Gruß aus Nordwestdeutschland
Heinz

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